Samstag, 30. August 2014

Heilmittel der Barmherzigkeit statt Waffe der Strenge?

Ein - offen erklärtes - Novum in der Kirche ist (...) die Verhaltensänderung gegenüber den Irrtümern. Die Kirche - sagt der Papst (Anm.: Johannes XXIII.) - gebe ihren Widerstand gegen den Irrtum nicht auf, noch schwäche sie ihn ab, ziehe heute aber vor, "das Heilmittel der Barmherzigkeit anzwenden statt die Waffe der Strenge" (1). Sie halte es für angemessener, "die Kraft ihrer Lehre ausgiebig zu erklären, als zu verurteilen" (AAS LIV, S. 792; Hampe, S. 39).

Diese Ankündigung des Prinzips der Barmherzigkeit, das dem der Strenge entgegengesetzt ist, geht an der Tatsache vorbei, dass nach Auffassung der Kirche gerade die Verurteilung des Irrtums ein Werk der Barmherzigkeit ist. Wird nämlich der Irrtum zu Fall gebracht, korrigiert man den Irrenden und bewahrt andere vor dem Irrtum.

Zudem kann es genaugenommen dem Irrtum gegenüber weder Barmherzigkeit noch Strenge geben, denn diese sind dem Mitmenschen zugewandte moralische Tugenden. Den Irrtum bekämpft vielmehr der Intellekt mit einem logischen Akt, der sich einem falschen Urteil widersetzt. Da Barmherzigkeit nach Summa theol. II, II, q.30, a.1 der Schmerz über das Elend des anderen ("Mit-leid") und zugleich der Wunsch ist, ihm zu helfen, kann die Methode der Barmherzigkeit nicht gegenüber dem Irrtum angewandt werden, der ein logisches Faktum jenseits des Elends ist. 

Sie kann nur dem Irrenden gelten, dem man durch Aufzeigen der Wahrheit und Widerlegung des Irrtums beisteht. Mit diesem Beistand bleibt der Papst übrigens auf halbem Wege stehen, weil er vom gesamten Dienst der Kirche am Irrenden nur noch die Präsentierung der Wahrheit übrig lässt, als ob sie allein genüge und man sie weder dem Irrtum entgegensetzen, noch diesen aus der Welt schaffen müsse. Damit würde man den logischen Vorgang der Widerlegung aufgeben, um sich nur noch der Unterweisung in der Wahrheit zu widmen, im Vertrauen auf deren Kraft, Zustimmung zu erwirken und den Irrtum hinfällig zu machen.


(1) Bereits während der Römischen Synode, die an der altbewährten Pädagogik der Kirche festhielt, hatte der Papst der Anregung zugestimmt, einige Normen milder zu gestalten. Zu Mgr. Felici (der im OR vom 25. April 1981 darüber berichtet) hatte er gesagt: "Zwang gefällt heute nicht mehr". Wohlgemerkt: "gefällt" nicht statt "nützt" nichts mehr.


aus : Romano Amerio (1905 - 1997); "Iota Unum"; Edition Kirchliche Umschau; AD 2011; S. 82f

Freitag, 29. August 2014

Petition an UNO und Arabische Liga

Die katholische Netzwerk Aleteia hat (bereits vor gut einem Monat) eine Petition an die UNO und die Arabische Liga verfasst und bittet alle Menschen guten Willens diese Petition mit ihrem Namen zu unterstützen. Hier der Aufruf (deutsche Version):
Nach fast 2000 Jahren: Keine Christen in Mossul

Sehr geehrter Herr Generalsekretär,

wie Ihnen bekannt sein dürfte, überfallen derzeit radikal-islamistische Gruppen im Irak Klöster und brennen Kirchen nieder. Wer einer Minderheit angehört und nicht zum Islam konvertiert, muss Sondersteuern entrichten und wird mit dem Tod bedroht. Zehntausende von Christen wurden umgebracht oder sind in Gefangenschaft. Andere mussten ihr Haus verlassen, ohne etwas mitnehmen zu dürfen.

Herr Generalsekretär, wir dürfen dem nicht tatenlos zuschauen!

Wir bitten Sie, unverzüglich entsprechende Schritte zu setzen, damit das unsägliche Leid und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingedämmt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]

Wir sollten keine Gelegenheit auslassen, auf das Leid der Christen und anderer Verfolgter im Nahen Osten hinzuweisen und die, denen es möglich ist, zum Beenden der Terrorakte aufzufordern. Auch eine Unterschriftenaktion ist eine Möglichkeit, dies zu tun!

Online-"Unterschreiben" kann man hier.


Bild: Logo Aleteia (Erklärung des Fisch-Symbols als Zeichen für die Christen s. hier)

Donnerstag, 28. August 2014

Protest und Widerstand gegen IS wird lauter

Ob er aber bei den terroristischen Gruppen ankommt und möglicherweise zum Einlenken führt, ist eher fraglich. Das gotteslästerliche Abschlachten von andersgläubigen Menschen, von Männern, Frauen und Kindern im Nahen Osten geht jedenfalls weiter. Die islamischen Terrorbanden kennen weder Erbarmen noch Respekt oder Ehrfurcht und vernichten Menschen, Besitztümer und Kulturgüter.

Unsagbar ist das Schweigen der allermeisten islamischen Kulturvereine und Organisationen zu diesen barbarischen Überfällen. Möchten sie doch ihre Stimme erheben und ihre islamischen Brüder stoppen! Oder ist es wahr, dass sie diese Verbrechen gutheißen und im Grunde genommen unterstützen? Das also ist der "wahre Islam"? Dann dürfte spätestens jetzt jeder wissen, wes Geistes Kind diese Weltanschauung ist...

Allerdings mehren sich auch islamische Stimmen, die den Terror gewalttätiger Moslems verurteilen und davon sprechen, dass dieser dem Islam selbst schade. Der saudische Großmufti Scheich Abdel Asis bin Abdullah erklärte den IS zum "Feind Nr. 1". Der Großmufti Shawqi Allam von Ägypten erklärte den IS zu einer "Gefahr für den Islam und die Muslime". Siehe dazu diesen Bericht bei idea. Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland distanziert sich (nicht zum ersten Mal) von der Verfolgung und Vertreibung von Christen durch Muslime im Irak. Der Vorsitzende des Zentralrates, Aiman Mazyek, sagte, es müsse alles dafür getan werden, dass "unseren christlichen Brüdern und Schwestern ihr Recht zurückgegeben wird". In Belgien distanzierte sich die belgische Moslem-Exekutive (EMB) vom IS.

Kath.net berichtet:
Der Erzbischof aus Mossul, Emil Shimoun Nona, ruft Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft zu mehr humanitärer Hilfe für hunderttausende Flüchtlinge im Nordirak auf. Die Menschen seien angesichts der "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", die die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) begehe, am Ende, sagt der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul laut einem Bericht der "Deutschen Welle". Er sei enttäuscht darüber, "dass bisher keine islamische Autorität diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen jeden religiösen Glauben klar verurteilt hat". Eine so passive Haltung habe er von den offiziellen Religionsvertretern nicht erwartet. Er frage sich, ob die offiziellen Vertreter des Islam "diese Schandtaten tatsächlich gutheißen oder ob sie nur Angst vor den Tätern haben". Die Muslime sollten ernsthaft darüber nachdenken, wie sie dem "Islamischen Staat" entgegentreten könnten. Diese Untätigkeit schade "letztlich jeder Religion."

Die Christliche Organisation CRI in der irakischen Stadt Erbil bittet eindringlich um Gebet:
"Bitte betet treu (unablässig) für die Befreiung der Menschen des Nordirak von dem schrecklichen/Schrecken verbreitenden Vorrücken von ISIS und seinen extremistischen Islamistischen Zielen der Massenkonversion (Massenbekehrung) oder Tod für alle Christen in dieser Region."



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Mittwoch, 27. August 2014

Nachkonziliare Ver(w)irrungen - ein Zeitzeugnis

Auf der UNA VOCE Homepage ist ein weiteres Glaubenszeugnis erschienen,
Folge 6 der Bekenntnisse und Wege zur alten Messe:

Ein Lebensalter - Auf der Suche nach der (beinahe) verloren gegangenen Liturgie

Tom Hermerken schildert die Auswirkungen der nachkonziliaren Umwälzungen in der Kirche und in seinem ganz konkreten Glaubensumfeld.

Herzliche Leseempfehlung!



Weitere Zeitzeugnisse: 

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Dienstag, 26. August 2014

Linkliste zum Thema "Gender/ Gender-Mainstreaming"

Wird ständig erweitert...

Die Antwort der Kirche auf die Gender-Ideologie:

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Links zu Beiträgen über Gender/ Gender Mainstreaming (GM)


Hilfen gegen Gender-Auswirkungen:

    Bücher und Broschüren zur Aufklärung über Gender/ Gender mainstreaming:


    Videos:


      Was bedeutet "Gender"? Eine Erklärung in weniger als drei Minuten:






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      Gender (GM) innerhalb der Kirche oder in von den deutschen Bischöfen empfohlenen und finanzierten Organisationen (unvollständig):





      http://www.caritas.de/neue-caritas/heftarchiv/jahrgang2012/artikel/baustelle-gleichstellung--packen-wirs-an


      Eva-Maria Düring: Geistliche Bundesleiterin der KjG
      http://www.bdkj.de/nc/bdkjde/spiri-box-detailseite.html


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      "Kritiker der Gender-Ideologie haben an den Universitäten keine Chance, so dass eine von der Gender-Theorie unabhängige Geschlechterforschung fast nicht existiert. „Es läuft alles über die Gender-Geldtöpfe. Wer sich nicht einklinkt, bleibt draußen“, sagt Susanne Kummer vom Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien.

      Wie streng die Sanktionen gegen Andersdenkende sind, erfuhr 2004 ein Professor an einer deutschen Universität, der in einem Essay Gender-Mainstreaming als totalitäre Steigerung der Frauenpolitik bezeichnet hatte. Der Wissenschaftsminister untersagte ihm unter Androhung disziplinarischer und strafrechtlicher Konsequenzen, Derartiges weiter zu publizieren. „Diskutieren wollte niemand, dagegen bekam ich anonyme Droh- und Schmähanrufe sowie soziale Distanzierungen und Ridikülisierungen“, sagt der Wissenschaftler, der anonym bleiben möchte."


      aus einem Beitrag vom 19.07.2007 im "Handelsblatt" zur Objektivität und Wissenschaftlichkeit von Gender Studies (hier zu lesen : "Feministinnen erforschen sich selbst")


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      DEMO für ALLE - Termin im Oktober steht fest!


      Es gibt einen Termin für die nächste DEMO FÜR ALLE in Stuttgart:


      DEMO FÜR ALLE -

      Ehe und Familie vor!
      Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder!
       
      am Sonntag, 19. Oktober 2014
      in Stuttgart, Schillerplatz
      um 14 Uhr
      Anmeldung und Infos hier.

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      Weitere Infos zum Thema "Gender/ Gender-Mainstreaming": 

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      Bündnispartner DEMO FÜR ALLE:

       

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      Montag, 25. August 2014

      Sind gläubige Katholiken intolerant und Fundamentalisten?

      Auf diese Frage antwortet Prof. Dr. Robert Spaemann:

      [..W]ieso ist der intolerant, der etwas tatsächlich für wahr hält? (Absolute Wahrheit ist ja so etwas wie ein weißer Schimmel. Jede Wahrheit ist absolut, oder sie ist überhaupt keine Wahrheit.) Die gleiche Offenbarung, die uns mit göttlicher Autorität darüber belehrt, daß Jesus für unsere Sünden gestorben, am dritten Tag auferstanden ist und uns vom Tod errettet hat, lehrt uns auch, daß der Glaube eine übernatürliche Gnade, also unerzwingbar, ist. Das gleiche 2. Vatikanische Konzil, das die religiöse Toleranz als Pflicht lehrte, lehrte die "unhinterfragbare" Wahrheit des Dogmas. Intolerant sind unsere liberalen Antifundamentalisten. Denn sie lehren tatsächlich nicht, fremde Überzeugungen zu achten, sondern sie möchten es verbieten, überhaupt Überzeugungen zu haben.

      Und schließlich die Ich-Schwäche: Gewiß gibt es das Phänomen des Sektierers, der seinen Kopf bei der Gruppe oder deren Leitung abgibt. Aber gilt das für jeden Katholiken, der der Kirche den Glaubensgehorsam leistet, den das 2. Vatikanische Konzil so eindeutig verlangt? Tatsächlich wird der christliche Glaube im Neuen Testament als ein Akt und eine Haltung des Gehorsams beschrieben. Aber der Gehorsam ist nicht blind. "Ich weiß, wem ich geglaubt habe", schreibt der heilige Paulus. Der Gehorsam wird in Freiheit und Mündigkeit einer Person geleistet. Das Dogma ist ein eindeutiger Satz, der die Zustimmung freier, vernünftiger Wesen verlangt.

      Die heute gängige Alternative dazu ist die unreflektierte, halb unbewußte, passive Anpassung an gewisse Trends, deren Inhalt bezeichnenderweise nie klar formuliert wird. So soll es nach Ansicht der katholischen Liberalen nicht auf die Zustimmung zu den Texten des 2. Vatikanischen Konzils ankommen - die Progressisten stehen ja mit viel mehr Sätzen des Konzils auf Kriegsfuß als die Traditionalisten - sondern auf das Weitergehen in einer angeblich vom Konzil gewiesenen Richtung.

      Aber was diese Richtung ist, zu welchem Ziel sie führen soll, das soll sich wiederum nicht aus den Sätzen des Konzils ergeben, sondern das hat man zu fühlen, darüber hat man sich sozusagen augenzwinkernd zu verständigen, und es gilt als Mangel an Taktgefühl und gutem Willen, als Ausdruck entweder von Naivität oder von fundamentalistischem Starrsinn, wenn hier jemand um ausdrückliche Auskunft bittet. Überhaupt gehört ein gewisser Irrationalismus, Verdächtigung der Logik und eine seltsame Mischung von Sentimentalität und Erbarmungslosigkeit zu den Kennzeichen liberaler katholischer Antifundamentalisten.


      Dieser Text Spaemanns "Wer ist ein Fundamentalist?" erschien zuerst im Rundbrief Nr. 5 von Pro Missa Tridentina im Mai 1993, im Internet in voller Länge nachzulesen auf kath.info, dem Portal zur katholischen Geisteswelt (hier).




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      Ein Paradebeispiel für den ungerechtfertigten Fundamentalismus-Vorwurf: Bischof Dr. Vitus Huonder von Chur:


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      Sonntag, 24. August 2014

      Sünde und Tod, Heiligkeit und Leben - Maria, die Sündenlose

      Predigt des Churer Diözesanbischofs Dr. Vitus Huonder am Fest Mariä Himmelfahrt (15.08.) 2014:

      [...E]s besteht ein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod. Der Tod ist die Folge der Sünde. Das geht aus der heutigen Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther hervor: “Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden” (1 Kor 15,21).

      Durch einen Menschen kam der Tod, sagt der Apostel. Der Tod ist also nicht von Gott ausgegangen, sondern vom Menschen: Durch einen Menschen kam der Tod. Damit wir die Aussage besser verstehen, müsste gesagt werden, wie das möglich war. Warum kam der Tod durch einen Menschen? Oder wie kam der Tod durch einen Menschen? Darauf gibt derselbe Apostel eine eindeutige Antwort im Brief an die Römer, da er uns belehrt: “Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten” (Röm 5,12).

      Also, der Ursprung des Todes, wie wir ihn jetzt erleben und erleiden, ist die Sünde. Der Ursprung des leidvollen Lebens, welches mit dem Tod beendet wird, ist die Sünde. Und die Sünde geht vom Menschen aus – nicht von Gott. “Denn Gott hat den Tod nicht gemacht”, sagt das Buch der Weisheit (Weish 1,13). Darauf spielt auch Gaudium et Spes des Zweiten Vatikanischen Konzils an, die Pastoralkonstitution über die Kirche in Welt von heut, wenn sie sagt: “Außerdem lehrt der christliche Glaube, dass der leibliche Tod, dem der Mensch, hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre, besiegt wird, wenn dem Menschen sein Heil, das durch seine Schuld verloren ging, vom allmächtigen und barmherzigen Erlöser wiedergeschenkt wird” (GS 18). Es besteht – ich wiederhole – ein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod.

      Es besteht ein Zusammenhang zwischen Sündenlosigkeit und Leben. Das ist der Schluss, den wir aus dem eben Gesagten ziehen dürfen. Wenn Sünde zum Tod führt, dann muss Sündenlosigkeit, dann muss Unschuld zum Leben führen. Deshalb sagt Jesus zum reichen Jüngling: “Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote” (Mt 19,17). Die Gebote halten, heißt nicht sündigen. Auf diese Weise gelangt der Mensch zum Leben, zu ewigen Leben. Sagt Jesus! 

      Wenn wir all das begriffen haben, dann verstehen wir ohne weiteres den Inhalt des heutigen Festes, dann verstehen wir das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, welches wir heute liturgisch begehen, ohne viele weiteren Erklärungen. Denn Maria hat nicht gesündigt. Das ist das Dogma der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter. Sie wurde ohne Erbsünde empfangen und war damit aus dem Teufelskreis von Verführung und Sünde herausgehoben.

      So besteht bei ihr kein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod, und wir erinnern uns an den eben zitierten Konzilstext, an den Anfang dieses Textes: “Außerdem lehrt der christliche Glaube, dass der leibliche Tod, dem der Mensch, hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre …”. Für Maria kommt dieser Bedingungssatz nicht in Frage, da sie durch Gottes Gnade sündenlos war und sündenlos blieb. Bei ihr muss der Satz lauten: “Außerdem lehrt der christliche Glaube über Maria, dass sie, da sie nicht gesündigt hat, dem leiblichen Tod entzogen gewesen ist … “. Ergänzend würde ich dazu sagen: Sie war dem Tod, wie wir ihn erleben, dem Tod des Sünders, dem Tod als Folge der Erbschuld, entzogen.

      Es besteht ein Zusammenhang zwischen Sündenlosigkeit und Leben. Diesen Gedanken können wir dahin erweitern, dass wir sagen: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Heiligkeit und Leben. Denn Sündenlosigkeit bedeutet Heiligkeit. Maria als die Heilige konnte nicht den Tod als Folge der Sünde, den Tod Adams, erfahren. Das unterstreicht der heilige Germanus von Konstantinopel (+ 733), indem er sagt – und Papst Pius XII hat in der Konstitution zur Dogmatisierung der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, Munificentissiumus Deus, darauf verwiesen: “Du erscheinst in Heiligkeit, wie die Schrift sagt; dein jungfräulicher Leib ist ganz und gar heilig, ganz keusch, ganz Gottes Wohnstatt. Daher ist er fortan der Auflösung in Staub entzogen. Verwandelt in seiner Menschlichkeit, geht er in das unvergängliche Leben des Himmels ein. Er lebt verherrlicht, unversehrt und teilhaft des vollkommenen Lebens” (AAS 42, [1950] 767). (...)


      Gotteskindschaft und Gottebenbildlichkeit - der kleine Unterschied

      Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. (...) Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott. (1. Joh 3,1.2.10)

      Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. (Joh 1,9-14)

      Die Heilige Schrift macht einen Unterschied zwischen der "Welt" und den Kindern Gottes. Ganz eindeutig umfasst die Gemeinschaft der Kinder Gottes nicht alle Menschen, die auf Erden leben. Die Schrift nennt die Kriterien, die den Kindern Gottes eigen sind: Kind Gottes ist allein derjenige, der Jesus Christus aufgenommen hat, an Seinen Namen glaubt, aus Gott geboren, sprich: getauft ist, der Gerechtigkeit übt und seinen Bruder liebt.

      Der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) bestätigt, dass die Gotteskindschaft Frucht der göttlichen Gnade, verliehen durch die Sakramente der heiligen Kirche, ist:
      KKK 1129 Die Kirche sagt, daß die Sakramente des Neuen Bundes für die Gläubigen heilsnotwendig sind [Vgl. K. v. Trient: DS 1604]. Die „sakramentale Gnade" ist die jedem Sakrament eigene, durch Christus gespendete Gnade des Heiligen Geistes. Dieser heilt und verwandelt alle, die ihn empfangen, indem er sie dem Sohn Gottes gleichgestaltet. Die Frucht des sakramentalen Lebens besteht darin, daß der Geist der Gotteskindschaft den Gläubigen Anteil an der göttlichen Natur schenkt [Vgl. 2 Petr 1,4.], indem er sie mit der Lebenskraft des einzigen Sohnes, des Erlösers, vereint.

      Die Umgestaltung in Christus, die Anteilnahme des Menschen am göttlichen Leben als Sohn oder Tochter Gottes beginnt mit der heiligen Taufe. Damit ist der Same gelegt für das Heranwachsen im Glauben und wie es Lebensaufgabe des Getauften ist, sich ganz und immer mehr in Christus, den einzigen Sohn Gottes, umzuwandeln und so wie er den Willen des himmlischen Vaters zu erfüllen, ist es die Aufgabe der Kirche, den Menschen, nachdem sie als Mutter diese durch die Taufe Gott dem Vater als neue Kinder geboren hat, nun für das Wachstum im Glauben und die Nachfolge Christi auszustatten, zu beschützen und durch Erneuerung oder Vermehrung des göttlichen Lebens zu nähren.
      KKK 1213 Die heilige Taufe ist die Grundlage des ganzen christlichen Lebens, das Eingangstor zum Leben im Geiste [vitæ spiritualis ianua] und zu den anderen Sakramenten. Durch die Taufe werden wir von der Sünde befreit und als Söhne Gottes wiedergeboren; wir werden Glieder Christi, in die Kirche eingefügt und an ihrer Sendung beteiligt [Vgl. K. v. Florenz: DS 1314; CIC, cann.  [link] 204, § 1;  [link] 849; CCEO, can. 675, § 1]: „Die Taufe ist das Sakrament der Wiedergeburt durch das Wasser im Wort" (Catech. R. 2,2,5).

      So hat Gott sich aus Heiden und Juden ein Volk geschaffen und die "einst ein Nicht-Volk waren, sind jetzt Gottes Volk" (1 Petr 2,9-10). Auch hier wird deutlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen denen, die Gottes Volk angehören, weil sie durch Teilhabe am göttlichen Leben seine Kinder sind, und den übrigen Menschen, nämlich denen, die noch in Finsternis und ohne (christliche) Hoffnung leben.

      Die Dogmatische Konstitution Lumen gentium des 2. Vatikanischen Konzils schreibt im Kapitel 9 über das Volk Gottes sehr deutlich:
      Diesen neuen Bund hat Christus gestiftet, das Neue Testament nämlich in seinem Blute (vgl. 1 Kor 11,25). So hat er sich aus Juden und Heiden ein Volk berufen, das nicht dem Fleische nach, sondern im Geiste zur Einheit zusammenwachsen und das neue Gottesvolk bilden sollte. Die an Christus glauben, werden nämlich, durch das Wort des lebendigen Gottes (vgl. 1 Petr 1,23) wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nicht aus dem Fleische, sondern aus dem Wasser und dem Heiligen Geist (vgl. Joh 3,5-6), schließlich gemacht zu "einem auserwählten Geschlecht, einem königlichen Priestertum ..., einem heiligen Stamm, einem Volk der Erwerbung ... Die einst ein Nicht-Volk waren, sind jetzt Gottes Volk" (1 Petr 2,9-10).

      Dieses messianische Volk hat zum Haupte Christus, "der hingegeben worden ist wegen unserer Sünden und auferstanden ist um unserer Rechtfertigung willen" (Röm 4,25) und jetzt voll Herrlichkeit im Himmel herrscht, da er den Namen über allen Namen erlangt hat. Seinem Stande eignet die Würde und die Freiheit der Kinder Gottes, in deren Herzen der Heilige Geist wie in einem Tempel wohnt. Sein Gesetz ist das neue Gebot (vgl. Joh 13,34), zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Seine Bestimmung endlich ist das Reich Gottes, das von Gott selbst auf Erden grundgelegt wurde, das sich weiter entfalten muß, bis es am Ende der Zeiten von ihm auch vollendet werde, wenn Christus, unser Leben (vgl. Kol 3,4), erscheinen wird und "die Schöpfung selbst von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit wird" (Röm 8,21).

      So ist denn dieses messianische Volk, obwohl es tatsächlich nicht alle Menschen umfaßt und gar oft als kleine Herde erscheint, für das ganze Menschengeschlecht die unzerstörbare Keimzelle der Einheit, der Hoffnung und des Heils. Von Christus als Gemeinschaft des Lebens, der Liebe und der Wahrheit gestiftet, wird es von ihm auch als Werkzeug der Erlösung angenommen und als Licht der Welt und Salz der Erde (vgl. Mt 5,13-16) in alle Welt gesandt. (Hervorhebungen in Fettdruck von mir)

      Nach christlichem Verständnis ist also keineswegs das Volk Gottes gleichbedeutend mit der gesamten Menschheit und nicht jeder Mensch ist schon Kind Gottes. Vielmehr fordert Gott unser Erkennen und unsere Entscheidung, diesem seinem Volk, dem mystischen Leib, angehören und Kind Gottes werden zu wollen. Diese Entscheidung kann nur im Herzen und in aller Freiheit aus Liebe zu Gott getroffen werden. 

      Was aber uns alle, die gesamte Menschheit, im Innersten verbindet, ist die Gott-Ebenbildlichkeit, in der Gott uns erschaffen hat (vgl. Gen 1,26). Daher eignet jedem Menschen von Beginn an die ihm eigene Würde und Unantastbarkeit seines Lebens. Jeder Mensch, alle Menschen, sind dazu berufen, Gott zu suchen, ihn zu erkennen und nach seinem Willen und seinen Geboten zu leben. In diesem natürlichen Sinne sind wir alle blutsverwandt und stammen von gemeinsamen natürlichen Eltern ab. In diesem Sinne betrachten wir uns als (natürliche) Brüder und Schwestern. 

      Davon unterschieden ist die übernatürliche Verwandtschaft durch dieselbe gemeinsame Gesinnung, denselben Glauben an den einzigen Erlöser Jesus Christus. In Gott sind wir wahrhaft eine Familie, Brüder und Schwestern; wir haben Gott durch Teilhabe der Sohnschaft Jesu Christi zum Vater und die Kirche, die uns durch die Taufe zu neuem, ewigen Leben gebiert, zur Mutter. (Vgl. Johannes Chrysostomos, Kommentar zum Römerbrief 20. Homilie,Kap. 8: "Bei Christen gilt Blutsverwandtschaft nichts (für ihr ewiges Heil), sondern da gibt es nur eine geistige Verwandtschaft....")

      Diese verschiedenen Ebenen des Miteinander-Verwandtseins, die natürliche einerseits und die übernatürliche andererseits, sollte man niemals verwechseln oder durcheinanderbringen...



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      Samstag, 23. August 2014

      Die Rettung des Menschen, der in seiner Würde bedroht ist - In Maria erkennen wir Ziel und Sinn unseres irdischen Lebens


      In unserer Zeit bewegt sich alles um den Menschen. Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit sind die großen Leitworte unserer Zeit. Aber genauer besehen, bleiben es doch nur Worte; denn in Wirklichkeit hat man das Wissen um die Größe und Würde des Menschen verloren. Im Grunde versteht man in der Freizeit-, in der Erlebnis- und Spaßgesellschaft den Menschen vor allem von seiner Fähigkeit her, Lust zu erleben und genießen zu können. Wenn er das noch nicht oder nicht mehr kann, wie im Mutterleib oder im Greisenalter, dann darf man ihn auch beseitigen.

      So bestätigt sich bei allem Gerede von Freiheit und Würde des Menschen die Erkenntnis, dass die Gesellschaft dem Menschen die Freiheit und die Würde tatsächlich aberkennt. Deshalb darf man unter christlichem Blickwinkel von der heutigen Zeit sagen: Es geht in ihr um die Rettung des Menschen, der in seiner Würde bedroht ist. Man kann dem Menschen aber seine unbedingte Würde nur erhalten, wenn man ihn von Gott her und auf Gott hin denkt; denn vollkommene, unbedingte Würde kann dem Menschen nur von einem vollkommenen und unbedingten Wesen her kommen. Das freilich ist nur Gott.

      An der Gestalt Marias, der in den Himmel Aufgenommenen, geht uns nun aber die höchste Würde des Menschen auf, der von Gott her kommt und für die Vereinigung mit Gott geschaffen ist; denn das selige Einssein mit Gott ist der Himmel. Auf dieses Ziel hin muss auch unser Leben ausgerichtet sein. Sonst gleichen wir Wanderern, die nicht wissen, wohin sie gehen, deren Leben deshalb ziel- und sinnlos wird. Leider leben viele in dem Irrtum, dass der Gedanke an den Himmel das irdische Dasein irgendwie behindere, es schmälere oder es untüchtig mache. Sie lassen sich nicht beeindrucken von dem Wort des Dichters: „Wir bauen hier so feste, und sind doch nichts als Gäste. Doch, wo wir werden ewig sein, da richten wir uns wenig ein“.

      Der Blick auf die verherrlichte Gottesmutter, die auch uns das Ziel weist, sollte uns wieder überzeugen: Das Wissen um die zukünftige restlose Gemeinschaft mit dem Herrn ist dem irdischen Dasein nicht hinderlich. Im Gegenteil: Es bewahrt uns vor der Verkrampfung in diese Welt, als ob sie das Ein‑und‑Alles wäre; es gibt uns Kraft, Zuversicht und Hoffnung auf das eigentliche vollendete Leben bei Gott.

      Diese Hoffnung sollte am heutigen Festtag (Anm.: Maria Himmelfahrt) mit neuer Kraft in uns aufbrechen; denn Maria zeigt uns nicht nur das Vollendungsziel auf; nach einem uralten marianischen Titel ist sie auch die „Himmelsleiter“, die uns mit dem himmlischen Leben verbindet und uns zum Himmel führt. Vertrauen wir uns heute wieder dieser Leiter an. Dann wird uns dieses Leben gelingen und für uns die Vorstufe zum eigentlichen Leben werden, das uns Maria durch die Gnade Christi schenken will.


      aus der Predigt von Leo Kardinal Scheffczyk zum Fest Mariä Himmelfahrt im Jahre 2001 (Quelle: Das Werk FSO)

      Freitag, 22. August 2014

      Fest des Unbefleckten Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria

      Unter dem Symbol des Herzens Mariä verehrt die heilige Kirche die einzigartige Heiligkeit ihrer Seele, besonders aber ihre glühende Liebe zu Gott und zu ihrem Sohne Jesus Christus, sowie ihre mütterliche Liebe zu den Erlösten, die Christus mit seinem kostbaren Blute erkauft hat. 

      Die Grundgedanken der Verehrung des Herzens Mariä, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert aufblühte (s. hl. Johannes Eudes, 19. August), reichen zurück in die Väterzeit. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt die liturgische Verehrung des Herzens Mariä durch Papst Pius VII. die päpstliche Bestätigung. 1855 zeichnete Papst Pius IX. das Fest mit einem eigenen Offizium und einer eigenen Festmesse aus.

      Inmitten der großen Not des zweiten Weltkrieges weihte Pius XII. am Fest der Unbefleckten Empfängnis die heilige Kirche und die gesamte Menschheit feierlich dem Unbefleckten Herzen der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria. Um diese Weihe lebendig zu erhalten schrieb er zwei Jahre später das Fest des Unbefleckten Herzens Mariä für die gesamte Kirche vor. 

      (aus dem Schott-Volksmessbuch zum 22. August)


      Weihe der Welt an das Unbeflecktes Herz Mariens durch Papst Pius XII.


      Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes!

      Flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in unseren Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser entscheidenden Stunde der menschlichen Geschichte. Dabei vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und blutet und so vielfach heimgesucht ist. Wir vereinigen uns mit der ganzen Welt. Sie ist ein Opfer der eigenen Sünde, von furchtbarer Zwietracht zerrissen, brennend in Feuerflammen des Hasses.

      Dich, o Mutter, rühren so viele Ruinen der Welt und der Seelen, so viele Schmerzen, so viele Ängste von Vätern und Müttern, von Ehegatten, Brüdern und unschuldigen Kindern; dich rühren so viele in der Blüte der Jahre dahingeraffte Menschenleben, so viele gemarterte und sterbende Menschen, so viele Seelen, die in Gefahr sind, ewig verlorenzugehen. Du, o Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott den Frieden! Erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können; erbitte uns jene Gnaden, die den Frieden vorbereiten, herbeiführen und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden, nach dem die Völker seufzen, den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, in der Liebe Christi! Gib der Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite.

      Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und denen, die noch im Todesschatten liegen; schenke ihnen den Frieden! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufsteigen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“

      Wir bitten für die durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völker, vornehmlich für diejenigen, die dir eine besondere Andacht bezeugen. Gib ihnen den Frieden! Führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!

      Erflehe Frieden und volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Halte die wachsende Flut des Neuheidentums auf!

      Vermehre in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die tätige Übung des christlichen Lebens und den apostolischen Eifer! Laß die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehmen an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes Jesus Christus wurde die Kirche und das ganze menschliche Geschlecht geweiht. Auf ihn sollten alle ihre ganze Hoffnung setzen! Er sollte für sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein! So weihen wir uns auf ewig auch Dir, deinem unbefleckten Herzen, o Mutter und Königin der Welt! Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Alle Völker, im Frieden mit sich und mit Gott, sollen dich selig preisen! Mit dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnifikat der Glorie, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen: In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen.

      Bild: Mosaik im Nationalheiligtum der Basilika der Unbefleckten Empfängnis in Washington DC; Lawrence OP

      Donnerstag, 21. August 2014

      Gnade und Frieden allen, die - wo immer - den Namen Jesu Christi, unseres und ihres Herrn, anrufen!

      Denn nichts hat Bestand, wenn es nicht von oben herab gekräftiget wird, und Nichts wird uns nützen, was nicht auf ihn Bezug hat; denn es kann uns nicht frommen, wenn wir mit Allen im Frieden leben, mit Gott aber Krieg führen; sowie es uns auch nicht schaden kann, wenn wir von Allen bekriegt werden, mit Gott aber Frieden haben.

      Und wieder kann es uns Nichts helfen, wenn wir allen Menschen gefallen, Gott aber beleidigen, während wir hingegen ohne alle Gefahr sind, wenn uns Gott Beifall und Liebe schenkt, sollten uns auch alle Menschen schmähen und hassen; denn die wahre Gnade und der wahre Friede kommt von Gott. Denn wer bei Gott in Gnaden steht, fürchtet Niemanden, und sollte er auch unzählige Leiden zu erdulden haben; er fürchtet nicht einmal den Teufel, geschweige denn einen Menschen.


      Kirchenvater Chrysostomus († 407) - Homilien über den ersten Brief an die Korinther; 1. Homilie I

      Mittwoch, 20. August 2014

      Hl. Bernhard von Clairvaux, bitte für uns!



      Es ist gut daß du in die Kirche kommst;
      besser noch, sie kommt in dich.

      hl. Bernhard von Clairvaux (1091 - 1153),
      Abt und Kirchenlehrer

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      Weitere Zitate von Bernhard von Clairvaux auf aphorismen.de



      Dienstag, 19. August 2014

      Jesus Christus, Heiland und Erlöser, König meines Herzens

      Großes Leid erfahren zur Zeit unsere christlichen Brüder und Schwestern in Ländern, in denen verblendete Menschen meinen, im Namen Allahs all diejenigen foltern und abschlachten zu dürfen, die nicht ihren Glauben teilen.

      Alles andere erscheint angesichts dieser Greuel und diesen Terrors durch Angehörige der Religion, die sich diejenige des Friedens nennt, nebensächlich und unwichtig. Was für ein Skandal der Menschheitsfamilie, was für ein Zeugnis für die Armseligkeit und Boshaftigkeit der gefallenen Menschheit. Einmal mehr erkennen wir, dass nur Jesus Christus die Menschen aus dieser Verstrickung der Bosheit befreien kann, nur Jesus Christus ist der Friedensfürst, durch den alle Menschen Frieden in sich und miteinander finden.

      Beten wir um Starkmut für die verfolgten und bedrängten Christen. Möge Gott ihnen beistehen und ihre Leiden und ihr Lebensopfer als Kraft- und Lebensquelle für neues christliches Leben annehmen und ihnen dereinst die ewige Glückseligkeit schenken.

      Dieses Video (gefunden beim Kreuzknappen) schildert auf einfache wie eindrucksvolle Weise das, was Christus denen verheißen hat, die sich zu ihm bekennen:




      "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. (...) Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater." (Mt 10, 28; 32; 33)


      Siehe auch:

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      Sonntag, 17. August 2014

      Abschiedsgebet zur Trösterin der Betrübten

       


      Gebet zum Abschied vom Gnadenort
      Noch einmal erscheine ich vor deinem ehrwürdigen Bildnis, o mildeste Trösterin der Betrübten, und sage dir herzlichsten Dank für das Glück, dass ich dich hier besuchen durfte, und für alle Gnaden, welche durch deine mütterliche Hand mir zuteil geworden.

      Verzeihe, o liebevolle Königin, die Lauheit und Zerstreutheit meiner Andachtsübungen und bewirke gnädig, dass diese Wallfahrt mir zum andauernden Segen gereiche. Hilf mir, dass ich fortan mit größerem Eifer für mein Seelenheil sorge, mit frischem Mute die Arbeiten meines Berufes wieder aufnehme, und lass mich nie der guten Vorsätze vergessen, welche ich an dieser dir geweihten Stätte gefasst.

      O treueste aller Mütter, bei deiner allerzärtlichsten Liebe zu deinem göttlichen Sohne bitte ich dich, lass es nicht geschehen, dass ich dich und deinen lieben Sohn je wieder durch eine schwere Sünde beleidige. Lieber möchte ich hier zu deinen Füßen sterben, als jemals die heiligmachende Gnade verlieren und dem geistigen Tode anheimfallen.

      Wenn ich nun auch von diesem Gnadenorte scheiden muss und mein körperliches Auge dein teures Bildnis bald nicht mehr schauen wird, dann soll, o heilige Jungfrau, dein erhabenes und mildes Bild meinem Geiste so tief eingeprägt sein, dass es mich immerdar auf der Pilgerreise dieses Lebens begleite, dass es mich in der Trübsal tröste, in der Schwachheit ermuntere, in der Versuchung stärke, in der Gefahr warne und wieder und wieder an die heiligen Entschließungen dieser Wallfahrt erinnere.

      O gütige Jungfrau, lass dein süßes Bild auch meine scheidende Seele umschweben und mich trösten in dem alles entscheidenden Augenblick meiner Abreise in die Ewigkeit. Und nun, o große Trösterin der Betrübten, schenke zum Abschied deinen mütterlichen Segen mir und allen, die sich in mein Gebet empfohlen haben. Sei ihre und meine Trösterin im Leben und im Sterben. Amen.


      Gebet vor dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu Kevelaer, entnommen dem "Andachts-Büchlein für die Wallfahrt der Fußpilger von Hamborn nach Kevelaer; Verlag J. Hoffmann, Hamborn; AD 1925; S.67

      Zu Maria, der Consolatrix afflictorum, der "Trösterin der Betrübten"

      Auserwählte Mutter des Sohnes Gottes, du glorreiche Tochter des ewigen Vaters und du reinste Braut des Heiligen Geistes, die du dich immer als eine Helferin der bedrängten Kinder in diesem Jammertale zeigest, sieh, wir kommen zu dir in vollem Vertrauen und mit innigster Zuversicht auf deine Hilfe und Gnade.

      Wende deine liebevollen Augen nicht von uns, sondern schenke uns vielmehr deine kräftige Fürsprache, solange wir in diesem gefahrvollen Leben wandeln. Sieh an unser gegenwärtiges Elend und unsere Not; erwirke uns von Gott, dem Allmächtigen, Vergebung unserer Bosheiten, eine ernstliche Besserung unseres Wandels, eine standhafte, unerschütterliche Stärke im Glauben und wahre Abscheu vor jeder Sünde.

      Vorzüglich aber bitte für uns dann, wenn die herannahende Todesstunde uns schrecken und der Satan durch Versuchungen uns zum Bösen reizen wird; o, dann verlass uns nicht mit deiner Hilfe, stehe uns mütterlich bei und erbitte uns die Beharrlichkeit im Guten bis zum letzten Lebenshauch, damit wir, mit unserem Gott ausgesöhnt, den Tod der Gerechten sterben und zu deiner Gesellschaft in die ewige Seligkeit gelangen mögen. Amen.


      Gebet vor dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu Kevelaer, entnommen dem "Andachts-Büchlein für die Wallfahrt der Fußpilger von Hamborn nach Kevelaer; Verlag J. Hoffmann, Hamborn; AD 1925; S. 61

      Bild: Luxemburger Madonna; Kevelaerer Gnadenbild

      Samstag, 16. August 2014

      Spanische Impressionen


      Auf der Website der UNA VOCE Deutschland sind seit dem Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August wunderschöne Fotos dreier spanischer Kathedralen zu sehen, die unter dem Patronat der Himmelfahrt Mariens stehen. Bei den Kirchen handelt es sich um:

      1. Catedral de Nuestra Señora de la Asunción de Santander, Cantabria

      2. Doppelkirche Catedral Nueva de la Asunción de la Virgen und Catedral Vieja de Santa María, Salamanca

      3. Catedral de Nuestra Señora de la Asunción y de San Frutos, Segovia
       


      Foto: Alte Kathedrale (Catedral Vieja) zu Salamanca; Susonauta

      Freitag, 15. August 2014

      Mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen

      "In der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und auch kraft Unserer eigenen verkündigen, erklären und definieren Wir: Es ist ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die immerwährende Jungfrau Maria, die makellose Gottesgebärerin, als sie den Lauf des irdischen Lebens vollendete, mit Leib und Seele zur himmlischen Glorie aufgenommen wurde."

      Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, zu ihren Füßen der Mond, auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen!

      Sniget dem Herrn ein neues Lied, denn Wunderbares hat er getan!
      Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit! Amen.
      Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, zu ihren Füßen der Mond, auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen!

      Allmächtiger ewiger Gott, du hast die unbefleckte Jungfrau Maria, die Mutter deines Sohnes, mit Leib und Seele aufgenommen in die Herrlichkeit des Himmels; wir bitten dich, verleihe, dass wir allzeit auf das Himmlische bedacht sind und so dereinst teilhaftig werden ihrer Herrlichkeit: durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.


      Introitus und Tagesgebet zum Fest Maria Himmelfahrt (Offb 12,1; Psalm 97)





      Foto: Immakulata, Aufnahme Mariens in den Himmel (Offb 12,1); St Cyprian's church, London; Lawrence OP

      Mittwoch, 13. August 2014

      Nicht Lüge, Mord und Terror, sondern Wahrheit, Heil und Liebe will Gott den Menschen schenken

      Ein Gott, der Lüge, Mord und Terror will, ist ein menschlicher Götze - oder ein Teufel, der die Menschen vernichten und ihnen die ewige Glückseligkeit rauben will. "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann." (Matthäus 10,28) Unser Gott aber, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist gut und liebt alle Menschen.

      In Jesus Christus erfüllte sich, was im Alten Testament den Menschen prophezeit war: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jesaja 9,5)

      Allein Jesus Christus ist der Friedensfürst. Seine Kirche sammelt alle, die guten Willens sind und ihm folgen wollen. Die heilige Taufe und die übrigen Sakramente ermöglichen uns, dass Gott durch das Geschenk der Gotteskindschaft in uns wohnt und sein Friedensreich schon hier in uns und durch uns zu wachsen beginnt (vgl. Joh 1,12). In Jesus Christus finden wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Wahrheit und Liebe und ewige Freude. Er ist das Heil der Welt!




      "Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze." (Luk 4,18; Jesaja 61,1)

      Jesus Christus sagt: 
      "Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat." (Johannes 12,45-50)


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