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Samstag, 26. Juli 2014

Bischof Stefan Oster antwortet - Überbevölkerung, Empfängnisverhütung, Aids und Hilfe für Aidskranke

Der neue Passauer Bischof Stefan Oster möchte - sofern es seine Zeit erlaubt - auf seinem Facebook-Account zukünftig auch auf Fragen antworten, die den Glauben betreffen. Bischof Oster erklärt in klarer und unzweideutiger Weise die Positionen und die Beweggründe der Kirche für dieselben. Das ist es, was heute in der Kirche (in Deutschland) weitgehend fehlt: Hier wird kein angeblicher "Vertrauensverlust" bejammert und durch Anbiederung neues Vertrauen erwartet, sondern hier wird Hand an den Pflug gelegt, der Same des Glaubens gesät und die heilbringende Lehre der Kirche verkündet. Bischof Oster lädt zum Mitdenken und zum Verstehen-Wollen ein. So kann sich jeder, der nach der Wahrheit sucht, ein Bild machen und der Einladung zum Glauben folgen. 

Dieses Beispiel zur Neuevangelisierung zeigt auch, dass wir keine material- und zeitaufwändigen "Pastoralpläne", oder große teure Projekte zur Zur-Schau-Stellung von Zeitgemäßheit der Kirche brauchen, sondern dass es darauf ankommt, von dem Zeugnis zu geben, was die Kirche in ihrer Weisheit lehrt  und worauf es ankommt - um der Erlösung durch Jesus Christus teilhaftig zu werden. So kann also der, welcher sucht, auch finden:

Von der Facebook-Seite von Bischof Stefan Oster am 26. Juli 2014:

Liebe Facebook-Freunde, damit auf dieser Seite nicht nur Bilder eines lächelnden Bischofs zu sehen sind, würde ich gerne immer wieder einmal, sofern es meine Zeit erlaubt, auch Inhalte des Glaubens diskutieren: Hier eine Frage, die Herr (xy) weiter unten schon einmal gepostet hat.
"............ zum nächsten thema = empfängnisverhütung im allgemeinen und kondome im besonderen. ich lebe im winterhalbjahr in kapstadt und habe einen bescheidenen beitrag dazu geleistet, ein hospiz für aidskranke ( i temba labanthu ) mit aufzubauen. ich habe auch den katholischen pfarrer kennengelernt, der aus seinem amt entfernt wurde, weil er den gebrauch von kondomen empfohen hat gegen diese krankheit. warum macht die katholische amtskirche sowas ? die erde bekommt immer mehr menschen, die sie überhaupt nicht ernähren kann. "macht euch die erde untertan", gehört dazu auch nicht das wissen, wie man beides steuern oder verhindern kann ? sie waren doch auch nicht immer bischof und mönch .......... haben sie immer auf die empfängnisfreien tage der frau geachtet ? haben sich millionen von menschen immer in der gewalt, darauf zu achten und sich nicht mit aids anzustecken, aids-kranke kinder in die welt zu setzen oder sie in der wachstumsphase elendig verhungern zu lassen ?"

Dazu nun im Folgenden der Versuch einer Antwort:

(...), Sie sprechen aus meiner Sicht drei Themen an, die man auseinanderhalten muss, die Sie aber in Ihrer Frage zu einer einzigen vermengen: Es geht erstens um Überbevölkerung und die Möglichkeit der Empfängnisverhütung und zweitens um den Umgang mit Aids im Zusammenhang mit der katholischen Lehre zur Verhütung, drittens um die Frage: Wer kümmert sich eigentlich um Aids-Kranke? 

Zum ersten Thema: Wenigstens in unseren Breiten hat die freie und ständige Verfügbarkeit von künstlichen Verhütungsmitteln seit etwa 50 Jahren unter anderem dazu geführt, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sehr problemlos die Erzeugung von Nachkommenschaft vom geschlechtlichen Akt getrennt werden konnte. Damit ging zugleich die Möglichkeit einher, Sexualität und damit auch den Sexualpartner viel leichter als bisher zu einem bloßen Instrument der eigenen Befriedigung zu machen und damit den geschlechtlichen Akt zu ent-personalisieren. Das muss nicht automatisch so sein, aber ich bin der Meinung, dass die Menschen insgesamt für die gewonnene Freiheit durch Verhütungsmittel in diesem Bereich einen hohen, aus meiner Sicht zu hohen Preis bezahlt haben. Nur einige der negativen Folgen: Die Geburtenrate sinkt beständig, die Pornoindustrie wächst beständig, der Druck auf junge Menschen, möglichst schnell zu sexuell aktiven Wesen heranzuwachsen und darin Erfahrungen zu machen, wächst beständig; das Selbstwertgefühl, derer die nicht mitmachen wollen oder können, sinkt; die Zahl zerbrochener Beziehungen wegen übersteigerten sexuellen Erwartungen wächst; die Zunahme von Beziehungsstörungen und Suchtverhalten wg. Pornografiekonsum wächst etc, etc. Unser Volk jedenfalls wird auch nicht größer, sondern kleiner und überaltert deutlich. Vielleicht nicht nur, aber auch eine Folge der Möglichkeit, Sexualität jederzeit verfügbar zu machen. 

Die katholische Lehre zum Thema besteht übrigens nicht zuerst aus Normen oder gar Verboten, sondern zuerst aus der Überzeugung und Erfahrung, dass die Begegnung mit Christus zu einem Leben befähigt, das den anderen Menschen und das Geschenk der Sexualität zutiefst ernst nimmt und in seiner Tiefe bejaht. Die Erfahrung aus der Beziehung mit Christus und die daraus folgende Befähigung zu einem neuen Leben ist das erste im christlichen Glauben und die Basis von allem, nie die Regel als Regel oder das Verbot als Verbot. Aber ich nehme nun an, der Inhalt der Regeln ist uns oft in erster Linie deshalb nicht mehr einsichtig, weil wir nicht mehr ahnen, was „Begegnung mit Christus“ wirklich bedeutet und welch lebensverändernde Kraft darin liegt. 

Das heißt aber: Wo Menschen wirklich aus dem Glauben an Christus versuchen, ihr Leben zu leben, kann das zu einem verantworteten Umgang mit dem anderen Menschen und mit der eigenen Sexualität und der der anderen führen. Und diese gelebte Verantwortung, die begleitet ist vom Segen Gottes, wird dann weder ein Problem für die Überbevölkerung, noch trägt sie zum Aussterben eines Volkes bei. 

Zweitens: Aids und Verhütung. Uns ist (hoffentlich) klar, dass ein Leben aus dem Glauben der beste Schutz vor Aids wäre! Denn wenn die Partner warten würden mit der vollzogenen Sexualität bis zur Ehe und dann in der Ehe ihre Sexualität als Geschenk leben würden und könnten in Treue und Verbindlichkeit, dann würde sich Aids nicht verbreiten. Aber wieder: der Glaube, das konkret gelebte Vertrauen in Christus ist dafür Voraussetzung, nicht einfach eine Norm, die sagt: „Du sollst nicht...“. Immer geht es zuerst um den vertrauensvollen Glauben an Christus. Eine aus dem Glauben gelebte Sexualität wäre so gesehen also der beste Schutz gegen die Ausbreitung von Aids (und hier dürfte man die Lehre des Glaubens der Kirche durchaus einmal würdigen). 

Andererseits: Nun nehmen wir an, ein Mensch will oder kann seine Sexualität nicht aus dem leben, was der Glaube ihm sagt und als Erfahrung schenkt. Er entscheidet sich also zum Beispiel promiskuitiv zu leben. Warum in aller Welt glauben Sie nun,(...), dieser Mensch lebt zwar im Blick auf Sexualität nicht, was der Glaube sagt, aber zweitens verzichtet er auf ein Kondom, weil er gehört hat, dass der Papst da was dagegen hat? Entschuldigung, wenn das Ihr Gedanke wäre, und vor allem auf Afrika bezogen wäre, dann wäre er subtil rassistisch! Denn dann würden Sie dem „armen Schwarzen“ einfach nicht zutrauen, dass er denken kann. Der „Arme“ hätte nach so einem Vorbehalt halt seine Triebe nicht im Griff, aber trotzdem zieht er sich keinen Gummi über, weil er Angst hätte, gegen das Gebot des Papstes zu verstoßen und damit zu sündigen???? Also bitte! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein? 

Deshalb: Wenn ich einen Menschen kennen würde, der sich grundsätzlich nicht für den Glauben und die Sexualmoral der kath. Kirche interessiert und sich deshalb für einen freizügigen Lebensstil entscheidet, dem würde ich selbstverständlich raten, wenigstens andere nicht zu gefährden, indem er sich und die anderen so gut es geht schützt. Aber das ist doch eine ganz andere Ebene und auch nicht die, um die es in diesen Fragen primär geht. 

Primär geht es nämlich gar nicht um ein Ja oder Nein zu Kondomen, sondern um die Frage und um die Entscheidung: Lebe ich mein Leben auch als geschlechtliches Wesen aus dem Glauben oder nicht? Und wenn ich es so leben will und kann, dann eben auch mit der Konsequenz, dass ich mit meinem Partner zusammen einübe Sexualität als leib-seelische Ganzheit zu erfahren und ja, einzuüben!. Und Ganzheit bezieht sich eben auch auf gegenseitige Verantwortung füreinander, auf das Kennenlernen von Zyklen und Zeiträumen, auf die Offenheit für die Empfängnis von Leben und vieles mehr. Und das verantwortete, gemeinsame Einüben eines solchen sexuellen Lebens macht diese Erfahrung dann auch nicht ärmer, sondern reicher und tiefer, letztlich also: humaner!
Tut mir leid, wenn die Antwort wieder etwas komplexer ist. Aber die Dinge sind selten so einfach, wie sie uns medial bisweilen vorgegeben werden.... 

Drittens: Danke ausdrücklich für Ihre Sorge um die Aids-Kranken; was für ein schönes Zeichen aus dem Glauben. Nun aber: Wenn Sie in Afrika in die Landschaften gehen, in denen Aids grassiert, dann fragen Sie doch bitte mal nach, welche religiösen Gruppen sich hier am meisten engagieren. Ich wette, Sie finden eine große Mehrheit von Christen unter diesen Leuten. Sehr oft sind es Ordensleute, die aufgrund ihres eigenen Lebensstils sicher am wenigsten zur Verbreitung von Aids beigetragen haben, die aber weil sie an Christus in der Kirche glauben, oft am allermeisten für die Eindämmung der Krankheit und die Pflege der Betroffenen tun. Auch hier bitte ich einmal mehr: genau hinsehen. Der Glaube der Kirche verschärft nicht das Problem, sondern wenn er ernsthaft gelebt wird, schenkt er klare Lösungsoptionen. Und obendrein: er löst nicht nur Probleme, sondern im Glauben sind wir sogar erlöst in Christus! 

 
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Die Offenheit und Selbstverständlichkeit, mit der der Oberhirte von Passau die Lehre der katholischen Kirche darlegt, zeigt Wirkung: Sie trifft auf Unverständnis bzw. Ablehnung bestimmter Gruppierungen der Gesellschaft. Allerdings hatten die Kritiker (die Juso-Hochschulgruppe und der Juso-Stadtverband Passau) die Ausführungen des Bischofs wohl nur oberflächlich gelesen. In der Folge unterstellen sie dem Bischof von Passau Behauptungen, die dieser garnicht getan hat - womit die Kritik unbegründet ist:

In der über die Pressestelle des Bistums Passau abgegebenen Antwort des Bischofs auf die Kritik der Jusos heißt es gegenüber der "Passauer Neue Presse":
"Bischof Oster antwortete zum Thema auf einen Frager, der ausdrücklich den Zusammenhang zwischen Empfängnisverhütung und der Weitergabe von Aids betraf. Es ging nicht um sonstige Übertragungsmöglichkeiten von Aids, die daher auch nicht bestritten werden. Hier lohnt genaues Lesen..."

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7 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen post, da ich nicht auf facebook bin und somit davon sonst wohl nichts mitbekommen hätte. Ich finde vieles von dem, was Bischof Oster da schreibt, durchaus richtig und dabei auch sehr differenziert formuliert. Dennoch: "den Sexualpartner viel leichter als bisher zu einem bloßen Instrument der eigenen Befriedigung zu machen" sei laut Bischof Oster die Folge der allgemein zugänglichen Empfängnisverhütung. Leichter als bisher? Ich persönlich lernte meine Urgroßeltern noch kennen und bekam einen kleinen Einblick in das damals "normale" Eheleben. Die Frau hatte dann Sex zu machen, wenn der Mann das wollte - stimmte beides überein, war es eher ein glücklicher Zufall. Dahiner steckte nicht unbedingt böse Absicht seitens des Mannes - man nahm sich bzw. erfüllte ganz selbstverständlich das, was man "eheliche Pflicht" erachtete. Genauso wenig kam es vielen Männern in den Sinn, die Frau zu fragen, was ihr beim Sex etwa gefallen hätte, man ging ganz selbstverständlich davon aus, dass "es ihr zu gefallen hatte". Und die "Offenheit für Leben" war ja auch nicht immer freiwillig vorhanden und ging auf jeden Fall oft zu Lasten der Frau, die nicht gefragt wurde, ob sie das dritte Kind in vier Jahren haben wollte. Was das wirklich immer die reine, "personale" Liebe und "vom Segen Gottes begleitet"?
    Zurück zu meinen Urgroßeltern: im hohen Alter erzählte meine Uroma meiner Oma, ihrer jüngsten Tochter, dass sie einmal bei einem Kapuziner gebeichtet habe, nicht bei jedem Geschlechtsakt die Zeugung eines Kindes anzustreben (nachdem sie schon fünf Kinder hatte, die in großer Armut aufwuchsen). Die knappe Antwort des Paters "Sie sind verdammt" verfolgte die Frau Jahrzehnte lang!
    Ja, ich weiß, nur weil meine Uroma noch zwei Kinder bekommen hat, bin ich heute überhaupt hier. Ich sehe da schon auch die andere Seite, und bin gegen die übertriebene Sexualisierung heute! Dennoch finde ich, kann man in punkto "Sexualität als selbstlose Hingabe an den Partner usw. alte Zeiten nicht glorifizieren - da die selbstlose Hingaben damals, wenn überhaupt, unfreiwillig und einseitig von der Frau ausging bzw. ausgehen musste.

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  2. Das ist wirklich eine tolle Antwort, danke für die Wiedergabe!

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  3. Der smarte neue Bischof Oster er macht halt das was er am besten kann - er theologisiert. Man muss manches drei Mal lesen um halbwegs zu verstehen worauf er im Detail hinaus will. In dieser Diskussion sticht mir ein Punkt besonders ins Auge: Der Bischof geht vom Idealzustand aus. Eine Stärke der katholischen Kirche bestand immer schon darin den Menschen ein glorifiziertes Ideal zu präsentieren, nach dem Motto: "Wenn Du Dich so oder so verhältst wird Dein Leben gelingen". Hilfestellungen wie man sich diesem Ideal nähern kann gibt es kaum. Was ist mit den Menschen die diese Idealvorstellungen nicht verwirklichen können oder wollen, den Gescheiterten, den daran Zerbrochenen ? Bis in die sechziger Jahre gingen die meisten jungen Leute (vor allem die Mädchen) sexuell unerfahren in die Ehe. Fragen sie Mal solche Frauen, was ihnen das eingebracht hat ? Zu einer gelingenden Beziehung und kultivierten Sexualität gehört halt noch weitaus mehr und vor allem es gibt es da kein weiss oder schwarz. Genauso das zölibatäre Leben: Es ist ja keine Erfindung des Christentums, sondern auch in anderen Traditionen (z.B. im Buddhismus) Teil eines systematischen spirituellen Schulungswegs. Hier gehört es hin und macht auch Sinn. Auch dort gelingt es nicht immer. Warum ? Alles Menschen. Ich persönlich kann mit einem Bischof, der sich mehr als Seelsorger als als Theologe versteht mehr anfangen. In Passau hatten wir den unerreichten Bischof Antonius. Dieser kränkelnde alte Mann mit dicker Brille trug diesen Konzilsgeist, diese Offenheit in sich. An ihm konnte man realisieren was übrig bleibt, wenn alle Verhaftung am Amt und "Autorität wahren müssen" von jemanden abgefallen ist - ein Bruder in Christi. Da war auch noch sein Nachfolger Bischof Franz, der ihm kaum nachstand. Er wollte die Kirche zukunftsfest machen was nur möglich ist, wenn die Laien in die Seelsorge verstärkt mit integriert werden. Als er von Rom kalt gestellt wurde, konnte er dieses Los ohne Bitterkeit tragen. Viele Menschen haben sich an ihn gehalten, als er längst nichts mehr zu sagen hatte..

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    1. Ihre Meinung teile ich nicht. Was soll daran "theologisieren" sein, wenn man die durchaus vernünftige Position der Kirche klar darlegt. Ich finde das, was Bischof Oster in diesem Zusammenhang sagt, bodenständig und ganz "normal" formuliert. Keineswegs schwer zu verstehen! Das mag für Leute, die sich nicht oft mit diesen Themen beschäftigen, vielleicht etwas mühselig zu sein, aber es schadet ja auch nicht, wenn Sie es mehrmals lesen. Im Gegenteil.

      Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Kirche das Ideal, nämlich die Heiligkeit Gottes und seine Vollkommenheit präsentiert und dazu ermutigt, diesem Ideal nahezukommen. Das ist schließlich der Auftrag Gottes an die Menschen ("Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!") und die frohe Botschaft des Evangeliums: Wenn wir an Christus glauben, uns taufen lassen und den Willen Gottes und seine Gebote erfüllen, werden wir das Gottesreich erben, denn Jesus Christus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben!

      Wenn Sie meinen, dass es "Hilfestellungen wie man sich diesem Ideal nähern kann" kaum gäbe, dann erstaunt mich das sehr. Natürlich mag es in manchen Pfarreien, in denen die Kirche oft nur als Sozial- und Freizeitclub gesehen wird, oft nicht mehr üblich sein, Katechesen für die Gläubigen zu halten und sie auf die Notwendigkeit des Sakramentenempfangs als Hilfe für das geistliche Leben hinzuweisen, aber wenn Sie auf der Suche nach Hilfestellungen und Auseinandersetzungen mit dem Glauben sind, dann werden Sie sicher auch (vielleicht sogar mit Hilfe des Internets) Orte und Gemeinschaften finden, wo Ihnen solche Hilfe geboten wird. Hier seien vor allem auch Wallfahrtsorte oder Gebetsstätten (z. B. Maria Vesperbild, Marienfried...), aber auch junge glaubensstarke Gemeinschaften genannt. Genau diese Hilfen will Bischof Oster ja auch wieder mehr in den Mittelpunkt stellen (Stichwort: Erwachsenenkatechese!): damit die Gläubigen genau diese Hilfestellungen wieder kennenlernen und von ihnen für ihr geistliches Leben profitieren können. Freilich ist in der Vergangenheit vieles verpasst worden, ich nehme an vor allem auch deswegen, weil es als selbstverständlich vorausgesetzt galt. Aber nun: das kann man ja ändern. Nicht also jammern und lamentieren, sondern neu beginnen, frisch ans Werk!

      Dieses Ideal zu verwirklichen ist für uns alle eine Lebensaufgabe. Wenn wir daran scheitern - und das tun wir meist immer wieder (aber vielleicht immer wieder ein bisschen weniger), dann können wir umkehren, uns bekehren, bereuen, beichten! Dafür ist ja die Kirche da: dass sie den Sünder, der bereut, von seinen Sünden losspricht. Was für ein kostbares Geschenk, das der Herr uns durch das Amtspriestertum und die Vollmacht, Sünden nachzulassen, hinterlassen hat!

      Wenn es in der Vergangenheit Missstände gegeben hat, dann ist das keine Rechtfertigung für heutige Missstände. Vielmehr muss man sich immer wieder am Ideal (!) ausrichten und auf Gott, der zu uns durch das Lehramt der Kirche spricht hören. Und in der Tat wird am ehesten DANN das Leben in Wahrheit gelingen.

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  4. Sehr geehrter "frischer Wind", wir fühlen uns in ganz anderen Welten zu Hause... Wie wunderbar bunt ist doch diese schöne Welt. Vielen Dank für Ihre große Mühe!

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    1. Dann seien Sie sich nicht zu sicher "in anderen Welten".
      Die Welt ist schön und wunderbar bunt, in der Tat, denn Gott offenbart sich in der Welt, aber verschließen Sie Ihre Augen bitte nicht vor der Realität, die da ist, dass die Welt unerlöst, traurig, grausam und böse ist, insofern sie sich nicht der Erlösung durch Jesus Christus öffnet.
      Auch Ihnen Dank für Ihren Kommentar - obwohl Ihnen die katholische Weltanschauung noch fremd ist.

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  5. @Achim-Wolf

    Es gibt Menschen, die meinen, eine sogenannte "Überbevölkerung" der Welt solle man durch "weltweite Geburtenregelungen" kurieren. Eine geburtenfeindliche Politik allerdings geht an einer gerechten, an der Würde des Menschen orientierten Lösung des Problems vorbei.

    Papst Johannes Paul II. sagte im Jahre 2005 in seiner Enzyklika Evangelium vitae:

    "Ein weiteres aktuelles Phänomen, mit dem häufig Bedrohungen und Angriffe gegen das Leben einhergehen, ist das Bevölkerungswachstum. Es stellt sich in den verschiedenen Teilen der Welt in unterschiedlicher Weise dar: in den reichen und entwickelten Ländern verzeichnet man einen besorgniserregenden Geburtenrückgang oder -einbruch; die armen Länder dagegen weisen im allgemeinen eine hohe Wachstumsrate der Bevölkerung auf, die auf dem Hintergrund geringer wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung oder gar schwerwiegender Unterentwicklung kaum tragbar ist. Angesichts der Überbevölkerung der armen Länder fehlt es auf internationaler Ebene an weltweiten Maßnahmen — eine ernsthafte Familien- und Sozialpolitik, Programme kultureller Entwicklung und einer gerechten Produktion und Verteilung der Ressourcen —, während weiter eine geburtenfeindliche Politik betrieben wird.

    Empfängnisverhütung, Sterilisation und Abtreibung müssen gewiß zu den Ursachen gezählt werden, die zum Zustand des starken Geburtenrückganges beitragen und ihn wesentlich bestimmen. Die Versuchung, dieselben Methoden und Angriffe gegen das Leben auch in Situationen von »Bevölkerungsexplosion« anzuwenden, mag auf der Hand liegen.

    Der alte Pharao, der die Anwesenheit der Söhne Israels und ihre Vermehrung als Alptraum empfand, setzte sie jeder nur möglichen Unterdrückung aus und befahl, jedes männliche Neugeborene der jüdischen Frauen zu töten (vgl. Ex 1, 7-22). Genauso verhalten sich heutzutage viele Mächtige der Erde. Sie empfinden die derzeitige Bevölkerungsentwicklung als Alptraum und befürchten, daß die kinderreicheren und ärmeren Völker eine Bedrohung für den Wohlstand und die Sicherheit ihrer Länder darstellen. Statt diese schwerwiegenden Probleme aufzugreifen und sie unter Achtung der Würde der einzelnen und der Familien und des unantastbaren Rechtes jedes Menschen auf Leben zu lösen, fördern sie daher lieber eine massive Geburtenplanung und setzen sie mit jeglichem Mittel durch. Selbst die Wirtschaftshilfen, die zu leisten sie bereit wären, werden ungerechterweise von der Annahme einer geburtenfeindlichen Politik abhängig gemacht."



    Nicht der Kinderreichtum und das Bevölkerungswachstum ist der Grund der Armut, sondern mangelnde Bildung und die ungerechte Verteilung der Güter - obwohl heute viele Möglichkeiten gegeben wären, dem Hunger und Elend in der Welt Abhilfe zu schaffen!

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