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Samstag, 24. August 2013

Papst Franziskus ruft auf zum geistlichen Kampf



Der Abschnitt aus der Offenbarung (Offb 12) stellt die Vision eines Kampfes zwischen der Frau und dem Drachen vor Augen. Die Gestalt der Frau, die für die Kirche steht, ist einerseits herrlich, triumphierend, und andererseits liegt sie noch in Geburtswehen. So ist die Kirche tatsächlich: Auch wenn sie im Himmel schon an der Herrlichkeit ihres Herrn teilhat, erlebt sie in der Geschichte unablässig die Prüfungen und die Herausforderungen, die der Konflikt zwischen Gott und dem Bösen – dem Feind von jeher – mit sich bringt. Und in diesem Kampf, dem die Jünger Jesu sich stellen müssen – wir alle, wir, alle Jünger Christi müssen diesen Kampf aufnehmen –, lässt Maria sie nicht allein; die Mutter Christi und der Kirche ist immer bei uns. Immer ist sie mit uns unterwegs, ist bei uns.

In gewissem Sinne teilt auch Maria diesen zweifachen Zustand. Natürlich ist sie bereits ein für allemal in die Herrlichkeit des Himmels eingetreten. Doch das bedeutet nicht, dass sie fern, dass sie von uns getrennt ist; im Gegenteil, Maria begleitet uns, sie kämpft an unserer Seite, sie unterstützt die Christen im Kampf gegen die Kräfte des Bösen. Das Gebet mit Maria, besonders der Rosenkranz – (...) besitzt auch diese „kämpferische“ Dimension des Ringens; es ist ein Gebet, das in der Schlacht gegen den Bösen und seine Helfershelfer Unterstützung bietet. Auch der Rosenkranz unterstützt uns im Kampf!


Papst Franziskus, Predigt am Hochfest Mariae Himmelfahrt, den 15.08.2013 




Weiteres zum Thema "geistlicher Kampf": 


Samstag, 2. März 2013

Die Tugend der Tapferkeit - oder: der Starkmut


Von Pater Bernward Deneke  FSSP, Wigratzbad

„Glauben Sie mir, lieber Mitbruder.“ Der betagte Priester, ein emeritierter Universitätsprofessor und bewährter Zeuge für den unverfälschten katholischen Glauben, sprach eindringlich, fast feierlich zu mir. „Glauben Sie mir: Eines werden Sie unter den Geistlichen nur sehr selten finden, und das ist – Mut. Es sucht doch letztlich fast jeder seine warme Ecke, in der er in Ruhe gelassen wird.“ 

Diese Worte, vor vielen Jahren gesprochen, klingen in meinem Geist bis heute nach. Sie gehören zu der Art von Aussagen, bei denen es nicht nur auf den Inhalt ankommt, sondern auch darauf, wer sie gemacht hat. Und wenn es sich dabei, wie in unserem Fall, um einen Streiter handelt, der in der krisendurchschüttelten Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil unermüdlich für die Wahrheit eingestanden ist, der dabei schwere persönliche Nachteile auf sich genommen hat und viele Enttäuschungen erleben musste, der aber dennoch ungebrochen und aufrecht blieb, dann gewinnen die Worte erheblich an Gewicht. 

Die Tugend des Mutes, auch Starkmut oder Tapferkeit genannt, ist tatsächlich ebenso wichtig wie selten. Und das nicht nur unter Klerikern. Als Kinder Adams sind wir doch alle zunächst einmal geneigt, das Angenehme dem Unangenehmen vorzuziehen, selbst dann, wenn die Stimme der Einsicht und des Gewissens von uns verlangt, in einen Kampf auszuziehen, also die warme Ecke mit der umtosten Front zu vertauschen. 

Nach dem heiligen Thomas von Aquin besteht die Tugend des Starkmutes aus zwei Elementen, einem aktiven, ja „aggressiven“, und einem passiven. „Ardua aggredi et sustinere – Schwieriges in Angriff nehmen und durchstehen“, so bringt der Kirchenlehrer die Sache auf den Punkt. Der Tapfere ist demnach ein Mensch, der vor anspruchsvollen, riskanten Aufgaben nicht kneift, der sie vielmehr entschlossen angeht.

Und er ist einer, der das begonnene Unternehmen durchsteht, sich dabei nicht durch Hindernisse, Gefahren und Niederlagen entmutigen lässt. Der schließlich auch bereit ist, geduldig für das hohe Ziel seines Einsatzes zu leiden. Erstaunlich, aber wahr: Das geduldige Leiden – nicht nur das tapfere Streiten – ist eine Erscheinungsform des Starkmutes, und zwar eine besonders anspruchsvolle und kostbare! 

Allerdings tritt die Tugend der Tapferkeit niemals allein auf. Als eine der vier Kardinaltugenden wirkt sie stets mit den drei anderen, also mit der Klugheit, der Gerechtigkeit und der Mäßigkeit, zusammen. Friedrich Schiller hat in seinem berühmten Gedicht „Die Glocke“ die Auswirkungen einer unerleuchteten, ungezügelten Entladung von Kraft überaus anschaulich im Bild des Glockengusses dargestellt: 
Der Meister kann die Form zerbrechen
mit weiser Hand, zur rechten Zeit,
doch wehe, wenn in Flammenbächen
das glühnde Erz sich selbst befreit!

Blindwütend mit des Donners Krachen
zersprengt es das geborstne Haus,
und wie aus offnem Höllenrachen
speit es Verderben zündend aus;
wo rohe Kräfte sinnlos walten,
da kann sich kein Gebild gestalten …

Wie für die anderen Tugenden gilt eben auch für die Tapferkeit der Grundsatz „In medio stat virtus“: Die Tugend steht in der Mitte zwischen Extremen. In unserem Fall ist es die Mitte zwischen der Tollkühnheit und der Feigheit. 

Nicht wenige junge oder innerlich junggebliebene Christen träumen von großen Taten für das Reich Gottes, von mutigem Einsatz bis zur höchsten Aufgipfelung des Starkmutes, dem Martyrium. Freilich ist zu bedenken, dass die Würfel in Sachen Tapferkeit nicht erst da fallen, wo es um Bekennermut und Heldentum vor den Menschen geht.

Die Entscheidung fällt weitaus früher: Im Bereich unseres ganz persönlichen und weithin verborgenen Lebens erweist es sich, ob wir ein abenteuerliches Herz haben, das die Trägheit unserer Natur überwindet und uns auf das Gute hin in Bewegung setzt, oder ob wir uns von den tausenderlei Schwierigkeiten, Bedenken und Befürchtungen davon abhalten lassen.

Es ist jedenfalls schwer vorstellbar, dass ein Christ sich vor der Welt durch heroisches Zeugnis auszeichnen wird, der nicht bereit ist, den Kampf gegen die widerspenstige Kraft in sich zu führen, die der Volksmund so anschaulich den „inneren Schweinehund“ nennt. Dem behäbigen Egoisten fehlt die anspornende Erkenntnis: „Sich selbst bekriegen: der schwerste Krieg – sich selbst besiegen: der herrlichste Sieg.“ 

Wer realistisch seine hohe Berufung als Christ und die feindlichen Mächte in sich und um sich herum erwägt, der könnte in Resignation und Verzweiflung sinken: „Bin ich nicht viel zu schwach schon für die Aufgabe, mein eigenes Leben dem Leben meines Herrn gleichförmig zu machen, geschweige denn für einen erfolgreichen Einsatz in der Welt?“ Hier ergeht an alle Menschen guten Willens die frohe Botschaft: Wir haben nicht allein zu streiten! Gott kommt uns mit Seiner Stärke zu Hilfe; ja Er will Seine Kraft gerade in unserer Schwachheit zur Vollendung bringen (vgl. 1 Kor 12,9).

Deshalb haben wir im Sakrament der Firmung die Sieben Gaben des Heiligen Geistes empfangen, unter denen auch die der Stärke ist. Der Geist Gottes also hilft unserer Schwachheit auf (vgl. Röm 8,26). Das freilich entbindet uns nicht vom eigenen Einsatz. Aber die Kraft von oben macht es uns sehr viel leichter, die warme Ecke der Ängstlichen und Trägen zu verlassen, um Zeugen zu werden für Gottes Reich.




 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Mittwoch, 7. November 2012

Sanguis martyrum 2

Ein zweiter Beitrag von Olaf Tannenberg über verfolgte Christen: Nach der Erinnerung an das Geiseldrama von Bagdad am Vorabend zu Allerheiligen 2010 nun ein Überblick über die Christen im Irak:

Sanguis martyrum - Christen im Irak

Angela Merkel Anfang November 2012:
und die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“, Human Rhights Watch, AI und die UN kritisieren diese Feststellung... (Man fragt sich: Warum diese Ignoranz?)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Halloween

Heute vor genau zwei Jahren:

Der erste Beitrag aus der Serie "Sanguis martyrum" von Olaf Tannenberg:

Das Geiseldrama von Bagdad am Vorabend zu Allerheiligen 2010

Dienstag, 30. Oktober 2012

Tapferkeit und Martyrium


Das Martyrium ist die eigentliche und höchste Tat der Tapferkeit. Die Bereitschaft zum Martyrium ist die Wesenswurzel aller christlichen Tapferkeit. Es gibt keine christliche Tapferkeit ohne diese Bereitschaft.

Josef Pieper in: Das Viergespann - Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß; Kösel-Verlag München; AD 1964, S. 166

Die Todesbereitschaft ist also eines der Fundamente christlichen Lebens. Aber: "Unsere Lehre verbietet, dass einer sich selbst melde." (hl. Cyprian, + 258 als Martyrer)
nach Josef Pieper (ebd.)

Montag, 29. Oktober 2012

Das Blut der Märtyrer - Samen der Christen

In Kürze (31. Oktober?) wird auf "Elsa's Nacht(b)revier" eine verrheißungsvolle Artikelserie über verfolgte Christen beginnen. Olaf Tannenberg, Co-Autor auf Elsa's Blog, hat sich dankenswerterweise des Themas ausführlicher angenommen. Ein Thema, das immer wieder gern ausgeblendet wird, vielleicht deshalb, weil es unseren behaglichen Wellness-Dialogisierungskatholizismus stört. Dass das Bekenntnis zum wahren Glauben Konsequenzen haben kann und von vielen Brüdern und Schwestern im Glauben mit dem Verlust von Sicherheit, der Gesundheit oder sogar des Lebens bezahlt werden muss, können wir uns nur schwer vorstellen. Um so wichtiger ist es, dass wir uns dieser Glaubenszeugen erinnern und uns mit ihnen verbunden wissen.


Olaf Tannenberg in seiner Einführung:
Die Serie ›Sanguis martyrum‹ wird Berichte über besonders markante Vorfälle enthalten und den bekannten, namenlosen und vergessenen Blutzeugen ein Gesicht geben bzw. wiedergeben. Daneben wird die Lage der Christen in einzelnen Staaten und Regionen näher betrachtet, es werden Hintergründe und Ursachen angesprochen und Entwicklungen analysiert.

Vor rund zweitausend Jahren sandte Christus seine Apostel aus, um der Welt das Evangelium zu bringen. Er sagte voraus, dass es Ablehnung, Anfeindungen und sogar Blutvergießen geben würde: »Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen« (Joh 15,20). Damit haben sich Christi Worte bewahrheitet. All jene wunderbaren Menschen, unsere Schwestern und Brüder vor dem Herrn, die ihr Blut vergossen, die ihr Leben und ihre Freiheit hingaben, die Drangsal und Not erlitten, bilden die wirkliche Elite der Kirche und dürfen nicht dem Vergessen preisgegeben werden. Denn, so sagte bereits im 3. Jahrhundert der altchristliche Apologet Tertullian:
»Sanguis martyrum est semen christianorum - Das Blut der Märtyrer ist der Samen für die Christen.«


Josef Bordat:
Tiberius:

kath.net:

Volker Kauder (CDU):

Olaf Tannenberg:

Die bodenlose Ignoranz mancher Zeitgenossen:

Mittwoch, 12. September 2012

Nicht-katholische Märtyrer?

Einen bemerkenswerten Vorschlag zu mehr bewusster Ökumene macht Pater Klaus Mertes SJ auf der Diskussionsplattform kreuz-und-quer.de. In einem Kommentar zu seinem Beitrag über die "Ökumene der Martyrer" schlägt er vor, "die nicht-katholischen Martyrer mit in das katholische Hochgebet hineinzunehmen, wenn an die Gemeinschaft der Heiligen gedacht wird".

Aber ist das nicht längst schon Realität? Und in der Tat, ja, das ist es. Wenn Menschen ihr Leben für Christus hingeben, wenn sie verurteilt und hingerichtet werden, weil sie z. B. "Fragen der praktisch-ethischen Forderungen des Christentums" (s. Tegeler Briefe)  besprochen und versucht haben diesem Anspruch gerecht zu werden, mögen sie protestantisch (wie Helmuth Graf von Moltke, dessen Beispiel Mertes anführt), oder katholisch (wie der Jesuit Alfred Delp) gewesen sein, so zählen sie, nach dem, was wir erkennen können, zur Schar derer, die in die Gemeinschaft der Heiligen, das ist in die triumphierende Kirche des Himmels, eingegangen sind.

"Es ist billig und heilsam, die Reichtümer Christi und das Wirken der Geisteskräfte im Leben der anderen anzuerkennen, die für Christus Zeugnis geben, manchmal bis zur Hingabe des Lebens: Denn Gott ist immer wunderbar und bewunderungswürdig in seinen Werken." (II. Vat., Unitatis redintegratio 4)

"So gesehen gibt es im Land der Reformation seit dem 10. Januar 1945 eine von Gott gewirkte Einheit der Christen, hinter die Christen nicht mehr zurückkehren können", schreibt Klaus Mertes. In Wahrheit aber besteht diese Einheit der Christen seit es die Kirche gibt und auch äußerliche Spaltungen vermögen diese Einheit nicht zu zerstören: in der EINEN, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. (vgl. KKK 819/820)

Fazit: In diesem Sinne sind auch "nicht-katholischen Martyrer" katholische Martyrer und als solche sind auch sie stets hineingenommen in das katholische eucharistische Hochgebet.



und auch:
Vortrag von Prof. Joseph Schumacher, Freiburg im Br.:



Mittwoch, 29. August 2012

Zeugnis für die Wahrheit: Johannes der Täufer

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz heute, am 19.08.2012, am Fest des Martyriums des hl. Johannes des Täufers: 


"Bis zum Vergießen seines eigenen Blutes hat er (Johannes) die Treue zum Herrn gehalten. Der heilige Beda sagt, er wurde nicht aufgefordert, Christus zu verleugnen; aber er wurde aufgefordert, die Wahrheit zu verschweigen. Und das hat er nicht getan. Er ist für die Wahrheit gestorben, und so ist er für Christus gestorben."

Hl. Johannes, bitte für uns!

Freitag, 29. Juni 2012

Ihr heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus, bittet für uns!

 



Heute bestieg Simon Petrus das Kreuzesholz, alleluja!

Heute ging der Schlüsselträger des Himmelreiches frohlockend zu Christus!








 
Heute neigte der Apostel Paulus,
das Licht des Erdkreises,
für den Namen Christi das Haupt und empfing
die Krone des Martertums,
alleluja!



Magnificat-Antiphon zur 2.Vesper

Fotos: P. Lawrence OP

Mittwoch, 6. Juni 2012

Zur Geburt eines Martyrers

Ich habe das Video gesehen, von dem katholisches.de   hier  berichtet.
Es handelt sich um einen Film, in dem das Martyrium eines Tunesiers zu sehen ist, der vom Islam zum Christentum konvertierte und sich hatte taufen lassen. Weil er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören, wurde ihm unter Schmähgesängen gegen den christlichen Glauben vor laufender Kamera mit einem Messer der Kopf abgeschnitten.

+   +   +     R. I. P.    +   +   +  


"Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen."  (Matth 10,32)

Als Mutter wäre ich stolz darauf, auf Erden einen Sohn gehabt zu haben, der bereit war, für seinen Glauben an Jesus Christus in den Tod zu gehen und der nun in ewiger Glückseligkeit Gott schauen wird.
Beten wir auch für die verblendeten, fanatisierten Täter um Bekehrung.

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.  (Matth 10,28)


In der Generalaudienz am 26. Oktober 2011, unmittelbar vor der Begegnung in Assisi, sagte Papst Benedikt XVI.:
"Der hl. Johannes Chrysostomus kommentiert in einer seiner Predigten: »Solange wir Lämmer sind, siegen wir. Mögen auch unzählige Wölfe uns umgeben, wir siegen doch und gewinnen die Oberhand. Wenn wir dagegen selbst zu Wölfen werden, unterliegen wir; es fehlt uns dann eben die Hilfe des Hirten« (In Matthaeum homiliae 33,1: PG 57,389).

Die Christen dürfen nie der Versuchung nachgeben, Wölfe unter Wölfen zu werden; Christi Reich des Friedens breitet sich nicht durch Macht, durch Kraft, durch Gewalt aus, sondern durch die Selbsthingabe, durch die Liebe, die bis zum Äußersten geht, auch gegenüber den Feinden.

Jesus überwindet die Welt nicht mit Waffengewalt, sondern durch die Kraft des Kreuzes, die wahrhaft den Sieg gewährt. Und für den, der Jünger des Herrn, sein Gesandter, sein will, hat dies zur Folge, daß er auch zum Leiden und zum Martyrium, zur Hingabe des Lebens für ihn bereit sein muß, damit das Gute, die Liebe, der Frieden in der Welt triumphieren können"

Bild: Himmelsleiter; Ikone aus dem 12.Jh.

Samstag, 18. Februar 2012

Du bist Petrus...

Tu es Petrus,
et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam.
(Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen).




 
"Auf dem Ring, den ich euch gleich übergeben werde, sind die heiligen Petrus und Paulus dargestellt, mit einem Stern in der Mitte, der an die Muttergottes erinnert. Wenn ihr diesen Ring tragt, seid ihr täglich dazu ermahnt, euch das Zeugnis ins Gedächtnis zu rufen, das die beiden Apostel für Christus bis hin zum Martertod hier in Rom gegeben haben, die so die Kirche mit ihrem Blut fruchtbar gemacht haben. Der Hinweis auf die Jungfrau Maria sei hingegen stets eine Einladung an euch, derjenigen zu folgen, die fest im Glauben stand und eine demütige Magd es Herrn war." (aus o.g. Ansprache)



Der Hl. Vater schließt mit der Bitte an alle Anwesenden:

"Und betet auch für mich, daß ich dem Volk Gottes immer das Zeugnis der sicheren Lehre geben und mit milder Festigkeit das Steuer der heiligen Kirche führen kann."

Sonntag, 13. November 2011

Seliger Carl Lampert, bitte für uns!



„Priester und Märtyrer, unerschrockener Diener des Evangeliums, der Verfolgung und Tod entgegentritt um den Herrn Jesus Christus zu bekennen und die Kirche zu verteidigen.“

aus dem Apostolischen Brief des Hl. Vaters, Benedikt XVI., zur Seligsprechung von Provikar Dr. Carl Lampert in Dornbirn

Dienstag, 25. Oktober 2011

Franziskus interreligiös

von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Assisi steht seit Jahrzehnten für den Frieden unter den Religionen. Diesen Symbolstatus verdankt die umbrische Stadt, die sich mit ihren Zinnen und Türmen so malerisch an den Monte Subasio schmiegt, ihrem berühmtesten Sohn, dem heiligen Franziskus (+ 1226). Er gilt vielen Christen der Gegenwart als ein Vorläufer und Vorbild des Interreligiösen Dialogs. Mit seinem ganzen Wesen, das von tiefer Ehrfurcht vor jeglicher Kreatur, insbesondere vor der Person des Nächsten, durchwirkt ist, und mit seiner leuchtenden Liebenswürdigkeit, die bis heute Menschen verschiedenster Ausrichtung zu bezaubern vermag, verkörpert er gleichsam den Gegentypus zu jenem rechthaberischen und glaubenskriegerischen Fanatismus, auf dessen Konto die meisten Scherbenhaufen zwischen den Religionen und ihren Anhängern gehen.
 
Freilich lebte der heilige Mann im christlichen Mittelalter, also in einer Zeit großer Übereinstimmung in Glaubensfragen, und daher hatte er wenig Gelegenheit zu interreligiösen Begegnungen und Gesprächen. Genaugenommen ist es denn auch nur ein einziges Ereignis, das einen Anhaltspunkt für dieses moderne Quasi-Patronat des Poverello bietet, nämlich sein Auftreten vor dem Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik. Das Zusammentreffen der beiden geschah anläßlich des 5.Kreuzzuges im Jahr 1219 in Damiette, nahe der Nilmündung, und ist, zumal sich Belege auch in nichtfranziskanischen Quellen finden, historisch sicher verbürgt.

Unter den berühmten Fresken des Giotto in der Oberkirche der Basilica San Francesco zu Assisi findet sich eine eindrucksvolle Darstellung der Begegnung: Auf der rechten Seite erblickt man den Sultan auf hohem Thron, umgeben von einigen Hofleuten, in der Mitte steht der Heilige mit einem seiner Minderbrüder, daneben lodert ein Feuer auf, vor dem am linken Rand des Bildes gerade einige Männer die Flucht ergreifen. Der Betrachter  kann sich über die gemalte Szene in der Legenda Maior (bekannt unter dem Titel „Der Engel des sechsten Siegels“), die der heilige Kirchenlehrer Bonaventura (+ 1274) über das Leben seines Ordensgründers abgefaßt hat, informieren (IX,8):

Franziskus, erfüllt von der Sehnsucht nach Ausbreitung des Glaubens und nach dem Martyrium, begab sich mit einem Begleiter unter die Sarazenen, welche die beiden Brüder zuerst mißhandelten, sie aber schließlich zum Sultan vorließen. Als dieser nach dem Grund ihres Kommens fragte, „gab ihm der Diener Christi freimütig zur Antwort, nicht Menschen, sondern der höchste Gott habe sie gesandt, damit er ihm und seinem Volk den Weg des Heiles zeige und das wahre Evangelium verkünde. Dann predigte er dem Sultan mit solcher Unerschrockenheit, Geisteskraft und Begeisterung den einen, dreifaltigen Gott und den Erlöser aller Menschen Jesus Christus, daß in Wahrheit an ihm das Wort des Evangeliums erfüllt schien: Ich werde euch Beredsamkeit und Weisheit verleihen, der alle eure Gegner nicht zu widerstehen und zu widersprechen vermögen (Lk 21,15).
 
Der Sultan war vom Auftreten des Heiligen beeindruckt und bat ihn zu bleiben. „Von Gott erleuchtet, gab jedoch der Diener Christi zur Antwort: Wenn du dich mit deinem Volk zu Christus bekehren willst, will ich aus Liebe zu ihm gern bei euch bleiben. Solltest du aber Bedenken tragen, für den Glauben an Christus das Gesetz des Mohammed zu verlassen, so lasse ein großes Feuer anzünden; dann werde ich mit deinen Priestern ins Feuer hineingehen, damit du wenigstens dadurch erkennen mögest, welchen sichereren und heiligeren Glauben du mit Recht annehmen mußt.“ Sowohl diese als auch eine weitere Feuerprobe, bei welcher der Heilige zum Zeugnis für seinen Herrn allein die Flammen durchqueren wollte, scheiterten an der Furchtsamkeit des islamischen Herrschers und seiner Männer. Franziskus aber wies die Geschenke, die ihm der Sultan „um des Heiles seiner Seele willen“ als Gaben für christliche Arme oder Kirchen anbot, von sich, „weil er alles Geld wie eine Last mied und erkannte, daß das Samenkorn des wahren Glaubens im Herzen des Sultans keine Wurzel fassen konnte.“ ---

Soweit diese Begegnung. Auffällig ist dabei die Selbstverständlichkeit, mit der Franziskus missionarisch zu Werke geht. Moderne Fragestellungen wie die, ob Muslime und Christen vielleicht doch irgendwie dasselbe höchste Wesen verehren, sind ihm viel zu abstrakt. Ihm kann es nur um den dreifaltigen Gott gehen; und um den Herrn, der als Mensch, „in allem uns gleich außer der Sünde“ (Hebr 4,15), in die Armut von Krippe und Kreuz herabgestiegen ist und in dessen Namen man allein das Heil finden kann (Apg 4,12).

Zugegeben, der interreligiöse Ertrag scheint hier recht dürftig zu sein. Jedenfalls hat er mit den Veranstaltungen der Gegenwart, die unter ganz anderen Vorzeichen stehen, herzlich wenig zu tun. Aber vielleicht könnte der heilige Franziskus gerade dadurch zu einem Wegweiser werden in eine Zukunft der Kirche, die zugleich friedliebend und kraftvoll-missionarisch sein muß, dabei ebenso weit entfernt von kriegerischem Fanatismus wie von jenem religiösen Indifferentismus, der die Christenheit heute schleichend zum Abfall verführen will?


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)


Bild: Fresko von Giotto: Franziskus vor dem Sultan (Assisi)

Montag, 3. Oktober 2011

Meine Berufung ist die Liebe

Heilige Therese von Lisieux, bitte für uns!


Die hl. Therese vom Kinde Jesu sehnte sich danach in die Mission zu gehen und als Martyrerin für ihren katholischen Glauben zu sterben. In ihrer Selbstbiographie schreibt sie:

" Deine Braut sein, o Jesus, Karmelitin sein, durch meine Vereinigung mit dir Mutter der Seelen sein, das sollte mir genügen... Und doch ist dem nicht so...

Gewiss, diese drei Vorrechte sind meine Berufung, Karmelitin, Braut und Mutter, aber ich fühle noch andere Berufungen in mir, ich fühle die Berufung zum KRIEGER, zum PRIESTER, zum APOSTEL, zum KIRCHENLEHRER, zum MARTYRER; kurz, ich spüre das Bedürfnis, den Wunsch, für dich, Jesus die heroischsten Werke allesamt zu vollbringen... Ich spüre in meiner Seele den Mut eines Kreuzfahreres, eines päpstlichen Soldaten; zur Verteidigung der Kirche möchte ich auf dem Schlachtfeld sterben..."

Foto: Lawrence OP; Hl. Therese von Lisieux
Dann findet sie ihren Frieden in den Worten des hl. Apostel Paulus 1 Kor 12,31ff, im Hohen Lied der Liebe:

"Endlich hatte ich Ruhe gefunden... Den mystischen Leib der Kirche betrachtend, hatte ich mich in keinem der vom Hl. Paulus geschilderten Glieder wiedererkannt, oder vielmehr, ich wollte mich in allen wiedererkennen...

Die Liebe gab  mir den Schlüssel zu meiner Berufung. Ich begriff, dass wenn die Kirche einen aus verschiedenen Gliedern bestehenden Leib hat, ihr auch das notwendigste, das edelste von allen nicht fehlt; ich begriff, dass die Kirche ein Herz hat, und dass dieses Herz von LIEBE BRENNT. Ich erkannte, dass die Liebe allein die Glieder der Kirche in Tätigkeit setzt, und würde die Liebe erlöschen, so würden die Apostel das Evangelium nicht mehr verkünden, die Martyrer sich weigern, ihr Blut zu vergießen...

Ich begriff, dass die LIEBE ALLE BERUFUNGEN IN SICH SCHLIESST, DASS DIE LIEBE ALLES IST, DASS SIE ALLE ZEITEN UND ORTE UMSPANNT... MIT EINEM WORT, DASS SIE EWIG IST!...

Da rief ich im Übermaß meiner überschäumenden Freude:
O Jesus, meine Liebe... endlich habe ich meine Berufung gefunden, MEINE BERUFUNG IST DIE LIEBE!...

Ja, ich habe meinen Platz in der Kirche gefunden, und diesen Platz, mein Gott, den hast du mir geschenkt...im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein...so werde ich alles sein... so wird mein Traum Wirklichkeit werden!!!..."


Therese von Lisieux, Selbstbiographie, AD 1958 (s. Quellen)
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