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Freitag, 8. Juni 2012

MEMORANDUM - Aus gegebenem Anlass...

... hier noch einmal die Haltung der Kirche zum Kommunionempfang zivil wiederverheirateter Geschiedener:

Memorandum

"Zivil wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­dene in unse­rer Kirche"

(der Anlass: bitte HIER klicken!)
Mit dem Thema „zivil wie­der­ver­hei­ra­tete Geschie­dene“ nehmen wir aus den Forderungen des Theologen-Memo­ran­dums ein beson­ders schmerzliches Anlie­gen her­aus, das dringend der Klarstellung bedarf.

Wir ver­bin­den uns dabei mit den Lehraussagen und Überzeugungen der römisch-katholischen Kirche, die z. T. schon seit Jahrhunderten (wenn nicht Jahrtausenden) auf die­ses Thema als ein für die Pas­to­ral drän­gen­des Pro­blem eingehen, wie z.B.:
Dekalog (die 10 Gebote, hier vor allem das 6. und 9. Gebot)

die Heilige Schrift, hier v. a. Mt 5,27-28: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen." und Mt 19,6:  "Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (weitere: vgl. Mt 5,32; 19,6; Mk 10,11; 1 Kor 6,9-10)
Hirtenwort des (ehem.) Erzbischofs von Zagreb, Franjo Kuharic  von 1973:
"Die Wahrheit wird euch frei machen"
Apostolische Schreiben Familiaris consortio von 1981
Schreiben er Kongregation für die Glaubenslehre an die Bischöfe über den Kommunionempfang von wiederverheirateten Geschiedenen vom 14.09.1994
Zu einigen Einwänden gegen die kirchliche Lehre über den Kommunionempfang von wiederverheirateten Geschiedenen von Joseph Kardinal Ratzinger 1994
Katechismus der Katholischen Kirche von 1997; (v.a. Nr. 2380-2386)  sowie Nr. 1650, und Nr. 1994

Päpstlicher Rat zur Interpretation von Gesetzestexten (hier CIC can. 915):
Erklärung zum Kommunionempfang wiederverheirateter Geschiedener Annus internationalis Familiae (24.06.2000)

In all diesen Texten und Dokumenten wird zweifelsfrei dargelegt, warum es unmöglich ist, wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion zu reichen und, solange sie nicht bereit sind, die widrigen Verhältnisse aufzugeben, sie auch nicht zu den übrigen Sakramenten zugelassen werden können.

Sagen, was katholisch ist!

Die Lehre Christi, die sich nach katholischem Verständnis unter dem Beistand des Hl. Geistes in der Lehre der Kirche fortsetzt, handelt immer zum Wohle der Gläubigen und ist stets um deren Seelenheil besorgt (salus ani­ma­rum suprema lex).

"Der Schrifttext, auf den sich die kirchliche Tradition beruft, findet sich beim hl. Paulus:
Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. (1.Kor 11,27-29)" heißt es  in der Erklärung des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte zu CIC can. 915.
 
Ein Verstoß würde dem ganzen Leib Christi eine Wunde zufügen, das ganze Volk Gottes würde an der Übertretung des Gebotes leiden. Die Kirche als kluge und barmherzige Mutter kann diese ihren Kindern willkürlich zugefügten Wunden nicht gutheißen und nicht ohne zu Einsicht mahnende Konsequenzen mitansehen.

Da das Verharren in der Sünde meist auch zu weiteren Schwächen führt, sind diese Gläubigen oft noch mehr anderen Anfechtungen ausgesetzt und verlieren nicht selten auch in anderer Beziehung eine gesunde katholische Auffassung. Oft leugnen sie in der Folge auch andere Glaubenswahrheiten, da ihr katholisches Empfinden gestört ist und ihr Urteilsvermögen verdunkelt ist.
 
Priester und Seelsorger sind deshalb gehalten, solchen Gläubigen auf eine Art zu helfen, wie es in den oben aufgeführten  Dokumenten (z. B. HIER, Nr. 3-5) beschrieben ist.

Der Kirche zu unterstellen, sie habe seit nunmehr 2000 Jahren unbarmherzig und irrig gelehrt und gehandelt, ist absurd. Eine solche Haltung zeugt von Geringschätzung der göttlichen Barmherzigkeit und versucht an deren Stelle eine oberflächliche menschliche "Barmherzigkeit" als die bessere von beiden einzuführen, die in Wirklichkeit aber eine Anbiederung an den Zeitgeist ist, Gottes Gebot nivelliert und zur Apostasie (Glaubensabfall) führt. Den zivil wiederverheirateten Geschiedenen aber würde damit ein Bärendienst erwiesen.

Deswegen ist es gut und dringend notwendig, die Lehre der Kirche offen und geduldig aber ebenso fest und unnachgiebig darzulegen. Alles andere wäre den Gläubigen gegenüber unverantwortlich und Verrat am katholischen Glauben.


Unterzeichner
  • die Apostel
  • die Päpste
  • die Märtyrer
  • alle Heiligen
  • alle Christen, die dem Glauben der Kirche zustimmen
  • Menschen, die in ihrem Hezen, von der Gnade Gottes angerührt, die Wahrheit der göttlichen Offenbarung erkennen und ihr zustimmen

insgesamt: eine unzählbare Menge an gläubigen Christen und gerechten Menschen


Weiteres zum Thema:


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Kath. Pfarramt St. Nikolaus
Otto-Neururer-Weg 11,
A-6406 Oberhofen im Inntal
E-Mail: haider.christoph@oberhofen.net oder Pfarrei Oberhofen im Inntal


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5 Kommentare:

  1. „Eucharistisches Sonderangebot“ im Bistum Freiburg

    Katholiken, welche von diesem „Sonderangebot“ Gebrauch machen wollen, sollten einige Punkte bedenken. Die anbietenden Priester brechen ihr Gehorsamsversprechen, das sie bei der Priesterweihe abgelegt haben. Da sich die Lehre der Kirche bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe nicht geändert hat, mag es sein, dass sie schon beim Ablegen des Versprechens gelogen haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst jetzt erkannt haben, dass es großes Ansehen in unserer Gesellschaft verschafft, bequeme Lösungen zu bieten und sich gegen die Lehre der Kirche zu stellen. Es erhebt sich die Frage, ob man solchen Menschen vertrauen kann. Tatsache ist, dass diese Priester nicht den Glauben der katholischen Kirche verkünden, sondern ihren Privatglauben. Das ist heute durchaus üblich. Warum auch soll nicht jeder seine Privatreligion haben, ein Mix aus Gefühl, Modernität und Bequemlichkeit? Nur sollte man das nicht mehr katholisch nennen! Warum man trotzdem auf dem Attribut „katholisch“ besteht, bleibt unerfindlich. Alle Reformforderungen an die katholische Kirche sind doch im Protestantismus erfüllt. Warum geht man nicht diesen Weg? Eine Antwort auf diese Frage hat mir noch niemand geben können.

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  2. Pingback

    http://exsurgedomine.wordpress.com/2012/06/20/zollitsch-im-dialug/

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  3. Folgende Postkarte habe ich an Erzbischof Zollitsch geschrieben:
    23.06.2012
    Guten Tag Herr Erzbischof!

    Auf der Internetseite des Ihres Bistums konnte man folgendes lesen:

    Das zweistündige Gespräch … verlief in sachlicher und konstruktiver Atmosphäre. In der dazu veröffentlichten Erklärung heißt es, Einigkeit bestehe im Anliegen, dass es in der Seelsorge mit wiederverheiratet Geschiedenen in der katholischen Kirche in absehbarer Zeit zu konstruktiven Lösungen kommt, die im Einklang mit dem Evangelium und dem Kirchenrecht stehen.

    Trotzdem stand auf der Internetseite der „Reformpriester“ weiterhin [23.06.2012 20:16:19]:

    Uns ist bewusst, dass wir damit oft gegen derzeit geltende kirchenrechtliche Vorschriften der römisch-katholischen Kirche handeln.

    • Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie von Ihren eigenen Priestern vergackeiert werden und dass diese sich über Ihren Führungsstil belachen?
    • Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass die „Barmherzigkeit“ Ihrer „Reformpriester“ gleichzeitig die Unbarmherzigkeit aller Priester beinhaltet, die sich an den Glauben der Kirche halten?
    • Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass den Ehepartnern, die schuldlos verlassen worden sind, durch Ihre „Reformpriester“ signalisiert wird, dass das ganz in Ordnung ist. Genau dieses wird nämlich durch die Zulassung eines wieder verheiratet Geschiedenen zur Eucharistie dokumentiert
    • Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass diejenigen, die ihr Kreuz auf sich nehmen und nach einer Scheidung keine neue „Ehe“ eingehen durch Ihre „Reformpriester“ als Trottel erscheinen?

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    1. Vielen Dank für die Mitteilung über das Schreiben an Erzbischof Zollitsch.

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  4. Auf die Antwort des Herrn Erzbischof darf man gespannt sein!

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