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Mittwoch, 30. April 2014

Katharina von Siena: Lobpreis an Maria

Gebet der hl. Katharina von Siena

O Maria, du Tempel der Dreieinigkeit!
O Maria, du Trägerin des Feuers!
O Maria, du Überbringerin der Barmherzigkeit!
O Maria, du Erzeugerin der gebenedeiten Frucht!
O Maria, du Miterlöserin des Menschengeschlechtes!
Denn da dein Fleisch im Worte gelitten hat für die Erlösung der Welt, erlöste uns Christus zwar durch sein Leiden, du aber durch das Mitleiden deines Leibes und deiner Seele.
O Maria, du Meer des Friedens!
O Maria, du Spenderin des Friedens!
O Maria, du fruchtbare Erde!
Du, Maria, bist der neue Stamm, der uns die wohlriechende Blume, das Wort, den eingeborenen Sohn Gottes geschenkt hat. In dich, o fruchtbares Erdreich, wurde dieses Wort gesät. Du bist die Erde, und du bist der Stamm.
O Maria du Feuerherd!
Du trugst verborgenes, verhülltes Feuer unter der Asche deiner Menschheit.
O Maria, du Gefäß der Demut!

Dich hat der Vater mit ganz besonderer Liebe an sich gefesselt. In dir erglänzte und erstrahlte das Licht wahrer Erkenntnis, das dich über dich hinaus erhoben hat, um dem ewigen Vater zu gefallen. Durch dieses Licht und durch das Feuer deiner Liebe und die Salbung deiner Demut hast du die Gottheit an dich gezogen und sie in dich hinabsteigen lassen, obwohl sie durch das glühende Feuer ihrer unbegreiflichen Liebe schon gedrängt war, zu uns zu kommen.

Dank diesem Lichte, o Maria, bist du nicht unvorsichtig, sondern klug gewesen. Aus Klugheit wolltest du vom Engel wissen, wie das geschehen kann, was er dir kündete. Wusstest du also nicht, dass beim allmächtigen Gott dies möglich war? Ganz zweifellos. Doch warum sagtest du: "Ich erkenne keinen Mann?" (Lk 1,34). Es fehlt dir zwar nicht an Glauben; doch du in deiner tiefen Demut erkanntest du deine Unwürdigkeit. Du zweifeltest keineswegs, dass dies bei Gott nicht unmöglich war.

O Maria! Hat dich das Wort des Engels etwa geängstigt und verwirrt? Im Lichte Gottes betrachtet, scheint es nicht, dass du aus Furcht verwirrt wurdest, obgleich deine Haltung Staunen und Bestürzung zeigte. Worüber wundertest du dich also? Über die große Güte Gottes, die du erlebtest. Als du dich selbst betrachtetest und dich so großer Gnade für unwürdig hieltest, wurdest du bestürzt. Der Vergleich zwischen deiner Unwürdigkeit und Schwäche und der unaussprechlichen Gnade Gottes rief dein Erstaunen hervor. In deiner klugen Antwort zeigte sich deine tiefe Demut.

Du warst also ohne Furcht, aber voll Bewunderung für die unermessliche Güte und Liebe Gottes in anbetracht der begrenzten Niedrigkeit deiner Tugend.

Du bist, o Maria, ein Buch geworden, in das für uns eine Lebensregel eingeschrieben ist. In dir wurde die Weisheit des ewigen Vaters sichtbar. In dir offenbarte sich die Macht und Freiheit des Menschen. Ich behaupte auch, dass sich in dir die Würde des Menschen zeigte. Denn wenn ich dich betrachte, Maria, erkenne ich, dass der Heilige Geist mit eigener Hand die Dreieinigkeit in dich geschrieben hat, indem er aus dir das Fleisch gewordene Wort, den eingeborenen Sohn Gottes, bildete. Er hat in dich die Weisheit des Vaters niedergelegt, das Wort selbst. Er hat dir die Macht eingeprägt, die allein dieses großes Glaubensgeheimnis verwirklichen konnte.

Er hat dir endlich auch die Milde seines Heiligen Geistes eingehaucht, da ein solches Geheimnis nur aus Gnade und göttlicher Barmherzigkeit geplant und vollendet werden konnte.



aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 151ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Gute Hirten rügen

 
Zum Fest der heiligen Katharina von Siena ein kleiner Ausschnitt aus "Il Libro", dem "Buch der göttlichen Vorsehung" der Heiligen, auch kurz "Dialog" genannt. Es handelt sich dabei um ein Zwiegespräch zwischen Gott und der Seele, "in Jahren der Meditation erworbene tiefe mystische Erkenntnisse", die Katharina Dritten diktiert hat.


Caterina von Siena - Gespräch von Gottes Vorsehung; Johannes Verlag Einsiedeln; AD 1964; S. 154-156

(Gott spricht zur Seele:)
Und weil sie (Anm.: die heiligmäßigen Priester) vor allem an sich selber die Gerechtigkeit erfüllten, darum verlangten sie sie auch von ihren Untergebenen: sie wollten sie ein Leben im Guten führen sehen, und rügten sie ohne jede knechtische Furcht, denn sie achteten nicht ihrer selbst, sondern waren allein auf Meine Ehre und das Heil der Seelen bedacht wie echte Hirten, Nachfolger des Guten Hirten, Meiner Wahrheit*, den ich euch gab, damit Er euch Schafe weide und nach Meinem Willen Sein Leben für euch hingebe. Sie folgten seinen Spuren, und deshalb wiesen sie die Glieder zurecht und ließen sie nicht wegen mangelnder Rüge verfaulen, sondern pflegten mit dem Balsam der Milde und mit der Schärfe des ausglühenden Feuers liebevoll die Sündenwunden durch Verweis und Buße, je nach Schwere der Schuld.

In diesem Amt des Rügens und Wahrheitsagens fürchteten sie sich nicht vor dem Tod. Weil sie frei waren vom Gift der Sündenschuld, darum wohnte die Gerechtigkeit in ihnen und ließ sie männlich und ohne jede Furcht ermahnen.

Und wisse: aus keinem anderen Grund ist soviel Finsternis und Spaltung in die Welt gekommen zwischen Laien und Ordensleuten, zwischen Klerikern und Hirten der Heiligen Kirche, als weil die Gerechtigkeit erlosch und die Finsternis der Ungerechtigkeit hereinbrach.

Kein Amt kann weder nach weltlichem noch nach göttlichem Recht ohne die heilige Gerechtigkeit im Stand der Gnade ausgeübt werden, denn wer nicht gerügt wird und nicht rügt, ist wie ein Glied, an dem die Fäulnis angesetzt hat: wenn ein schlechter Arzt ihm nur Balsam aufstreicht, ohne zuvor die Wunde auszubrennen, greift die Fäulnis auf den ganzen Körper über und er geht zugrunde.

So handelt der kirchliche Amtsträger oder sonstige Vorgesetzte, denen Menschen unterstellt sind: wenn sie bemerken, dass ein ihnen untergebenes Glied von der Fäulnis der Sünde angesteckt ist, und dann nur den Balsam der Schmeichelei anwenden ohne Rüge, wird es nie gesunden, sondern die übrigen Glieder anstecken, die mit ihm im gleichen Leib und unter dem gleichen Hirten verbunden sind.

Ist einer aber ein guter Seelenarzt wie jene ruhmvollen Hirten, dann wird er den Balsam nicht ohne das Feuer der Strafe anwenden. Gesetzt aber, das Glied verharrt eigensinnig im bösen Tun, dann wird er es aus der Gemeinschaft entfernen, damit es die anderen nicht mit der Fäulnis der Todsünde verseuche.

Heutzutage verfährt man nicht so; die Hirten tun, als sähen sie nichts. Weißt du warum? Weil die Wurzel der Eigensucht in ihnen lebendig ist, woraus ihnen die verkehrte knechtische Furcht erwächst: aus Angst, ihren Posten, die irdischen Besitztümer oder geistlichen Würden zu verlieren, rügen sie nicht; sie verhalten sich wie Blinde und erkennen daher nicht, wie man sein Amt versieht. Denn verstünden sie, dass man es kraft heiliger Gerechtigkeit versieht, so ließen sie diese nicht fahren. Da sie aber des wahren Lichtes beraubt sind, werden sie von der sinnlichen Leidenschaft und der Gier nach Herrschaft und geistlichen Würden irregeführt.

Ferner scheuen sie sich zu rügen, weil sie selbst an den gleichen Mängeln oder noch schlimmeren kranken und sich in die Schuld verstrickt fühlen; so verlieren sie Kühnheit und Freimut; gefesselt durch knechtische Furcht tun sie, als merkten sie nichts. Sogar wenn sie sehen, rügen sie nicht, lassen sich vielmehr mit Schmeicheleien und zahlreichen Geschenken fesseln und erfinden Ausreden, um nicht zu strafen. An solchen erfüllt sich das Wort Meiner Wahrheit im Evangelium: Sie sind Blinde und Führer von Blinden, und wenn ein Blinder einen andern Blinden führt, dann fallen beide in die Grube (Mt 15,14).


* Gott nennt seinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus in den Offenbarungen an Katharina mehrmals "Meine Wahrheit"


Weitere Postings zur hl. Caterina von Siena:

 

Freitag, 13. Dezember 2013

Gebet für den Papst und die Nächsten

Fortsetzung (Teil 4) des Gebetes der hl. Katharina von Siena zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Mariä Verkündigung):


Zu dir nehme ich meine Zuflucht, Maria.
 
Dir bringe ich mein Gebet für die süße Braut deines vielgeliebten Sohnes und für seinen Stellvertreter auf Erden dar. Wende ihm das nötige Licht zu, um mit Klugheit die wirksamste Art und Weise für die Erneuerung der heiligen Kirche zu erkennen. Lass auch sein Volk mit ihm vereint bleiben und im Herzen mit ihm übereinstimmen, damit es sich niemals gegen sein Oberhaupt auflehnt! Mir scheint, ewiger Gott, dass du aus ihm einen Amboss gemacht hast, auf den jeder mit Wort und Tat, soweit er nur kann, einhämmert.

Weiter bitte ich dich für jene, für die ich besondere Vorliebe hege, und die du mir nach meinem Verlangen anvertraut hast. Entflamme ihr Herz und lasse seine Glut nicht erkalten, sondern entzünde und durchglühe es in der Liebe zu dir und zum Nächsten! Mögen sie so zur Zeit der Prüfung wohl versehen sein für sich und andere!

Ich bitte dich für die, die du mir gegeben hast, obwohl ich sie niemals zum Guten, sondern nur zum Bösen führte. Anstatt für sie ein Spiegel aller Tugenden zu sein, habe ich ihnen das Beispiel grenzenloser Nachlässigkeit gegeben. Doch heute bitte ich kühn; denn es ist der Tag der Gnade. Ich weiß, o Maria, dass dir nichts verweigert werden kann. O Maria, heute hat dein Erdreich für uns den Heiland hervorsprießen lassen.

Gesündigt habe  ich, o Herr; erbarme dich meiner!

Süßeste unaussprechliche Liebe! O Maria, du bist gebenedeit unter allen Weibern für alle Zeit. Heute hast du uns von deinem Besten gegeben. Heute hat sich die Gottheit mit unserer Menschheit vereint und einverleibt, und so innig, dass weder der Tod noch unsere Undankbarkeit sie künftig trennen kann.

Immer blieb die Gottheit vereint, im Grabe mit dem Leibe Christi und in der Unterwelt mit seiner Seele und zugleich mit Leib und Seele im auferstandenen Christus. So eng und innig ist diese Vereinigung, dass, selbst wenn sie niemals unterbrochen wäre, sie ewig unauflöslich bliebe. So geschehe es!


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 153ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Teil 1, Teil 2 und Teil 3 des Gebetes



Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die Macht und Freiheit des Menschen: Gott hat uns ohne uns erschaffen, doch er befreit uns nicht ohne uns


Fortsetzung (Teil 3) des Gebetes der hl. Katharina von Siena zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Mariä Verkündigung):

O Maria, schau dieses Wort, wie es dir anvertraut wird und dir einwohnt! Trotzdem bleibt es nicht vom Vater getrennt, so wie auch das Wort, das der Mensch im Geiste bildet, keineswegs aufhört, im Innern zu sein, obgleich es nach außen anderen mitgeteilt wird. Darin zeigt sich die Würde des Menschen, für den Gott so viele große Dinge getan hat.

In dir, o Maria, zeigt sich die Macht und Freiheit des Menschen. Nach der Beratschlagung des erhabenen göttlichen Ratschlusses wurde der Engel zu dir gesandt, um dir das Geheimnis des göttlichen Ratschlusses zu verkünden und deine Zustimmung einzuholen. Der Sohn Gottes stieg nicht eher in deinen Schoß herab, bevor du nicht mit deinem Willen zugestimmt hattest. Er wartete an der Pforte deines Willens, ob du ihm öffnen würdest, wenn er zu dir kommen wollte. 

Er wäre dort nicht eingetreten, wenn du ihm nicht geöffnet hättest, als du sprachst: "Sieh, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte" (Luk 1,38). Hier zeigt sich offen Macht und Freiheit des Willens, ohne den weder Gutes noch Böses zustande kommen kann. Weder ein Teufel noch ein Geschöpf kann ihn zur Todsünde zwingen, wenn er nicht will, wie auch niemand ihn nötigen kann, das Unvollkommenere zu tun, wenn er sich weigert. 

Der Wille des Menschen ist also frei, da niemand ihn weder zum Guten noch zum Bösen ohne seine Zustimmung zwingen kann.

O Maria! Die ewige Gottheit klopfte an deine Pforte. Wenn du ihr nicht die Türe deines Willens geöffnet hättest, wäre Gott nicht in dir Mensch geworden. Schäme dich also, meine Seele, wenn du siehst, wie Gott in Maria einen Bund mit dir geschlossen hat. Heute zeigt er dir, wie du nicht ohne dich gerettet wirst, wenn er dich auch ohne dich erschaffen hat. Denn heute klopft er an die Tür des Willens Mariens und erwartet, dass sie ihm öffnet.

O Maria, meine süßeste Liebe!
In dich hat sich das Wort eingeprägt, das uns die Lehre des Lebens gab. Du bist die Tafel, in die er diese Lehre eingrub.

Wie ich sehe, war dieses Wort, kaum, dass es in dich eingeschrieben war, nicht ohne heilige Begierde nach dem Kreuze. Kaum war es in dir empfangen, so wurde es schon von dem Verlangen ergriffen,  für das Heil des Menschen zu sterben, für den es in dir Fleisch annahm. Daher war es ein Kreuz für ihn, dieses Verlangen so lange Zeit zu tragen, weil er gewünscht hätte, es gleich verwirklicht zu sehen.


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 151ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Teil 1, Teil 2 und Teil 4 des Gebetes



Weiteres zur und von der hl. Katharina von Siena:



Gerechtigkeit und Barmherzigkeit haben sich umarmt...

(Gebet der hl. Katharina von Siena, Fortsetzung von hier)

Unsere Liebe Frau von Guadalupe, ora pro nobis!

Wenn ich nun deinen erhabenen Ratschluss (Anm.: der Menschwerdung Gottes) betrachte, ewige Dreieinigkeit, finde ich, dass du in deinem Lichte den Adel und die Würde des Menschengeschlechtes gesehen hast. Wie die Liebe dich gedrängt hat, den Menschen nach deinem Bilde zu schaffen, so bewegte dich die gleiche Liebe, ihn zu erlösen, als er verloren war.

Du hast bewiesen, dass du den Menschen vor seiner Erschaffung liebtest, da du ihn in Liebe nach dir bilden wolltest. Aber noch größere Liebe hast du gezeigt, als du dich selbst hingabst und dich in die niedrige Hülle  der Menschheit einschlossest. Was kannst du also noch geben, nachdem du dich selbst ganz geschenkt hast? Daher kannst du wahrlich von ihm sagen: Was hätte ich dir tun sollen oder können, was ich nicht getan habe? 

Ich sehe, dass in diesem großen ewigen Ratschluss deine Weisheit erkannt hat, was für das Heil des Menschen notwendig war. Deine Güte hat es so gewollt, deine Macht hat es verwirklicht. In diesem Ratschluss vereinten sich also deine Macht, deine Weisheit und deine Güte für unser Heil.

O ewige Dreieinigkeit!
Durch diesen Ratschluss wollte deine große Barmherzigkeit deinem Geschöpfe Mitleid erweisen. Du, ewige Dreieinigkeit, wolltest an ihm deine Wahrheit offenbaren, indem du ihm ewiges Leben schenktest. Denn dazu hast du es geschaffen, dass es an dir einst Anteil habe und dich besitze.

Doch die Gerechtigkeit erhob Einspruch, denn in deinem erhabenen Ratschluss musste sich neben der Barmherzigkeit auch die Gerechtigkeit zeigen, die dir eigen ist und in Ewigkeit bleibt. Da deine Gerechtigkeit kein Übel ohne Strafe, und auch nichts Gutes unbelohnt lässt, so konnte der Mensch nicht gerettet werden, ohne dass Genugtuung für seine Sünden geleistet wurde. 

Was für ein Mittel hast du nun gefunden, ewige Dreieinigkeit, um deine Wahrheit zu verwirklichen und dem Menschen Barmherzigkeit zu erweisen, ohne deiner Gerechtigkeit die schuldige Genugtuung zu verweigern? Welches Heilmittel hast du ersonnen? Erkenne, wie geeignet das Heilmittel! Du hast dich entschlossen, uns das Wort, deinen eingeborenen Sohn, zu schenken. Er sollte unser Fleisch annehmen, das dich beleidigt hatte. Er sollte mit dieser Menschheit leiden und so deiner Gerechtigkeit genügen, nicht durch die Kraft der Menschheit, sondern durch die Macht der mit ihr vereinten Gottheit. So geschah es. Deine Wahrheit erfüllte sich. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit haben sich umarmt.




aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 145ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)



Mittwoch, 11. Dezember 2013

Gebet der hl. Katharina von Siena - Betrachtung über die Menschwerdung Gottes


O Maria, Maria du Tempel der Dreieinigkeit!
O Maria, du Trägerin des Feuers!
O Maria, du Überträgerin der Barmherzigkeit!
O Maria, du Erzeugerin der gebenedeiten Frucht!
O Maria, du Miterlöserin des Menschengeschlechtes!

Denn da dein Fleisch im Worte gelitten hat für die Erlösung der Welt, erlöste uns Christus zwar durch sein Leiden, du aber durch das Mitleiden deines Leibes und deiner Seele.

O Maria, du Meer des Friedens!
O Maria, du Spenderin des Friedens!
O Maria, du fruchtbare Erde!
Du Maria, bist der neue Stamm, der uns die wohlriechende Blume, das Wort, den eingeborenen Sohn Gottes geschenkt hat. In dich, o fruchtbares Erdreich, wurde dieses Wort gesät. Du bist die Erde und du bist der Stamm.

O Maria, du Feuerherd!
Du trugst verborgenes, verhülltes Feuer unter der Asche deiner Menschheit.

O Maria, du Gefäß der Demut!
Dich hat der Vater mit ganz besonderer Liebe an sich gefesselt. In dir erglänzte und erstrahlte das Licht wahrer Erkenntnis, das dich über dich hinaus erhoben hat, um dem ewigen Vater zu gefallen. Durch dieses Licht und durch das Feuer deiner Liebe und die Salbung deiner Demut hast du die Gottheit an dich gezogen und sie in dich hinabsteigen lassen, obwohl sie durch das glühende Feuer ihrer unbegreiflichen Liebe schon gedrängt war, zu uns zu kommen.

Dank diesem Lichte, o Maria, bist du nicht unvorsichtig, sondern klug gewesen. Aus Klugheit wolltest du vom Engel wissen, wie das geschehen kann, was er dir kündete. Wusstest du also nicht, dass beim allmächtigen Gott dies möglich war? Ganz zweifellos. Doch warum sagtest du: "Ich erkenne keinen Mann?" (Luk 1,34). Es fehlte dir zwar nicht an Glauben, doch du in deiner tiefen Demut erkanntest deine Unwürdigkeit. Du zweifelest keineswegs, dass dies bei Gott nicht unmöglich war.

O Maria! Hat dich das Wort des Engels etwa geängstigt und verwirrt? Im Lichte Gottes betrachtet, scheint es nicht, als ob du aus Furcht verwirrt wurdest, obgleich deine Haltung Staunen und Bestürzung zeigte. Worüber wundertest du dich also? Über die große Güte Gottes, die du erlebtest. Als du dich selbst betrachtetest und dich so großer Gnade für unwürdig hieltest, wurdest du bestürzt. Der Vergleich zwischen deiner Unwürdigkeit und Schwäche und der unaussprechlichen Gnade Gottes rief dein Erstaunen hervor.

In deiner klugen Antwort zeigte sich deine tiefe Demut. Du warst also ohne Furcht, aber voll Bewunderung für die unermessliche Güte und Liebe Gottes in anbetracht der begrenzten Niedrigkeit deiner Tugend.

Du bist, o Maria, ein Buch geworden, in das für uns eine Lebensregel eingeschrieben ist. In dir wurde die Weisheit des ewigen Vaters sichtbar. In dir offenbarte sich die Macht und Freiheit des Menschen. Ich behaupte auch, dass sich in dir dir Würde des Menschen zeigte. Denn wenn ich dich betrachte, Maria, erkenne ich, dass der Heilige Geist mit eigener Hand die Dreieinigkeit in dich geschrieben hat, indem er aus dir das Fleisch gewordene Wort, den eingeborenen Sohn Gottes bildete.

Er hat in dich die Weisheit des Vaters niedergelegt, das Wort selbst. Er hat dir die Macht eingeprägt, die allein dieses große Glaubensgeheimnis verwirklichen konnte. Er hat dir endlich auch die Milde seines Heiligen Geistes eingehaucht, da ein solches Geheimnis nur aus Gnade und göttlicher Barmherzigkeit geplant und vollendet werden konnte.


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 145ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)



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Leseempfehlung:




Freitag, 30. August 2013

Der christliche Glaube ist keine Lehre? Doch, ist er.

Blick in den Chorraum des Limburger Domes

Immer wieder hört man in der letzten Zeit - selbst von katholischen Predigern, Rednern, Vortragenden, das Christentum, der christliche Glaube, sei keine Lehre - sondern: die Begegnung mit einer Person. Die "persönliche Beziehung zu Jesus Christus" sei nämlich das Eigentliche des Christseins.

Dass der persönliche Glaube nicht möglich ist ohne das Ergriffen-worden-Sein von Jesus Christus als unserem Retter vor Sünde und Tod und ohne ihm nachzufolgen und uns in ihn umzugestalten, ist eine wahre Feststellung und wer nur nach dem Buchstaben lebt, nicht aber Christus und seine Gebote im Herzen trägt, liebt und danach lebt, der hat nicht verstanden, was es um das Christentum ist. 

Genauso wahr ist aber, dass Christus uns "eine neue Lehre" kundgetan hat: Er selbst ist diese Lehre, so wie er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Die heilige Katharina von Siena schreibt über die von Gott in Jesus Christus zu uns gesandte Lehre:
"Daher befestigte Er (Anm.: der Heilige Geist nach der Himmelfahrt des Herrn) den Weg der Lehre, den Meine Wahrheit (Anm.: Jesus Christus) auf Erden zurückließ, und obwohl sie ihrer Gegenwart nach schied, entzog sie weder Ihre Lehre noch die Tugenden, die in der Lehre begründeten wahren Steine. Die Lehre ist der Weg, den euch die süße glorreiche Brücke (Anm.: Jesus Christus) bereitete. Zuerst verwirklichte er sie selbst und bildete mit seinen Werken den Weg; Er vermittelte euch die Lehre durch das Vorbild mehr als durch Worte; ja Er wirkte, ehe er sprach. (vgl. Apg 1,1)

(...) Seine Lehre ist der Weg; sie wurde, wie ich dir sagte, von den Aposteln bekräftigt, die Märtyrer haben sie mit ihrem Blute besiegelt, das Licht der Kirchenlehrer hat sie erhellt, die Bekenner haben sie bezeugt und die Evangelisten haben sie niedergeschrieben: alle walten sie als Zeugen zum Bekenntnis der Wahrheit im mystischen Leib der heiligen Kirche. Sie sind wie eine auf den Leuchter gestellte Lampe, um den Weg der Wahrheit zu weisen, der hinführt zum Leben im vollkommenen Licht."

Und dazu gehört die ganz persönliche Begegnung, die Verinnerlichung, die Anwendung der Lehre sozusagen. Katharina von Siena fährt fort:
"Und wie künden sie dir die Wahrheit? In der Erprobung, denn sie haben sie in sich selber durchgeprobt und bewiesen. So wird jeder Mensch zur Erkenntnis der Wahrheit erleuchtet, wenn er will und nicht durch ungezügelte Selbstsucht das Vernunftlicht sich selber entzieht. Dies ist die Wahrheit, dass Seine Lehre wahr ist und bei uns blieb als ein Boot, um die Seelen aus dem stürmischen Meere zu bergen und hinaufzuführen zum Hafen des Heils.

So ist Er in jeder Hinsicht, sowohl im Leben wie in der Lehre, Weg, Wahrheit und Leben, und der Weg (Anm.: der Lehre) ist die Brücke, der euch zur Höhe des Himmels führt."

Zitate aus: Caterina von Siena; Gespräch von Gottes Vorsehung; Johannes Verlag Einsiedeln; AD 1964; S. 39/40

Die Heilige Schrift, die kirchliche Tradition, das Lehramt der Kirche, sämtliche Heilige und sonstige Zeugen der Wahrheit widersprechen der Behauptung, das Christentum sei keine Lehre...



Schriftstellen aus dem Neuen Testament, die darlegen, dass Jesus Christus im Namen seines himmlischen Vaters seine Lehre verkündet: "Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat." Er verheißt der jungen Kirche den Beistand des des Heiligen Geistes: "Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. " Und die Apostel verkünden die  göttliche Lehre im Auftrag Jesu in aller Welt: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe."
"Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel..."

Mt 28 16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.
18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Mt 7,28 Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre

Mt 11,1 Und es begab sich, als Jesus diese Gebote an seine zwölf Jünger beendet hatte, dass er von dort weiterging, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

Mt 22,33 Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.

Mt 23,10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.

Mk 1,22 Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten.

Mk 1,27 Und sie entsetzten sich alle, sodass sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Eine neue Lehre in Vollmacht! Er gebietet auch den unreinen Geistern und sie gehorchen ihm!

Mk 4,1 Und er fing abermals an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine sehr große Menge bei ihm, sodass er in ein Boot steigen musste, das im Wasser lag; er setzte sich, und alles Volk stand auf dem Lande am See.

Mk 6,2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hände geschehen?

Mk 8,31 Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.

Mk 11,18 Und es kam vor die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und sie trachteten danach, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich nämlich vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich über seine Lehre.

Lk 1,4 So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben,
damit du den sicheren Grund der Lehre erfährst, in der du unterrichtet bist. 
Lk 4,32 Und sie verwunderten sich über seine Lehre; denn er predigte mit Vollmacht.  
Lk 11,1  Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.
Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.
Unser tägliches Brot gib uns Tag für Tag
und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Und führe uns nicht in Versuchung. 
Joh 3 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden.
Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.
Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. 
Joh 7  14 Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.
15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat?
16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.
17 Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.
18 Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. 
Joh 14,26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.  

Joh 18 19 Der Hohepriester befragte nun Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.
20 Jesus antwortete ihm: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet.
21 Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, sie wissen, was ich gesagt habe.
Apg 2,42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 

Apg 5 25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Hauptmann mit den Knechten hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, dass sie gesteinigt würden.
27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie
28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Apg 5,42 und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.  

Apg 13,12 Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig und verwunderte sich über die Lehre des Herrn. 
Apg 17 18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm. Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde Götter verkündigen. Er hatte ihnen nämlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkündigt.
19 Sie nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst? 
Apg 19Er (Paulus) ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.
Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus. 
Apg 22,4 Ich (Paulus) habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis...
Röm 6,17 Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde "gewesen" seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. 
Röm 16,17 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, dass ihr euch in Acht nehmt vor denen, die Zwietracht und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und euch von ihnen abwendet. 
1Kor 4,17 Aus demselben Grund habe ich (Paulus) Timotheus zu euch gesandt, der mein lieber und getreuer Sohn ist in dem Herrn, damit er euch erinnere an meine Weisungen in Christus Jesus, wie ich sie überall in allen Gemeinden lehre
Kol 1,28 24 Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde.
25 Ihr Diener bin ich geworden durch das Amt, das Gott mir gegeben hat, dass ich euch sein Wort reichlich predigen soll,
26 nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen,
27 denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.
28 Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen.
29 Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt.
2Thess 2,15 So steht nun fest, liebe Brüder, und haltet euch an die Lehre, in der ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns.
2Thess 3,6 Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückzieht von jedem Bruder, der unordentlich lebt und nicht nach der Lehre, die ihr von uns empfangen habt. 
1Tim 1 3 Du weißt, wie ich dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, dass sie nicht anders lehren,
auch nicht Acht haben auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Ratschluss Gottes im Glauben dienen.
Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben.
Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz,
7 wollen die Schrift meistern und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten.
Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht,
weil er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern,
10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist,
11 nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist. 
1Tim 2,7 Dazu bin ich eingesetzt als Prediger und Apostel - ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.  

1Tim 4Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert.
10 Denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen.
11 Dies gebiete und lehre.
12 Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit.
13 Fahre fort mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. 
1Tim 4,16 Hab Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.  

1Tim 5,17 Die Ältesten, die der Gemeinde gut vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, besonders, die sich mühen im Wort und in der Lehre
1Tim 6,1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde.  

1Tim 6Wenn jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesus Christus und bei der Lehre, die dem Glauben gemäß ist,
der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortgefechte. Daraus entspringen Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn,
Schulgezänk solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die meinen, Frömmigkeit sei ein Gewerbe. 
2Tim 2,2 Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren.
2Tim 3,10 Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld...

2Tim 3,16 14 Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast
15 und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit...
2Tim 4So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich:
Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre.
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken,
und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.
Du aber sei nüchtern in allen Dingen, leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeliums, richte dein Amt redlich aus. 
Tit 1,9 er halte sich an das Wort der Lehre, das gewiss ist, damit er die Kraft habe, zu ermahnen mit der heilsamen Lehre und zurechtzuweisen, die widersprechen.  

Tit 2Desgleichen ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen seien
in allen Dingen. Dich selbst aber mache zum Vorbild guter Werke mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit,
mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde und nichts Böses habe, das er uns nachsagen kann.
 
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Mittwoch, 28. August 2013

Papsttreue


Wer dem Papst treu bleibt, erfährt, dass von seinem Amt Kraft und Sicherheit, Trost und Mut, Licht und Orientierung ausgehen. Franziskus [von Assisi] wusste, dass er nur dann segensreich für die Kirche wirken kann, wenn er den Segen des Papstes hat. Katharina von Siena nannte ihn den “süßen Christus auf Erden”. Ignatius von Loyola hat sich und seinen neuen Orden demütig dem Papst untergeordnet und sich in einer Zeit der Untreue in besonderer Weise auf die Treue zum Papst verpflichtet.

Viele Glieder der Kirche haben im Laufe der Jahrhunderte ihre Treue zum Nachfolger des Apostelfürsten auch durch Leiden und Martyrium zum Ausdruck gebracht. Sie wussten, dass der Glaube an die Kirche und an den Nachfolger des Petrus gebunden bleiben muss: “Verharrt im wahren Glauben und gründet euer Leben auf den Fels der Kirche, das heißt auf das Bekenntnis des Apostelfürsten” (Gregor der Große).

Die zweitausendjährige Kirchengeschichte sagt uns, dass die Größe des Petrusamtes trotz der menschlichen Schwäche einzelner Päpste nicht vermindert wurde. Zugleich sehen wir, dass Gott durch den Dienst der Päpste Großes für die Kirche und für die Welt gewirkt hat.

Wir dürfen dankbar sein, dass es Petrus, den Felsen, gibt: im Auf und Ab der Geschichte; im Kampf zwischen Lüge und Wahrheit und zwischen Liebe und Hass, der die Zeiten durchzieht; im Kommen und Gehen von Meinungen, Ideologien, politischen Systemen, von Völkern, Reichen und Mächten.

Petrus vergegenwärtigt Jesus Christus, den Herrn der Geschichte, der die Zeiten überdauert. Er verleiht der Kirche Beständigkeit und zugleich immer neue Lebenskraft und Dynamik.

Das Petrusamt ist nicht eine menschliche Erfindung, sondern geht auf göttliche Einsetzung zurück. Es “ist nicht auf menschliche Fähigkeiten und Kräfte gegründet, sondern auf das Gebet Christi, der den Vater darum bittet, dass der Glaube des Simon ‘nicht erlischt’ (Lk 22,32).


Bild: Schlüsselübergabe an Petrus; Pietro Perugino (1481-82)

Samstag, 3. August 2013

Ferienzeit - Reisezeit

„Museumswärter“

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Siena! Mein Wunsch, die gotische Stadt in der Toskana wiederzusehen, war lebhaft: die halbrunde Piazza del Campo, überragt vom riesenhaften Turm des Stadtpalastes (der, wie so viele Gebäude in Siena, die Inschrift „IHS“ trägt), die Dominikanerkirche mit dem Haupt der heiligen Katharina, vor allem aber die Kathedrale, dieses Wunderwerk aus schwarzem und weißem Marmor. Schon beim ersten Besuch, viele Jahre zuvor, hatte sie mich fasziniert wie nur wenige andere Kirchen. 

Als ich mich ihr näherte und staunend die mit Skulpturen übersäte Fassade der Westfront betrachtete, bemerkte ich auch die langen Menschenschlangen, die sich am Portal gebildet hatten, maß ihnen aber noch keine Bedeutung bei. In der Urlaubszeit ist der Andrang an solchen Stätten nun einmal erheblich. Doch dann wurde ich bald der Tatsache gewahr, dass nicht das hohe Personenaufkommen selbst, sondern etwas anderes die Schuld an der Stauung trug: Zum Eintritt in das Gotteshaus muss inzwischen an einer nahegelegenen Verkaufsstelle ein Billet erworben und dann im Eingang des Domes gelöst werden. Man empfiehlt sehr eindringlich die All-Inclusive-Tickets (Preis: 10 Euro), mit denen man außerdem auch das Baptisterium, die Krypta, das Dommuseum und das Oratorium des heiligen Bernhardin besuchen sowie einen Panoramaweg auf den Gemäuern der Kathedrale begehen kann. 

Das ist wirklich nicht teuer im Vergleich zu anderen Besichtigungen. Wer beispielsweise die imposante Kuppel der protestantischen Frauenkirche zu Dresden besteigen will, muss allein dafür 8 Euro bezahlen! Aber genau hier liegt das Problem: Der Rund- und Ausblick auf eine sehenswerte Stadt ist ebenso wie die Gemälde- und Skulpturensammlung eines Museums oder der Prunksaal eines Schlosses ein echtes touristisches Ziel, während es sich bei einer katholischen Kirche in erster Linie um ein Heiligtum der Gegenwart Gottes handelt, erbaut für den Opferkult des Neuen Bundes und für die persönliche Begegnung gläubiger Christen mit ihrem Herrn. 

Diesen Charakter nun hat die Kathedrale von Siena – zumindest in den Zeiten des sommerlichen Massenandranges – verloren. Begibt man sich vor den Seitenaltar mit dem Tabernakel („Zutritt reserviert für Beter“ – immerhin!), so fühlt man sich unter den Blicken der herumlaufenden, ungeniert miteinander redenden und unablässig photographierenden Touristen wie jemand, der in einem Kunstmuseum vor einem religiösen Bild kniend seine Andacht verrichten wollte. Wer würde diesen Menschen nicht für einen wunderlichen, überfrommen Exoten halten, der allenfalls eines halb belustigten, halb bemitleidenden Blickes wert ist! 

Man fragt sich, was geschehen ist, dass sich gläubige Katholiken inzwischen in einer Domkirche wie Fremdlinge vorkommen. Wer trägt die Verantwortung dafür? Es drängt sich mir ein Wort auf: „Museumswärter“. Damit hat es seine eigene Bewandtnis. Denn wiederholt wurde dieser Ausdruck benutzt, Priester und Laien, die sich für die traditionelle Liturgie der Römischen Kirche einsetzen, zu verunglimpfen. Der Vorwurf lautete: „Ihr hütet eure Schätze und achtet streng darauf, dass sich ihnen niemand nahe, sie gar anrühre. Doch diese Dinge sind samt und sonders veraltet, sie taugen nicht mehr für den Menschen von heute. Daher solltet ihr euch endlich den wahren Bedürfnissen der Gegenwart zuwenden und den Krimskrams von früher hinter euch lassen. Sonst seid ihr nicht missionarisch, apostolisch, pastoral, sondern nur Museumswärter!“ 

Mir stellt sich angesichts von Kirchen, für deren Besuch man Eintritt bezahlen muss und in denen der Beter eine Ausnahmeerscheinung darstellt, die Frage, wer es denn nun wirklich verdient, „Museumswärter“ genannt zu werden. Etwa diejenigen, die aus Gründen des Glaubens und der Ehrfurcht die überlieferte Liturgie feiern und damit eine Quelle erschließen, die schon unzählige Menschen geheiligt hat; und die dazu auch die Schätze der Vorzeit (Altäre, Gewänder, sakrale Gerätschaften) wieder ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch zuführen? Oder nicht doch vielmehr diejenigen, welche die Kirchen in der Urlaubssaison dem gewöhnlichen Beter verschließen und nur dem zahlenden Touristen öffnen; die aus den zur Ehre Gottes geschaffenen Kunstwerken Museumsstücke machen und so das prächtige Menschenwerk ins Zentrum rücken, das heiligste Sakrament aber, das Werk Gottes ohnegleichen, in einer verlorenen Nische verschwinden lassen? 

Der Besuch der Kathedrale von Siena jedenfalls hinterließ einen faden Nachgeschmack. Beinahe wähnt man sich schuldig, das Treiben der kirchlichen Museumswärter unterstützt zu haben. Und da ja heutzutage zeitgemäße Schriftübertragungen im Trend liegen, hier meine aktualisierte Form von Mt 21,13: „Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt es zu einem Museum gemacht!“




 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)


Montag, 30. April 2012

Hl. Katharina von Siena, bitte für uns!



Die Liebe trägt die Seele,
wie die Füße den Leib tragen.

Katharina von Siena (1347 - 1380)




Mittwoch, 28. März 2012

Liebliches Feuer der Liebe...


O süßes, liebliches Feuer (der Liebe), du vertreibst alle Kälte des Lasters, der Sünde und des Egoismus; du erwärmst und entflammst das trockene Holz unseres Willens und Herzens, so dass es sich entzündet und in heiligen Wünschen verzehrt, indem es liebt, was Gott liebt und hasst, was Gott hasst. 


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