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Donnerstag, 28. Juli 2011

Kardinal Meisner: Menschen nicht übergehen, denen die außerordentliche Form des römischen Ritus am Herzen liegt

Die Antwort des Kardinals auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zu feiern, lässt eigentlich keine andere Deutung zu als eine im positiven Sinne: auch wenn er zur Zeit keinen Anlass sehe, das zu tun, müsse er sich im Falle eines Falles erst intensiv darauf vorbereiten. Diese Formulierung legt nahe, dass der Erzbischof von Köln es durchaus nicht ausschließt, eine Bischofsmesse in der älteren Form zu feiern.

Dass er sich darauf „intensiv vorbereiten“ müsste, ist eine Tatsache, denn ein Pontifikalamt im Usus antiquior ist für den Zelebranten, der dies nicht gewohnt ist, eine diffizile Sache. Gleichzeitig zeigt diese Bemerkung des Kardinals, dass er sich innerlich bereits mit dem Gedanken beschäftigt hat, zu einem gegebenen Anlass ein solches Amt zu  zelebrieren.

Aber auch, wenn es nicht dazu kommen sollte, dass Kardinal Meisner ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form feiert,  so ist doch seine deutlich gemachte Haltung gegenüber der alten Messe, dem Wunsch des Papstes, diese zu fördern und der Respekt vor den Gläubigen, die diese Form der Hl. Messe wünschen, in einem Grade von Wohlwollen und Ermutigung geprägt, wie wir es von einem deutschen Bischof wohl noch nicht gehört haben.

Deshalb sollten die, die „den innigen Wunsch ausgesprochen (haben), die alte Tradition zu bewahren“ (Universae Ecclesiae, 5), dem Metropoliten der Kölner Kirchenprovinz dankbar sein, dieses Thema auf so respektvolle und schätzende Art und Weise in der Öffentlichkeit dargelegt zu haben.

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