Mittwoch, 25. Juli 2012

Mitvollzug der Liturgie mit und in Jesus Christus


In Bezug auf den Mitvollzug der Liturgie, und hier besonders auf den Mitvollzug der Heiligen Messe, schreibt der Philosoph Dietrich von Hildebrand:
Nur der Gottmensch Jesus Christus kann Gott auf angemessene Weise anbetend lieben. Er allein ist ganz heilig, nur er verherrlicht in ganz angemesener Weise durch seine Heiligkeit Gott, und nur er allein kann endlich Gott angemessen loben und preisen.

Der letzte übernatürliche Sinn jedes Menschen ist darum die Umgestaltung in Christus. Nur aus ihm, mit ihm und in ihm können wir Gott angemessen anbetend lieben und Gott loben, und nur in dem Maße können wir auch heilig werden, als nicht mehr wir selbst leben, sondern Christus in uns, beziehungsweise als das uns in der Taufe eingepflanzte göttliche Leben zur vollen Entfaltung in uns kommt.

Daß Christus in uns nachgebildet wird, ist das Wesen aller Heiligung. Dieses in Christus Umgestaltetwerden schließt aber nicht nur die liebende Anbetung des Vaters mit Christus und in Christus ein, sondern auch den Mitvollzug des Opfers Christi und das Mitsprechen des "Wortes", des allein gültigen Lobes und der Verherrlichung, das Christus zu seinem himmlischen Vater spricht.

Wir dürfen schon in unserer Gebrechlichkeit und Unvollkommenheit in das Lob der Engel einstimmen, weil wir als Glieder des mystischen Leibes Christi mit dem Haupte beten. Und wir werden in Christus mehr und mehr umgestaltet, je mehr wir diesen zentralen Teil des Lebens Christi, die ausdrückliche Verherrlichung des Vaters in dem "laudare", ganz mitvollziehen.

Ja wir wachsen in die anbetende Liebe Christi zum Vater gerade auch dadurch hinein, daß wir diese erhabene Frucht seiner anbetenden Liebe, das laudare und glorificare, bewußt mitvollziehen.
aus Dietrich von Hildebrand: Liturgie und Persönlichkeit, S. 22 (s. Quellen)


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