Freitag, 4. April 2014

Jede Sünde eine Beleidigung Gottes

Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes: „Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir missfällt" (Ps 51,6). Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe Gottes zu uns auf und wendet unsere Herzen von ihm ab. (...) KKK 1850

Vorweg gesagt: immer wenn wir von Gott reden, so sprechen wir mit menschlichen Worten und drücken auf menschliche Weise aus, was wir sagen wollen. Wie sonst auch sollten wir das tun?

Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes. Was bedeutet das?

Zunächst: Eine Beleidigung Gottes ist eine durch Gedanken, Worte oder Taten erfolgte Kundgabe von Missachtung oder Nichtachtung Gottes und seines heiligen Willens. Statt Gott die Ehre zu geben, gibt der Mensch, der sündigt, sich selbst oder anderen geschaffenen Dingen die Ehre und zieht sie Gott vor. Augustinus sagt, die Sünde sei "die bis zur Verachtung Gottes gesteigerte Selbstliebe" (Augustinus, civ. 14,28). 

Dann: Unabhängig von dem Tatbestand der Beleidigung Gottes, und nicht von Relevanz, ist die Frage, ob der allmächtige Gott sich durch unser Sündigen beleidigt fühlt, ob er sich verachtet fühlt oder in seiner Ehre verletzt und ob er dadurch seinerseits in irgendeiner Weise "menschlich" auf solche Beleidigungen reagiert, indem er "beleidigt ist", "veschnupft reagiert", möglicherweise gar "auf Rache sinnt". Das alles spielt keine Rolle, allein die objektive Tat zählt, die ihn und sein Wort missachtet. Wenn jemand z. B. einer Mutter von mehreren Kindern verächtlich zuflüstert, sie sei eine Gebärmaschine, so ist das - ganz objektiv - eine Beleidigung der Mutter, selbst dann, wenn diese über der Aggression steht und die verachtende Titulierung sie nicht beunruhigt oder traurig macht (weil sie weiß, dass diese Beleidigung sie eigentlich nicht wirklich treffen kann).

Wohl aber fordert die Beleidigung Gottes eine Genugtuung, eine Wiedergutmachung, um das in Unordnung gebrachte Verhältnis des Sünders zu Gott wieder in Ordnung zu bringen. Dies geschieht in der heiligen Beichte durch die Lossprechung, nach Reue, Bekenntnis und gutem Vorsatz, und durch die Buße.

Wir können mit unseren menschlichen Worten nicht besser ausdrücken, was das Wesen der Sünde ist. Deshalb ist die Rede von der Sünde als einer Beleidigung Gottes sehr treffend und klar. Besonders auch im Hinblick auf die Vermittlung des Wesens der Sünde an unsere Kinder, um zu verstehen, was eine Sünde bedeutet, ist dies eine sinnvolle und angemessene Erklärung.


Zu: "Wie beleidigt ist Gott?" von ankerperlenfrau


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