Mittwoch, 14. September 2011

Frei nach Lüdicke und Schockenhoff

Hier (mit Einverständnis des Autors) ein Leserbrief aus der "Tagespost" von gestern, den 13.09.2011:

 "Die Unauflöslichkeit der Ehe als Sakrament ist nicht nur vom Verhalten der Gesellschaft, sondern in hohem Maße durch das Verhalten von Priestern und Bischöfen bedroht. Seit Jahren wird in meiner Pfarrei, aber sicher auch in vielen anderen Pfarreien, nach der standesamtlichen Eheschließung für wiederverheiratete Geschiedene ein Segnungsgottesdienst durchgeführt, der wie andere Trauungen im Pfarrbrief bekannt gegeben wird. Dieser Segnungsgottesdienst ist für die Betroffenen, ihre Angehörigen, aber auch für die Gemeindemitglieder in der kirchlichen, aber auch politischen Gemeinde nichts anderes als eine kirchliche Trauung mit anderer Bezeichnung. Wenn der zuständige Ortsbischof dies auch noch stillschweigend duldet, dann wird das Sakrament der Ehe und seine Unauflöslichkeit vom Hirten und von seinem Priester als Verwalter der Sakramente selbst in Frage gestellt. Bischof und Priester setzen hier die falschen Signale."

Ernst Jürgen Kohlhund, 66539 Neunkirchen/Saar

(Anm.: Es handelt sich hierbei um eine Pfarrei des Bistums Trier, dessen Bischof Dr. Stephan Ackermann ist.)

Ist es das, was Lüdicke, Schockenhoff, Zollitsch usw. wollen?
Über katholon (Peter Winnemöller) habe ich einen Link zu katholisch.de gefunden, wo es ebenfalls um mögliche Lösungen für zivil wiederverheiratete Geschiedene geht.

Peter Winnemöller befragt Pastor Rainer Vorsmann zur "Scheidungs-Debatte und zu möglichen Ansatzpunkten". Der Priester betont, dass er großen Bedarf bei der Katechese für Brautleute sehe, um so bereits vorbeugend im Vorfeld einer Eheschließung späteren Zweifeln entgegenzuwirken. (Meines Erachtens ist genau DAS das Mittel der Wahl.) Er spricht auch davon, dass  er eine "sehr hohe Verantwortung habe, den Brautleuten im Traugespräch die kirchliche Lehre von der Ehe als Sakrament zu erläutern".

Dann aber wünscht er sich doch von der Kirche einen "Gottesdienst ohne Eucharistiefeier (...) in der die neue Partnerschaft gesegnet wird". Vorsmann meint, "dass die Gläubigen in der Kirche den Unterschied zwischen der sakramental geschlossenen Ehe und der Segnung eines Paares durchaus verstehen könnten." Dass das ganz sicher eine Illusion ist, zeigt obiges Beispiel aus dem Saarland.

Fazit: Also wieder ein fauler Kompromiss...
Eine "theologisch verantwortungsvolle und pastoral angemessene" Lösung sieht anders aus.


Ergänzend zum Thema:

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