Dienstag, 12. Februar 2013

Einig, heilig, katholisch und apostolisch...

Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf dem Felsen gegründet wurde, der Petrus ist. Sie ist der mystische Leib Christi, von ihm sowohl als sichtbare Gemeinschaft mit hierarchischem Aufbau wie auch als geistige Gemeinschaft eingesetzt.

Sie ist die Kirche hier auf Erden, das pilgernde Gottesvolk. Und sie ist die Kirche, die beschenkt ist mit himmlischen Gütern – der Same und keimhafte Anfang des Reiches Gottes, durch das sich Werk und Leiden der Erlösung in der Geschichte fortsetzen und das seine Vollendung finden wird jenseits aller Zeitlichkeit, in der ewigen Herrlichkeit (1).

Der Herr Jesus Christus läßt Seine Kirche in der Zeit Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle (2) hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes, der Leben und Tun verleiht (3).

Die Kirche ist deshalb heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden, weil sie selbst kein anderes Leben besitzt als das der Gnade. Das heißt, daß sich ihre Glieder heiligen, wenn sie an ihrem Leben teilnehmen, und daß sie, wenn sie ihr Leben preisgeben, der Sünde und Unordnung verfallen, die den Glanz ihrer Heiligkeit verdunkeln. Deshalb leidet und büßt die Kirche für diese Verfehlungen. Sie hat die Gewalt, ihre Gläubigen davon zu heilen: durch das Blut Christi und die Gabe des Heiligen Geistes.

Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht gedenkt.

Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt durch die Jahrhunderte weiter.

Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn Jesus Christus geoffenbart hat.

(1)  Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Lumen gentium, 8.50.
(2)  Vgl. ebd. 7.11.  
(3)  Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Sacrosanctum Concilium, 5.6; vgl. II.
Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 7.12.50. 




(Anläßlich der 1900-Jahr-Feier des Martyriums der heiligen Apostel Petrus und Paulus in Rom hat Paul VI. ein Jahr des Glaubens ausgerufen. Zum Abschluß dieses Jahres verkündete er am 30. Juni 1968 ein Glaubensbekenntnis,  das "Credo des Gottesvolkes")


siehe auch:

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