Zum Rosenkranz-Monat Oktober
Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI.
Das traditionelle Bild der 
Gottesmutter vom Rosenkranz stellt Maria dar, wie sie in dem einen Arm das 
Jesuskind hält und mit dem anderen dem hl. Dominikus den Rosenkranz reicht. 
Diese bedeutsame Ikonographie zeigt, daß der Rosenkranz ein von der Jungfrau 
geschenktes Mittel ist, um auf Jesus zu schauen und ihn durch die Betrachtung 
seines Lebens zu lieben und ihm immer treuer nachzufolgen.
Das ist der Auftrag, 
den die Gottesmutter auch bei verschiedenen Erscheinungen hinterlassen hat. Ich 
denke insbesondere an die Erscheinung von Fatima, die sich vor 90 Jahren 
ereignet hat. Sie stellte sich den drei Hirtenkindern Lucia, Jacinta und 
Francisco als die »Muttergottes vom Rosenkranz« vor und empfahl eindringlich, 
den Rosenkranz jeden Tag zu beten, um das Ende des Krieges zu erlangen. Auch wir 
wollen die mütterliche Bitte der Jungfrau aufnehmen und uns verpflichten, den 
Rosenkranz in gläubiger Gesinnung für den Frieden in den Familien, den Nationen 
und der ganzen Welt zu beten.  
Dieses 
volkstümliche Mariengebet ist ein kostbares geistliches Mittel, um in der 
Vertrautheit mit Jesus zu wachsen und in der Schule der allerseligsten Jungfrau 
zu lernen, stets den göttlichen Willen zu tun. Es ist eine Betrachtung der 
Geheimnisse Christi in geistlicher Vereinigung mit Maria. (...)
Der Rosenkranz ist Schule der Betrachtung und der Stille. Auf den ersten Blick mag er wie ein Gebet erscheinen, bei dem Worte aneinandergereiht werden und das daher schwer vereinbar ist mit der Stille, die zu Recht für die Meditation und die Betrachtung empfohlen wird. In Wirklichkeit stört das gleichmäßige Wiederholen des »Ave Maria« die innere Stille nicht, sondern erfordert sie vielmehr und nährt sie.
Ähnlich wie bei den Psalmen im Stundengebet kommt die Stille durch die Worte und Sätze hindurch zum Vorschein – nicht als eine Leere, sondern als eine Anwesenheit des letzten Sinnes aller Dinge, der die Worte übersteigt und gemeinsam mit ihnen zum Herzen spricht. So müssen wir beim wiederholten Beten des »Ave Maria« darauf achtgeben, daß unsere Stimmen die Stimme Gottes nicht »überlagern «, denn er spricht immer durch die Stille, wie »ein sanftes, leises Säuseln« (1 Kön 19,12).
Wie wichtig ist es also, sowohl im persönlichen als auch im gemeinschaftlichen Gebet diese Stille zu pflegen, die erfüllt ist von Gott! Auch wenn er so wie heute von einer großen Gemeinde gebetet wird, wie ihr es jeden Tag in diesem Heiligtum (Anm.: von Pompeji) tut, muß der Rosenkranz als kontemplatives Gebet wahrgenommen werden, und das kann nicht geschehen, wenn eine Atmosphäre innerer Stille fehlt. 
am 01.10.2006
Ich möchte euch einladen, liebe Brüder und 
Schwestern, während dieses Monats den Rosenkranz zu beten: in der Familie, in 
den Gemeinschaften und Pfarreien für die Anliegen des Papstes, für die Mission 
der Kirche und für den Frieden in der Welt.  
Seht her! Ich ziehe 
einen Rosenkranz aus meiner Tasche. Der Rosenkranz ist gleichsam ein Instrument, 
das man zum Beten gebrauchen kann. Es ist leicht, den Rosenkranz zu beten. 
Vielleicht könnt ihr es schon, wenn nicht, bittet eure Eltern, es euch zu 
lehren. Übrigens wird jeder von euch am Ende unserer Begegnung einen Rosenkranz 
erhalten. Wenn ihr ihn dann in der Hand haltet, könnt ihr für den Papst  beten 
– darum bitte ich euch –, für die Kirche und für alle wichtigen Anliegen. 
Weiteres zum Thema "Rosenkranz":
- Fatima und das Rosenkranzgebet
 - Echte Männer beten den Rosenkranz
 - Die Aktualität der Botschaft von Fatima
 - Worte der Päpste zum Rosenkranzgebet (1) - Franziskus
 

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