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Freitag, 7. November 2014

Ehe - oder Beziehungskiste mit Verfallsdatum?

Am 04. November erschien auf dem offiziellen Portal der katholischen Kirche in Deutschland katholisch.de unter der Rubrik "Standpunkt" ein Beitrag von Prälat Dr. Wilhelm Imkamp, Wallfahrtsseelsorger des oberschwäbischen Pilgerortes Maria Vesperbild und Autor zahlreicher Bücher und Zeitungsartikel sowie mitunter auch Gast in diversen Fernsehsendungen (z. B. hier und hier).

Im "Standpunkt" erinnert Prälat Imkamp an den inzwischen heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II., die Bischofssynode von 1980 über Ehe und Familie und das daraus hervorgegangene Nachsynodale Schreiben "Familiaris consortio". Er zeigt die konstante Linie auf, die die Kirche bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe nach Christi Wort bezeugt, und erinnert an zwei von Papst Johannes Paul II. selig- bzw. heiliggesprochene Priester des vergangenen Jahrhunderts, Rodrigo Aguilar Alemán und Otto Neururer, die wegen des Festhaltens an der kirchlichen Ehelehre schließlich ermordet wurden. 

Die Kirche ist eher bereit, ganze Länder (s. England unter Heinrich VIII.) aufzugeben und ihre Gläubigen sind eher bereit, ihr Leben hinzugeben, als der Lehre Jesu Christi und dem Wort Gottes untreu zu werden.

Und eines ist ganz sicher: Die Barmherzigkeit Gottes und die Treue zur Lehre der Kirche, die nichts anderes ist als die Lehre Jesu Christi, schließen sich nicht gegenseitig aus, im Gegenteil: Die Lehre Jesu ist barmherzig und Barmherzigkeit ist nur in Einklang mit der Lehre der Kirche wahrhaft barmherzig.

Hier nun der Beitrag von Prälat Dr. Wilhelm Imkamp (mit dessen freundlicher Genehmigung):

Blutzeugnis mit Verfallsdatum?
Die Barmherzigkeit war eines der großen Themen des heiligen Papstes Johannes Paul II. Am 22. November im Jahre 1981 hat dieser heilige Papst die Ergebnisse der Bischofssynode, die sich vom 26. September bis zum 25. Oktober 1980 mit der Situation der Familie beschäftigt, zusammengefasst! Die Synodenväter hatten in ihrer Zusammenfassung auch das Problem der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten thematisiert und ganz klar abgelehnt.
Darauf baute der heilige Papst in seinem nachsynodalen Schreiben "familiaris consortio" auf: "Es ist eine Grundpflicht der Kirche mit Nachdruck – wie es die Väter der Synode – getan haben, die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe erneut zu betonen". Dem Papst ist bewusst, dass es um eine kulturelle Strömung geht, die die Unauflöslichkeit der Ehe ablehnt. Dagegen setzt er "die wahre Botschaft von der Endgültigkeit jener ehelichen Liebe, die ihr Fundament und ihre Kraft in Jesus Christus hat" (Nr. 20).

Dieser heilige Papst hat das Fest der göttlichen Barmherzigkeit eingeführt und der Barmherzigkeit eine eigene Enzyklika, "dives in misericordia", gewidmet. Einen Martyrer der Ehe hat er selig- und heiliggesprochen und einen zweiten seliggesprochen. Beide haben in verschiedenen Kulturkreisen gewirkt, aber die gleiche Ehelehre vertreten.
Der heilige Rodrigo Aguilar Alemán (1875-1927) wurde am 28. Oktober 1927 umgebracht – weil er einer Frau abgeraten hatte, mit dem Mann, der die Mordtruppe kommandierte, eine ungültige Ehe einzugehen. Der selige Pfarrer Otto Neururer (1882-1940) hat einer jungen Frau dringend abgeraten, sich mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nazi zu verheiraten. Er kam am 30. Mai 1940 im KZ Buchenwald zu Tode, nackt, an den Füßen aufgehängt dauerte sein Todeskampf 34 Stunden!
Zwei Märtyrer des 20. Jahrhunderts, die für die Unauflöslichkeit der Ehe in den Tod gegangen sind. Beide von einem heiligen Papst am Ende des 20. Jahrhunderts zur Ehre der Altäre erhoben. Sie stehen, wie der heilige Papst Johannes II., für die Unauflöslichkeit der Ehe mit allen Konsequenzen. Was sagt uns ihr Blutzeugnis heute?


Weitere Informationen:


Foto: Vatikan; am Grab von Papst Johannes Paul II. im Petersdom; © FW


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