SEITEN

Freitag, 26. April 2013

Glauben katholisch

"Glauben" - im katholischen Sinne - was heißt das?

Hier einmal konkret die Definition des katholischen Glaubens-Begriffs:
"Der Glauben, der der Anfang des menschlichen Heils ist, bekennt die katholische Kirche als eine übernatürliche Tugend durch die wir auf Antrieb und mit dem Beistand der Gnade Gottes glauben, dass das von ihm Geoffenbarte wahr ist, nicht weil wir die innere Wahrheit der Dinge mit dem natürlichen Licht der Vernunft durchschauten, sondern auf die Autorität des offenbarenden Gottes selbst hin, der weder täuschen noch getäuscht werden kann".
I. Vatikanisches Konzil 1870; NR 31; DS 3008

Gegenstand des Glaubens ist Folgendes:
"Mit göttlichem und katholischem Glauben ist also all das zu glauben, was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und von der Kirche in feierlichem Entscheid oder durch gewöhnliche und allgemeine Lehrverkündigung als von Gott geoffenbart zu glauben vorgelegt wird."
I. Vatikanisches Konzil 1870; NR 34; DS 3011

Zum gegenwärtigen "Jahr des Glaubens" hat der Heilige Vater Papst em. Benedikt XVI. den Gläubigen bezüglich des Glaubens der Kirche und jedes Einzelnen Folgendes ans Herz gelegt:


„Caritas Christi urget nos“ (2 Kor 5,14): Die Liebe Christi ist es, die unsere Herzen erfüllt und uns dazu drängt, das Evangelium zu verkünden. Heute wie damals sendet er uns auf die Straßen der Welt, um sein Evangelium allen Völkern der Erde bekanntzumachen (vgl. Mt 28,19). 
Mit seiner Liebe zieht Jesus Christus die Menschen aller Generationen an sich: Zu allen Zeiten ruft er die Kirche zusammen und vertraut ihr die Verkündigung des Evangeliums mit einem Auftrag an, der immer neu ist. Darum ist auch heute ein überzeugterer kirchlicher Einsatz für eine neue Evangelisierung notwendig, um wieder die Freude am Glauben zu entdecken und die Begeisterung in der Weitergabe des Glaubens wiederzufinden.
Im täglichen Wiederentdecken der Liebe Gottes schöpft der missionarische Einsatz der Gläubigen, der niemals nachlassen darf, Kraft und Stärke. Der Glaube wächst nämlich, wenn er als Erfahrung einer empfangenen Liebe gelebt und als Erfahrung von Gnade und Freude vermittelt wird. Er macht fruchtbar, weil er das Herz in der Hoffnung weitet und befähigt, ein Zeugnis zu geben, das etwas zu bewirken vermag: Er öffnet nämlich Herz und Sinn der Zuhörer, damit sie die Einladung des Herrn, seinem Wort zuzustimmen und seine Jünger zu werden, annehmen.
Die Gläubigen „werden stärker, indem sie glauben“, bezeugt der heilige Augustinus.[1] Der heilige Bischof von Hippo hatte gute Gründe, sich so auszudrücken. Wie wir wissen, war sein Leben eine ständige Suche nach der Schönheit des Glaubens, bis sein Herz in Gott Ruhe fand.[2] Seine zahlreichen Schriften, in denen die Bedeutung des Glaubensaktes und die Wahrheit des Glaubens erklärt werden, bleiben bis in unsere Tage ein Erbe unvergleichlichen Reichtums und ermöglichen immer noch vielen Menschen auf der Suche nach Gott, den rechten Weg zu finden, um zur „Tür des Glaubens“ (vgl. Apg 14,27) zu gelangen.
Nur glaubend also wächst der Glaube und wird stärker; es gibt keine andere Möglichkeit, Gewißheit über das eigene Leben zu haben, als sich in ständig zunehmendem Maße den Händen einer Liebe zu überlassen, die als immer größer erfahren wird, weil sie ihren Ursprung in Gott hat. (...)
Wir wünschen uns, daß dieses Jahr in jedem Gläubigen das Verlangen wecke, den Glauben vollständig und mit erneuerter Überzeugung, mit Vertrauen und Hoffnung zu bekennen. Es wird eine günstige Gelegenheit sein, um auch die Feier des Glaubens in der Liturgie zu verstärken, besonders in der Eucharistie, die der „Höhepunkt [ist], dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt“.[3]
Zugleich wünschen wir uns, daß das Zeugnis des Lebens der Gläubigen an Glaubwürdigkeit gewinnt. Die Inhalte des Glaubens, der bekannt, gefeiert, gelebt und im Gebet ausgedrückt wird, wiederzuentdecken [4] und über den Glaubensakt selbst nachzudenken, ist eine Verpflichtung, die jeder Gläubige übernehmen muß, vor allem in diesem Jahr. (Porta fidei 7; 9)


[1] De utilitate credendi, 1,2.

[2] Vgl. Augustinus, Bekenntnisse, I,1.
[3] Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium
[4] Vgl. Johannes Paul II., Apostol. Konstitution Fidei depositum (11. Okt. 1992): AAS 86 (1994), 116.

Weiteres zum Thema:


Hymne "Credo Domine" zum Jahr des Glaubens (Aufnahme von der Messe zur Eröffnung des Jahr des Glaubens am 11.10.2012 in Rom):





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen