Dienstag, 22. Januar 2013

Die neue Intoleranz

Immer öfter und deutlicher tritt in Internetforen, Kommentarbereichen und Leserbriefspalten eine neue Form der Unhöflichkeit, eine offene Ablehnung und Herabsetzung des andersdenkenden Mitkommentators, zutage. Bei Themen rund um Gesellschaft, Politik und Ethik, vor allem aber über Kirche und Moral wird beschimpft, gedroht, verleumdet, offen Verachtung geäußert, gehetzt und verletzt. Was ist passiert?

Die Intoleranz und der Wunsch zur Entmündigung von seiten aggressiver Atheisten, die Religiösen zunehmend in Diskussionsrunden entgegentritt, ist eine natürliche Folge des Verlustes religiöser Bindungen. Es fällt auf, dass bei manchem Gesprächsteilnehmer elementare mitmenschliche Fähigkeiten wie Toleranz, Wertschätzung des Gesprächspartners oder auch nur ein Bemühen, den Anderen verstehen zu wollen, abhanden gekommen sind bzw. unterdrückt werden. Die Ursachen hierfür mögen multikausal sein, Fakt ist, dass es ein hohes Potential an zumindest verbaler Gewaltbereitschaft gibt.

Woran orientieren sich diejenigen, die sich als Nichtreligiöse sehen und meinen, religiösen Menschen eine intelligente eigene Meinung absprechen zu dürfen? Während der Religiöse, nehmen wir einmal: Christ, sich an dem Anspruch der Gebote Gottes, den Forderungen der Bergpredigt und allgemein an christlichen Werten orientieren kann, wissen Atheisten nicht, was für sie Gut oder Böse ist. Woher auch? Das macht sie unsicher und ängstlich und deswegen aggressiv.

Deshalb sind sie gezwungen, Andersdenkende durch Unsachlichkeit, Verächtlichmachung und Intoleranz in der Öffentlichkeit unmöglich zu machen. Einer sachlichen Auseinandersetzung wären sie nicht gewachsen. Sie dürfen sich, wollen sie ihrer Überzeugung treu bleiben, dabei keiner regulierenden Verhaltensnorm, wie sie z. B. die goldene Regel vorgibt, unterwerfen, denn das hätte schon wieder religiösen Charakter.

Hier haben wir es letztendlich (wieder) mit einem Autoritätsproblem zu tun. Wieder will man sich von einer Autorität, der höchsten diesmal: von Gott, emanzipieren. So wird die entstandene Wertelosigkeit, falls die Gesellschaft und jeder Einzelne diesen für sie und ihn gefährlichen - weil die Freiheit bedrohenden - Umtrieben nicht Einhalt gebietet, über die Etappen Anarchie und Revolution zu neuem Totalitarismus führen. Denn wenn der Mensch sich nicht als von Gott geliebtes Geschöpf begreift, das Verantwortung trägt und seinem Schöpfer Rechenschaft geben muss, dann kann unausweichlich nur das evolutionsgemäße Recht des Stärkeren gelten. Davor bewahre uns Gott!

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Wer als Katholik seine persönliche Kommunikations-Strategie für den Ernstfall optimieren möchte, dem sei folgender Beitrag von "clamormeus" empfohlen:
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