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Sonntag, 20. Juli 2014

GOTT ist da! Er ist mitten unter uns!



In jeder katholischen Kirche wohnt GOTT.
Er ist da. Er ist bei uns.
Er wartet darauf, dass wir zu IHM kommen.
Anbeten. Danken. Innehalten.
Er ist für uns da
Immer.
GOTT ist da.


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Donnerstag, 19. Juni 2014

„Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.” (Joh 6,51)


 
Gottheit, tief verborgen, betend nah ich Dir.
Unter diesen Zeichen bist Du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk’ ich Dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin. 

(hl. Thomas von Aquin)



Der Heilige der Eucharistie, Peter Julian Eymard, sagt über die Realpräsenz, d. h. von der Gegenwart Jesu Christi mit Fleisch und Blut, mit Seele und Gottheit in den Gestalten von Brot und Wein, Folgendes:

Angefangen vom letzten Abendmahl hat die Kirche durch alle Zeiten diesen Glauben verkündet. Ihre Apostel hatten nur eine Stimme, ihre Lehrer nur eine Lehre, ihre Kinder nur einen Glauben, eine Liebe zum Gott der Eucharistie.

Wie majestätisch ist die Stimme des ganzen christlichen Volkes! Wie rührend und schön ist die Harmonie seiner Lobgesänge und seiner Liebe! Zum Zeugnis ihrer Worte fügt die Kirche das Zeugnis ihres Beispiels und ihres praktischen Glaubens hinzu. Wie Johannes der Täufer, der, nachdem er auf den Messias hinwies, sich Ihm zu Seinen Füßen warf, um seine Liebe und seinen Glauben zu beweisen, so widmet die Kirche der anbetungswürdigen Person Jesu im allerheiligsten Sakrament einen feierlichen Kult, ja ihren ganzen Kult.

Sie betet Jesus Christus als Gott an, der in der göttlichen Hostie gegenwärtig und verborgen ist. Sie zollt ihm die Ehre, welche Gott allein gebührt; sie wirft sich vor dem Allerheiligsten Sakrament nieder gleich dem himmlischen Hof vor der Majestät Gottes. Hier sind Rangunterschiede nicht angebracht: Große und Kleine, Könige und Untergebene, Priester und das Volk fallen alle instinktiv auf ihre Knie vor dem Gott der Eucharistie. Es ist der gute und liebe Gott!

Die Kirche ist nicht damit zufrieden, ihren Glauben allein durch Anbetung zu bezeugen; sie fügt noch öffentliche und prachtvolle Ehrbezeigungen hinzu. Die herrlichen Basiliken sind ein Ausdruck des Glaubens der Kirche an das Allerheiligste Sakrament. Die Kirche wollte nicht Grabmäler, sondern Gotteshäuser bauen, einen Himmel auf Erden, in welchem ihr Heiland und Gott einen Ihm würdigen Thron finden würde.

Mit einer außergewöhnlichen und gewissenhaften Aufmerksamkeit hat die Kirche den eucharistischen Gottesdienst bis in seine kleinsten Eizelheiten geregelt. Die Angelegenheit in die Hand zu nehmen, um ihren göttlichen Bräutigam zu ehren, hat sie niemand anderem anvertraut; denn wenn es um die Frage der Realpräsenz Jesu Christi geht, ist alles wichtig, bedeutungsvoll und göttlich.

Die Kirche wünscht dem königlichen Dienst Jesu alle echtesten und kostbarsten Dinge in der Welt zu weihen. In ihrer Liturgie ist alles auf das Geheimnis bezogen; alles hat eine geistige und himmlische Bedeutung; alles seine Eigentümlichkeit und enthält manche besondere Gnaden.

Wie leicht ist es für die Seele, sich in der Einsamkeit und Stille einer Kirche zu sammeln! Eine Versammlung von Heiligen auf ihren Knien vor dem Tabernakel läßt uns ausrufen: ‘Hier ist jemand mehr als Salomon, hier ist einer mehr als ein Engel!’ Jesus Christus ist hier, vor dem jedes Knie sich beugt, derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. In der Gegenwart Jesu Christi im Allerheiligsten Sakrament verschwindet und verblaßt alle Größe, alle Heiligkeit demütigt sich und wird zu nichts. Jesus Christus ist hier!” 

(Peter Julian Eymard; The Real Presence. Eucharistic Meditations, New York 1938, pp. 42-44)


Zitat aus dem Vortrag "Die Heiligkeit der Liturgie im Zeugnis der Kirchenväter" von Weihbischof Athanasius Schneider, erschienen in DOMINUS VOBISCUM Nr. 5, Oktober 2012



Bild: hl. Peter Julian Eymard; Quelle

Samstag, 24. Mai 2014

Erste Begegnung mit der "alten Messe"

Ein Gastbeitrag von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Es sind allem voran bestimmte Begegnungen, die unserem Leben Richtung und Prägung geben. Begegnungen, die aus dem flüchtigen Grau-in-Grau des Alltags hervorstechen. Die ihr Zeichen tief in Seele und Herz drücken. Und die uns wie verwandelt entlassen. Rückblickend erkennen wir sie als Fügungen göttlicher Vorsehung; als Wege der Gnade hin zum Leben in Fülle.

Die bescheidene Begegnung, von der hier die Rede sein soll, ereignete sich vor bald 3 Jahrzehnten in einer Kapelle. Deren Besonderheit liegt nicht in hohem Alter und bedeutenden Kunstschätzen, sondern darin, daß sie zur Versammlungsstätte jener Katholiken geworden ist, die die heilige Messe im "alten Ritus" besuchen wollen.

Der Verfasser dieser Zeilen hatte eigentlich keine Veranlassung, sich in den Kreis solcher Außenseiter zu begeben. Selbst Ministrant in seiner Pfarrei und aktiv in deren Jugendgruppen, war er im "normalen" kirchlichen Leben zuhause und vertraut mit der Form des Gottesdienstes, die er von Kindertagen an als einzige kennengelernt hatte. Warum etwas Neues, auch wenn es das Ältere wäre?

Aber einige Vorkommnisse, teils abschreckender, teils erfreulicher Art, trieben zur Suche an und drängten mit wachsender Eindeutigkeit auf den Pfad der Tradition. So erlebte er auf der einen Seite die offene In-Frage-Stellung von Glaubenswahrheiten im Religionsunterricht und Abstoßendes in der Jugendarbeit und in Jugendgottesdiensten, an deren Gestaltung er selbst Anteil hatte. Auf der anderen Seite standen Begebenheiten, die neue Horizonte eröffneten: eine intensiv religiöse Wallfahrt, die Entdeckung und Pflege "altertümlicher Frömmigkeitsformen" (besonders des Rosenkranzgebetes) sowie die Lektüre wahrhaft katholischen Schrifttums.

Zum ersten Mal wurde der Glaube hier in seiner erregenden Größe und Schönheit, in seinem bindenden und bannenden Anspruch erfahren. Schwindelerregend hoch und abgrundtief, erhaben und innig zugleich erschien die Lehre von der eucharistischen Gegenwart Jesu und von der unblutigen Vergegenwärtigung Seines Liebes- und Lebensopfers in der heiligen Messe. Warum nur waren dem praktizierenden und engagierten Jugendlichen alle diese Wahrheiten so lange beinahe vollständig vorenthalten geblieben? Und wo fanden sie überhaupt einen angemessenen Ausdruck? Im gewohnten gottesdienstlichen Leben jedenfalls war davon wenig auszumachen. Trotz - oder vielmehr: wegen? - der vielgepriesenen "Verständlichkeit" der neuen Liturgie.

So wurde der Wunsch unabweislich, das, was bisher nur vom Hörensagen her bekannt war, mit eigenen Augen und Ohren mitzuerleben: die "alte Messe". War sie, die von den Bauleuten Verworfene, nicht schon durch die bloße Kunde zum Eckstein im Herzen des Suchenden geworden?

Fast immer erspäht der junge Mensch in neuer Umgebung zuerst, was er denn da für Leute um sich habe. Erfreulich war die Entdeckung, daß sich in der Kapelle alle Altersstufen einfanden; und daß es sich keineswegs um lauter religiöse Fanatiker und frömmelnde Exzentriker (die es natürlich auch gab) handelte. Die Formen der Ehrfurcht, im pfarrlichen Leben auf ein kaum noch zu unterbietendes Minimum reduziert und nur von wenigen Randexistenzen beibehalten, hatten bei diesen Gläubigen so gar nichts Übertriebenes an sich. Reine Selbstverständlichkeiten.

Und dann die heilige Messe selbst. Der Neuling sah sich einer eigenen Welt gegenüber. Die war ihm noch weithin verschlossen. Aber in ihrer erfüllten Stille und im erahnten Tiefsinn der Zeichen übte sie eine unaufdringliche und zugleich kraftvolle Anziehung aus. Bis auf die Predigt, weit und wogend wie das Meer, machte dieser Gottesdienst nicht den Eindruck eines Vortrages von Mensch zu Mensch, sondern einer Handlung, genauer noch: einer Begegnung.

Die Haltung und Ausrichtung des Zelebranten, der Ministranten und Gläubigen ließen keinen Zweifel mehr darüber, wer da im Mittelpunkt stand. Es fiel gar nicht schwer, an die wirkliche und persönliche Gegenwart des Erlösers in Seinem Opfer zu glauben. Alles redete ja davon. Alles lenkte die Aufmerksamkeit auf Ihn hin.

Anstatt seine Person hervorzuheben, verschwand der Priester nahezu. Er tauchte gleichsam in dem liturgischen Vollzug unter und ging völlig auf in der Stellvertretung des einen Hohenpriesters Jesus Christus. Aus der Hinwendung zum "Geheimnis des Glaubens" heraus wandte er sich dann auch den Gläubigen zu. Aber ohne den Blick auf den Herrn zu verstellen. Keine störenden subjektiven Einlagen. Die heilige Messe hatte nicht das Gesicht ihres menschlichen Zelebranten. Sie war theozentrisch, christozentrisch.

Endlich hatte der Sucher den Ausdruck jenes eucharistischen Glaubens, der aus den Worten und Gebeten der Heiligen spricht, gefunden! Wohl waren die Zelebrationsrichtung, die lateinische Kultsprache und die lang empfundenen Phasen des Schweigens für den an Verständlichkeit und Abwechslung gewöhnten Meßbesucher zunächst fremdartig. Durch den Entzug äußerer Beschäftigungen sah er sich plötzlich auf sein eigenes, armes Inneres zurückgeworfen: auf die Leere, den schwachen Glauben, die verkümmerte Fähigkeit zur Anbetung...

Doch gerade dadurch kam auch die Einsicht: Die heilige Messe ist eben ein Mysterium; ein Geheimnis, das nicht dem Fassungsvermögen des Menschen angepaßt werden darf, sondern dem sich dieses Fassungsvermögen durch die Gnade und eigenes Bemühen mehr und mehr anpassen soll. Der innerste Mittelpunkt des Glaubenslebens kann nicht nach den Maßstäben Fernstehender gestaltet werden. Nur dem gläubigen Mitvollzug erschließt er sich nach und nach. In das wahrhaft Große wächst man erst mit der Zeit hinein. Der Blick muß geläutert, das übernatürliche Sensorium geschärft werden. Dann beginnt das Abenteuer immer neuer, immer noch herrlicherer Entdeckungen.

Diese erste Begegnung läutete für den Verfasser eine Entdeckungsreise ein, die bis heute kein Ende gefunden hat. Auch die spätere "Gewöhnung" an den traditionellen Meßritus im Priesterseminar und als Priester hat daran nichts geändert. Während das Moderne in seiner Ausrichtung auf den "Menschen von heute" veraltet, offenbart das Alte sich in ewiger Jugend, denn es ist in erster Linie ein "Hintreten zum Altare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut" (Stufengebet der hl. Messe). In der Begegnung mit diesem Wunderwerk des Glaubens findet das abenteuerliche Herz, was es sucht: den unerschöpflichen Reichtum des Lebens in der Begegnung mit dem Herrn.



Auflistung der Orte und Zeiten, zu denen die "alte Messe" gefeiert wird: 


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Der sicherste Schutz vor der Versuchung des Klerikalismus

Frage eines japanischen Geistlichen an Papst Benedikt XVI.:

Das priesterliche Vorbild, das Sie, Heiliger Vater, uns in diesem Jahr vorgeschlagen haben, nämlich der Pfarrer von Ars, stellt in den Mittelpunkt des Lebens und Dienstes die Eucharistie, die sakramentale und persönliche Beichte und die Liebe zu einem würdig gefeierten Gottesdienst. Ich habe die strenge Armut des hl. Johannes Maria Vianney vor Augen und zugleich seine Leidenschaft für kostbares liturgisches Gerät. Wie können wir diese grundlegenden Dimensionen unserer priesterlichen Existenz leben, ohne in einen Klerikalismus oder eine Realitätsferne zu verfallen, an der die Welt von heute Anstoß nehmen würde?

Benedikt XVI.: Danke! Nun, Sie fragen, wie man die zentrale Stellung der Eucharistie leben kann, ohne sich in einem rein kultischen Leben zu verlieren, das dem alltäglichen Leben der anderen fremd wäre. Wir wissen, daß der Klerikalismus in allen Jahrhunderten und auch heutzutage eine Versuchung für die Priester war und ist; um so wichtiger ist es, die rechte Weise für die Feier der Eucharistie zu finden, die sich nicht vor der Welt verschließt, sondern vielmehr für die Bedürfnisse der Welt offen ist. Wir müssen uns vor Augen halten, daß sich in der Eucharistie dieses große Drama Gottes vollzieht, der aus sich heraustritt, und – wie es im Brief an die Philipper heißt – sich erniedrigte, den Menschen gleich wurde und gehorsam war bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2).

Das Abenteuer der Liebe Gottes, der aus sich heraustritt, sich entäußert, um bei uns zu sein, wird in der Eucharistie vergegenwärtigt. Die große Tat, das große Abenteuer der Liebe Gottes besteht in der Demut Gottes, der sich für uns hingibt. In diesem Sinn kann die Eucharistie als Eingangstor zu diesem Weg Gottes angesehen werden.

Der hl. Augustinus sagt im 10. Buch von De Civitate Dei: »Hoc est sacrificium Christianorum: multi unum corpus in Christo«, was soviel bedeutet wie: das Opfer der Christen besteht darin, durch die Liebe Christi in der Einheit des einen Leibes Christi vereint zu sein. Das Opfer besteht eben darin, aus sich herauszugehen, sich in die Gemeinschaft des einen Brotes, des einen Leibes hineinnehmen zu lassen und so in das große Abenteuer der Liebe Gottes einzutreten. Wir sollen die Eucharistie immer so feiern, leben und meditieren, daß sie diese Schule der Befreiung vom eigenen »Ich« wird: in das eine Brot eingehen, das das Brot aller ist und das uns im einen Leib Christi vereint. Und daher ist die Eucharistie wesensmäßig ein Akt der Liebe, der uns zu jener Wirklichkeit der Liebe gegenüber den anderen verpflichtet: daß nämlich das Opfer Christi die Gemeinschaft aller in seinem Leib ist.
 
Auf diese Weise sollen wir also die Eucharistie verstehen lernen, was das genaue Gegenteil von Klerikalismus und Ichverschlossenheit ist. Denken wir dabei auch an Mutter Teresa, die in diesem Jahrhundert, in unserer Zeit wirklich ein großartiges Vorbild für eine Liebe war, die aus sich herausgeht, die jede Art von Klerikalismus und Weltfremdheit übersteigt, die auf die am stärksten ausgegrenzten Menschen, die Armen und Sterbenden zugeht und sich ganz in der Liebe zu den Armen und Ausgegrenzten hinschenkt. Aber Mutter Teresa, die uns dieses Beispiel vorgelebt hat und die Gemeinschaft, die ihren Spuren folgt, sah stets als wichtigste Voraussetzung für deren Gründung die Anwesenheit eines Tabernakels an.

Ohne die Gegenwart der Liebe Gottes, der sich hinschenkt, wäre die Verwirklichung dieses Apostolats nicht möglich gewesen, und es wäre auch nicht möglich gewesen, in dieser Selbstentäußerung zu leben; nur wenn sie sich auf diese Selbsthingabe an Gott, auf dieses Abenteuer Gottes, diese Demut Gottes einlassen, konnten und können sie auch heute diesen großen Akt der Liebe, der Offenheit für alle vollbringen.

In diesem Sinn würde ich sagen: Die Eucharistie in ihrem ursprünglichen Sinn, in ihrer wahren Tiefe zu leben, ist eine Schule des Lebens, es ist der sicherste Schutz vor jeder Versuchung des Klerikalismus. 


Gespräch von Papst Benedikt XVI. mit Priestern anlässlich des internationalen Priestertreffens am 10. Juni 2010 auf dem Petrersplatz


Sarkophargträger im Limburger Dom; eigenes Photo

Freitag, 18. Oktober 2013

Einführung der Ewigen eucharistischen Anbetung im Erzbistum Köln

„Die Kirche und die Welt haben die Verehrung der Eucharistie sehr nötig. In diesem Sakrament der Liebe wartet Jesus selbst auf uns. Keine Zeit sei uns dafür zu schade, um ihm dort zu begegnen: in der Anbetung, in einer Kontemplation voller Glauben, bereit, die große Schuld und alles Unrecht der Welt zu sühnen. Unsere Anbetung sollte nie aufhören"
(Johannes Paul II., Brief „Dominicæ cenæ" 3)

In diesem Sinne werden demnächst wohl viele stille Beter den Segen für ihre eigenen Anliegen und die des Erzbistums von Gott erbitten. In einem Hirtenbrief zur Einführung der Ewigen Anbetung schrieb Joachim Kardinal Meisner am 17.10.2013 an die Gläubigen:
"Bei der Predigt beim Schlussgottesdienst im RheinEnergie Stadion wies ich darauf hin, dass unser Eucharistischer Kongress zu Ende geht, aber er könnte weitergefeiert werden, indem wir uns bemühen, Orte einzurichten, an denen der eucharistische Herr Tag und Nacht angebetet wird. Daraufhin gab es starke Zustimmung." 

Nun ist es also bald soweit: Am Allerheiligenfest, den 1. November ab 20 Uhr, wird in der Kapelle des Kölner Maternushauses das Allerheiligste rund um die Uhr zur Ewigen Anbetung ausgesetzt. Kardinal Meisner stellte weitere Anbetungsorte in Aussicht und lud alle Kölner und Nicht-Kölner zum Besuch und zur Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes ein, in dem Jesus Christus wahrhaftig, mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit auf wunderbare Weise in der konsekrierten Hostie zugegen ist: 
"Ich möchte weiterhin bitten, in den größeren Gemeinden unseres Erzbistums zu prüfen, ob nicht auch dort eine immerwährende eucharistische Anbetung möglich ist. Ich lade zur eucharistischen Anbetung im Maternushaus recht herzlich alle ein, die in Köln wohnen oder von außerhalb der Stadt zu Besuch bei uns sind. Der Herr wartet, und wir sind von ihm Erwartete, weil wir ihm wichtig und wert sind." (ganzer Wortlaut: hier)


Aus dem Katechismus der Katholischen Kirche:


1376 Das Konzil von Trient faßt den katholischen Glauben zusammen, wenn es erklärt: „Weil aber Christus, unser Erlöser, sagte, das, was er unter der Gestalt des Brotes darbrachte, sei wahrhaft sein Leib, deshalb hat in der Kirche Gottes stets die Überzeugung geherrscht, und dieses heilige Konzil erklärt es jetzt von neuem: Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung [Transsubstantiation] genannt" (DS 1642).

1377 Die eucharistische Gegenwart Christi beginnt im Zeitpunkt der Konsekration und dauert so lange, wie die eucharistischen Gestalten bestehen. In jeder der Gestalten und in jedem ihrer Teile ist der ganze Christus enthalten, so daß das Brechen des Brotes Christus nicht teilt [Vgl. K. v. Trient: DS 1641 [Vgl. K. v. Trient: DS 1641.].

1378 Die Verehrung der Eucharistie. Wir bringen in der Meßliturgie unseren Glauben, daß Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich zugegen ist, unter anderem dadurch zum Ausdruck, daß wir zum Zeichen der Anbetung des Herrn die Knie beugen oder uns tief verneigen. „Die katholische Kirche erweist der heiligen Eucharistie nicht nur während der heiligen Messe, sondern auch außerhalb der Meßfeier den Kult der Anbetung, indem sie die konsekrierten Hostien mit größter Sorgfalt aufbewahrt, sie den Gläubigen zur feierlichen Verehrung aussetzt und sie in Prozession trägt" (MF 57).

1381 Thomas von Aquin sagt: „Daß der wahre Leib und das wahre Blut Christi in diesem Sakrament seien, läßt sich nicht mit den Sinnen erfassen sondern nur durch den Glauben, der sich auf die göttliche Autorität stützt. Deshalb sagt Cyrill zur Schriftstelle ‚Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird‘ (Lk 22,19): ‚Zweifle nicht, ob das wahr sei. Nimm vielmehr die Worte des Erlösers im Glauben auf. Da er die Wahrheit ist, lügt er nicht" (s. th. 3,75, 1; zitiert von Paul VI., MF 18).

Gottheit, tief verborgen, betend nah ich dir.
Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.

Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir,
doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir.
Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an;
er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann. 

(Thomas v. A., Hymnus „Adoro te devote")


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Samstag, 3. August 2013

Ferienzeit - Reisezeit

„Museumswärter“

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Siena! Mein Wunsch, die gotische Stadt in der Toskana wiederzusehen, war lebhaft: die halbrunde Piazza del Campo, überragt vom riesenhaften Turm des Stadtpalastes (der, wie so viele Gebäude in Siena, die Inschrift „IHS“ trägt), die Dominikanerkirche mit dem Haupt der heiligen Katharina, vor allem aber die Kathedrale, dieses Wunderwerk aus schwarzem und weißem Marmor. Schon beim ersten Besuch, viele Jahre zuvor, hatte sie mich fasziniert wie nur wenige andere Kirchen. 

Als ich mich ihr näherte und staunend die mit Skulpturen übersäte Fassade der Westfront betrachtete, bemerkte ich auch die langen Menschenschlangen, die sich am Portal gebildet hatten, maß ihnen aber noch keine Bedeutung bei. In der Urlaubszeit ist der Andrang an solchen Stätten nun einmal erheblich. Doch dann wurde ich bald der Tatsache gewahr, dass nicht das hohe Personenaufkommen selbst, sondern etwas anderes die Schuld an der Stauung trug: Zum Eintritt in das Gotteshaus muss inzwischen an einer nahegelegenen Verkaufsstelle ein Billet erworben und dann im Eingang des Domes gelöst werden. Man empfiehlt sehr eindringlich die All-Inclusive-Tickets (Preis: 10 Euro), mit denen man außerdem auch das Baptisterium, die Krypta, das Dommuseum und das Oratorium des heiligen Bernhardin besuchen sowie einen Panoramaweg auf den Gemäuern der Kathedrale begehen kann. 

Das ist wirklich nicht teuer im Vergleich zu anderen Besichtigungen. Wer beispielsweise die imposante Kuppel der protestantischen Frauenkirche zu Dresden besteigen will, muss allein dafür 8 Euro bezahlen! Aber genau hier liegt das Problem: Der Rund- und Ausblick auf eine sehenswerte Stadt ist ebenso wie die Gemälde- und Skulpturensammlung eines Museums oder der Prunksaal eines Schlosses ein echtes touristisches Ziel, während es sich bei einer katholischen Kirche in erster Linie um ein Heiligtum der Gegenwart Gottes handelt, erbaut für den Opferkult des Neuen Bundes und für die persönliche Begegnung gläubiger Christen mit ihrem Herrn. 

Diesen Charakter nun hat die Kathedrale von Siena – zumindest in den Zeiten des sommerlichen Massenandranges – verloren. Begibt man sich vor den Seitenaltar mit dem Tabernakel („Zutritt reserviert für Beter“ – immerhin!), so fühlt man sich unter den Blicken der herumlaufenden, ungeniert miteinander redenden und unablässig photographierenden Touristen wie jemand, der in einem Kunstmuseum vor einem religiösen Bild kniend seine Andacht verrichten wollte. Wer würde diesen Menschen nicht für einen wunderlichen, überfrommen Exoten halten, der allenfalls eines halb belustigten, halb bemitleidenden Blickes wert ist! 

Man fragt sich, was geschehen ist, dass sich gläubige Katholiken inzwischen in einer Domkirche wie Fremdlinge vorkommen. Wer trägt die Verantwortung dafür? Es drängt sich mir ein Wort auf: „Museumswärter“. Damit hat es seine eigene Bewandtnis. Denn wiederholt wurde dieser Ausdruck benutzt, Priester und Laien, die sich für die traditionelle Liturgie der Römischen Kirche einsetzen, zu verunglimpfen. Der Vorwurf lautete: „Ihr hütet eure Schätze und achtet streng darauf, dass sich ihnen niemand nahe, sie gar anrühre. Doch diese Dinge sind samt und sonders veraltet, sie taugen nicht mehr für den Menschen von heute. Daher solltet ihr euch endlich den wahren Bedürfnissen der Gegenwart zuwenden und den Krimskrams von früher hinter euch lassen. Sonst seid ihr nicht missionarisch, apostolisch, pastoral, sondern nur Museumswärter!“ 

Mir stellt sich angesichts von Kirchen, für deren Besuch man Eintritt bezahlen muss und in denen der Beter eine Ausnahmeerscheinung darstellt, die Frage, wer es denn nun wirklich verdient, „Museumswärter“ genannt zu werden. Etwa diejenigen, die aus Gründen des Glaubens und der Ehrfurcht die überlieferte Liturgie feiern und damit eine Quelle erschließen, die schon unzählige Menschen geheiligt hat; und die dazu auch die Schätze der Vorzeit (Altäre, Gewänder, sakrale Gerätschaften) wieder ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch zuführen? Oder nicht doch vielmehr diejenigen, welche die Kirchen in der Urlaubssaison dem gewöhnlichen Beter verschließen und nur dem zahlenden Touristen öffnen; die aus den zur Ehre Gottes geschaffenen Kunstwerken Museumsstücke machen und so das prächtige Menschenwerk ins Zentrum rücken, das heiligste Sakrament aber, das Werk Gottes ohnegleichen, in einer verlorenen Nische verschwinden lassen? 

Der Besuch der Kathedrale von Siena jedenfalls hinterließ einen faden Nachgeschmack. Beinahe wähnt man sich schuldig, das Treiben der kirchlichen Museumswärter unterstützt zu haben. Und da ja heutzutage zeitgemäße Schriftübertragungen im Trend liegen, hier meine aktualisierte Form von Mt 21,13: „Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt es zu einem Museum gemacht!“




 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)


Freitag, 2. August 2013

Kraft, Trost und Stärkung aus der Anbetung des eucharistischen Christus

aus der Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" von Papst Johannes Paul II. (17.04.2003):

Der Kult, welcher der Eucharistie außerhalb der Messe erwiesen wird, hat einen unschätzbaren Wert im Leben der Kirche. Dieser Kult ist eng mit der Feier des eucharistischen Opfers verbunden. Die Gegenwart Christi unter den heiligen Gestalten, die nach der Messe aufbewahrt werden – eine Gegenwart, die so lange andauert, wie die Gestalten von Brot und Wein Bestand haben (1) –, kommt von der Feier des Opfers her und bereitet auf die sakramentale und die geistliche Kommunion vor.(2)

Es obliegt den Hirten, zur Pflege des eucharistischen Kultes zu ermutigen, auch durch ihr persönliches Zeugnis, insbesondere zur Aussetzung des Allerheiligsten sowie zum anbetenden Verweilen vor Christus, der unter den eucharistischen Gestalten gegenwärtig ist.(3)

Es ist schön, bei ihm zu verweilen und wie der Lieblingsjünger, der sich an seine Brust lehnte (vgl. Joh 13, 25), von der unendlichen Liebe seines Herzens berührt zu werden. Wenn sich das Christentum in unserer Zeit vor allem durch die »Kunst des Gebetes« (4) auszeichnen soll, wie könnte man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft, Trost und Stärkung geschöpft!

Von dieser Praxis, die das Lehramt wiederholt gelobt und empfohlen hat (5), geben uns zahlreiche Heilige ein Beispiel. In besonderer Weise zeichnete sich darin der heilige Alfons von Liguori aus, der schrieb: »Unter allen Frömmigkeitsformen ist die Anbetung des eucharistischen Christus die erste nach den Sakramenten; sie ist Gott am liebsten und uns am nützlichsten«. (6) Die Eucharistie ist ein unermeßlicher Schatz: Nicht nur ihre Feier, sondern auch das Verweilen vor ihr außerhalb der Messe gestattet uns, an der Quelle der Gnade zu schöpfen.


(1)  Vgl. Konzil von Trient, 13. Sitzung, Dekret über das Sakrament der Eucharistie, Kan. 4: DH 1654. 
(2) Vgl. Rituale Romanum: De sacra communione et de cultu mysterii eucharistici extra Missam, 36 (n. 80).
(3) Vgl. ebd., 38-39 (nn. 86-90).
(4) Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte (6. Januar 2001), 32: AAS 93 (2001), 288.
(5) »Außerdem sollen sie [die Gläubigen] es nicht unterlassen, das heiligste Sakrament, das an einem bevorzugten Ort und mit größter Ehrfurcht den liturgischen Gesetzen entsprechend in den Kirchen aufzubewahren ist, tagsüber zu besuchen. Ein solcher Besuch ist ein Beweis der Dankbarkeit und ein Zeichen der Liebe wie der schuldigen Verehrung gegenüber Christus dem Herrn, der hier gegenwärtig ist«: Paul VI., Enzyklika Mysterium Fidei (3.September 1965): AAS 57 (1965), 771. 
(6)  Visite al SS. Sacramento ed a Maria Santissima, Introduzione: Opere ascetiche, Avellino 2000, p. 295.


 Heiliger Alfons Maria von Liguori, bitte für uns!



Sonntag, 2. Juni 2013

Anbetungsorte der weltweiten eucharistischen Anbetungsstunde am 02. Juni 2013/ Gebetsintentionen

Der Päpstliche Rat zur Neuevangelisierung hat eine Karte veröffentlicht, auf der gemeldete Pfarreien, Kirchen oder andere Ort gekennzeichnet sind, die sich an der weltweiten feierlichen eucharistischen Anbetung am heutigen 02. Juni 2013 um 17 Uhr  (römischer Ortszeit) beteiligen.


Darüberhinaus gibt es aber auch noch an vielen anderen Orten eine besondere Anbetungsstunde. Infos auf den jeweiligen Bistums- oder Pfarreiseiten im Internet. Siehe auch auf kath.net.

Karte der Anbetungsorte: bitte HIER klicken!

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Hymne zum Jahr des Glaubens:



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Gebetsintentionen des Heiligen Vaters für die weltweite Gebetsstunde am 02. Juni 2013:

Ein Herr, ein Glaube

1. Für die Kirche, die in die ganze Welt zerstreut ist und heute ein Zeichen der Einheit bildet, indem sie sich in der Anbetung des allerheiligsten Altarsakramentes versammelt. Der Herr mache sie gehorsam gegenüber seinem Wort, damit sie vor der Welt immer herrlicher erscheine, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler, heilig und makellos (Eph 5,27). Durch ihre treue Verkündigung möge das Wort des Heiles von Neuem erklingen, Erbarmen verheißen und den Eifer in der Liebe erneuern, um dem Schmerz und Leid ihren vollen Sinn zu erschließen und die freudige Ruhe des Herzens wieder herzustellen.

2. Für alle, die in den verschiedenen Teilen der Welt das Leid neuer Formen der Versklavung erdulden und Opfer von Kriegen, Menschenhandel, Drogenhandel und Sklavenarbeit sind, für die Kinder und Frauen, die irgendeine Form der Gewalt erleiden. Ihr stiller Hilfrschrei möge die Kirche wachsam finden, damit sie, ihren Blick fest auf Christus gerichtet, die vielen Brüder und Schwestern nicht vergisst, die der Gewalt ausgeliefert sind.

Ferner für alle, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, besonders für die Arbeitslosen, die alten Menschen, die Migranten, die Obdachlosen, die Häftlinge und all jene, die Ausgrenzung erfahren. Das Gebet der Kirche und ihr täätiges Werk der Nähe sei ihnen Trost und Stütze in der Hoffnung, Kraft und Mut in der Verteidigung der Würde der menschlichen Person.



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Freitag, 31. Mai 2013

Weltweit vebundene eucharistische Anbetung in Gemeinschaft mit dem Hl. Vater Papst Franziskus



Zu einer weltweiten eucharistischen Anbetung lädt Papst Franziskus für den kommenden Sonntag, den 2. Juni, von 17-18 Uhr ein. Diese Anbetungsstunde war noch von Benedikt XVI. als Höhepunkt für das "Jahr des Glaubens" geplant worden. Papst Franziskus schlägt vor, dass sich alle Bischöfe anschließen, indem sie in ihrer Kathedrale gleichzeitig eine Stunde der eucharistischen Anbetung zur entsprechenden Ortszeit veranstalten. Er selbst wird der eucharistischen Anbetung im Petersdom vorstehen.  (weitere Info:  kath.net)

Viele Diözesen (z. B. Augsburg), Pfarreien und Ordensgemeinschaften haben bereits zu diesem Ereignis eingeladen  um sich im Gebet mit dem Papst und der ganzen Kirche vor dem Allerheiligsten zu vereinigen.


Foto: Anbetung der zweiten göttlichen Person der Dreifaltigkeit, Jesu Christi, in Gestalt des eucharistischen Brotes (eucharistische Anbetung) im Karmel von Gent; Carolus; wikipedia

Montag, 15. April 2013

Gott allein lenkt unser Leben - Ihm gebührt Anbetung und der erste Platz

"Ich möchte, dass wir alle uns eine Frage stellen: Du, ich, beten wir den Herrn an? Gehen wir zu Gott nur um zu bitten, zu danken, oder gehen wir auch zu ihm, um ihn anzubeten? Was bedeutet denn, Gott anzubeten?

Es bedeutet zu lernen, wie wir bei ihm verweilen und innehalten können, um mit ihm zu sprechen und dabei zu spüren, dass seine Gegenwart die wahrste, beste und wichtigste aller ist.

Jeder von uns hat in seinem Leben bewusst und vielleicht manchmal unbewusst eine ganz genaue Reihenfolge der Dinge, die er für mehr oder weniger wichtig hält. Den Herrn anzubeten bedeutet, ihm den Platz zu geben, der ihm gebührt. Den Herrn anzubeten bedeutet, zu sagen und zu glauben – aber nicht nur mit Worten –, dass er allein wirklich unser Leben lenkt.

Den Herrn anzubeten bedeutet, dass wir vor ihm die Überzeugung gewinnen, dass er der einzige Gott, der Gott unseres Lebens, der Gott unserer Geschichte ist."



Papst Franziskus am 14.04.2013; Predigt in St. Paul vor den Mauern, Rom



Dienstag, 19. Februar 2013

Das Kloster Mater Ecclesiae - Mutter der Kirche

Ein kleiner Einblick in die zukünftige Wohnstätte Papst Benedikt XVI.



Mit dieser Gründung (Anm.: des Klausurklosters "Mater Ecclesiae" im Vatikan) zeigte Johannes Paul II. der Weltöffentlichkeit ohne Worte, aber doch sehr deutlich, wie wichtig und unerlässlich auch in unserer modernen, schnelllebigen Zeit die Berufung zum kontemplativ-verborgenen Leben ist und welch hohen Wert er dem Gebet in der Stille und dem im Verborgenen gebrachten Opfer beimisst.

Wenn er in seiner unmittelbaren Nähe Klausurschwestern haben wollte, damit sie für ihn und sein Pontifikat beteten, so offenbart dies auch seine tiefe Überzeugung, dass er sich die Fruchtbarkeit seines universalen Hirtenamtes und den geistigen Erfolg seines immensen äußeren Wirkens in erster Linie vom Gebet und Opfer anderer erwartet. (...)

Es ist kein Zufall, dass der Heilige Vater einen weiblichen Orden für diese Aufgabe aussuchte. Waren es im Laufe der Kirchengeschichte doch immer Frauen, die in der Nachfolge der Gottesmutter betend und opfernd den Weg der Apostel und Priester in ihrem missionarischen Wirken begleitet und unterstützt haben. So sehen die kontemplativen Orden “die Nachahmung und Betrachtung Mariens” als ihr besonderes Charisma.


Broschüre "Eucharistische Anbetung zur Heiligung der Priester und geistige Mutterschaft": als PDF-Dokument herunterladen
weitere  Infos bei Kirche in Not: hier 



Sonntag, 6. Januar 2013

Es führt drei König Gottes Hand




Es führt drei König Gottes Hand
mit einem Stern aus Morgenland
zum Christkind durch Jerusalem
zur Davids Stadt nach Bethlehem.
Gott, führ auch uns zu diesem Kind
und mach aus uns sein Hofgesind!

Aus Morgenland in aller Eil
sie reisten weit, viel hundert Meil.
Sie zogen hin zu Land und See,
berauf, bergab, druch Reif und Schnee.
Zu dir, o Gott, die Pilgerfahrt
uns dünke nie zu schwer und hart.

Sie kehrten bei Herodes ein,
am Himmel schwand des Sternes Schein;
doch wie zum Kind sie eilig gehen,
den Stern sie auch von neuem sehn.
Gott, laß das Licht der Gnad uns schaun,
auf deine Führung fest vertraun!

Und überm Haus wo´s Kindlein war
stand still der Stern, so wunderbar,
da knien sie und weih´n dem Kind
Gold, Weihrauch, Myrrh´zum Angebind.
Gott, nimm von uns als Opfergut
Herz, Leib und Seele, Ehr und Blut!

Durch Weihrauch stellten fromm sie dar,
daß dieses Kind Gott selber war;
die Myrrh´auf seine Menschheit wies,
das Gold die Königswürde pries.
O Gott, halt uns bei dieser Lehr,
dem Irrtum und dem Abfall wehr!



Friedrich von Spee-Langenfeld (1591-1635)



Dienstag, 1. Januar 2013

Mit Jesus Christus auf Augenhöhe

"Was helfen uns alle gescheiten Vorträge über das Zweite Vatikanische Konzil, wenn inzwischen der Glaube wegbricht. Es bringt doch auch nichts, Verunsicherung unter die Leute zu tragen und beispielsweise über Frauenordination zu sinnieren. Das ist schlicht unredlich. Lehramtlich ist das doch längst entschieden. Solche Diskussionen führen nicht weiter.

 
Anders ist das bei der Eucharistie. Da wird es wesentlich. Und wir begeben uns auf das Niveau des Herrn. Wenn wir niederknien – wie die Hirten oder die Heiligen Drei Könige –, bringt uns das auf Augenhöhe mit Jesus Christus."



Joachim Kardinal Meisner im Interview mit der "Tagespost" zum Anlass des im Juni 2013 in Köln stattfindenden "Eucharistischen Kongresses"; DT vom 29.12.2012, S. 22

Sonntag, 30. Dezember 2012

Allmächtiger Gott


Mein Herr und mein Gott!
Du bist allmächtig.
Als allmächtigen, gerechten und liebenden Gott bekennen wir Dich.
Du hast die Macht, aus dem Nichts die Welt zu erschaffen, Sichtbares und Unsichtbares.
Du hast die Macht, als Gott aus einer Jungfrau geboren und Mensch zu werden.
Du hast die Macht, Dich als Sohn für uns Menschen als Opfer darzubringen, damit wir von aller Sünde erlöst werden.
Du hast die Macht, Dein Reich unter uns zu errichten und Menschen zu heilen.
Du hast die Macht, immer bei uns zu sein durch den Heiligen Geist und in den Sakramenten, die Du in Deiner vollkommenen Weisheit Deiner Kirche anvertraut hast.
Du hast die Macht, uns Adamskindern in der Taufe durch die Tilgung der Erbsünde und aller persönlichen Sünden und Sündenstrafen* göttliches Leben zu schenken und uns zu Gotteskindern zu machen, so wie es in der Schrift heißt: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben" (Joh 1,12 ), d.h. allen, die Deiner Lehre, Deinem lebendigen Wort, folgen.
Allmächtiger Gott, Du hast die Macht, uns die Kirche zur Mutter zu geben, damit wir an ihrer Hand in Dein Haus geführt werden (vgl. Joh 14,2).
Du hast die Macht, durch Deine Priester Sünden zu vergeben.
Du hast die Macht, durch die Wandlungsworte des Priesters auf dem Altar wieder Fleisch und Blut zu werden und uns teilhaben zu lassen an Deiner Gegenwart und Deinem Opfer.
Du hast die Macht, in uns einzukehren mit Fleisch und Blut in der sakramentalen Kommunion, so dass alle, die göttliches Leben haben, ein Fleisch, lebendige Glieder Deines mystischen Leibes, werden.
Du hast die Macht, uns nach unserem Glauben und unserer werktätigen Liebe zu richten am Ende der Zeiten (vgl. Joh 5,27ff).
Du bist allwissend und in allem vollkommen.
Du bist allmächtig.
Weil Du allmächtig bist, weißt Du, was gut ist für Deine Geschöpfe. Deshalb vertraue ich auf Dich, mein Herr und mein Gott. Ich vertraue auf Deine Vorsehung und vertraue auf Dein lebendiges Wort, das durch Deine Kirche spricht. Ich glaube; stärke meinen Glauben!
Allmächtiger, dreieiniger Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Mein Herr und mein Gott!
Mir bleibt nur, auf die Knie zu fallen, Dir Dank zu sagen und Dich anzubeten.

 
* vgl. Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) 1263
 
(Dies ist ein Beitrag zum Gemeinschaftsblog "Das Ja des Glaubens" zum Thema "Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer des Himmels und der Erde...")
 

Sonntag, 4. November 2012

Gloria - Ehre sei Gott in der Höhe!

Giovanni Palestrina: Missa Papae Marcelli 
Gloria, conducted by Jeremy Summerly of Oxford 

Samstag, 13. Oktober 2012

Immer wieder sonntags...

Der Tag des Herrn

Von P. Bernward Deneke FSSP

„Aber ich bitte Sie, man kann praktizierten Glauben doch nicht am sonntäglichen Kirchgang festmachen! Ob jemand ein echter Christ ist, muss sich in seinem täglichen Leben, vor allem im Umgang mit dem Nächsten erweisen.“ Halb- und Binsenweisheiten dieser Art bekommt zu hören, wer warnend auf die alarmierende Entwicklung der sonntäglichen Gottesdienstbesucherzahlen hinweist. Selbst höhere Kirchenvertreter ziehen angesichts der harten Fakten gelegentlich das weiche Beschwichtigungsregister: Es sei auf der anderen Seite auch so viel Positives im Gange, nur eben nicht immer in Bindung an die alten gottesdienstlichen Formen.

Niemand wird ernstlich bestreiten, dass ein bloßes Sonntagschristentum (wenn es das denn überhaupt gibt) nicht viel mit gelebtem Glauben zu tun hat. Auch soll nichts Erfreuliches, das sich außerhalb kirchlicher Strukturen bildet, beargwöhnt oder in Abrede gestellt werden. Tatsache bleibt aber: Die Messfeier am „Tag des Herrn“, wie schon Johannes den ersten Tag der Woche nennt (Offb 1,10), gehört von den Anfängen der Kirche an so wesentlich zum Leben des Christen wie für den Juden die Heiligung des Sabbath, des letzten Tages der Woche. Daher sind bereits für den Martyrerbischof Ignatius von Antiochien (+ ca. 117) die Ausdrücke „den Sabbath halten“ oder „den Tag des Herrn halten“ gleichbedeutend mit „als Jude leben“ oder „als Christ leben“ (An die Magnesier 9,1). 

In den ersten Jahrhunderten wurde das den Gläubigen keineswegs leicht gemacht. An einen arbeitsfreien Sonntag war ja bis zur Konstantinischen Wende, die dem Christentum zuerst die Freiheit (Mailänder Toleranzedikt von 313), später die Vorherrschaft als römische Staatsreligion (380) sicherte, gar nicht zu denken. Bei der christlichen Auslegung des dritten Gebot Gottes forderte man daher noch nicht den Ruhetag, sondern nur die Teilnahme an der gottesdienstlichen Zusammenkunft. Wer immer konnte, der kam, selbst unter erheblichen Gefahren. So erfahren wir aus den Akten des römischen Martyrers Saturninus und seiner Gefährten, Opfern der Diokletianischen Verfolgung um 305, dass sie vom Richter beschuldigt wurden, das Versammlungsverbot übertreten zu haben. Ihre Antwort ist bezeichnend: „Man kann die göttlichen Geheimnisse nicht unterlassen.“ Und: „Ein Christ kann ohne die sonntägliche Feier nicht leben.“ 

Eine ähnliche Situation wie die vor der Konstantinischen Wende lässt sich auch für unsere Zukunft nicht ausschließen. Ist man nicht dabei, den Sonntag immer weiter zurückzudrängen? Längst wird er, der erste Tag der Woche, dem „Wochenende“ zugerechnet; deshalb ist er in Kalendern und Agenden vom ersten auf den letzten Platz der Woche herabgerutscht. Auch musste er sich die Umdeutung und Umnutzung vom Tag des Herrn zum Tag der Familie, dann des Sportes und der Freizeit, am Ende zum Ruhe- und Ausschlaftag nach durchfeierter Nacht gefallen lassen. Verständlich, dass laut über die völlige Abschaffung seines Sonderstatus und die Einführung verschiebbarer freier Tage nachgedacht wird. In der entchristlichten Gesellschaft mit ihren Höchstwerten Profit und Genuss wird sich der Sonntag auf Dauer nicht halten lassen. 

Dass man auch kirchlicherseits dazu beigetragen hat, die Stellung des Herrentages eher zu verschleiern als hervorzuheben, ist ein trauriges Kapitel. Selten wurde und wird in Predigten und Katechesen die heilig-strenge Verpflichtung zur Sonntagsmesse beim Namen genannt. Die Folgen sind verheerend. Auch ist der Bewusstseinswandel durch Einführung der Vorabendmesse, die zunächst nur als Ausnahme gedacht war, zu bedenken: Das liturgische Prinzip, dass der Sonntag mit der Sonnabend-Vesper beginnt, hat nun einmal für gewöhnliche Vorabendmessebesucher geringen Erlebniswert; Samstag bleibt für sie Samstag, und so verliert der Sonntag seine Stellung als religiöser Höhepunkt der Woche.

Im Blick auf die Zukunft fragt man sich: Werden es wohl viele sein, die auch den staatlich abgeschafften Sonntag, also einen gewöhnlichen Arbeitstag, als Tag des Herrn halten wollen? Darf man mit Scharen von Christen rechnen, die sich unter solchen erschwerten Umständen vielleicht zu unbequemen Zeiten und an unbequemen Orten einfinden werden, um dem Opfer Jesu Christi beizuwohnen? Und werden sie den Mut haben, wie die Martyrer vor den Mächtigen dieser Welt zu bezeugen: „Wir können die heiligen Geheimnisse nicht unterlassen, können ohne die Messe nicht leben“? Anstatt diese ernsten Fragen zu verdrängen, sollten wir sie als Anlass zur Gewissenserforschung und zum Gebet nehmen.



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers

- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Sonntag, 19. August 2012

Der Wert der Gebete

"Unsere Gebete haben einen solchen Wert vor Gott, dass Er die Engel dazu bestimmt hat, sie ihm darzubringen, während wir noch beten. "Die Engel sind den Gebeten der Gläubigen vorgesetzt und bringen sie Gott täglich dar", sagt der heilige Hilarius (I.P.q.25. art.6 ad 4).

Die Gebete sind der wohlriechende Weihrauch, welchen der heilige Johannes durch die Hände der Engel zum Himmel emporsteigen und dem Herrn darbringen sah (Offb 8,4). Und an einem anderen Orte (Offb 5,8) werden die Gebete goldene, mit Wohlgerüchen angefüllte Schalen genannt, welche die Engel in ihren Händen halten."


Hl. Alfons Maria von Liguori in: "Die Macht des Gebetes" (Die christlichen Tugenden und die Mittel, sie zu erlangen")


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