Freitag, 31. Januar 2014

Präfekt der Glaubenskongregation: Warnung vor Machtkampf zwischen zentralistischen und partikularistischen Kräften

Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller, hat ein Schreiben vorgelegt, in dem er das Verhältnis von (universaler) Kirche zu den (Orts-) Kirchen und zwischen dem Primat des Bischofs von Rom und dem Bischofskollegium in der Tradition der kirchlichen Lehre beleuchtet.

In den deutschsprachigen Diözesen scheint es in der jüngeren Vergangenheit diesbezüglich offensichtlich Unsicherheiten und Defizite im richtigen Verständnis gegeben zu haben, erkennbar nicht zuletzt an den Äußerungen mancher Bischöfe, die meinten, die Einheit der Lehre ablehnen und eigene Vorstellungen - z. B. im Hinblick auf den Kommunionempfang zivil wiederverheirateter Geschiedener, in der Relativierung von Glaubenswahrheiten (die Letzten Dinge; Opfercharakter der Hl. Messe) - durchsetzen zu können. Erzbischof Müller schreibt:
"Der Bezug zum Nachfolger Petri, dem sichtbarem Prinzip der Einheit der Kirche, ist für jedes ökumenische Konzil, jede Partikularsynode und für jede Bischofskonferenz konstitutiv und göttlichen Rechtes, das allem kodikarischen Recht zugrundeliegen muss. Eine Bischofskonferenz kann niemals separate verbindliche dogmatische Erklärung abgeben oder gar definierte Dogmen und konstitutive sakramentale Strukturen relativieren (z.B. das eigene Lehr- und Hirtenamt abhängig machen von Gremien rein kirchlichen Rechtes).
Separatistische Tendenzen und präpotentes Verhalten würden der Kirche nur schaden. Die Offenbarung ist der einen und universalen Kirche zur treuen Verwahrung übergeben worden, die vom Papst und den Bischöfen in Einheit mit ihm geleitet wird (LG 8; DV 10). "

Das Dokument ist eine deutliche Warnung in Richtung der Deutschen Bischofskonferenz, dessen Vorsitzender Dr. Robert Zollitsch,  der ehemalige Erbischof der Diözese Freiburg, für dieses Frühjahr angekündigt hatte, in der Bischofskonferenz die Weichen  in Bezug auf die Pastoral mit zivil wiederverheirateten Geschiedenen auf eine von Rom abweichende Linie stellen und festschreiben zu wollen.

Im Vorspiel dazu hatte das Seelsorgeamt der Diözese Freiburg Anfang Oktober 2013 mit Zustimmung und Beteiligung des (da- und ehemaligen) Erzbischofs Zollitsch deutschlandweit eine Handreichung unter die Seelsorger gestreut, die Richtlinien für die Pastoral mit oben genannten Betroffenen enthält. Die Glaubenskongregation des Papstes mahnte daraufhin (nach bereits erfolgter nochmaliger Vorlage der kirchlichen Lehre) eine Rücknahme und Überarbeitung der Handreichung an, was von deutscher Seite - auch von Bischöfen - allerdings schlichtweg ignoriert oder als "Privatmeinung" Müllers abgetan wurde.

Müller erläuterte in seinem Schreiben auch, wie die Aussagen von Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" vom 24.11.2013 über Kollegialität der Bischöfe und Dezentralisierung richtig zu verstehen sind:
"Eine Kirche, die nur um eigene Strukturprobleme kreiste, wäre erschreckend anachronistisch und weltfremd. Denn in ihrem Sein und ihrer Sendung ist sie nichts anderes als die Kirche des dreifaltigen Gottes, dem Ursprung und Ziel jedes Menschen und des ganzen Kosmos. Eine Neujustierung von Eigenständigkeit und Zusammenarbeit der Ortskirchen, von bischöflicher Kollegialität und Primat des Papstes darf die epochale Herausforderung der Gottesfrage nie aus den Augen lassen.

In seinem Apostolischen Mahnschreiben Evangelii gaudium spricht Papst Franziskus von einer heilsamen "Dezentralisierung". Das Leben der Kirche kann nicht derart auf den Papst und seine Kurie konzentriert sein, als ob sich in den Pfarreien, Gemeinschaften und Diözesen nur etwas Sekundäres abspiele. Papst und Bischöfe verweisen vielmehr auf Christus, der allein den Menschen Hoffnung gibt. Der Papst kann und muss nicht die vielfältigen Lebensbedingungen, die für die Kirche in den einzelnen Nationen und Kulturen sich zeigen, zentral von Rom aus erfassen und jedes Problem vor Ort selbst lösen. Eine übertriebene Zentralisierung der Verwaltung würde der Kirche nicht helfen, sondern vielmehr ihre missionarische Dynamik behindern (EG 32).

Deshalb gehört zur Neuevangelisierung, wie sie Thema der letzen Bischofssynode war (7.-28.10. 2012), auch eine reformierte Primatsausübung. Dies betrifft die Einrichtungen der universalen Leitung der Kirche, also besonders die Dikasterien der Römischen Kurie, deren sich der Papst bei der Ausübung der höchsten, vollen und unmittelbaren Gewalt über die Gesamtkirche bedient. "Diese versehen folglich ihr Amt in seinem Namen und mit seiner Vollmacht zum Wohle der Kirche und als Dienst, den sie den geweihten Hirten leisten" (CD 9).

Im Sinne der Neuevangelisierung müssen auch die Bischöfe, die Synoden und Bischofskonferenzen eine größere Verantwortung wahrnehmen inklusive "einer gewissen lehramtlichen Kompetenz". Denn diese kommt ihnen zu durch Weihe und kanonische Sendung und nicht erst durch eine spezielle päpstliche Bevollmächtigung. "Die Bischöfe, die in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof lehren, sind von allen als Zeugen der göttlichen und katholischen Wahrheit zu verehren" (LG 25). Das päpstliche Lehramt ersetzt nicht das Lehramt der Bischöfe und ihr gemeinsames Wirken auf der nationalen oder auch kontinentalen Ebene (z.B. der Dokumente der CELAM: Puebla, Medellin, Santo Domingo, Aparecida), sondern setzt es voraus und fördert es in der Verantwortung für die ganze Kirche (EG 16).

Der Papst beruft sich ausdrücklich auf das Motu proprio Apostolos suos ( 1998), in dem Johannes Paul II. auf der Grundlage des II. Vatikanischen Konzils die Aufgaben der Bischofskonferenzen näher umschrieben hat. Im Gegensatz zu oberflächlichen Interpretationen ist damit nicht das Signal für einen Richtungswechsel oder eine "Revolution im Vatikan" gegeben. Machtkämpfe und Kompetenzstreitigkeiten könnte sich die Kirche nur unter Verlust ihrer missionarischen Aufgabe leisten.

Nach der ekklesiologischen Synthese des II. Vatikanums ist eine antagonistische oder dialektische Interpretation der Beziehung von Universalkirche und Ortskirchen ausgeschlossen. Die historischen Extreme von Papalismus / Kurialismus einerseits und von Episkopalismus/  (Konziliarismus/ Gallikanismus/ Febronianismus/ Altkatholizismus) andererseits können uns nur zeigen, wie es nicht geht, und dass die Verabsolutierung eines konstitutiven Elementes zu Lasten des anderen dem Bekenntnis zur Ecclesia una sancta catholica et apostolica widerspricht.

Die brüderliche Einheit der Bischöfe der universalen Kirche cum et sub Petro ist in der Sakramentalität der Kirche begründet und somit göttlichen Rechtes. Nur um den Preis einer Entsakramentalisierung der Kirche könnte ein Machtkampf zwischen zentralistischen und partikularistischen Kräften geführt werden. Am Ende bliebe eine säkularisierte und politisierte Kirche zurück, die sich von einer NGO nur noch graduell unterschiede. Das wäre der komplette Kontrast zu dem Apostolischen Mahnschreiben Evangelii gaudium.

Dem literarischen Genus nach ist dieses Schreiben kein dogmatischer, sondern ein paräntischer Text. Als seine dogmatische Basis ist die mit höchster lehramtlicher Verbindlichkeit dargelegte Lehre über die Kirche in Lumen gentium voraussetzt (EG 17). Es geht dem Papst um eine Überwindung der Lethargie und Resignation angesichts der extremen Säkularisierung und um ein Ende der lähmenden innerkirchlichen Auseinandersetzungen zwischen traditionalistischen und modernistischen Ideologien. Trotz aller Stürme und Gegenwinde soll das Schifflein Petri wieder die Segel der Freude über Jesus, der bei uns ist, aufziehen. Und die Jünger sollen ohne Angst in die Ruder greifen, um die Mission der Kirche kraftvoll voranzubringen."
 
Die Aufgabe der Glaubenskongregation ist es, "die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und schützen". Als Präfekt dieser Einrichtung äußert sich Erzbischof Müller nicht als Privatperson, sondern, wie oben zu lesen ist, "im Namen des Papstes und mit seiner Vollmacht zum Wohle der Kirche" - ist doch der Bischof von Rom und Nachfolger Petri "das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit der Bischöfe und Gläubigen":
Die eine und einzige Kirche Gottes ist als universale Kirche präsent in den Kirchen Gottes zu Korinth, Rom, Thessalonich etc. Und vor Ort haben es die Glaubenden mit nichts anderem zu tun als mit der einen Kirche Christi, in der der Heilige Geist alle Getauften untereinander verbindet und sie in die Einheit des Leibes Christi einfügt, so dass alle einer sind in Christus und als Söhne und Töchter Gottes in Christus die eine familia Dei bilden.

Es geht also nicht um eine schwebende geistliche Vollmacht, die nach Erwägungen politischer und strategischer Zweckmäßigkeit zwischen dem Papst und den Bischöfen, der Universalkirche und den Ortskirchen aufgeteilt würde. Vielmehr hat Christus die Apostel insgesamt – als Kollegium – berufen. Er selbst hat ihnen den Apostel Petrus vorangestellt als Grundlage und Prinzip der Einheit der einen apostolischen Vollmacht und Sendung für die gesamte Kirche.
Die Bischofsweihe zeigt die kollegiale Natur des Bischofsamtes in der Zuordnung des einzelnen Bischofs zum Gesamtkollegium mit dem Papst als dem Haupt, ohne den das Kollegium keine universale Vollmacht in Lehr- und Hirtenamt ausüben kann. "Die kollegiale Einheit tritt auch in den wechselseitigen Beziehungen der einzelnen Bischöfe zu den Teilkirchen wie zur Gesamtkirche in Erscheinung. Der Bischof von Rom ist als Nachfolger Petri das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit der Bischöfe und Gläubigen. Die Einzelbischöfe hinwiederum sind sichtbares Prinzip und Fundament der Einheit in ihren Teilkirchen, die nach dem Bild der Gesamtkirche gestaltet sind. In ihnen uns aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche. Daher stellen die Einzelbischöfe je ihre Kirche, alle zusammen aber in der Einheit mit dem Papst die ganze Kirche im Band des Friedens, der Liebe und der Einheit dar" (LG 23).
Man kann nur hoffen, dass das Schreiben auch in Deutschland auf offene Ohren und Herzen trifft und sich die Verantwortlichen der Kirche in Deutschland, die zur Zeit fest in der Hand von Kirchenfunktionären des Kirchensteuervereins "Katholische Kirche - Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist, noch besinnen, bevor aus "separatistischen Tendenzen" ein handfestes Schisma wird, das längst bereits latent besteht. Viel Hoffnung allerdings scheint es nicht zu geben, wenn nicht Rom seinen Worten auch Taten folgen lässt und die stillen, macht- und sprachlosen, zumeist nicht in Gremien organisierten Gläubigen, die Familien, Kinder und Jugendlichen vor den reißenden Wölfen und falschen Lehren und Ideologien zu schützen bereit ist. Doch davon hängt in vielen Fällen nicht weniger ab als das Heil der Seelen.



Weiteres zum Thema "Schismatische Tendenzen":


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Weltversteher

 

Man versteht die Welt nicht, wenn man das Christentum nicht versteht, und man versteht das Christentum nie hinreichend tief, wenn man nicht das Leben und Walten der Kirche versteht.

 Adolf Kolping 


Zum Nachdenken




Bild: Deckengemälde in der Benediktinerabtei Ottobeuren; eigenes Foto

Donnerstag, 30. Januar 2014

Die drei Säulen des 'sensus Ecclesiae': Demut, Treue und Gehorsam, Gebet für die Kirche

 Sentire cum Ecclesia

„Der Christ ist nicht ein Getaufter, der die Taufe empfangen hat und dann auf seinem Weg weitergeht. Die erste Frucht der Taufe ist, dass du zur Kirche gehörst, zum Volk Gottes. Einen Christen ohne Kirche versteht man nicht. Und deshalb sagte der große Paul VI., dass es ein absurdes Auseinanderreißen ist, Christus ohne die Kirche zu lieben (vgl. Evangelii nuntiandi, 16). Auf Christus zu hören, nicht aber auf die Kirche; mit Christus zu sein, aber außerhalb der Kirche — das geht nicht. Das ist ein absurdes Auseinanderreißen. Die Botschaft des Evangeliums empfangen wir in der Kirche, und in der Kirche gestalten wir unsere Heiligkeit, unseren Weg in der Kirche. Das Andere ist eine Phantasie oder, wie er es sagte: ein absurdes Auseinanderreißen“.

Der „sensus Ecclesiae“ — die kirchliche Gesinnung bestehe gerade darin, „in der Kirche zu spüren, zu denken, zu wollen“. Der Papst erläuterte drei Säulen dieser Zugehörigkeit, dieses „sentire cum Ecclesia“. Die erste Säule sei die Demut, im Bewusstsein der großen Gnade, in eine Gemeinschaft eingegliedert worden zu sein:

„Eine Person, die nicht demütig ist, kann nicht ‚mit der Kirche fühlen und denken‘. Sie wird das fühlen und denken, was ihr gefällt, was ihm gefällt. Diese Demut sieht man in David: ‚Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?‘ (V. 18). In diesem Bewusstsein, dass die Heilsgeschichte nicht mit mir begonnen hat und nicht mit meinem Tod enden wird. Nein, alles ist eine Heilsgeschichte: ich komme, der Herr nimmt dich, er lässt dich vorangehen, und dann ruft er dich und die Geschichte geht weiter. Die Geschichte der Kirche begann vor uns und wird nach uns weitergehen. Demut: wir sind ein kleiner Teil eines großen Volkes, das auf den Straßen des Herrn einhergeht“.

Als zweite Säule nannte Franziskus die Treue, die mit dem Gehorsam verbunden werden müsse:

„Treue zur Kirche. Treue zu ihren Lehren. Treue zum Credo. Treue zur Lehre, diese Lehre bewahren. Demut und Treue. Auch Paul VI. rief uns in Erinnerung, dass wir die Botschaft des Evangeliums als Geschenk empfangen und sie als Geschenk weitergeben müssen, nicht aber, als handle es sich um etwas, das uns gehört: sie ist ein empfangenes Geschenk, das wir geben (vgl. Evangelii nuntiandi 15;78). Und in dieser Weitergabe treu sein. Denn wir haben empfangen und müssen ein Evangelium weitergeben, das nicht uns gehört, das Jesus gehört, und — so sagte er — wir dürfen nicht zum Herrn des Evangeliums werden, zum Herrn der empfangenen Lehre, um nach unserem Gutdünken darüber zu verfügen“.

Die dritte Säule bestehe in einem besonderen Dienst: im Dienst des Gebets für die Kirche. „Wie schaut es mit unserem Gebet für die Kirche aus?“ fragte sich der Papst abschließend: „Beten wir für die Kirche? In der Messe alle Tage, aber zuhause? Wann verrichten wir unsere Gebete?“. Franziskus betonte die Wichtigkeit des Gebets für die ganze Kirche überall auf der Welt: „Der Herr helfe uns, auf diesem Weg zu gehen, um unsere Zugehörigkeit zur Kirche und unser ‚sentire cum Ecclesia‘ zu vertiefen“.


Armin Schwibach via kath.net: Zusammenfassung der Predigt von Papst Franziskus am 30. Januar 2014


Video-Dokumentation der Predigt in Ausschnitten: 

 




Bild: eigenes Foto

Prälat Wilhelm Imkamp live im Interview bei Radio Horeb: 13 – 13.50 Uhr

Der Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild ist am Donnerstag, den 30.01.2014, von 13 Uhr – 13.50 Uhr im Live-Interview mit Moderator Ralf Oppmann von Radio Horeb zu hören.

Das Interview unter dem Motto: „Sei kein Spießer, sei katholisch!“ behandelt Fragen zum aktuellen Kirchengeschehen, Umfrage-Katholizismus, Papst Franziskus etc.


Radio Horeb ist zu empfangen über:

DAB+ (Digitaler Radioempfang), http://www.horeb.org/index.php?id=1174
UKW 92.4 im Großraum München, http://www.horeb.org/index.php?id=ukw_34



Weitere Standpunkte und Berichte von und über Prälat Imkamp: bitte hier klicken!


Zum Beispiel:



 

Mittwoch, 29. Januar 2014

REGINA Magazin sucht Übersetzer


Für die deutsche Ausgabe des REGINA Magazins sucht die Redaktion dringend Übersetzer. Das katholische Internet-Life-Style-Magazin erscheint quartalsweise als englische, spanische und deutsche Ausgabe. Interessierte Sprachkundige mögen sich bitte an die Herausgeber wenden unter der eMail:
Editor.Regina@gmail.com


 Weihnachtsausgabe 2013, Vol5 (s. o.): bitte hier klicken!



Bild: Cover der  REGINA-Weihnachtsausgabe 2013

Die Freude der Frommen





Die Welt sucht die Frömmigkeit in Verruf zu bringen: sie malt sie mit einem griesgrämigen, faden Gesicht und redet von ihren angeblich weltschmerzlerischen Stimmungen, die für einen gesunden Menschen unausstehlich seien. In Wirklichkeit versichern uns nicht nur die Heiligen, aus denen der Geist Gottes spricht, sondern auch der göttliche Heiland selbst,  dass das religiöse Leben ein schönes, glückliches und liebenswertes Leben ist.

Die Welt sieht wohl, dass die Frommen nüchtern und enthaltsam sind, dass sie beten, dass sie Unrecht willig ertragen, dass sie gern den Kranken dienen, dass sie viel für Arme geben, dass sie die Aufwallungen des Zornes bekämpfen, dass sie ihre Leidenschaften unterdrücken, sich sinnliche Vergnügungen versagen und so manches auf sich nehmen, was dem natürlichen Menschen hart und peinlich ist. Aber die Welt sieht nicht das Innere, das Herz der Frommen, und dieses Innere strahlt eine milde Kraft des Frohsinns aus über all ihr Tun.


hl. Franz von Sales in seiner  Anleitung zum religiösen Leben "Philothea"


Heiliger Franz von Sales, bitte für uns!

Dienstag, 28. Januar 2014

Herzliche Einladung: Heute 20 Uhr - Liturgische Vesper in der Aula Carolina in Aachen!


vom Blog "et nunc" hat eine Reihe von Beiträgen über Karl den Großen anlässlich des heutigen 1200. Todestags desselben zusammengestellt (hier und hier). Zu diesem Gedächtnis wird u. a. um 20:00 Uhr in der Aula Carolina in Aachen eine Liturgische Vesper gesungen, bei der die Schola Carolina die 2. Vesper aus dem Karlsoffizium singen wird.

Ebenfalls aus diesem Anlass hat die Schola Carolina eine CD herausgegeben, auf der Gesänge aus dem Karlsoffizium, aus der Karlsmesse und der Karlssequenz, also alles Aachener kirchenmusikalisches, selten zur Aufführung kommendes Sondergut, dargeboten wird. Weitere Informationen dazu bei .

Wer also heute Abend noch nichts vorhaben sollte und nicht zu weit entfernt der Kaiserstadt Aachen wohnt, dem sei die Liturgische Vesper in der Aula Carolina herzlichst empfohlen:


Am Dienstag, den 28. Januar 2014 feiert die Stadt Aachen das Karlsfest.

Eine liturgische Vesperfeier
anlässlich des 1200. Todestages von Karl dem Großen
findet um 20.00 Uhr
in der AULA CAROLINA –
Pontstraße 7-9 - D-52062 Aachen, statt.



Die Schola Carolina singt das
OFFICIUM DIVINUM
»REGALI NATUS«
IN FESTO BEATI KAROLI MAGNI IMPERATORIS ET CONFESSORIS -
AD II VESPERAS


Herzliche Einladung
an alle Freunde Karls des Großen
sowie den Freunden gregorianischer Gesänge
in den Jahrhunderte alten liturgischen Formen.


Update:



Bild: Karl der Große in einem Porträt von Albrecht Dürer; gemeinfrei

Zum Nachdenken - Kirche



Wer der Kirche den Rücken kehrt,
läuft dem Teufel in die Hände.


 Adolf Kolping 


Zum Nachdenken



Bild: Kampf des Erzengel Michaels mit den Dämonen (li) und tugendhafter junger Mensch mit seinem Schutzengel auf dem Weg der Tugend (re); Detail aus dem Deckenfresko in der Abteikirche zu Ottobeuren; eigenes Foto 

Montag, 27. Januar 2014

Zum Nachdenken - Armut (1)


Der Mangel an wahrer Familienliebe
und gesunder Familienhaftigkeit
ist unsere größte Armut bei Hoch und Niedrig.


Adolf Kolping

Bild: Engel; Basilika zu Ottobeuren; eigenes Foto

Familie braucht Glauben



Nehmt die Religion aus dem Familienleben,
und ihr versetzt ihm den Todesstoß.


 Adolf Kolping 

Zum Nachdenken


Bild: Engel; Basilika zu Ottobeuren; eigenes Foto

Sonntag, 26. Januar 2014

Entlastet Prüfungsbericht den Limburger Bischof Tebartz-van Elst?

Die von der deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission unter der Leitung des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe, die die Vorgänge um die Finanzierung des neuen Diözesanzentrums St. Nikolaus einschließlich der Bischofswohnung prüfen sollte, ist anscheinend zu einem Ergebnis gekommen. Danach soll, wie der "Focus" mit Berufung auf vatikanische Quellen berichtet, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst keine Verschwendung von Geldern oder das Übergehen von Beratungsgremien nachgewiesen werden können.

In einer regelrechten Hexenjagd waren dem glaubens- und kirchentreuen Limburger Oberhirten von seinem Domkapitel und weiteren kirchenpolitisch anders orientierten Kreisen mit medialer Unterstützung immer wieder Verfehlungen, Verschwendungssucht und ein "autotitärer Führungsstil" vorgeworfen worden, sodass er als Diözesenbischof als untragbar und inkompetent verleumdet wurde und unter diesem Druck sogar seine Diözese verlassen musste. Seitdem lebt der idealgesinnte Bischof und eifrige Seelsorger im niederbayrischen Benediktinerkloster Metten.

Wie es nun weitergehen könnte im Bistum Limburg, darüber spekuliert "Focus" auch: Angeblich überlege man, entweder das Bistum aufzulösen und in seine Ursprungsbistümer Trier und Mainz zurückzuführen, oder es werde ein von Rom ernannter Administrator zur Leitung der Diözese eingesetzt. Die Zukunft des verleumdeten Bischofs bleibt vorerst ungewiss.

Weitere Vorab-Informationen hier biem "Focus" und bei "kath.net".


Update:

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat die Meldungen des Magazins "Focus"  dementiert. Durch ihren Sprecher Matthias Kopp ließ sie gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur (KNA) verlauten, dass die Kommission weiterhin an der Aufarbeitung der Fakten arbeite und die Ergebnisse erst im Februar vorliegen würden. Die Vermutungen um die Zukunft des Bistums wies Kopp ebenfalls als "reine Spekulationen" zurück (Quelle: katholisch.de)


Weitere Informationen in der Causa Limburg:


Bild: Hofeinfahrt des neuen Diözesanzentrums St. Nikolaus am Limburger Domberg; eigenes Foto

Samstag, 25. Januar 2014

REGINA - ein katholisches Life-Style-Magazin

Seit Februar 2013, nun also bereits seit fast einem Jahr, gibt es ein ausgesprochen interessantes und niveauvolles katholisches Life-Style-Internet-Magazin namens REGINA. "Katholischen Geschichten" will man dort eine Plattform bieten, mit überzeugenden  Beispielen aus einer vom Glauben geprägten Welt und aus dem großen Schatz der christlichen Kultur.

So finden z. B. auch Beiträge über Esskultur und über Mode, die im Gegensatz zu vielen gegenwärtigen Modetrends Würde, Anmut und Schönheit der Frau unterstreicht, ihren Platz.  Das Gute, Wahre und Schöne soll sich in dem Magazin widerspiegeln und (wieder) Thema werden. So fehlt es neben Berichten aus dem Alltag auch nicht an Betrachtungen über die Schöpfung, über Kunst und Liturgie.

Die inzwischen in Deutschland lebende Herausgeberin der Quartalsschrift, Beverly De Soto, hat der ersten Ausgabe folgendes Editorial mitgegeben:

Erstes Quartal 2013

Unser erstes Titelblatt ehrt eine Kaiserin, zwei Königinnen, eine Prinzessin, eine First Lady, zwei Ordensgründerinnen und eine außergewöhnliche Wissenschaftlerin – jede für sich eine geschichtsträchtige, katholische Frau.

Als sich das Pontifikat Benedikts XVI. dem Ende zuneigt, versammelt REGINA außergewöhnliche katholische Autoren mit einem lebendigen Glauben und weit gefächerten Interessen.

Wir erzählen katholische Geschichten und berichten über katholische Filme und Bücher, die sonst wohl weitgehend unbeachtet blieben. Wir sind an allem unter der katholischen Sonne interessiert – von der Arbeit und Familie bis zum religiösen und ewigen Leben.

Wir streben nach dem Guten, dem Schönen und dem Wahren – innerhalb der Tradition und mit unserem gottgegeben Verstand. Wir glauben an die eine, heilige katholische und apostolische Kirche und sind loyal gegenüber dem Lehramt. Wir sind stolz auf unser geistiges und kulturelles Erbe und bemühen uns den authentischen Glauben zu leben und weiter zu geben.

Es ist offensichtlich, dass für die Kirche eine neue Zeit anbricht. Die ersten zarten Pflänzchen einer katholischen Erneuerung entstehen in der gegenwärtigen Generation und versprechen den Frühling, den Papst Johannes Paul II. vorhersah und für den sein Nachfolger Benedikt XVI. im Weinberg gearbeitet hat.

Der Platz für katholische Frauen ist im Herzen der Familie – und an der Spitze von Unternehmen und Staaten. Doch das ist altbewährt.

Wir haben immer die Herausforderung angenommen uns selbst und die Familie zu leiten und Verantwortung zu übernehmen, durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus.

Dankbar sind wir für diesen Schatz, der uns durch die Kirche über 2000 Jahre überliefert wurde, durch ihre Liturgie, ihre Geistlichkeit, ihrem großen Geschenk des Christentums und der katholischen Kultur.

Wir stellen REGINA unter das Patronat der allerheiligsten Jungfrau Maria. Wir beten, dass sie unsere bescheidene Arbeit ihrem Sohn zu Füßen legen möge und dass Sein Wille geschehe. Auch beten wir, dass sie die Kardinäle anleite einen guten, neuen Papst für die Heilige Mutter Kirche zu wählen.
Beverly De Soto
Herausgeberin, REGINA
Rom, Februar 2013

Die ersten beiden Ausgaben sind erfreulicherweise auch in deutscher Sprache erschienen; es ist zu hoffen, dass auch weitere Ausgaben von REGINA ins Deutsche übersetzt werden. Jedenfalls kann man dem Magazin nur einen möglichst großen, interessierten Leserkreis wünschen. 


1. Ausgabe: Februar 2013 als pdf (deutsch)

2. Ausgabe: Frühjahr 2013 als pdf (deutsch)

Weitere Ausgaben in englischer Sprache als pdf oder im Flip-Modus: bitte hier klicken!
(durchblättern lohnt sich selbst dann, wenn man kein Englisch versteht), z. B.:

6. Ausgabe (vol6): Dezember 2013  Special zum Thema Priester


Weitere Informationen auf reginamag.com


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Und immer wieder: das Konzil...

Von Pater Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Eines haben die Unruhen der letzten Jahrzehnten gezeigt: In den Diskussionen über Gegenwart und Zukunft der Kirche führt kein Weg am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) vorbei. Man mag es als „Neues Pfingsten“ rühmen oder als „Räubersynode“ verwerfen, mag es in Kontinuität oder Diskontinuität zur vorherigen Tradition auslegen, mag seine Anliegen in der Kirche bereits verwirklicht, gar überboten oder im Gegenteil verraten sehen, immer jedenfalls ist das Konzil ein Thema. Von hochrangigen Kirchenvertretern wie von einflussreichen Laienvereinigungen wird es gerne und mit besonderer Nachdrücklichkeit gegen „traditionalistische“ Kritiker ins Relief gehoben. Dem wachen und redlichen Beobachter der Lage fallen dabei allerdings einige Merkwürdigkeiten und Unstimmigkeiten auf, die sich mit den bloßen Fakten und einem Schuss gesunder Logik allein nicht klären lassen: 

1) Da ist einmal die so stark betonte Verbindlichkeit, die dieses Konzil für jeden haben soll, der heute katholisch sein und leben will. Wohlgemerkt: Es ist keineswegs verwunderlich, dass einem Ökumenischen Konzil der Kirche für den Katholiken hohe Bedeutung beigemessen wird. Aber es berührt doch eigenartig, diese Forderung ausgerechnet aus dem Munde von Personen oder Gruppierungen zu vernehmen, die sich sonst gegen kirchliche Dogmatisierungen aussprechen und diese als „mittelalterlichen Glaubenszwang“ verwerfen. Die alten Dogmen sind tot – lang lebe das neue Dogma!

2) Sodann erstaunt, dass eine derartige Verbindlichkeit ausgerechnet und nur dem Zweiten Vaticanum zugeschrieben wird, obwohl doch „die Wahrheit ist, dass das Konzil selbst kein Dogma definiert hat und sich bewusst in einem niedrigeren Rang als reines Pastoralkonzil ausdrücken wollte; trotzdem interpretieren es viele, als wäre es fast das Superdogma, das allen anderen die Bedeutung nimmt“ – so kein Geringerer als Joseph Kardinal Ratzinger am 13. Juli 1988 vor den Bischöfen Chiles.

3) Ihren Gipfel erreicht die Widersprüchlichkeit aber in der Tatsache, dass diejenigen, die als Wächter über die Konzilstreue anderer auftreten, ihrerseits vieles fordern, fördern und tun, was mitnichten dem Zweiten Vaticanum entspricht.

In diesem Zusammenhang kann auf eindeutigen Aussagen des Konzils hingewiesen werden, die von den Beschwörern des Konzilsgeistes nicht sonderlich geschätzt werden; so zur Frage der Geburtenregelung (GS 51: Gläubige dürfen keine Wege der Geburtenregelung beschreiten, „die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft“), über liturgische Willkür (SC 22: Niemand darf „nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern“), über die Pflege der Kultsprache (SC 36 § 1: Beibehaltung der lateinischen Sprache; SC 54: Die Gläubigen sollen „die ihnen zukommenden Teile des Messordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können“), über den Gregorianischen Choral (SC 116: Als der „der römischen Liturgie eigene Gesang“ soll er „in den liturgischen Handlungen ... den ersten Platz einnehmen“) und über den priesterlichen Zölibat (OT 10: Die Kandidaten sollen „mit großer Sorgfalt“ auf ihr Leben in der „verehrungswürdigen Tradition des priesterlichen Zölibates“ vorbereitet werden).

Wichtiger als solche Einzelstellen freilich ist die Deutlichkeit, mit der sich das Vaticanum II in einer Linie mit den vorangegangenen Konzilien sieht und somit in die kirchliche Lehrüberlieferung einreiht. Das wird in einigen Dokumenten ausdrücklich gesagt und geht ansonsten aus den vielfachen Verweisen des Konzils auf frühere Kirchenversammlungen und päpstliche Lehrschreiben hervor. Obwohl die Kontinuität mit der Überlieferung an manchen Punkten gewiss noch der Klärung bedarf, ist es offensichtlich, daß sich das letzte Konzil selbst in keiner Weise als Abbruch der bisherigen Tradition oder sogar als Gründungsurkunde einer neuen Kirche verstand. Wer es so interpretiert, geht unfehlbar in die Irre.

Diesen Sachverhalt hat Papst Benedikt XVI. in seinem Brief an den Weltepiskopat vom 10. März 2009 nochmals auf den Punkt gebracht: „Man kann die Lehrautorität der Kirche nicht im Jahr 1962 einfrieren (...). Aber manchen von denen, die sich als große Verteidiger des Konzils hervortun, muss auch in Erinnerung gerufen werden, dass das II. Vaticanum die ganze Lehrgeschichte der Kirche in sich trägt. Wer ihm gehorsam sein will, muss den Glauben der Jahrhunderte annehmen und darf nicht die Wurzeln abschneiden, von denen der Baum lebt.“

Wenn sich diese Einsicht durchsetzen könnte – welcher Fortschritt!



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im
Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)  



Und auch:

Bild: Blick in den Peterdom in Rom während des II. Vatikanums; PMT

Freitag, 24. Januar 2014

Ein Bischofswort für die Blogoezese

Seit gestern (!) bloggt der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp auf


Dort gibt es bereits ein Vorstellungsvideo des Weihbischofs.

Herzlich willkommen in der Blogoezese!

Und Dank an FPA (Sicut incensum) für den Hinweis!


Weihbischof Schwaderlapp ist schon seit längerer Zeit in der Internetseelsorge aktiv.
Mit ihm gibt es zahlreiche Kurzvideos
zu den unterschiedlichsten Themen rund um den Glauben.
Sehr empfehlenswert.

Hier z. B. Folge 8 - Beichtgespräch (weitere Folgen auf WBSVideoblog):




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Teil 2: Prof. Robert Spaemann - Plädoyer für die Reform der Liturgiereform

Zurück zu den Zielen der Konzilsväter

Fortsetzung von hier

Teil 2

Ehrfurcht vor dem Mysterium und gesungenes Erstes Hochgebet

Prof. Robert Spaemann nennt weitere - bei unvoreingenommener Bertrachtung sehr einleuchtende - Vorschläge für die Angleichung der neuen und der alten Form des römischen Messritus: das Niederknieen während der Worte "et incarnatus est" bzw. "empfangen durch den Heiligen Geist, geboren aus der Jungfrau Maria"; die Rückbesinnung auf das erste Hochgebet, das zwar lang, in seiner Aussagekraft bezüglich des Wesens der heiligen Messe aber unübertroffen ist (vgl. dazu die "Entdeckungen" von Dr Johannes J. Kreier, Saarbrücken); statt das Hochgebet, wie im Vetus Ordo, in Stille zu beten, soll es erlaubt sein, die Texte des Hochgebets zu singen, wie es auch in der Ostkirche üblich ist.


Symbolischer Friedensgruß für alle - aber nicht mit jedem

Die Ausweitung des Friedensgrußes auf die ganze versammelte Gemeinde (und nicht nur zwischen Priestern und Leviten) sieht Spaemann als geistlichen Gewinn, würden denn die liturgischen Normen eingehalten werden. Er zitiert hierzu die Instruktion "Redemptionis Sacramentum", in der es bezüglich des Austausches des Friedensgrußes heißt: "Es ist angebracht, «daß jeder in schlichter Weise nur seinen Nachbarn den Friedensgruß gibt». «Der Priester kann den Friedensgruß den Dienern geben, bleibt aber immer innerhalb des Presbyteriums, um die Feier nicht zu stören. Dies soll er auch beachten, wenn er aus einem gerechten Grund einigen wenigen Gläubigen den Friedensgruß entbieten will»" (s. Nr. 72). Die Gläubigen sollen demnach den Friedensgruß, den sie von dem einen Nachbarn empfangen haben, an den anderen Nachbarn weitergeben. Händeschütteln, wie es oft üblich ist, ist in der Liturgie nicht vorgesehen.


Latein als Kultsprache und Gregorianischer Choral

Das II. Vatikanum lässt keinen Zweifel daran, dass Latein (auch weiterhin) die Sprache der römischen Liturgie ist. Wenn es auch erlaubte, in Teilen der heiligen Messe - die Konzilsväter dachten dabei an den Wortgottesdienst - die Landessprache zu verwenden, so wurde dennoch vom II. Vatikanum grundsätzlich das Latein wie auch der Gregorianische Choral empfohlen. Spaemann plädiert dafür, den Empfehlungen der Konzilsväter auch für den Novus Ordo zu folgen und wieder mehr den gregorianischen Choral zu pflegen. Inzwischen, so Spaemann, sei die "Actuosa participatio", die tätige Teilnahme aller Gläubigen an der Feier der Messe im Novus Ordo auf ein bescheideneres Niveau gesunken, als sie zu Zeiten des Konzils gewesen sei, wo die ganze Gemeinde "die ihr zukommenden Teile der Messe" beigetragen häte und jeder den Choral hätte mitsingen können.


Keine Verdrängung der liturgischen Texte durch andere Texte oder Lieder, keine Zweigleisigkeit von Priester und Gemeinde

Die Texte der heiligen Messe, "insbesondere des Ordinariums", also der gleichbleibenden Teile der Messe, müssen notwendig vollständig gesprochen werden. Spaemann beklagt, dass im Novus Ordo liturgische Texte durch "Credo-Lieder" verdrängt werden. In der älteren Form (Vetus Ordo) sei dies zwar nicht möglich, weil der Priester sozusagen parallel zum Gesang der Gemeinde die liturgischen Texte darbringt, er tadelte jedoch, dass in der alten Messe manchmal quasi zweigleisig gebetet werde. Einmal von der Gemeinde durch den (längeren) Choralgesang und - fast muss man so sagen - unabhängig davon, der Priester, der die Gebete still betet. Hier müsse in beiden Formen Abhilfe geschaffen werden.


Mundkommunion soll wieder zur Normalform des Kommunionempfangs werden

Weiterhin beklagt Spaemann, dass es zwei Arten des Kommunionempfangs gebe: Mund- und Handkommunion - was dazu führe, sich unmittelbar vor dem innigsten Moment der Messe, der Vereinigung mit unserem Herrn und Heiland, "spirituell outen" zu müssen. Da die Mundkommunion die ordentliche, vorgesehene Weise des Kommunionempfangs war und ist, die Handkommunion "nur" durch ein "Indult" erlaubt wurde, so sehe er, Spaemann, "keine andere Möglichkeit, als die Mundkommunion wieder zur Normalform des Kommunionempfangs zu machen". Der Philosoph räumt aber ein, dass es einer "behutsamen Aufklärung" der Gläubigen durch die Bischöfe" bedürfe und favorisiert die Kelchkommunion, bei der der Priester den Gläubigen die Eucharistischen Gestalten reicht, indem er die Hostie zuvor in das kostbare Blut taucht.


Mutiges Eintreten der Bischöfe gegen Glaubensverfall und falsche Lehren

Soweit die Reformvorschläge von Prof. Robert Spaemann in der "Tagespost" vom 18. Januar 2014: Das alles sind wahrlich Dinge, über die man sprechen sollte, damit die Identität von neuer und alter Messe auf Dauer gewahrt bleibt. Es besteht sonst die große Gefahr, dass sich durch das andere Beten in der neuen Messe auch ein anderer, neuer Glaube manifestiert. Dies ist mitunter schon in großen Teilen der deutschsprachigen Gemeinden latent festzustellen. Symptomatisch tritt dies zutage in der Kontroverse um die Übersetzung des Kelchwortes (pro multis - für viele) oder der Behauptung nicht weniger (viel zu vieler) Priester, das bisherige Messbuch beinhalte eine "falsche Theologie", weil es von einer "Opfer-Theologie" spreche. Die Einflüsse dieser Theologen gehen so weit, dass nun die neue Ausgabe des Römischen Messbuches wegen des Protestes der Priester nicht eingeführt wird. Das sind bedenkliche Zustände und Tendenzen, die um das Heil der Seelen willen, schnellstens enttarnt und wieder neu auf die Erlösungstat Jesu, das Kreuzesopfer hin ausgerichtet werden müssen...



Weiteres zum Thema "Reform der Reform":

 Das Foto zeigt eine Primizmesse im Vetus Ordo in der Kirche St. Maria Maggiore in Rom im Jahre 2013 und stammt vom

Donnerstag, 23. Januar 2014

Die Quelle des christlichen Geistes für ein Leben in der Kirche

Die Teilnahme am sakramentlichen Leben und die Mitfeier des Kirchenjahres hat Pius X. wieder als den eigentlichen Sinn und Kern des Lebens mit der Kirche verkündet: "Die Gläubigen müssen den wahrhaft christlichen Geist aus seiner ersten Quelle schöpfen, nämlich aus der tätigen Teilnahme an den hochheiligen Geheimnissen und an dem öffentlichen und feierlichen Gebet der Kirche." *
aus Josef Pieper/Heinz Raskop: Katholische Christenfibel; Verlag J.P. Bachem Köln; AD 1940; S. 75 (s. Quellen)
* Das Zitat stammt aus dem Motu roprio "Tra le sollecitudini" von Papst Pius X. aus dem Jahre 1903

Weiteres zum Thema "Quelle des christlichen Geistes":


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Erzbischof Schick: Reform der Kirche durch Bekehrung, Beichte und Übung der Tugenden

 

Einen dringenden Appell zur Reform der Kirche durch Bekehrung, vor allem durch das Bußssakrament, richtet der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an alle seine Freunde und Verfolger (fb)
"Machen wir mit bei der Bekehrung. Helfen wir Papst Franziskus sein Reformprogramm umzusetzen. Beten wir wie die Christen in China: 'Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an'."
Der Bamberger Oberhirte schreibt unter anderem:
"Im Mund Jesu heißt Reform „Bekehrung“. Aber wie und wozu? Alle Reformen der Kirche müssen zu einem Mehr und Intensiver in der Nachfolge Jesu führen. „Wer mein Jünger sein will, …, der folge mir nach.“ Wo Kirche drauf steht, muss Jesus Christus drin sein! Mit IHM wird die Gemeinschaft der Christen heilig und wirkt Gutes für die Menschen und die Schöpfung.
Reformen, die die katholische Kirche braucht, sind Bekehrungen zum Evangelium, zu den Zehn Geboten, dem Hauptgebot der Gottes- und der Nächstenliebe, der Goldenen Regel – „Was du willst, das man dir tut, das tu´ zuerst deinem Nächsten“ –, zu den Seligpreisungen der Bergpredigt.

Reformen, die die katholische Kirche braucht, sind Bekehrungen zu den christlichen Werten und Tugenden. Paulus zählt im Galaterbrief folgende auf: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ Sie müssen unser Leben bestimmen, von uns Christen angeeignet werden und die Kirche prägen.

Reformen zielen auch auf die Treue zum eigenen Lebensstand und zu den Versprechen ab: die Eheversprechen, die Ordensgelübde, die Versprechen der Priester und Diakone bei der Weihe."

 Der komplette Wortlaut des Aufrufs: hier via kath.net.


Weiteres zu Reformen in der Kirche:



Foto: Buch des Lebens, Evangelium und Dekalog; Detail in der Basilika zu Ottobeuren; privat

Mittwoch, 22. Januar 2014

Jetzt auch noch Christa Meves?

 Óscar Kardinal Rodríguez Maradiaga, 
(s. hier mit den merkwürdigen Aussagen)



Bilderbuch-Hommage an Papst Franziskus 
zum 77. Geburtstag am 17.12.2013
(s. auch hier)





für die Europa-Wahl am 25. Mai 2014



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Montag, 20. Januar 2014

Heilig machende Gnade



Der Kern christlichen Lebens liegt darin, dass der Mensch in sich selbst das Schöpfungswerk des Vaters und das Erlösungswerk des Sohnes zur Vollendung und zur Frucht kommen lässt in der Heiligung durch den Heiligen Geist. Ja, das Leben des Christen ist eine Teilhabe am Leben des dreieinigen Gottes selbst. Dies Teilhaben des Menschen am Leben des dreieinigen Gottes ist: die heilig machende Gnade.


aus Josef Pieper/Heinz Raskop: Katholische Christenfibel; Verlag J.P. Bachem Köln; AD 1940; S. 54 (s. Quellen)




Foto: Aufstieg zur Pforte der Basilika von Ottobeuren; privat 

Teil 1: Prof. Robert Spaemann: Plädoyer für die Reform der Liturgiereform

Zurück zu den Zielen der Konzilsväter
 
Prof. Robert Spaemann mahnt eine längst überfällige Reform der Liturgiereform von 1970 an und damit eine Rückkehr zu den Intentionen der Konzilsväter, die sich von der Reform eine Belebung und Vertiefung der Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie der Kirche erhofften. In einem Beitrag für die katholische Zeitung "Die Tagespost" vom 18. Januar 2014 (Nr. 7) schreibt Spaemann:

"Alte und neue Messe sollen ein Ritus bleiben. Das aber heißt, dass die phänotypische Erscheinung der „neuen Messe“ sich von der der alten nicht so weit entfernen darf, dass die Identität des Ritus unsichtbar wird und nur noch gegen den Augenschein verbal versichert werden kann. Da dieser Zustand aber bereits seit langem eingetreten ist, bedarf es einer Reform der Reform, wie sie Kardinal Ratzinger wiederholt gefordert hatte. Diese Reform wäre zugleich eine Rückkehr zu den Intentionen des Konzils. Keine Neuerung dürfe stattfinden, so dekretierte das Konzil, die nicht durch einen mit Sicherheit zu erwartenden spirituellen Nutzen gerechtfertigt sei."

Spaemann nennt Beispiele, an welchen Stellen der Liturgie eine Reform konkret ansetzen könnte und wo ein großer Nutzen für das mitfeiernde Gottesvolk zu erwarten wäre:

Die Zelebrationsrichtung "ad Deum"

So führt der Philosoph an erster Stelle die Rückbesinnung auf die bis zur Liturgiereform übliche Zelebrationsrichtung der Gemeinde - einschließlich des Priesters - "obviam Christo", dem wiederkehrenden Herrn entgegen, an. Die gemeinsame Blickrichtung entspreche der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils, dass nämlich "der Priester 'an der Spitze der Gemeinde des wandernden Gottesvolkes' 'in persona Christi' dem Vater gegenübertritt" (vgl. Sacrosanctum Concilium  33). Sollte eine gemeinsame Blickrichtung, aus welchen Gründen auch immer, nicht (mehr) möglich sein, mahnt Spaemann an, wenigstens ein "nicht zu kleines Kreuz" auf dem Altar vor Augen zu haben, wie es seit dem Bemühen von Papst Benedikt XVI. tatsächlich auch schon in einigen Kirchen üblich geworden war.


Gegenseitiges aufeinander hören und bekennen

Kritisch beleuchtet Spaemann die erneuerte Praxis des Bußaktes in der heiligen Messe. Er stellt ein Kommunikationsproblem fest, welches darin besteht, dass alle Anwesenden - zusammen mit dem Priester - das Schuldbekenntnis sprechen - und niemand da ist, der in diesem Augenblick meine Bitten anhört, weil jeder damit beschäftigt ist, die Brüder und Schwestern um Verzeihung zu bitten. "Die Bitte geht ins Leere", so Spaemann. So sei es sinnvoll, zum zweimaligen Confiteor zurückzukommen, bei dem zunächst der Priester den Anwesenden, den Engeln und Heiligen seine Sünden bekennt und um ihr Gebet bittet, bevor sich die anwesende Gemeinde an den Priester, die Engel und Heiligen um Fürbitte wendet. (Eine kleine Parallele könnte man hier zu der Geste von Papst Franziskus erkennen, als er nach seiner Wahl zum Papst bei seiner Präsentation auf der Loggia zunächst tiefgebeugt das Volk um ein Gebet bat, bevor er die Gläubigen segnete. Eine zurecht beeindruckende Geste.)


Kyrie und nicänisches Glaubensbekenntnis

Spaemann plädiert im Weiteren für die Wiederherstellung des dreimal dreifachen Kyrie-Rufes,  unter anderem, weil dieser so "Usus aller katholischer Riten" ist. Beim Credo sei es sinnvoll vom einfacheren Apostolischen Glaubensbekenntnis auf das früher obligatorische "große" bzw. nicäo-konstantinopolitanische Credo umzurüsten, da die genannten Glaubenswahrheiten, zu denen man sich als Christ bekenne, viel deutlicher ausgedrückt sind als im - wenn auch kürzeren - Apostolicum.


Fortsetzung: Teil 2


Weiteres zum Thema "Reform der Reform":

Foto: von hier

Sonntag, 19. Januar 2014

Hören auf das, was Er sagt




"Was Er euch sagt, das tut!"





Maria, die Mutter Jesu, zu den Dienern bei der Hochzeit zu Kana,
vgl. Jo 2,1-11; Evangelium vom 2. Sonntag nach Erscheinung

Samstag, 18. Januar 2014

Der Segen von Humanae vitae

Von Pater Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad  

Für viele Katholiken war der 25. Juli 2008 kein Grund zum Feiern, jährte sich an diesem Tag doch zum vierzigsten Male die Veröffentlichung der Enzyklika Humanae vitae Papst Pauls VI., die seinerzeit einen wahren Sturm der Entrüstung entfesselte. Empörte Reaktionen innerhalb und außerhalb der Kirche, düstere Prognosen für die Zukunft einer sich dem Fortschritt verweigernden Institution und auch die gehässigen Bezeichnungen „Pillenenzyklika“ (für das Schreiben) und „Pillenpaul“ (für den Verfasser) sind in Erinnerung geblieben. 

Was wirft man Humanae vitae denn vor? Einmischung in den Bereich der Wissenschaft, für den die Kirche keine Kompetenz besitze, und in den Bereich des Gewissens, für den nicht sie, sondern der Mensch selbst verantwortlich sei. 

Auf die Seite der Wissenschaft schlug sich während der Debatten über künstliche Empfängnisverhütung der belgische Kardinal Léon-Joseph Suenens, als er die Kirchenleitung davor warnte, „einen zweiten Fall Galilei zu riskieren“. Noch heute wird Paul VI. dafür kritisiert, dass er auf die von ihm selbst einberufene Expertenkommission aus Biologen, Medizinern, Psychologen, Sozialwissenschaftlern und Theologen nicht hörte, die sich am 26. Juni 1966 mit 64 gegen 4 Stimmen für die Pille und andere Verhütungsmittel ausgesprochen hatte. Kann man als Papst so mit Wissenschaftlern umgehen, ohne sich den Ruf starrsinniger Ignoranz einzuhandeln? 

Allerdings ist seither viel Wasser den Tiber hinuntergeflossen, der zweite Fall Galilei blieb aus, und auch Wissenschaftler haben mittlerweile die schwerwiegenden gesundheitlichen, sozialen und psychologischen Folgen der Anti-Baby-Pille zur Kenntnis nehmen müssen. Von dem demographischen, moralischen und religiösen Desaster, das die Verhütungsmentalität bewirkt hat, einmal ganz zu schweigen!

Während die Unterstellung, Humanae vitae sei wissenschaftsfeindlich, insgesamt verklungen ist, ertönt der andere Vorwurf bis heute: Rom knechte mit seiner rigorosen Sexualmoral die Gewissen der Gläubigen. Anstatt mündigen Christen in dem sehr sensiblen und intimen Bereich von Liebe und Geschlechtlichkeit ein persönliches Urteil zuzutrauen, rücke die Kirchenleitung ihnen mit Sündendrohungen zu Leibe. 

Leider haben indirekt sogar ganze Bischofskonferenzen dieser Kritik beigepflichtet, so die deutsche in der Königsteiner Erklärung vom 30.8.1968 und die österreichische in der Mariatroster Erklärung vom 23.9.1968. In beiden Dokumenten wird die Möglichkeit offengelassen, sich in Fragen der Empfängnisverhütung gegen die lehramtliche Verlautbarung auf das Gewissen zu berufen. Das steht aber in Widerspruch zur Lehre des letzten Konzils (GS 50 u. 51) und der Enzyklika Humanae vitae (Nr. 10), nach welcher die Eheleute „bei der Aufgabe, das Leben weiterzugeben, keineswegs ihrer Willkür folgen dürfen, gleichsam als hinge die Bestimmung der sittlich gangbaren Wege von ihrem eigenen und freien Ermessen ab; vielmehr sind sie verpflichtet, ihr Verhalten auf den göttlichen Schöpfungsplan auszurichten, der einerseits im Wesen der Ehe selbst und ihrer Akte zum Ausdruck kommt, den andererseits die beständige Lehre der Kirche kundtut.“ 

Ist nicht gerade dies der Auftrag der Kirche: das beständig durch den Hang zu Wunschdenken und eigenmächtiger Vorentscheidung, durch Verwirrung und Verdunklung gefährdete Gewissen mit dem Licht der Wahrheit zu erleuchten, um so den Menschen auf den Weg des Heils zu führen? Das ist nicht Knechtung, sondern Befreiung des Gewissens! 

Übrigens halten sich nicht nur Eheleute, sondern auch Priester für befugt, ihr Gewissen gegen die Enzyklika ins Feld zu führen. „Sollte man mir abverlangen, im Beichtstuhl Humanae vitae zu vertreten – ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, überhaupt noch Beichte zu hören“, bekannte mir gegenüber ein Pfarrer. Als bestünde für ihn, den Vertreter der Kirche, nicht genau diese Pflicht: entweder die katholische Moral zu vertreten oder von der Führung der Menschen, die ihm Gott durch die Kirche anvertraut, Abstand zu nehmen. 

Der katholische Philosoph Dietrich von Hildebrand, der Humanae vitae schon im Erscheinungsjahr als „Zeichen des Widerspruchs“ bezeichnete, hat Recht behalten. Tatsächlich scheiden sich die Geister an der hohen Auffassung vom Menschen, von der Ehe und der Geschlechtlichkeit, die die Kirche vertritt. Während aber diejenigen, die sich im Bereich der Geschlechtlichkeit den Einflüsterungen des Zeitgeistes öffnen, in ein undurchschaubares Wirrwarr geraten, finden die, welche ihr Gewissen nach der Stimme des Guten Hirten und Seines Stellvertreters ausrichten, auch inmitten von Bedrängnissen Glück und Frieden für sich selbst und ihre Familien. 

Wir haben also Grund zum dankbaren Gedenken an den 25. Juli 1968!


 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 




Bachlink zu diesem Post (Lektüre sehr empfehlenswert): 

Grundlagen:

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Bischof Vitus Huonder (Chur) im Interview mit der "Tagespost" vom 15.01.2014:

"Die Morallehre der Kirche ist gedeckt durch das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Es ist die Aufgabe der Kirche, dieses allgemeine Gebot auf bestimmte Fragestellungen hin authentisch auszulegen. Was die Familienplanung betrifft, ist die Haltung der Kirche lebens- und schöpfungsfreundlich. Sie bejaht die natürliche Empfängnisregelung. Sie lehrt die vor Gott verantwortete Elternschaft für den Umgang mit der Fruchtbarkeit. Das entspricht zutiefst der Würde des Menschen."

"Wenn die Menschen erkennen, was die Kirche wirklich lehrt und sich nicht nur von Schlagworten beeinflussen lassen, ist es oft so, dass sie mehr über den Glauben wissen wollen. Sie spüren, dass in der Lehre der Kirche die Liebe Gottes durchscheint, die dem Menschen hilft, seine Würde zu leben. Sie erkennen, dass der unverkürzte Anspruch des Glaubens nötig ist, um in dieser Würde zu wachsen. Der Glaube ist ja kein niederschwelliges Kundenangebot. Er ist ein Aufruf zur Bekehrung: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15), sagt uns Jesus."
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