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Sonntag, 18. Dezember 2011

Mitwirkung Mariens im Heilsplan Gottes

" Wo immer das Evangelium von ihr (Anm.: Maria) spricht, erscheint sie nicht nur als jene, die das Erlöserkind gebar und aufzog, unentbehrlich und doch nicht zum Eigentlichen gehörend, sondern sie steht lebendig, wissend, liebend in diesem heiligsten Bereich.

Allein schon der Bericht von der Botschaft des Engels muß jeden Glaubenden, der richtig liest, genügen; bedeutet sie doch nicht die Mitteilung, der göttliche Ratschluß werde sich an ihr vollziehen, sondern die Frage, ob sie willens sei, daß dies geschehe.

Dieser Augenblick ist ein Abgrund, vor dem einem schwindeln kann, denn hier steht Maria mit ihrer Freiheit in der ersten Entscheidung alles dessen, was Erlösung heißt. Was bedeutet das aber, wenn die Frage: "willst Du helfen, daß der Erlöser komme?" zusammenfällt mit der anderen: "willst Du Mutter werden?"

Was bedeutet es, daß sie den Sohn Gottes und Erlöser der Welt empfing und trug und gebar? Daß sie um sein Leben bangte und für ihn in die Verbannung wanderte? Daß er neben ihr in der Stille des Hauses zu Nazareth aufwuchs; dann von ihr weg in seine Sendung ging, sie aber wie die Andeutungen der Schrift sagen, mit ihrer Liebe ihm folgte und am Ende unter seinem Kreuze stand? Daß sie die Auferstehung erfuhr, nach seiner Himmelfahrt im Kreise der Jünger auf die Herabkunft des Geistes wartete und von dessen Gewalt überströmt wurde? Daß sie dann in die Obhut jenes Apostels, "den Jesus liebte", und dem er selbst sie übergeben hatte, weiterlebte, bis ihr Sohn und Herr sie rief?

Die Schrift sagt darüber nur wenig, aber für den, der verstehen will, ist sie eben doch beredt - um so mehr, als es ja im Letzten die Stimme Mariens selber ist, die wir in ihr (Anm.: der Schrift) vernehmen; denn woher sollten die Evangelisten sonst über das Geheimnis der Menschwerdung, über die ersten Ereignisse der Kindheit und die Wallfahrt nach Jerusalem erfahren haben?

Wenn wir die ersten Kapitel der Evangelien nicht als Legende ansehen wollen - jeder aber muß sich darüber klar sein, was er in diesem Falle tut: er maßt sich das Urteil darüber an, welche Worte der Schrift Worte Gottes seien und hebt damit grundsätzlich die Offenbarung auf - dann können wir nicht anders, als sagen, daß ihre Erinnerung, ihr Erleben, ihr Wesen hinter den Berichten der Kindheitsgeschichte steht.

Und nicht nur hinter ihnen; denn es kann gar nicht anders sein, als daß sie, die dreißig Jahre lang mit dem Herrn zusammengelebt hatte, nach seinem Hingang von ihm sprach. Welche Wirkung ihre Erzählungen und damit ihr eigenes Erleben auf das Christus-Verständnis und die Christus-Verkündigung überhaupt ausgeübt haben, ist nicht abzusehen."


Romano Guardini in: Der Rosenkranz unserer Lieben Frau; AD 1940 (s. Quellen) 

(Fettdruck  duch Administrator)

Bilder: von Giotto di Bordone (1266 - 1337) in der Cappella degli Scrovegni (Arenakapelle) in Padua, Italien
oben:  Flucht vor Herodes nach Ägypten
Mitte:  Beweinung des Leichnams Christi
unten:  Himmelfahrt Christi

5 Kommentare:

  1. Und wenn Maria "nein" gesagt hätte???

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  2. @Anonym
    Und wenn Gott die Welt nicht erschaffen hätte?
    Und wenn Sie nicht existieren würden?
    Und wenn es keinen 2. Wk gegeben hätte?
    Und wenn gestern die Welt untergegangen wäre?
    ...

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  3. Maria hatte aufgrund ihrer Rolle als Mutter Jesu sicher eine Sonderstellung in der Bibel. Was die katholische Kirche daraus gemacht hat ist die Anbetung einer Göttin. Dabei gibt es viele Parallelen zu der Göttin Ischtar und Isis. Im Prinzip handelt es sich dann hierbei als Götzendienst - nach der Bibel lehnt Gott das ab.

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    1. Da sind Sie einem leider noch immer weitverbreiteten Vorurteil aufgesessen. Maria ist nach katholischem Glauben weder eine Göttin, noch wird sie als solche von Katholiken angebetet.
      Das müsste sich im Zeitalter des Internets eigentlich auch langsam in nicht-katholischen Kreisen herumgesprochen haben.

      Maria ist die Mutter Jesu Christi und damit Gottesgebärerin. Dadurch hat sie, wie Sie ja auch schreiben, eine „Sonderstellung“ in der Bibel. Sicher erinnern Sie sich an den Bericht der Schrift, als Maria ihre Base Elisabeth besucht. Als Elisabeth sie begrüßt hat, spricht Maria u.a.: „Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.“ (Lk 1,48) Das ist die Grundlage, auf der Christen die Muttergottes verehren. Das IST biblisch.

      Auch obenstehendes Post nennt viele Gründe, warum Maria es wert ist, eine besonders liebevolle Beziehung zu ihr zu pflegen. Der Grundsatz, der bei der Verehrung Mariens immer besteht heißt: Durch Maria zu Jesus. Das ist derselbe Weg, den Gott zu uns Menschen genommen hat: Durch und aus Maria ist Gott Mensch geworden.

      Sie werden in der katholischen Liturgie und in katholischen Gebeten KEINE EINZIGE STELLE finde, wo Maria ANGEBETET wird (oder nennen Sie mir eine…). Vielmehr wird dabei IMMER auf ihren Sohn Jesus Christus verwiesen. Wer behauptet, dass Katholiken Maria anbeten, der lügt. Wir ehren sie und verehren sie und bitten Maria um ihre Fürsprache aber Christus, der Sohn Gottes und Gott selbst, ist der einzige Erlöser der allein angebetet wird.

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