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Freitag, 31. August 2012

Primat der Wahrheit vor der Einheit

"Wir sprachen (...) über den wahren Sinn von Ökumenismus und die vielen gefährlichen Missdeutungen desselben in der nachkonziliaren Zeit. Die berechtigte Forderung Schismatiker, Protestanten, Juden, Moslems, Brahmanen und Buddhisten nicht nur als Gegner zu sehen - nicht nur ihre Irrtümer zu betonen, sondern auch die positiven Elemente in ihrer Religion - war der ursprüngliche Inhalt des Ökumenismus.
 
Dass das Verhältnis zu den Schismatikern und Protestanten verschieden ist, wurde schon in der ersten Enzyklika Paulus VI. „Ecclesiam Suam" betont. Die einen sind nur Schismatiker - von den Protestanten hingegen trennen uns dogmatische Fragen. Erst recht ist das Verhältnis zu allen Nichtchristen ein anderes. Hier sind wieder große Unterschiede, ob es sich um Monotheisten handelt wie bei den Juden und Moslems oder um Religionen, die nicht monotheistisch sind.

Bei allem Ökumenismus blieb aber die Forderung bestehen: um der Einheit willen keinerlei Kompromisse zu machen, bei denen auch nur ein Jota des „depositum catholicae fidei" preisgegeben würde."

Dietrich von Hildebrand: Der verwüstete Weinberg, Verlag Josef Habbel Regensburg; AD 1973; S.100


Klartext aus der Diaspora

Vor einigen (nun schon wieder) Wochen hatte PuLa über die romanische Klosterkirche von Hamersleben im nördlichen Sachsen-Anhalt berichtet und von der Homepage der Pfarreiengemeinschaft, zu der eben auch Hamersleben gehört. 
Auf dieser Homepage schreibt Pfr. Christoph Sperling (Oschersleben) unter der Rubrik "Worte des Pfarrers" in unregelmäßigen Abständen auch zu aktuellen Themen. Prädikat: sehr lesenswert.


Ein Abschnitt aus dem Interview mit Pfr. Sperling unter dem Namen "Kirche im Kreuzfeuer":
"Der Zölibat ist ein sehr großes Gut. Klar, wir haben jetzt einige Priester, die eine Freundin haben. Wenn aber alle Priester verheiratet wären, hätten wir einige Priester, die die Ehe brechen würden. Wir hätten viel verloren und nichts gewonnen.

Der Zölibat ist vielen ein Dorn im Auge. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken kann keinen Anspruch erheben, wirklich die Katholiken Deutschlands zu vertreten. Es kommt auch nicht demokratisch zustande. Und ich finde es bedauerlich, daß unsere Kirchensteuermittel für dieses Komitee verschwendet werden!" (mehr: HIER)

Klartext...

Donnerstag, 30. August 2012

Sie haben den Unglauben gesät...

Nochmals die Bitte um Gebetsunterstützung für Hedwig Freifrau von Beverfoerde, die heute Abend ab 22:15 Uhr in der ZDF-Talk-Show "maybrit illner" zum Thema "gleichgeschlechtliche Lebens-partnerschaften"  Stellung beziehen und die damit verbundene Problematik aus katholischer Pespektive darstellen wird (Infos hier).

Update: Besagte Sendung auf youtube: bitte HIER klicken! 

Hedwig Freifrau von Beverfoerde in einem lesenswerten Artikel für VATICANmagazin 3/2011 anlässlich des Theologen-Memorandums und der Initiative Petition "Pro Ecclesia":

Das Schreien der Lämmer

(...) Wer aus meiner Generation (ich wurde während des Zweiten Vatikanums geboren) heute noch an Christus glaubt, ist seit Schülerzeiten hinreichend häresieerprobt. Ob in Religionsunterricht, Sonntagspredigt, Kommunion- und Firmkurs, ob in der Liturgie, Jugendgruppe, Frauengemeinschaft oder in der Kirchenzeitung, wir sind es gewohnt, dass Glaubens und Lehraussagen munter verdreht werden, verkürzt, bagatellisiert, durch kreative Auslegung ins Gegenteil verkehrt oder schlicht unterschlagen.

Aber haben uns diese „Memorandums“-Theologen beziehungsweise ihre geistigen Väter auf diese Weise zu einem tieferen Glauben an Christus geführt? Ganz im Gegenteil. Sie haben via Religionsunterricht in unsere Kinderseelen den Zweifel, nein schlimmer, sie haben den Unglauben gesät. (...)

Diese Saat ist millionenfach aufgegangen. Der deutsche Durchschnitts-Getaufte lässt heute den Papst einen guten Mann sein und gehorcht, wenn überhaupt, lieber eifrig den eigenen kleinen Gegen-Lehrämtern in Tübingen oder Münster, in deren theologischen Fakultäten man schließlich besser weiß, was Jesus wirklich wollte, als der Herr selbst. (...)

Da uns niemand mehr sagt, dass wir mit unserem persönlichen Leben vor Gott auch endgültig scheitern können, schlussfolgern wir, Erlösung nicht mehr nötig zu haben. Deshalb fassen wir die Gebote, auch die Kirchengebote, nur mehr als nette Empfehlung auf, gut gemeint, aber nichts, worüber man sich graue Haare wachsen lassen sollte. Das ist der Grund, warum die Kirchen leer geworden sind und die Beichtstühle noch leerer. Der Glaube ist futsch. Das ist die Krise! (...)

In dieser Not schlägt die Stunde der Laien und des Internets. Einzelne, vernetzt über Facebook, haben den Fehdehandschuh der Memorandums-Theologen zur Kenntnis genommen und spontan eine Petition „Pro Ecclesia“ an die Bischöfe verfasst, die von jedem unterzeichnet werden kann, der treu zur Kirche und zum Nachfolger Petri stehen will. Es ist auch das Internet, wo auf das Theologen-Memorandum in Stellungnahmen und Analysen von katholischen Journalisten und Theologen auf allerhöchstem Niveau geantwortet wird...



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Gebetsaufruf!

Heute Abend wird Hedwig Freifrau von Beverfoerde in der Talk-Show "maybrit illner" die Position der katholischen Kirche vertreten. Sie ist Sprecherin der Initiative Familienschutz und engagierte Katholikin.

"maybrit illner" (infos HIER)
 Donnerstag, 30. August 2012, 22.15 Uhr im ZDF

Wir wollen sie durch Gebet unterstützen und wünschen ihr, dass sie zur richtigen Zeit die richtigen Worte finden möge!


Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad.

Der du der Tröster wirst genannt,
vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,
du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,
der Seele Salbung, höchstes Gut.

O Schatz, der siebenfältig ziert,
O Finger Gottes, der uns führt,
Geschenk, vom Vater zugesagt,
du, der die Zungen reden macht.


Zünd an in uns des Lichtes Schein,
gieß Liebe in die Herzen ein,
stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit
mit deiner Kraft zu jeder Zeit.

Treib weit von uns des Feinds Gewalt,
in deinem Frieden uns erhalt,
daß wir, geführt von deinem Licht,
in Sünd und Elend fallen nicht.

Den Vater auf dem ew'gen Thron
lehr uns erkennen und den Sohn;
dich, beider Geist, sei'n wir bereit
zu preisen gläubig alle Zeit.

Update: Besagte Sendung auf youtube: bitte HIER klicken!

Fehlende Einheit der Christen ist ein Skandal!

Schlüsselübergabe an Petrus; Pietro Perugino (1481-82)
„Warum bist du nicht katholisch?“ Tatsächlich wird diese Frage aber wohl nur höchst selten gestellt. Und viele evangelische Christen haben sich wohl noch nie wirklich mit ihr beschäftigt. Klaglos wird hingenommen, dass es in Deutschland eben zwei große Volkskirchen gibt, als sei das das Selbstverständlichste auf der Welt. Allenfalls Menschen, die in sogenannten „Mischehen“ – also konfessionsverschiedenen Ehen – leben, leiden spürbar unter diesem Zustand, den meisten anderen scheint es dagegen nicht viel auszumachen.

Dabei ist die fehlende Einheit der Christen ein Skandal!

(...) Warum werden wir nicht katholisch? Ja, warum eigentlich nicht? Dürfen wir uns einfach damit abfinden, dass die Christenheit zerteilt ist und aufgrund unserer Gleichgültigkeit gegenüber dem Schmerz Christi diese Zertrennung noch immer wieder weiter befestigt wird? Oder sind wir als Jünger Jesu in der Nachfolge nicht geradezu verpflichtet, die Gründe für die anhaltende Trennung daraufhin zu überprüfen, ob sie wirklich gewichtig genug sind, um diese Trennung angesichts der fortschreitenden Entchristlichung und Antichristianisierung unserer Welt beizubehalten? Haben wir ausreichende Gründe, nicht katholisch zu sein?


Andreas Theurer, Konvertit: Warum werden wir nicht katholisch?

Mittwoch, 29. August 2012

Zeugnis für die Wahrheit: Johannes der Täufer

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz heute, am 19.08.2012, am Fest des Martyriums des hl. Johannes des Täufers: 


"Bis zum Vergießen seines eigenen Blutes hat er (Johannes) die Treue zum Herrn gehalten. Der heilige Beda sagt, er wurde nicht aufgefordert, Christus zu verleugnen; aber er wurde aufgefordert, die Wahrheit zu verschweigen. Und das hat er nicht getan. Er ist für die Wahrheit gestorben, und so ist er für Christus gestorben."

Hl. Johannes, bitte für uns!

Zwei Gefahren für das Seelenheil: Vermessene Hoffnung und Verzweiflung

Augustinus über die Schriftstelle Joh 8,1-11 (Jesus und die Ehebrecherin)

Von zwei Seiten also kommen die Menschen in Gefahr, durch Hoffnung und Verzweiflung entgegengesetzte Dinge, entgegengesetzte Gemütszustände. Wer täuscht sich durch Hoffen? Wer sagt: Gut ist Gott, barmherzig ist Gott, ich will tun, was mir gefällt, was beliebt, ich will meinen Begierden die Zügel schießen lassen, den Gelüsten meiner Seele nachgehen. Warum das? Weil Gott barmherzig, gut und milde ist. Diese kommen durch Hoffnung in Gefahr.

Durch Verzweiflung aber jene, die, wenn sie in schwere Sünden gefallen sind, in der Meinung, sie könnten auch nicht mehr durch Buße Verzeihung erlangen, und in der Meinung, sie seien zweifellos zur Verdammnis bestimmt, bei sich selbst sagen: Wir sind bereits der Verdammnis verfallen, warum sollen wir nicht tun, was wir wollen? Das ist die Stimmung der dem Schwerte geweihten Gladiatoren. Darum sind die Verzweifelten unbequem; denn sie haben nichts mehr zu fürchten und sind sehr zu fürchten.

Die einen tötet die Verzweiflung, die andern die Hoffnung. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung pendelt der Geist hin und her. Es ist zu befürchten, daß dich die Hoffnung tötet, und du, indem du viel von der Barmherzigkeit erhoffst, ins Gericht kommst; es ist anderseits zu befürchten, daß dich die Verzweiflung tötet, und du, indem du meinst, es würden dir deine schweren Sünden nicht mehr verziehen, keine Buße tust und dem Richter anheimfällst, der Weisheit, welche sagt: "Und ich werde über euer Verderben lachen" (Spr 1,26).

Was tut also der Herr mit denen, die durch die beiden Krankheiten in Gefahr sind? Denen, welche wegen der Hoffnung in Gefahr sind, sagt er dies: "Säume nicht, dich zum Herrn zu bekehren und verschiebe es nicht von einem Tag zum andern, denn plötzlich wird sein Zorn kommen und wird zur Zeit der Rache dich verderben" (Ekkli 5,8.9).

Was sagt er zu jenen, die durch Verzweiflung in Gefahr sind? "An dem Tage, an welchem der Gottlose sich bekehrt, werde ich alle seine Missetaten vergessen" (Ez 18,21.22.27) . Wegen jener also, die durch Verzweiflung in Gefahr sind, hat er den Hafen der Vergebung eröffnet; wegen jener, die durch Hoffnung in Gefahr sind und durch Aufschub zu Schaden kommen, hat er den Tag des Todes unsicher gemacht. Wann der letzte Tag kommt, weißt du nicht. Du bist undankbar, weil du den heutigen hast, um dich an ihm zu bessern. So also bei diesem Weibe: "Auch ich will dich nicht verurteilen", aber sicher gemacht wegen der Vergangenheit, hüte dich für die Zukunft. "Auch ich will dich nicht verurteilen"; ich habe getilgt, was du verbrochen, beobachte nun, was ich befohlen, damit du findest, was ich verheißen habe.



Bild: Taufe des hl. Augustinus, ca 1464; Benozzo Gozzoli (1420–1497)

Dienstag, 28. August 2012

"Aber was sind denn schon 50 Jahre?"

„Dass die nachkonziliare Liturgieform mit ihren Fehlentwicklungen und Umbrüchen nicht dem Konzil und seiner – nach wie vor noch nicht wirklich umgesetzten – Liturgiekonstitution anzulasten ist, sei ausdrücklich bemerkt. Die weithin erfolgte Entfernung des Latein und des Gregorianischen Chorals wie auch die nahezu flächendeckende Aufstellung von Volksaltären können sich keinesfalls auf Vorschriften des Konzils berufen."


Hl. Augustinus, bitte für uns!

 
Dass Gott dir Verzeihung versprochen, wenn du dich morgen bekehrst, dessen magst du dich freuen, aber der morgige Tag ist dir nicht versprochen.

Augustinus (354-430)




Foto: Wikimedia

Montag, 27. August 2012

Papst Benedikt XVI. im Libanon

Die offizielle Website zum Besuch des Heiligen Vaters im Libanon (14.-16. September 2012) aus Anlass der Unterzeichnung und Veröffentlichung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens der
Zur offiziellen Website: bitte HIER klicken.


main













Zur offiziellen Seite des Vatikans zum Libanon-Besuchs:
bitte HIER klicken!

Dankeschööön!





Dank an alle Leser und Unterstützer des "Frischen Windes" und vor allem an den Ausrichter und Stifter des Schwester-Robusta-Preises: den Augustiner Chorherr von Klosterneuburg Alipius!

Schwester Robusta Awards 2012: Erklärungen, Ab- und Hintergründe (bitte HIER klicken)

Update: Bericht über die Preisverleihung am 26.08.2012 im Robusta-Saal zu Klosterneuburg (via Demut Jetzt!)

Lieber ein Saulus als ein Simon Magus

Ich glaube, dass die Anbeter des Mammon vor dem Richterstuhl Christi schlechter bestehen werden als die irrenden Eiferer.


John Henry Newman
(in der Predigt "Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum in der Kirche"; 17.Mai 1835)


Foto: Christus König; Fenster in Leicester Cathedral; Lawrence OP

Sonntag, 26. August 2012

Häresie pur

Von Weihbischof Andreas Laun (Salzburg)

"Es müsse erkannt werden, dass die Fülle der Heilsmittel durch nichtchristliche Religionen nicht weniger vermittelt werden kann als durch die christlichen Kirchen, lautete die These Schmidt-Leukels - (Anm.: in einem Vortrag bei den Salzburger Hochschulwochen 2003). (...)

Die These ist folgerichtig gedacht: Wenn das Heil gleich-gut bei anderen Religionen zu haben ist, warum sollte man jemand "bekehren" wollen? Wahrhaft überflüssig. Was Schmidt-Leukel hier vorgetragen hat, ist Häresie pur, allerdings Häresie von heute, dem Zeitgeist entsprechend. Das macht sie nicht besser, sondern wegen der Unterstützung durch die öffentliche Meinung nur noch verführerischer, maskiert mit einer hohlen "Demut", die nicht ist, was sie vorgibt zu sein. Demut gegenüber Nichtchristen heißt, die eigenen Sünden und Halbheiten bekennen, nicht, Fehler Gottes zu behaupten: als hätte Seine Offenbarung gar nicht stattgefunden und darum sei die jüdisch-christliche Religion auch nicht besser als "andere Religionen".

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keine zwei oder mehr Wege, es gibt keine doppelte oder vielfältige Wahrheit, es gibt kein Doppelleben - es gibt nur einen Weg, eine Wahrheit, ein Leben. Jesus ist der Einzige, der vom Vater gekommen ist und wirklich Kunde gebracht hat. Die anderen Religionen suchen Gott, in Jesus hat Gott selbst die Initiative ergriffen. Dass das Leben, das vom Kreuz ausströmt, auch die Nicht-Christen erreicht, ist ebenso wahr wie dass auch in anderen Religionen Wahres zu finden ist. Das erkennt man, indem man sie mit der Lehre der heiligen, katholischen Kirche vergleicht."

Ganzer Beitrag:

(Hervorhebungen durch Fettdruck von Admin)

Und auch:
O glückliche Häresie! (Frischer Wind vom 24.02.2012) 

Herr, schau auf Deinen Bund


Herr, schau auf Deinen Bund,
verlasse Deine Armen doch nicht ganz und gar.
Erhebe Dich, o Herr, und führe Deine Sache;
vergiss doch nicht das Flehen derer, die Dich suchen.
O Gott, warum verwirfst Du uns gänzlich?
Warum wütet Dein Zorn gegen die Schäflein Deiner Weide?

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.


Introitus zum 13. Sonntag nach Pfingsten; Psalm 73,20,19 und 23, Schott-Messbuch

Bild: Christus, das Opferlamm (vgl. Apoc 22:1) und die Wasser des Lebens; Mosaik in der Kirche Hll. Cosmas und Damian; Lawrence OP

Samstag, 25. August 2012

Ut unum sint

Die von Gott gewollte Einheit (Anm.: der Christen) kann nur in der gemeinsamen Zustimmung zur Unversehrtheit des Inhalts des geoffenbarten Glaubens Wirklichkeit werden. Was den Glauben betrifft, steht der Kompromiß im Widerspruch zu Gott, der die Wahrheit ist. Wer könnte im Leib Christi, der »der Weg, die Wahrheit und das Leben« ist (Joh 14, 6), eine Versöhnung für rechtmäßig halten, die um den Preis der Wahrheit erreicht würde? 

aus der Enzyklika Ut unum sint (25. Mai 1995) von Papst Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene

(Hervorhebung durch Fettdruck von Admin)
Foto: Mosaik der Apsis der Lateranbasilika, Rom; 13. Jh.; Lawrence OP

In der Schule des heiligen Pfarrer von Ars

„Ich weiß, dass wir schwach sind, dass wir in die Sünde fallen können. Trotzdem ist es unsere Schuld, denn der liebe Gott verwehrt uns seine Gnade nicht. Aber in der Sünde zu verharren, wo man doch alle Mittel hat, um sich von ihr befreien zu können – das konnte ich nie verstehen.”

Hl. Johannes Maria Vianney, Pfr. von Ars 


Zitat entnommen aus der Predigt "Dienst zur Heiligung in der Schule des hl. Pfarrers von Ars" von P. Jérôme Bücker FSSP, nachzulesen HIER: bitte klicken!


Foto: privat

Freitag, 24. August 2012

Respekt, Frau Reiche!

Die CDU-Politikerin Katherina Reiche ist Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und hat sich gegen die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften und der Ehe zwischen Mann und Frau ausgesprochen. Für christlich-soziale Politiker eigentlich eine Selbstverständlichkeit und dem natürlichen Sittengesetz gemäß.

Für viele Kollegen und Kolleginnen von Frau Reiche verdient dieser Standpunkt jedoch scheinbar kein Verständnis, eher scheint sie damit in ihren Augen eine Ungeheuerlichkeit ausgesprochen zu haben. Wie anders sollte man die Reaktionen auf ihr Pladoyer erklären?

Dr. Alexander Kissler:
"Kisslers Konter" auf Focus online über den Umgang mit anderen Meinungen in der Politik:

Shitstorm gegen CDU-Politikerin (23.08.2012)

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Aus einem Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre aus dem Jahre 2003:

Verhaltensweisen der katholischen Politiker in Bezug auf Gesetzgebungen zu gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften

Weil die Ehepaare die Aufgabe haben, die Folge der Generationen zu garantieren, und deshalb von herausragendem öffentlichen Interesse sind, gewährt ihnen das bürgerliche Recht eine institutionelle Anerkennung. Die homosexuellen Lebensgemeinschaften bedürfen hingegen keiner spezifischen Aufmerksamkeit von Seiten der Rechtsordnung, da sie nicht die genannte Aufgabe für das Gemeinwohl besitzen. (...)

Wenn alle Gläubigen verpflichtet sind, gegen die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften Einspruch zu erheben, dann sind es die katholischen Politiker in besonderer Weise, und zwar auf der Ebene der Verantwortung, die ihnen eigen ist. Wenn sie mit Gesetzesvorlagen zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften konfrontiert werden, sind folgende ethische Anweisungen zu beachten.

Wird der gesetzgebenden Versammlung zum ersten Mal ein Gesetzesentwurf zu Gunsten der rechtlichen Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften vorgelegt, hat der katholische Parlamentarier die sittliche Pflicht, klar und öffentlich seinen Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzesentwurf zu votieren. Die eigene Stimme einem für das Gemeinwohl der Gesellschaft so schädlichen Gesetzestext zu geben, ist eine schwerwiegend unsittliche Handlung.

Wenn ein Gesetz zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften schon in Kraft ist, muss der katholische Parlamentarier auf die ihm mögliche Art und Weise dagegen Einspruch erheben und seinen Widerstand öffentlich kundtun: Es handelt sich hier um die Pflicht, für die Wahrheit Zeugnis zu geben. Wenn es nicht möglich wäre, ein Gesetz dieser Art vollständig aufzuheben, könnte es ihm mit Berufung auf die in der Enzyklika Evangelium vitae enthaltenen Anweisungen « gestattet sein, Gesetzesvorschläge zu unterstützen, die die Schadensbegrenzung eines solchen Gesetzes zum Ziel haben und die negativen Auswirkungen auf das Gebiet der Kultur und der öffentlichen Moral vermindern ». Voraussetzung dafür ist, dass sein « persönlicher absoluter Widerstand » gegen solche Gesetze « klargestellt und allen bekannt » ist und die Gefahr des Ärgernisses vermieden wird.(1) Dies bedeutet nicht, dass in dieser Sache ein restriktiveres Gesetz als ein gerechtes oder wenigstens annehmbares Gesetz betrachtet werden könnte. Es geht vielmehr um einen legitimen und gebührenden Versuch, ein ungerechtes Gesetz wenigstens teilweise aufzuheben, wenn die vollständige Aufhebung momentan nicht möglich ist.

(1) Johannes Paul II., Enzyklika Evangelium vitae, 25. März 1995, 73. 

Das ganze Dokument:
"Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen"



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Donnerstag, 23. August 2012

Maria, Königin im Dienst für Gott und für die Menschen

Papst Benedikt XVI. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 22. August 2012 in Castel Gandolfo:


"In dem dogmatischen Text Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils wird gesagt: »Maria wurde als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren« (Nr. 59).
Das Königtum Christi, wir wissen es, ist ganz durchwoben von Demut, Dienen, Liebe und unterscheidet sich so von irdischen Reichen und Machtblöcken. Das gleiche gilt für Maria: Sie ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschen. Sie ist eine Königin der Liebe, die ihre Hingabe an Gott lebt und so in den Plan der Erlösung Gottes für die Menschen eintritt.
Als Königin des Himmels ist sie Gott ganz nahe. Aber weil sie Gott nahe ist, ist sie uns nahe. Als eine Mutter, die uns liebt und kennt, will sie uns allen nahe sein. Ihr mütterlicher Segen möge euch auf allen euren Wegen begleiten."

Kirchliche Haltung zu homosexuellen Beziehungen

Gott will das Heil des Menschen. Deshalb hat er das natürliche Sittengesetz in das Herz eines jeden Menschen grundgelegt. Und deshalb hat er auch seinem Volk Weisungen, Gebote gegeben, die das Leben ihm, Gott gegenüber und das Leben der Menschen miteinander auf Dauer ermöglichen. Ihr Sinn und Ziel ist, wie gesagt, das Heil des Menschen und das Gemeinwohl der Gesellschaft.

Die Kongregation für die Glaubenslehre hat im Jahre 2003 ein Dokument veröffentlicht, das nochmals die kirchliche Haltung bezüglich des Problems der "Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen" darlegt.

Die Argumente richten sich, "weil es sich um eine Materie handelt, die das natürliche Sittengesetz betrifft", nicht nur an katholische Gläubige, Laien wie Priester, Bischöfe und Kardinäle (und besonders auch an katholische Politiker), sondern an alle "Menschen, die sich für die Förderung und den Schutz des Gemeinwohls der Gesellschaft einsetzen".

In diesen "Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen" heißt es unter anderem:

Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. Die Ehe ist heilig, während die homosexuellen Beziehungen gegen das natürliche Sittengesetz verstoßen...» (Katechismus der Katholischen Kirche, 2357.)

(...) Das Gewissen fordert in jedem Fall, Zeugnis abzulegen für die ganze sittliche Wahrheit, der sowohl die Billigung (Anm.: im Gegensatz zur Toleranz) homosexueller Beziehungen wie auch die ungerechte Diskriminierung homosexueller Menschen widerspricht.
(...) Nach der Lehre der Kirche kann die Achtung gegenüber homosexuellen Personen in keiner Weise zur Billigung des homosexuellen Verhaltens oder zur rechtlichen Anerkennung der homosexuellen Lebensgemeinschaften führen. Das Gemeinwohl verlangt, dass die Gesetze die eheliche Gemeinschaft als Fundament der Familie, der Grundzelle der Gesellschaft, anerkennen, fördern und schützen. Die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften oder deren Gleichsetzung mit der Ehe würde bedeuten, nicht nur ein abwegiges Verhalten zu billigen und zu einem Modell in der gegenwärtigen Gesellschaft zu machen, sondern auch grundlegende Werte zu verdunkeln, die zum gemeinsamen Erbe der Menschheit gehören. Die Kirche kann nicht anders, als diese Werte zu verteidigen, für das Wohl der Menschen und der ganzen Gesellschaft.

Das ganze Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre ist HIER zu lesen (bitte klicken).

(Hervorhebungen durch Fettdruck von Admin.)



Weiteres zum Thema:

Mittwoch, 22. August 2012

Maria, Königin des Himmels und der Erde

"Von gewissen Seiten wird gegen die Marienfrömmigkeit unserer Tage immer wieder der Einwand erhoben, als ob es sich um unberechtigte Neuerungen handle. Vom Gedanken des Königtums Mariens kann man dies nun in keiner Weise behaupten.

Das päpstliche Rundschreiben (Ad Caeli Reginam) führt eine eindrucksvolle Reihe von Zeugnissen aus dem christlichen Altertum an, die zeigen, daß Mariens "Benennung als Herrin, Herrscherin und Königin" zeitgleich mit der dogmatischen Verkündigung ihrer Gottesmutterschaft auf dem Konzil zu Ephesus 431 zusammenfällt.

Ist dieses zeitliche Zusammenfallen nicht schon ein Hinweis darauf, daß die beiden Bezeichnungen "Mutter Gottes" und "Königin" auch in einem inneren Zusammenhang stehen und daß sich also die königliche Würde Mariens aus ihrer Gottes-mutterschaft ergibt? 

Es erübrigt sich hier, auf alle diese Stimmen der Väterzeit näher einzugehen, die dann seit dem 7. Jahrhundert vom Obersten Lehramt der Kirche aufgegriffen werden und seither in den päpstlichen Verlaut-barungen nicht mehr verstummen.

Kein Wunder, daß eine so weit zurückreichende Lehre auch ihren Niederschlag in der Liturgie gefunden hat.  Liturgie und Kunst wetteifern im  Lob der Königin des Himmels und der Erde, und zahllos sind die Bilder, die Maria darstellen, wie sie das Königsdiadem aus den Händen ihres Sohnes empfängt.

Ost- und Westkirche finden sich hier einmütig zusammen; und wenn der fromme Gläubige bei uns im fünften Geheimnis des glorreichen Rosenkramzes betet: "Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat", und so nach den Worten des päpstlichen Rundschreibens "die Himmelskönigin mit der mystischen Krone schmückt", so preist sie der östliche Christ in dem unserem Rosenkranz entsprechenden Akathistos-Hymnus mit dem ganzen Überschwang seines liebeentflammten Herzens:

"Ein Lied will ich singen auf die Mutter und Königin,
in Freuden will ich mich ihr nahen, um in Jubel ihre Wunder zu besingen...
O Herrin, unsere Zunge kann dich nicht würdig preisen;
denn du bist erhabener als die Seraphim, die du Christus, den König, geboren hast... 
Heil dir, o Königin der Welt, heil dir, o Maria, unser aller Herrin!"

So ist denn mit dem Fest Maria Königin keine "neue Glaubenswahrheit verkündet worden", sondern nur eine uralte Wahrheit von neuem eingeschärft, wie der Heilige Vater ausdrücklich feststellt."

zitiert aus:
Rudolf Graber: Maria, Jungfrau - Mutter - Königin, AD 1976, S.144/145 (s. Quellen)

Fest des unbefleckten Herzens Mariens

 Unbeflecktes Herz Mariens, sei unsere Hoffnung!



Mein Herz frohlockt ob Deiner Hilfe.
Dem Herrn will ich singen, der mir Gutes getan,
will preisen den Namen des Herrn, des Allerhöchsten
Dein Name wird gefeiert werden von Geschlecht zu Geschlecht;
drum werden Dich die Völker preisen ewiglich.

Alleluja, alleluja. Hochpreiset meine Seele den Herrn,
und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland. Alleluja.



Dienstag, 21. August 2012

Wahrhaftigkeit

"Im Sakrament der Beichte wird uns diese Begegnung mit Jesus in der Wahrheit geschenkt. Hier nehmen wir die Früchte des Opfers in Anspruch, das in jeder heiligen Messe neu vollzogen wird: Das ist der Kelch des Neuen und Ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Lateinisch: Hic est enim sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum. (Mt 26,28)

Bald wird das Wort "alle" im Missale in "viele" verändert werden, denn "multi" heißt viele, und nicht alle. Jesus hat sein Blut für alle vergossen, aber nicht alle nehmen sein Opfer an. Um zu den "vielen" zu gehören, ist es notwendig, sich bewusst zu werden, wo man selbst die Liebe zu Gott und den Menschen verletzt hat.

In der Beichte sitzt mir Jesus statt ein Mensch gegenüber. Der Priester spricht mir hörbar die Vergebung zu: Ego te absolvo, ich spreche dich los. So mache ich nicht nur die geistliche, sondern auch die menschliche Erfahrung, trotz meiner Sünden angenommen zu sein.

Hier ist die Werkstatt der Verwandlung: von Verblendung in Erkenntnis, von Hochmut in Demut, von Stolz in Armut, von Ärger in Mitgefühl, vom Herz aus Stein in ein Herz aus Fleisch. Ich sitze nicht mehr auf meinem hohen Ross und klage andere an. Ich bin heruntergestiegen, vielleicht heruntergefallen, und entdecke mich als Sünder unter Sündern. Jetzt erst wird Frieden möglich, denn Frieden gibt es nur zwischen Sündern."


aus: Gabriele Kuby: Selbsterkenntnis - der Weg zum Herzen Jesu (6) in SKS 15/20112

Was ist der Mensch?

"Das ist die grundlegende Frage, die man sich stellen muß: Was ist der Mensch? Der Mensch ist ein Wesen, das einen Durst nach Unendlichkeit im Herzen trägt, einen Durst nach Wahrheit – nicht nach einer Teilwahrheit, sondern nach der Wahrheit, die den Sinn des Lebens zu erklären vermag –, denn er ist als Gottes Abbild und ihm ähnlich erschaffen worden.

Dankbar das Leben als unschätzbares Geschenk zu erkennen führt also zur Entdeckung der eigenen inneren Würde und der Unantastbarkeit jedes Menschen. Darum besteht die erste Erziehung darin zu lernen, im Menschen das Bild des Schöpfers zu erkennen, folglich eine hohe Achtung für jedes menschliche Wesen zu hegen und den anderen zu helfen, ein dieser höchsten Würde entsprechendes Leben zu verwirklichen."


Montag, 20. August 2012

Bernhard von Clairvaux: Selbsterkenntnis

Zum heutigen Namenstag:

Bernhard von Clairvaux:
Gottes Anruf
Wie Gott zum Gewissen spricht
Darin ermahne ich euch: Hört die innere Stimme; seid bestrebt, mehr von innen heraus die Stimme Gottes als von außen die Stimme eines Menschen zu vernehmen. (...)  Es braucht sich in der Tat keiner zu bemühen, dass er diese Stimme zu hören bekommt. Es kostet eher Mühe, die Ohren zu verstopfen, um nicht zu hören

Es ist nicht nur eine Stimme voll Macht, sondern auch ein Lichtstrahl, der den Menschen die Sünden vorhält und die dunklen Winkel erhellt (1Kor 4,5). Es besteht aber nicht der geringste Unterschied zwischen dieser inneren Stimme und dem Lichtstrahl, denn ein und derselbe ist der Sohn Gottes, das Wort des Vaters, der Abglanz der Herrlichkeit.

Denn was anders wird duch jenen Lichtstrahl oder jenes Wort bewirkt als Selbsterkenntnis? Da wird das Buch des Gewissens aufgeschlagen, in der unglücklichen Reihe der Erlebnisse zurückgeblättert, manch traurige Geschichte wieder aufgerollt, der Geist wird licht und vor seinen Augen liegt die Erinnerung offen da.

Höre nur auf dein Inneres, richte die Augen deines Geistes darauf und du wirst selbst erleben, wie es geht, und dadurch lernen. "Denn niemand weiß, was im Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm selber ist" (1Kor 2,11).

Wenn Hoffart, wenn Geiz, wenn Neid, wenn Ehrsucht oder ein ähnlicher Schandfleck darin verborgen liegt, kann er dem prüfenden Auge kaum entrinnen. Wenn Unzucht, wenn Raub, wenn Grausamkeit, wenn irgendwie Betrug oder irgendeine Schuld eingelassen wurde, vor diesem inneren Richter wird der Schuldige sich nicht verbergen noch vor ihm leugnen können; denn jener sündhafte Freudenkitzel ging rasch vorüber und die ganze lockende Lust fand ein schnelles Ende.

Aber dafür drückte sie deiner Erinnerung ein bitteres Siegel auf, ließ hässliche Spuren zurück. In diesem Sammelbecken ist aller Schmutz und aller Unrat wie im Kielraum zusammengeflossen. Ein umfangreiches Buch ist das Gewissen, in das alles eingeschrieben ist, und zwar mit dem Griffel der Wahrheit.

Aus: Bernhard von Clairvaux., Die Botschaft der Freude, Benziger Verlag Einsiedeln AD 1953; S. 43-45, gekürzt)

Trügerischer Relativismus...

"Wenn es keinen Gott gibt, gibt es auch keine Sünde, dann ist alles erlaubt, wie Dostojewski sagt. Das Wort "Sünde" soll einen schlechten Klang bekommen und schließlich ganz verschwinden.

Daran haben jene das größte Interesse, die in Sünden verstrickt und dabei blind geworden sind für Gott. Sie bauen nach Kräften an der Diktatur des Relativismus. Warum? Weil der Relativismus die trügerische Verheißung des inneren Friedens birgt. Wenn nur endlich niemand mehr Anstoß an den Sünden nimmt, wenn nur endlich niemand mehr sagen darf, ein bestimmtes Verhalten sei Sünde, dann muss doch Frieden im Herzen einkehren.

Aber er kehrt nicht ein, denn es gibt das Gewissen. Zwar können wir dem Gewissen den Zugang zum Bewusstsein verwehren, aber wir können es nicht ganz ausmerzen."

Gabriele Kuby in: Selbsterkenntnis - der Weg zum Herzen Jesu; publiziert im SKS (Schweizeriches Katholisches Sonntagsblatt), Nr. 10/2012



Weiteres zum Thema Gewissen:
Durch Gewissensbildung zur Gewissensfreiheit


Sonntag, 19. August 2012

Der Wert der Gebete

"Unsere Gebete haben einen solchen Wert vor Gott, dass Er die Engel dazu bestimmt hat, sie ihm darzubringen, während wir noch beten. "Die Engel sind den Gebeten der Gläubigen vorgesetzt und bringen sie Gott täglich dar", sagt der heilige Hilarius (I.P.q.25. art.6 ad 4).

Die Gebete sind der wohlriechende Weihrauch, welchen der heilige Johannes durch die Hände der Engel zum Himmel emporsteigen und dem Herrn darbringen sah (Offb 8,4). Und an einem anderen Orte (Offb 5,8) werden die Gebete goldene, mit Wohlgerüchen angefüllte Schalen genannt, welche die Engel in ihren Händen halten."


Hl. Alfons Maria von Liguori in: "Die Macht des Gebetes" (Die christlichen Tugenden und die Mittel, sie zu erlangen")