Donnerstag, 29. August 2013

Rebellion im Bistum Limburg - Unterschriftenaktion aus Solidarität mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Seit Monaten versuchen Laien und sogar Priester des Bistums Limburg, ihren Diözesanbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst unglaubwürdig, mundtot oder ihnen hörig zu machen. So wurde am vergangenen Sonntag (25.08.2013) nach dem Gottesdienst zum Bartholomei-Stadtkirchenfest im Dom zu Frankfurt ein Offener Brief an den Bischof verlesen, der überwiegend den Beifall des anwesenden Publikums fand. Die Gottesdienstbesucher konnten sich durch ihre Unterschrift mit dem Inhalt des Offenen Briefes solidarisieren.

Als hauptsächlicher Drahtzieher der Rebellion gegen den Bischof fungiert der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz. Der Brief selbst fordert von der "Bistumsleitung", einen "anderen Weg" einzuschlagen sowie eine "umfassende, ehrliche, schonungslose Information über alle in die Kritik geratenen Vorgänge in der Bistumsleitung" - wenn sie denn die "katholische Kirche" im "Bistum und darüber hinaus" glaubwürdig vertreten wolle. Wie dieser "andere Weg" aussehen soll, lässt das Schreiben offen. Bischof Tebartz-van Elst ist bekannt als Bischof, der für jeden ein offenes Ohr hat und durchaus den Dialog pflegt.

Darüberhinaus behaupten die Verfasser ("Mitglieder der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, des Stadtsynodalrates Frankfurt, hauptamtliche Mitarbeiter/innen und Priester sowie Frankfurter Bürger") eine "Vertrauenskrise im Bistum Limburg", die sich "immer weiter zuspitzt" und sehen damit die Zukunft des Bistums "in hohem Maße gefährdet". Erstaunlicherweise benennt der Brief jedoch nicht die Kritikpunkte im Einzelnen, sodass man eigentlich garnicht weiß, um was es  hierbei überhaupt geht.

Zum Schluss verbieten sich die Briefschreiber jegliche Kritik an der Kritik seitens des Bischofs und behaupten, dass gerade die Sorge um ihr (!) Bistum ihnen "zwangsläufig" gebiete, "Fehlentwicklungen zu benennen und auf Änderung hinzuwirken". Dass hier nicht (nur) Fragen der Kostenentwicklung für ein neues Bischofshaus oder die Frage der Flugzeug-Klasse, mit der der Bischof seine Reise durchführte, gemeint sind, liegt auf der Hand.

Vielmehr geht es offensichtlich um (unerwünschte) dogmatische Zuverlässigkeit sowie die pastorale Ausrichtung des Bischofs, der z. B. die von seinem Vorgänger eingeführte Praxis, Laien zu Gemeindeleitern zu bestellen (und damit eine zweite Hierarchie in den Gemeinden zu etablieren) beendete, oder der die Zusammenlegung von Pfarreien befürwortet, ein Standpunkt, den sein Vorgänger im Bischofsamt, Franz Kamphaus, gerade nicht favorisiert hatte. Das war z. B. ein Grund, weshalb es mehr Gemeindeleitungen ("Pfarrbeauftragte") geben musste - ein Umstand, der durch die zu geringe Anzahl von Priestern dann Laien in diese Position und damit in eine ungute Konkurrenz zum geweihten Priester befördert hätte. Nach katholischer Lehre ist nämlich der geweihte Priester zum Leiter der Pfarrei, das heißt zum Hirten seiner Gemeinde vorgesehen und zwar als Helfer des bischöflichen Dienstamtes der Belehrung, der Heiligung und der Leitung des Gottesvolkes (vgl. II. Vatikanum "Prespyterium ordinis"). Diese Funktion kann von Laien nicht ausgeübt werden. Tatsächlich geht es hier also um sehr wesentliche Dinge, die letztlich die Verfassung der Kirche selbst betreffen.


Unterschriftenaktion:
Solidarität mit dem Limburger Bischof  Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst

Das Forum Deutscher Katholiken hat nun eine Unterschriftenaktion als Solidaritätsbezeugung für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Leben gerufen. Unterschreiben kann man online (hier) oder auf heruntergeladenen und ausgedruckten Unterschriftenlisten (hier).


Einen guten Überblick über die revolutionären Vorgänge in der Diözese Limburg findet man beim "Kreuzknappen": 

Weitere Informationen zur Lage im Bistum Limburg:



23.10.2013:
Prof. Georg May: Die andere Hierarchie
Verlag Franz Schmitt Siegburg
daraus:
Kirchenrechtsverstöße des Bistums aus der Zeit von Bischof Kamphaus:
Bistum Limburg: Sog. Pfarrbeauftragte als Pfarrerersatz


Foto: Einfahrt zum Limburger Bischofshaus; © FW

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