Sonntag, 4. September 2011

Die Geschichte von Lu Monferrato

Der kleine Ort Lu in Norditalien, 90 km östlich von Turin, ist durch seine vielen geistlichen Berufungen weltbekannt geworden. Im Jahre 1881 fassten einige Familienmütter einen Entschluss mit "schwerwiegenden Folgen".

Manche der Mütter trugen im Herzen den Wunsch, dass doch einer ihrer Söhne Priester werde oder eine Tochter ihr Leben ganz in den Dienst Gottes stellen möge. So begannen sie, sich unter der Leitung ihres Pfarrers, Msgr. Alessandro Canora, jeden Dienstag vor dem Tabernakel zu versammeln, um den Herrn anzubeten mit der Bitte um geistliche Berufungen. Im selben Anliegen empfingen sie jeden ersten Sonntag im Monat die Hl. Kommunion. Nach der Hl. Messe beteten alle Mütter zusammen um Priesterberufungen.

Durch das vertrauensvolle Gebet dieser Mütter und die Offenheit der Eltern kamen in die Familien der Friede und eine Atmosphäre froher, christlicher Frömmigkeit, so dass die Kinder viel leichter ihre Berufung erkennen konnten. Wenn der Herr sagte: "Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt" (Mt 22,14), dann müssen wir dies folgendermaßen verstehen: Viele werden berufen werden, aber nur wenige werden darauf antworten.

Gott erhörte das Gebet dieser Mütter in so außergewöhnlicher Weise, wie es niemand erwartet hätte. Aus diesem kleinen Ort gingen 323 Berufungen hervor: 152 Priester und 171 Schwestern. Sie gehören 41 verschiedenen Kongregationen an. Aus manchen Familien gingen sogar drei bis vier Berufungen hervor.

Am bekanntesten ist das Beispiel der Familie Rinaldi. Gott berief aus dieser Familie sieben Kinder. Zwei von ihnen wurden Salesianerschwestern, die beide als mutige Missionspioniere nach Santa Domingo geschickt wurden. Von den Söhnen wurden fünf Priester, die alle bei den Salesianern eintraten. Der bekannteste unter den fünf Rinaldi-Brüdern ist der am 29. April 1990 seliggesprochene Filippo Rinaldi, der dritte Nachfolger Don Boscos. Tatsächlich sind viele der Berufenen Salesianer geworden. Das ist kein Zufall, denn Don Bosco besuchte selbst viermal in seinem Leben das Dorf Lu. Filippo erinnerte sich immer wieder gern an den Glauben der Familien von Lu. "Ein Glaube, der unsere Väter und Mütter sagen ließ: Die Kinder hat uns der Herr geschenkt, und wenn Er sie ruft, können wir doch nicht nein sagen."

Alle zehn Jahre trafen sich die noch lebenden Priester und Ordensschwestern in ihrem Heimatort zu einem Fest des Dankes an Gott. Das Gebet, das die Mütter von Lu beteten, war kurz, schlicht und tief:
"O Gott, gib, dass einer meiner Söhne Priester wird! Ich selbst will als gute Christin leben und will meine Kinder zu allem Guten anleiten, damit ich die Gnade erhalte, Dir, o Herr, einen heiligen Priester schenken zu dürfen." 

(gekürzt aus: "Eucharistische Anbetung zur Heiligung der Priester und geistige Mutterschaft".
Diese Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei: Kirche in Not, Postfach 96, Hernalser Hauptstr. 55, A - 1172 Wien)
gefunden unter: http://www.sankt-leopold.at (unter "Geistliches")




Hier noch ein interessanter Impuls von Seiten der Klerus-Kongregation aus dem Jahre 2007 


Foto: Alessandro Vecchi; Pfarrkirche von Lu (AL)

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