Montag, 21. Januar 2013

Vatikan fordert Piusbruderschaft zu theologischen Forschungen auf

Der Vatikan ist weiterhin an einer Einigung mit der Priesterbruderschaft St. Pius (FSSPX) interessiert. Im Namen des Papstes hat der Präfekt der zuständigen Kommission "Ecclesia Dei", Kurienerzbischof Augustine Di Noia, bereits Ende November 2012 dem Generaloberen der Piusbruderschaft einen Brief geschrieben, dessen Inhalt dieser allen Priestern der Gemeinschaft mitzuteilen befugt war. Diese Mitteilung an alle Priester ist wohl erst in der vergangenen Woche geschehen.

Erzbischof Di Noia erinnert daran, dass eine Antwort der Piusbruderschaft auf die am 14. Juni 2012 übergebene "Doktrinelle Präambel" noch ausstehe und rät beiden Seiten zunächst, jede für sich in Sachen Demut, Sanftmut, Geduld und die Nächstenliebe ihr Gewissen zu erforschen.

Außerdem schlägt er eine längere Annäherungsphase vor unter folgenden Prämissen:
1) Einerseits sollte die Piusbruderschaft das positive Charisma ihrer Frühzeit wiederfinden, die ihre ersten Jahre in Freiburg im Üchtland und in Econe geprägt haben. Ihre Aufgabe wäre es, sich für die Erneuerung desssen einzusetzen, was erneuert werden muß, vor allem durch die Ausbildung traditionsverbundener Priester.

2) Andererseits kann die Piusbruderschaft weiterhin einige Teile der Lehren des Zweiten Vatikanums für nicht vereinbar mit dem vorhergehenden Lehramt betrachten, allerdings unter Beachtung einiger Einschränkungen:
- den Verzicht bei jeder Gelegenheit zu den Massenmedien zu gehen
- sich nicht zu einem Parallel-Lehramt aufzuschwingen
- Einwendungen immer in positiver, konstruktiver Weise vorzubringen
- alle ihre Analysen auf profunde und umfangreiche theologische Basis zu stellen.
Damit wird vonseiten des Vatikan praktisch das Angebot gemacht, ohne Bruch über kontroverse Standpunkte theologisch zu forschen und zu diskutieren, um dann gemeinsam die Wahrheit zu suchen.

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