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Dienstag, 23. Oktober 2012

Martin Mosebach: Participatio actuosa

Der Publizist Martin Mosebach über einen Aspekt der "participatio actuosa", der tätigen Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie, die heutzutage oft einseitig als aktivistisches äußeres Ausführen einer sichtbaren Tätigkeit, als ein äußeres "Sich-Einbringen" in des Gottesdienst, definiert wird:

"Die vielberufene "tätige Teilnahme" der Gemeinde an der Feier der Heiligen Messe wird in der Tradition der Katholischen Kirche keineswegs so eng definiert, wie es inzwischen üblich geworden ist. "Tätig teilnehmen" kann der Gläubige auf viele Weisen. Er kann mit dem Priester gemeinsam Schritt für Schritt auf die Höhepunkte der Geheimnisse zuschreiten und sein Beten ebenso wie die Gebete des Priesters den überlieferten Haltungen unterwerfen.

Er kann aber auch das Werk Christi, das sich in der Heiligen Messe vollzieht, einfach betrachten, womöglich sogar, ohne die Gebete der Liturgie im einzelnen mitzubeten, sondern das sich vor seinen Augen entfaltende Wunder in Einsamkeit stumm anbeten.

Es gehört zu den großen Paradoxa der heiligen Messe, daß sie in ihrer liturgischen Strenge das unliturgische, das radikal persönliche betrachtende Gebet in besonderer Weise möglich macht."

Martin Mosebach in "Häresie der Formlosigkeit"; Carl Hanser Verlag München AD 2007; S. 127/128 (s. Quellen)


Weiteres zum Thema:

Bild: Quelle

Mittwoch, 25. Juli 2012

Mitvollzug der Liturgie mit und in Jesus Christus


In Bezug auf den Mitvollzug der Liturgie, und hier besonders auf den Mitvollzug der Heiligen Messe, schreibt der Philosoph Dietrich von Hildebrand:
Nur der Gottmensch Jesus Christus kann Gott auf angemessene Weise anbetend lieben. Er allein ist ganz heilig, nur er verherrlicht in ganz angemesener Weise durch seine Heiligkeit Gott, und nur er allein kann endlich Gott angemessen loben und preisen.

Der letzte übernatürliche Sinn jedes Menschen ist darum die Umgestaltung in Christus. Nur aus ihm, mit ihm und in ihm können wir Gott angemessen anbetend lieben und Gott loben, und nur in dem Maße können wir auch heilig werden, als nicht mehr wir selbst leben, sondern Christus in uns, beziehungsweise als das uns in der Taufe eingepflanzte göttliche Leben zur vollen Entfaltung in uns kommt.

Daß Christus in uns nachgebildet wird, ist das Wesen aller Heiligung. Dieses in Christus Umgestaltetwerden schließt aber nicht nur die liebende Anbetung des Vaters mit Christus und in Christus ein, sondern auch den Mitvollzug des Opfers Christi und das Mitsprechen des "Wortes", des allein gültigen Lobes und der Verherrlichung, das Christus zu seinem himmlischen Vater spricht.

Wir dürfen schon in unserer Gebrechlichkeit und Unvollkommenheit in das Lob der Engel einstimmen, weil wir als Glieder des mystischen Leibes Christi mit dem Haupte beten. Und wir werden in Christus mehr und mehr umgestaltet, je mehr wir diesen zentralen Teil des Lebens Christi, die ausdrückliche Verherrlichung des Vaters in dem "laudare", ganz mitvollziehen.

Ja wir wachsen in die anbetende Liebe Christi zum Vater gerade auch dadurch hinein, daß wir diese erhabene Frucht seiner anbetenden Liebe, das laudare und glorificare, bewußt mitvollziehen.
aus Dietrich von Hildebrand: Liturgie und Persönlichkeit, S. 22 (s. Quellen)


Sonntag, 7. August 2011

"Tätige Teilnahme"

gemeinsamer Dienst, tätige Teilnahme aller am "Opus Dei"

"Das II. Vatikanische Konzil hat uns als einen Leitgedanken für die Gestaltung der Liturgie das Wort von der participatio actuosa, der tätigen Teilnahme aller am "Opus Dei", also am gottesdienstlichen Geschehen vorgegeben. Dies mit vollem Recht; der Katechismus der katholischen Kirche macht uns darauf aufmerksam, daß das Wort uns vom gemeinsamen Dienst spricht, sich also auf das ganze Volk bezieht (KKK1069). Aber worin besteht diese tätige Teilnahme? Was muß man da tun? Leider ist das Wort sehr schnell in einem äußerlichen Sinn mißverstanden und die Notwendigkeit eines allgemeinen Agierens daraus abgeleitet worden, als ob möglichst viele möglichst oft für alle sichtbar in Aktion treten müßten. Das Wort "Teilnahme" (oder auch "Teilhabe") verweist aber auf eine Haupthandlung, an der alle teil-haben sollen.

(...) Wir müssen darum bitten, daß es unser Opfer werde, daß wir selbst, wie wir sagten, "logisiert", logos-gemäß und so wahrer Leib Christi werden: Darum geht es. Und das muß erbetet werden. Diese Bitte selbst ist ein Weg, ein Unterwegssein unserer Existenz in die Inkarnation und in die Auferstehung hinein. In dieser eigentlichen "Aktion", in diesem betenden Zugehen auf Teilhabe gibt es keinen Unterschied zwischen Priester und Laien.(...) Es geht darum, daß letztlich der Unterschied zwischen der actio Christi und der unseren aufgehoben werde. Daß es nur noch eine actio gebe, die zugleich die seine und die unsrige ist - die unsrige dadurch, daß wir mit ihm "ein Leib und ein Geist" geworden sind. Die Einzigartigkeit der eucharistischen Liturgie besteht eben darin, daß Gott selbst handelt und daß wir in dieses Handeln Gottes hineingezogen werden. Alles andere ist demgegenüber sekundär."


aus: Joseph Kardinal Ratzinger: Der Geist der Liturgie - Eine Einführung, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau, A.D.2000; 2. Kapitel: Der Leib und die Liturgie

(Hervorhebungen durch Fettdruck von Administrator)



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