Donnerstag, 24. Dezember 2015

Ein Kind ist uns geboren... Warum?



 Gottes Wort wird Fleisch...
"Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen,
dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege!"

"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!
Niemand kommt zum Vater, außer durch mich!"



Euch und Ihnen allen,
verehrte Leserinnen und Leser,
ein frohes, friedvolles und gnadenreiches Weihnachtsfest! 
Christ, der Retter ist da!




Weitere Beiträge zum Weihnachtsfest:





Giotto di Bondone (1266-1337), Die Geburt Jesu Christi; Scrovegni-Kapelle in Padua, Italien, um 1305; wikipedia commons (gemeinfrei)



Mittwoch, 9. Dezember 2015

Vernehmet die Lehre...


 
Wohlan denn, meine Kinder, hört auf mich:
Selig, die auf meine Wege achten.
Vernehmet die Lehre, seid weise und verwerft sie nicht!

aus der Lesung zum Hochfest der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria (Prov 8,32f)


Siehe auch:


Mittwoch, 2. Dezember 2015

Danke, o Herr, für Dein Priestertum!

Das Stift Heiligenkreuz hat unter dem Titel "How is it to Be Priest?" ein Video mit Statements zum Thema Priestertum gedreht. Priester und Studenten geben Antworten auf die Frage, was es bedeutet, Priester zu sein. Erfrischend und tief.
 +      +      +

Priesterweihe heißt:
Eingetauchtwerden in Ihn, in die Wahrheit.
Ich gehöre auf neue Weise ihm und so den anderen, "damit sein Reich komme". 


+      +      +
  
Gebet um gute Priester

Montag, 30. November 2015

Bald kommt der Herr - und alles wird neu


Ein Jahr nach dem anderen richtet an uns in seinem Verlauf immer wieder die gleichen Mahnungen, und vielleicht gibt es keine eindrucksvolleren als die, mit denen es in dieser Jahreszeit uns entgegentritt. Gerade der Frost und die Kälte, der Regen und die Dunkelheit, die uns jetzt überkommen, lassen die letzten düsteren Tage der Welt erahnen und rufen im frommen Herzen den Gedanken an sie wach.

Das Jahr hat sich erschöpft; Frühling, Sommer und Herbst haben der Reihe nach ihre Gaben gebracht und ihr Bestes getan; aber sie sind vorüber, und das Ende ist da. Alles ist aus und vorbei, alles ist dahin, alles ist übersättigt; wir sind des Vergangenen müde; wir wünschten uns die Jahreszeiten nicht länger, und das nun folgende rauhe Wetter steht, obwohl dem Körper unangenehm, in Einklang mit unseren Empfindungen und ist uns willkommen. 

Das ist die Geistesverfassung, die auf das Jahresende passt; und das ist die Geistesverfassung, die am Ende des Lebens gleicherweise Gute und Böse befällt. Die Tage sind gekommen, an denen sie kein Gefallen finden; dennoch möchten sie kaum wieder jung werden, auch wenn sie es könnten. Das Leben an und für sich ist schon recht, dennoch befriedigt es nicht.

So wird die Seele auf das Künftige geworfen, und in dem Maße, wie ihr Gewissen rein und ihre Fassungskraft klar und echt ist, freut sie sich festlich, dass "die Nacht vorgerückt ist und der Tag sich naht" (Röm 13,12), dass ein "neuer Himmel und eine neue Erde" kommen sollen (Offb 21,1); sie freut sich, wenn auch die früheren vergehen, oder vielmehr, weil sie vergehen, dass sie "bald den König in Seiner Pracht schauen und das Land der Ferne sehen wird".

Mit diesen Gefühlen erleben heilige Menschen den Winter und das Alter: sie harren - vielleicht mit einer gewissen Schwermut, aber im großen Ganzen getrost und ruhig, jedoch mit Ernst - auf die Ankunft Christi. Und mit eben diesen Gefühlen treten wir jetzt im Gebete Tag für Tag vor Gott...


aus: John Henry Newman, Sarto Verlag, Predigten Bd 5, 1. Predigt, S. 9

+      +      +

Selbst wenn es Größen im Himmel und auf der Erde gibt, die Götter genannt werden - und solche Götter und Herren gibt es viele -, so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alles kommt und zu dem wir gehen. Und wir haben nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den alles entstand und durch den wir leben. (1.Kor 8,5.6)


Foto: © privat

Mittwoch, 25. November 2015

Pläne des Friedens


 
Denn ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe, spricht der Herr,
Pläne des Friedens und nicht der Betrübnis;
denn ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.
 
Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch.
 
Sucht ihr mich, so findet ihr mich.
 
Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden!
 
 
 
 
Ein Manifest für den Frieden:
 
 

 
Bild: Rückkehr des verlorenen Sohnes; Rembrandt van Rijn, ca. 1668

Freitag, 6. November 2015

Gebet um gute Priester

Jesus, guter Hirte, Du bist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren war. Du hast das Priestertum der Kirche gestiftet, das Dein Werk für alle Zeiten fortsetzen soll. Wir flehen inständig zu Dir: Sende Arbeiter in Deinen Weinberg. Sende würdige Priester in Deine heilige Kirche. Gib, dass alle, die Du von Ewigkeit her zu Deinem Dienste auserwählt hast, Deinem Rufe folgen. Lass aber keinen Unberufenen sich in Dein Heiligtum eindrängen. Stärke alle Priester in ihrem schweren Beruf. Segne ihre Mühen und Arbeiten. Lass sie das Salz der Erde sein, ein Licht, das allen Gläubigen durch Wort und Beispiel voranleuchtet. Verleihe ihnen Weisheit, Geduld und Festigkeit, damit sie Deine Ehre fördern, Dein Reich in den Herzen der Menschen ausbreiten und die ihnen anvertrauten Seelen zum ewigen Leben führen. Amen.


aus dem alten Speyrer Gesangbuch "Salve Regina"; gefunden auf dem neuen Blog "Feuer und Flamme" von Scriptor flammae


 
Weiteres zum Thema "Gebet um gute Priester":

Dienstag, 3. November 2015

Allerseelenmonat November



Gebet für unsere Verstorbenen

Herr, Jesus Christus, König der Herrlichkeit, bewahre die Seelen der verstorbenen Gläubigen vor den Qualen der Hölle und vor den Tiefen der Unterwelt.

Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen, dass die Hölle sie nicht verschlinge, dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis.

Vielmehr geleite sie St. Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht, das Du einstens dem Abraham verheißen und seinen Nachkommen.

Opfergaben und Gebete bringen wir zum Lobe Dir dar, o Herr! Nimm sie an für jene Seelen, deren wir heute gedenken. Herr, lass sie vom Tode hinübergehen zum Leben.

Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr, bei Deinen Heiligen in Ewigkeit: denn Du bist mild. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.
 
Aus dem Messformular zur 1. Messe am Allerseelen-Tag (Offertorium und Communio), Schott-Messbuch


Weiteres zum Thema Allerseelen und Ablass:


Bild: Kreuzigungsgruppe auf dem Kevelaerer Friedhof bei den Priestergräbern

Dienstag, 6. Oktober 2015

"DEMO FÜR ALLE" am kommenden Sonntag in Stuttgart



Am Sonntag, den 11. Oktober 2015, findet in Stuttgart wieder eine "DEMO FÜR ALLE" gegen die staatlich verordnete Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder statt. Die Demo beginnt um 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schillerplatz mit Live-Musik und Beiträgen verschiedener Redner, bevor sich der Familien-Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt in Bewegung setzt.

Botschaft zur Demo am 11. Oktober 2015 von Hedwig Freifrau von Bevervoerde:

 

Informationen über die geplanten Maßnahmen der Landesregierung und über das Anliegen der "DEMO FÜR ALLE"-Teilnehmer finden Sie hier

Informationen
konkret zur "DEMO FÜR ALLE" am 11.10.2015 hier.




Datum: Sonntag, 11. Oktober 2015
Uhrzeit: 14 Uhr
Ort: Stuttgart / Schillperlatz



 +      +      +

Montag, 5. Oktober 2015

Familie, Ort der Heiligkeit

 

Die Familie ist Ort einer vom Evangelium inspirierten Heiligkeit, die sich unter den gewöhnlichsten Bedingungen verwirklicht. Dort nimmt man die Erinnerung der Generationen in sich auf und schlägt Wurzeln, die befähigen, sich nach hohen Zielen auszustrecken.

Die Familie ist Ort der Unterscheidung, wo man dazu angeleitet wird, den Plan Gottes für das eigene Leben zu erkennen und vertrauensvoll anzunehmen. Die Familie ist Ort der Unentgeltlichkeit, einer taktvollen, brüderlichen und solidarischen Gegenwart, die lehrt, aus sich selbst herauszugehen, um den anderen anzunehmen, um zu vergeben und Vergebung zu spüren.


Papst Franziskus am 03.10.2015, Ansprache bei der Gebetsvigil am Vorabend der Eröffnung  der Ordentlichen Bischofssynode über die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute




Jesus, Maria und Josef,
in euch betrachten wir
den Glanz der wahren Liebe,
an euch wenden wir uns voll Vertrauen.

Heilige Familie von Nazareth,
mache auch unsere Familien
zu einem Ort der Gemeinschaft
zu einem Heim des Gebets,
zu einer authentischen Schule des Evangeliums
und zu einer kleinen Hauskirche.

Heilige Familie von Nazareth,
nie mehr gebe es in unseren Familien
die Erfahrung von Gewalt, Egoismus oder Spaltung.
Wer gekränkt wurde oder Anstoß genommen hat,
finde bald Trost und Heilung.

Heilige Familie von Nazareth,
möge die kommende Bischofssynode
allen die Heiligkeit und Unantastbarkeit der Familie,
ihre Schönheit im Plan Gottes
wieder neu bewusst machen.

Jesus, Maria und Josef,
hört und erhört unser Flehen! Amen.



Bild: Hl. Familie; Lawrence OP via flickr

Sonntag, 4. Oktober 2015

"Würden Sie dieses Etwas anwenden?"



Wenn es etwas gäbe, das Sie ganz einfach zu Jesus führt, das Ihre Augen für Jesus öffnet, um ihn immer wieder in einem neuen Licht zu sehen und das Ihr Herz mit Liebe zu Jesus füllt, würden Sie dieses Etwas dann gebrauchen und anwenden?

Nun, dieses Etwas gibt es bereits seit vielen Jahren. Es ist das Rosenkranzgebet. (...) Die Muttergottes steht Jesus nie im Wege, sondern sie ist Wegbereiterin und Wegbegleiterin, die uns immer zu Jesus führt. Der Rosenkranz ist zugleich mündliches und betrachtendes Gebet. Unser Mund betet die Ave Maria gleichsam als Begleitmelodie, während unser Herz die Geheimnisse des Lebens Jesu betrachtet. (...)

Die  Hand der Muttergottes führt uns zu Jesus; durch ihre Augen betrachten wir Jesus und durch ihr Herz lieben wir Jesus. Dies geschieht im gut gebeteten Rosenkranz...


Generalvikar Andreas M. Fuchs (Chur) in "Schweizerisches Katholisches Sonntagsblatt", Nr. 27/2015


Foto: Mariengrotte im Klostergarten Steyl (NL); privat

Freitag, 2. Oktober 2015

Denkmal in Regensburg: Fritz Gerlich - Prophet, Publizist, Märtyrer

Einweihung einer Bronzebüste des 1934 von den Nazis ermordeten katholischen Journalisten und NS-Widerstandskämpfers Fritz Gerlich in Regensburg

Am 29. September 2015, dem Fest des hl. Erzengels Michael,  hat der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer unter Anwesenheit des Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs und einiger Bürger der Stadt  eine Bronzebüste des NS-Gegners und Konvertiten Fritz Gerlich der Öffentlichkeit vorgestellt und gesegnet.

Fritz Gerlich (1883 - 1934) lebte vor seiner Verhaftung und späteren Ermordung durch die Nazis in München, wo in der Nähe des Königsplatzes ebenfalls eine Bronzebüste zur Erinnerung und Mahnung aufgestellt wurde. Er war Hauptschriftleiter der „Münchner Neuesten Nachrichten" und später Gründer der katholischen Zeitschrift "Der gerade Weg"; ein "radikaler Verfechter eines freien und unabhängigen Journalismus".


"Einen besseren Patron für den wahrheitssuchenden
Journalismus als Gerlich gibt es kaum." 

(Bischof Dr. Rudolf Voderholzer)




Videos: z. B. hier, hier und hier

Mehr über Fritz Gerlich im Fernsehen
am kommenden Sonntag (04.10.2015) um 18:30 in der ARD-Sendung "Horizonte"



Fritz Gerlich; von Markus Siedler (1870-1938) - Berlin Document Centre. Lizenziert unter Gemeinfrei Wikimedia Commons

Freitag, 25. September 2015

Verblödete Blogger? Wenn doch die Welt so einfach wäre...

Ehrlich gesagt habe ich gar keine Lust, solcherart arrogante und kenntnisfreie Aussagen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zu kommentieren. Es sei ihm zugute gehalten, dass er - nach eigener Aussage - gar nicht weiß, wovon er spricht...


Ich bin deshalb froh, dass einige andere katholische Blogger dies bereits erledigt haben:


Eingebetteter Bild-Link


Und ergänzend - den Fragensteller betreffend - eine Anmerkung von "Clamor meus" zum "falschen Gerede vom katholischen Fundamentalismus" (s. hier)!

Huch... Dass die Liste so lang würde, hätte ich ja nicht gedacht, aber es gibt keinen Zweifel: DIE BLOGOEZESE LEBT! :-)


Aber doch noch ein kurzes - im Nachhinein etwas länger gewordenes - eigenes Wort:

Auf der Fuldaer Pressekonferenz zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung der DBK von einem anwesenden Priester (s. Video unten) gefragt nach einem eventuellen entschiedeneren Vorgehen seitens der Bischofskonferenz gegen "Fundamentalisten" innerhalb der Kirche, die sich auf Portalen wie z. B. "katholisches.info" usw. "austoben", machte Kardinal Marx gleich die Gärtner zu Böcken, indem er undifferenziert die "Portale und Blogs" der katholischen Szene diskreditierte und undifferenziert zur Quelle einer "generellen Gefährdung" abstempelte.

"Diese Verbloggung führt auch zu Verblödung, manchmal", konstatierte der ehemalige Medienbischof und meinte damit, dass es keine gute Idee sei, wenn "alle mit allen über alles reden". Auch er hätte früher gedacht, dass diese Methode den Diskurs verlebendigen und intensivieren würde, jedoch sei das Gegenteil der Fall. (In dieser Aussage eine Kritik am unfruchtbaren Dialogprozess der dt. Bischofskonferenz zu sehen, dürfte jedoch wohl zu optimistisch sein...)

Andererseits nehme er, Marx, wahr, dass sich "Szenen untereinander treffen" und "sich gegenseitig bestätigen und hochjubeln", aber nicht argumentativ in Diskurs treten mit Andersdenkenden. Für ihn sei das deshalb "relativ uninteressant", weil er selbst eher ein dikussionsfreudiger Mensch sei und "nicht nur Beschwörungen oder Verschwörungen oder Verschwörungsbedrohungen" wolle. Man merkte es dem Papstberater an, dass er keine Ahnung davon hat, was sich im Internet im Bereich katholischer Blogs abspielt. 

Bloggerkollege Josef Bordat bringt es auf den Punkt, woran die Analyse Marxens scheitert: "Sich über “Blogs” zu äußern ist etwa so als äußere man sich über “Bücher”. Die Frage, was man von “Büchern” halte, muss eine Gegenfrage provozieren: “Welches meinste denn?”...

Aber für den Münchener Kardinal ist fraglich, ob sich die Bischofskonferenz mit "diesen Portalen und Blogs" beschäftigen soll. Er beauftragte den Sekretär der dt. Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, und deren Sprecher, Matthias Kopp, die Szene im Auge zu behalten und zu beobachten.

Weitere pauschalisierende Zitate des Kardinals über katholische Blogger:

"Aber das Christentum hat in seinem Gründer ein so starkes Korrektiv! Unüberbietbar! Also wer kann sich denn auf Jesus von Nazareth berufen und alle anderen Menschen erniedrigen. Wer kann das tun? Niemand kann das tun!"  (Außer Herr Kardinal selbst, versteht sich...)

"Du kannst zwar vielleicht ein intelligenter Mensch sein, aber ein Christ bist du nicht. So ist das halt."




Das pauschale vernichtende Urteil des Kardinals über "Portale und Blogs" die sich mit dem Glauben befassen, ist umso erstaunlicher, als dass das offizielle Portal der Bischofskonferenz und des Kirchensteuervereins "Katholische Kirche in Deutschland",  katholisch.de fast täglich den Glauben der katholischen Kirche in Frage stellt und Autoren eine Plattform bietet, deren erklärtes Ziel es ist, die Lehre der Kirche nach ihrem eigenen Gusto zu ändern, so Verwirrung unter den Lesern des Portals stiftet und die Glaubwürdigkeit der Kirche schwächt.

Erst letzte Tage bot sie einem Tübinger Theologiestudenten Raum, um den Katechismus der Kirche, indem der Glaube allgemeinverständlich zusammengefasst und erklärt ist, als überholt und nicht brauchbar für das reale Leben darzustellen und nicht weniger als eine Änderung der Ehelehre der Kirche zu fordern. Gestern (24.09.2015) lässt katholisch.de unter der Überschrift "Sehe ich aus wie Maria?" eine Studentin zu Wort kommen, die scheinbar auf einem anderen Planeten wohnt, denn sie meint, dass die Kirche Familien mit Kinderwunsch nicht unterstützen würde...

Andererseits können wir uns natürlich ganz entspannt zurücklehnen. Denn Kardinal Marx meint gar nicht uns, die Blogger, die wir uns spaßeshalber als Blogoezese bezeichnen und uns bemühen, gegen alle Widerstände - auch von offizieller deutschen Kirchenseite - die Frohe Botschaft zu verbreiten, sondern wirklich nur die Verschwörungs- und Fundamentalistenblogs und -portale. Und da hat der Kardinal dann doch auch wieder recht...



+      +      +

Sonntag, 20. September 2015

Neues Gratis-Buch: Heiliges Rom

„Heiliges Rom“ von P. Martin Ramm FSSP ist allerbestens auf die Bedürfnisse von Pilgern zugeschnitten. Dabei legt es einen deutlichen Schwerpunkt auf die Gestalt des hl. Apostels Petrus. Es bietet reichlich geistliche Nahrung und stellt nicht nur heilige Orte, sondern auch die heiligen Menschen vor, die dort gelebt haben.

Das Buch überrascht mit einer Fülle interessanter Details, die kaum anderswo zu lesen sind, und erzählt alte Geschichten, die in neueren Publikationen oft verschämt verschwiegen werden. Dabei entspricht das Werk durchaus dem heutigen Stand der Wissenschaft und verweist auf Ergebnisse neuerer Forschungen. (introibo.net)

Aber nicht nur für Rompilger ist dieses Gratis-Buch interessant, sondern für jeden, der sich ein wenig in das "heilige Rom" und seine Heiligen vertiefen will.

Ein überaus gelungenes großartiges Werk über das christliche Rom, seine Schätze und Heiligen hat Pater Martin Ramm FSSP da geschaffen! Jetzt liegt es zum Versand bereit..


Heiliges Rom

Auf den Spuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus




Leseprobe: bitte hier klicken! 

Bestellmöglichkeiten, weitere Informationen und Gratisschriften über den katholischen Glauben finden Sie auf "Introibo.net".


+      +      +

Montag, 31. August 2015

Domspatz-Soirée zur Familiensynode am 04. September 2015 in München

Ehe und Familie aus christlicher Sicht -
Hintergrund und Bedeutung der Familiensynode

mit
Prof. Dr. Andreas Wollbold
Rainer Beckmann und
Sr. Michaela Mayer ISA

am Freitag, 4. September, 19:30 Uhr (Einlass: ab 18:45 Uhr)

Neuhauser Straße 15, 80331 München

Eintritt: 10 Euro
Jugendliche bis siebzehn Jahre und Ordensleute zahlen keinen Eintritt
 


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,

mit Spannung sehen viele Menschen innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche der zweiten Phase der Familiensynode entgegen. Von 4. bis 25. Oktober 2015 geht es in Rom um Berufung und Mission der Familie in der Kirche und der heutigen Welt.

Wird die katholische Weltkirche Ehe und Familie neu definieren? Wird sie „aus Barmherzigkeit“ oder wegen der „heutigen Lebenswirklichkeit“ mit Menschen, die andere Vorstellungen von Ehe und Familie leben, anders umgehen als bisher? Oder wird es ihr gelingen, das christliche Ehe- und Familienbild neu und überzeugend zu begründen, klarer herauszustellen, worin das Wesen des Ehe-Sakraments besteht, wozu der Schöpfer die Familie eigentlich berufen hat? Wird Sie die Sehnsucht nach einer Gesellschaft wecken können, in der viele Menschen das christliche Familien-Ideal überzeugend leben?

Der Lehrstuhl-Inhaber für Pastoraltheologie an Ludwig-Maximilians-Universität München, Professor Dr. Andreas Wollbold, hat diese Fragen tiefer durchdacht als viele andere und die Diskussion in jüngster Zeit durch bahnbrechende Vorschläge befruchtet. Zusammen mit ihm begegnen wir Schwester M. Michaela Mayer ISA, die im Kloster Brandenburg/Iller „Treffen für Menschen in Trennung, Scheidung, Wiederverheiratung und Witwenschaft“ ins Leben gerufen hat und dem bekannten Richter und engagierten Lebensrechtler Rainer Beckmann, der vor kurzem, auch aus persönlicher Betroffenheit heraus, das Buch „Das Evangelium der ehelichen Treue: Eine Antwort auf Kardinal Kasper“ veröffentlicht hat.

Unsere Soirée bietet die seltene Gelegenheit, Klarheit in einer heillos erscheinenden Debatte zu gewinnen, die Freude an den ewigen Wahrheiten über Ehe und Familie neu zu entdecken und die Bedeutung der Familien-Synode tiefer zu erfassen.

Machen Sie bitte auch in Ihrem Bekanntenkreis auf diesen spannenden Abend aufmerksam!

Jeder Interessierte ist eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir empfehlen aber wegen des begrenzten Platzangebots eine (für Sie unverbindliche) Platzreservierung unter Telefon: 0 83 85 / 9 24 83 37 oder buero@raggs-domspatz.de. Das Kulturzentrum Movimento findet man in der Münchner Fußgängerzone, direkt gegenüber Sankt Michael, Eingang durch die KULT-Passage (früher: Haertle-Passage).

Näheres zur Veranstaltung und zu den Referenten finden Sie hier.


Herzliche Einladung!

Ihr
Michael Ragg

+      +      +


Weitere Infos zur anstehenden Ordentlichen Bischofssynode in Rom zum Thema Ehe und Familie:

+      +      +

Mittwoch, 26. August 2015

"Fühle mich zum Engagement provoziert..."

 


Irgendwie kam mir diese Situation aus Robert Spaemanns Autobiographie aus eigener Erfahrung (wenn natürlich auch auf anderem Niveau) bekannt vor:


Befragt nach seiner außeruniversitären publizistischen Tätigkeit, antwortete der Philosoph Spaemann - eher beiläufig:
"[...D]iese publizistischen Ausflüge waren weniger von den Aufgaben meiner Lehre oder von meinen philosophischen Versuchen bestimmt als von einem Engagement, zu dem ich mich provoziert fühlte. Rousseau schreibt einmal: "Ich würde mir nicht anmaßen, Menschen belehren zu wollen, wenn ich nicht beobachtete, wie andere sie irreführen." Das gilt auch für mich. Am Beginn eines Textes steht für mich fast immer irgendeine Irritation.

Wenn alles in Ordnung wäre und wenn ich dem meisten, was ich lese, zustimmen könnte, dann wäre ich zufrieden. Ich würde gerne schöne Dinge tun und nicht die Last des Schreibens auf mich nehmen. Aber wenn die Provokation stark genug ist, dann meldet sich bei mir unwillkürlich Widerspruch."

zitiert aus: Robert Spaemann - Über Gott und die Welt, Eine Autobiographie in Gesprächen; Verlag Klett-Cotta; AD 2012; S. 168 (s. Quellen)


Lesenswertes über Robert Spaemann:
 
 +      +      +

Dienstag, 25. August 2015

Es gibt nichts Neues unter der Sonne...

Das zeigen auch die gegenwärtigen Diskussionen um Ehe und Familie innerhalb der katholischen Kirche. Eigentlich sind die Grundlagen einer kirchlichen Haltung und Pastoral gegenüber zivil wiederverheirateten Geschiedenen oder gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, um die zwei zur Zeit wohl meistdiskutierten Themenbereiche zu nennen, längst gelegt. Es gibt zahlreiche kirchliche bzw. lehramtliche Dokumente, die sich mit diesen Problemen der gegenwärtigen Glaubenskrise befassen und Hilfen und Lösungen für alle Menschen guten Willens vorschlagen.

Dennoch lassen sich selbst (oder gerade?) Theologen bei der Lösungssuche immer wieder von denselben Fallstricken einwickeln, sodass sie den hilfebedürftigen Gläubigen, die sich in "Lebenswirklichkeiten" verstrickt haben, die außerhalb des Heilsplans Gottes liegen, nicht wirklich eine Hilfe sind. Stattdessen versuchen sie, die Sünde zu relativieren oder gar zur Tugend zu erklären - vielleicht auch deshalb, um Kirchenmitglieder (Kirchensteuerzahler) bei Stange zu halten.

Besonders abwegig wird es, wenn nicht-glaubenskonforme gelebte "Wirklichkeiten" auf einmal als authentischer Ausdruck des übernatürlichen Glaubenssinns (Sensus fidei) erklärt werden sollen, nach dem sich das kirchliche Lehramt zu richten habe. Erklärt wird dieser Anspruch zumeist aus der Geschichtlichkeit von biblischen Texten und kirchlicher Lehre, die - wie übrigens auch die Dogmen - einer Neuentdeckung und Neuinterpretation für die heutige Zeit bedürfen.

Diese Sichtweise wurde von der Kirche stets verurteilt und abgewiesen bzw. korrigiert. Einblick und Auskunft geben die Dokumente, die für alle, in viele Sprachen übersetzt, über das Internet - z. B. auf den Seiten des Vatikans - öffentlich zugänglich sind.

So heißt es beispielsweise in einem Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre vom 29.12. 1975 zu einigen Fragen zur Sexualethik:

4. Zu Unrecht behaupten (...) heute viele, daß man weder in der menschlichen Natur noch im geoffenbarten Gesetz eine andere absolute und unveränderliche Norm als Regel für unsere einzelnen Handlungen finden könne als jene, die im allgemeinen Gebot der Liebe und der Achtung vor der menschlichen Würde zum Ausdruck kommt. Als Beweis für diese Behauptung führen sie an, daß die sogenannten Normen des Naturgesetzes oder die Vorschriften der Heiligen Schrift nur als Ausdruck einer besonderen Kulturform in einem bestimmten geschichtlichen Augenblick angesehen werden können.

In Wirklichkeit jedoch weisen die göttliche Offenbarung und, in dem ihr eigenen Bereich, auch die philosophische Erkenntnis dadurch, daß sie echte Erfordernisse der Menschheit aufzeigen, notwendig auf die Existenz unveränderlicher Gesetze hin, die in die konstitutiven Elemente der menschlichen Natur eingeschrieben sind und die in allen vernunftbegabten Wesen als identisch erscheinen.

Ferner hat Christus seine Kirche als »die Säule und das Fundament der Wahrheit« gegründet.(1) Unter dem Beistand des Heiligen Geistes bewahrt sie ununterbrochen und übermittelt sie ohne Irrtum die Wahrheiten der sittlichen Ordnung und interpretiert authentisch nicht nur das geoffenbarte positive Gesetz, sondern »auch die Prinzipien der sittlichen Ordnung, die aus dem Wesen des Menschen selbst hervorgehen« (2) und die volle Entfaltung und die Heiligung des Menschen betreffen. Die Kirche aber hat im ganzen Verlauf ihrer Geschichte bestimmten Vorschriften des Naturgesetzes immer eine absolute und unveränderliche Geltung zuerkannt und in deren Übertretung einen Widerspruch zur Lehre und zum Geist des Evangeliums gesehen.

5. Da die Sexualethik bestimmte Grundwerte des menschlichen und christlichen Lebens betrifft, wird diese allgemeine Lehre in gleicher Weise auch auf sie angewandt. Es gibt in diesem Bereich Prinzipien und Normen, die die Kirche ohne Zögern stets als einen Bestandteil ihrer Lehre überliefert hat, wie sehr auch die Meinungen und Sitten in der Welt zu ihnen im Gegensatz gestanden haben mögen. Diese Prinzipien und Normen haben ihren Ursprung keineswegs in einer bestimmten Kulturform, sondern in der Erkenntnis des Gesetzes Gottes und der menschlichen Natur. Deshalb können sie auch nicht unter dem Vorwand einer neuen kulturellen Situation als überholt angesehen oder in Zweifel gezogen werden. (...)


 (1) 1 Tim 3, 15.
 (2) Dignitatis Humanae, Nr. 14: AAS 58 (1966), S. 940; vgl. Pius XI., Enz. Casti Connubii, 31. Dez. 1930: AAS 22 (1930), S. 579-580; Pius XII., Ansprache vom 2. Nov. 1954: AAS 46 (1954), S. 671-672; Johannes XXIII., Enz. Mater et Magistra, 15. Mai 1961: AAS 53 (1961), S. 457; Paul VI., Enz. Humanae Vitae, 25. Juli 1968, Nr. 4: AAS 60 (1968), S. 483.

Die Dokumente haben bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Würden dem Volk Gottes nicht viele längst überflüssige Diskussionen und Holzwege erspart bleiben, wenn die lehramtlichen Verlautbarungen des Heiligen Stuhls mehr gelesen und rezipiert würden - von Laien, aber auch von Theologen?


+      +      +

Sonntag, 23. August 2015

Das Ziel unseres Lebens


Wenn unser Leben im Licht der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau Maria gesehen wird, ist es kein sinnloses Umherziehen, sondern es ist eine Pilgerschaft, die trotz aller Ungewissheit und Leiden ein sicheres Ziel hat: das Haus unseres Vaters, der uns voll Liebe erwartet. Es ist schön, daran zu denken, dass wir einen Vater haben, der uns mit Liebe erwartet, und auch unsere Mutter ist dort oben und erwartet uns mit Liebe.

Ansprache von Papst Franziskus zum Angelus-Gebet am 15. August 2015 (Fest Mariä Himmelfahrt)

Donnerstag, 20. August 2015

Weiler im Allgäu: Vortrag zur Gender-Diskussion am 16. September 2015

Was Männlichkeit und Weiblichkeit aus christlicher Sicht bedeuten, ist Thema eines Vortrags der Katholischen Erwachsenenbildung in Weiler am
Mittwoch, 16. September.
Der öffentliche Vortrag des Journalisten Michael Ragg im Kolpinghaus, Kolpingstraße 12, 88171 Weiler-Simmerberg, beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ausgehend von der Bedeutung der Geschlechtlichkeit im göttlichen Schöpfungsplan und im christlichen Menschenbild nimmt der Referent zur aktuellen Gender-Diskussion Stellung, in der Unterschiede zwischen den Geschlechtern als nicht wesentlich angesehen und die freie Wählbarkeit des eigenen Geschlechts behauptet wird. Der Referent ruft dazu auf, die Gender-Debatte als Chance zu sehen, das eigene Mann- und Frausein neu zu entdecken und daraus Kräfte freizusetzen, die sich in Familie und Gesellschaft positiv auswirken.

Michael Ragg war langjähriger Pressesprecher der Päpstlichen Stiftung "Kirche in Not" und leitet jetzt in Opfenbach die Agentur "Ragg´s Domspatz", die christliche Kongresse, Podiumsdiskussionen, Pilgerreisen und Vorträge organisiert. Bekannt ist der Referent vor allem als Moderator auf christlichen Radio- und Fernsehsendern, als Organisator christlicher Kongresse sowie als Vortragsredner und Publizist.

Nähere Informationen zum Vortrag gibt es unter Telefon: 0 83 85 / 9 24 83 37.



Mittwoch, 19. August 2015

Die Häresie der Gendertheorie

Menschen, die sich von einer solchen Ideologie (Anm.: gemeint ist die Gendertheorie) verblenden lassen, die jeder Vernunft, Erfahrung und Plausibilität widerspricht, merken scheinbar gar nicht, wie sehr sie sich manipulieren und verführen lassen.


Weihbischof Dr. Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart) am 15. August 2015 in Wigratzbad (Wortlaut der ganzen empfehlenswerten Predigt hier via keth.net)




+      +      +

Samstag, 15. August 2015

Selig bist du, Jungfrau Maria, die du den Schöpfer des Weltalls unter deinem Herzen getragen und geboren hast!



Am 1. November 1950 verkündigte der ehrwürdige Diener Gottes Papst Pius XII. als Dogma, daß die Jungfrau Maria, »nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden« ist. Diese Glaubenswahrheit war der Überlieferung bekannt, wurde von den Kirchenvätern bekräftigt und war vor allem ein wesentlicher Aspekt der Verehrung, die der Mutter Christi entgegengebracht wurde.

Gerade das Element der Verehrung war sozusagen die entscheidende Antriebskraft für die Formulierung dieses Dogmas: Das Dogma ist gleichsam ein Lobpreis der allerseligsten Jungfrau. Das geht auch aus dem Text der Apostolischen Konstitution hervor, wo es heißt, daß das Dogma »zur Ehre des Sohnes, […] zur Mehrung der Herrlichkeit der erhabenen Gottesmutter, zur Freude und zum Jubel der ganzen Kirche« verkündigt wird.

So wurde in dogmatischer Form das zum Ausdruck gebracht, was bereits in Verehrung und Frömmigkeit des Gottesvolkes als höchste und beständige Verherrlichung Mariens gefeiert wurde: Der Akt der Verkündigung der Aufnahme Mariens in den Himmel erwies sich gleichsam als eine Liturgie des Glaubens. (...)

Eine Sache, eine Hoffnung ist sicher: Gott wartet auf uns, er erwartet uns, wir gehen nicht ins Leere, wir werden erwartet. Gott wartet auf uns, und wenn wir in die andere Welt gehen, finden wir die Güte der Mutter, finden wir unsere Lieben, finden wir die ewige Liebe. Gott erwartet uns: Das ist unsere große Freude und die große Hoffnung, die gerade aus diesem Fest heraus entsteht. Maria besucht uns, und das ist die Freude unseres Lebens, und die Freude ist Hoffnung. (...)

Vertrauen wir uns ihrer mütterlichen Fürsprache an, auf daß sie uns vom Herrn erlange, unseren Glauben an das ewige Leben zu stärken; sie möge uns helfen, die Zeit, die Gott uns schenkt, gut und mit Hoffnung zu leben – einer christlichen Hoffnung, die nicht nur Sehnsucht nach dem Himmel ist, sondern das lebendige und aufrichtige Verlangen nach Gott hier in der Welt, das Verlangen nach Gott, das uns zu unermüdlichen Pilgern macht und in uns den Mut und die Kraft des Glaubens nährt, die gleichzeitig Mut und Kraft der Liebe sind. Amen.





Weiteres zum Thema "Dogmen über die Gottesmutter Maria":




Donnerstag, 13. August 2015

Erklärung des Churer Bischofs Vitus Huonder zu der absurden Unterstellung, er befürworte Gewalt gegen homosexuell empfindende Menschen

Dem glaubens- und lehramtstreuen Bischof war nach einem Vortrag auf dem Kongress "Freude am Glauben" absurderweise vorgeworfen bzw. unterstellt worden, er propagiere die Todesstrafe für Homosexuelle und rufe zu Gewalt gegen ebensolche auf. Während die Ankläger die alttestamentlichen Textstellen Lev 18,22 und 20,13 wörtlich auslegen wollten, war es für den Bischof selbstverständlich, dass diese Zitate nicht wörtlich zu verstehen (und auszuführen) sind, dass sie aber darauf hinweisen, dass es "eine drastische Ablehnung homosexueller Handlungen gibt, und dass wir uns als Christen dessen bewusst sein müssen". Der Bischof erläutert ausführlich und für jeden Menschen guten Willens nachvollziehbar seine Ausführungen im Fuldaer Vortrag.

Aus der Stellungnahme des Churer Bischofs zu den Missverständnissen um seinen am 31. Juli 2015 gehaltenen Vortrag über "Die Ehe, Geschenk, Sakrament und Auftrag":
"Selbstverständlich trete ich nicht für die alttestamentarische Forderung nach der Todesstrafe für homosexuell empfindende Menschen ein. Auch dann nicht, wenn dies fachtheologisch ummäntelt daherkäme, wie man mir zu unterstellen scheint. Die gewählten Zitate sind nicht Ausdruck meiner Gesinnung, sondern vielmehr meiner Überzeugung, dass im Rahmen einer theologischen Reflexion keine Textstellen aus der Heiligen Schrift verschwiegen werden dürfen, nur weil sie im heutigen Kontext Schwierigkeiten bereiten. Ich habe einen 22seitigen Text verfasst, mit 16 teils umfangreichen Fussnoten, Literaturhinweisen und Belegstellen. Insgesamt werden 11 Texte aus dem Alten und Neuen Testament ausführlich zitiert und dann jeweils kurz erläutert. Diese Ausführlichkeit der Zitierung schien mir geboten, da es erstens ein mündlicher Vortrag war und da ich zweitens das Alte Testament nicht zensurieren wollte. Deshalb habe ich an sechster Stelle auch die alttestamentlichen Stellen Levitikus (Lev) 18,22 und 20,13 vollständig zitiert.

Die Erläuterung dieser Stellen habe ich nach einem einleitenden Satz in zwei Teile gegliedert. Der erste spricht von der theologischen Bewertung homosexueller Handlungen im Rahmen des Alten Testamentes, der zweite vom Handeln der Kirche aus heutiger, christlicher (neutestamentlicher) Sicht. (...)

Aufgrund dieser Zweiteilung des Gedankengangs in theologische Reflexion und Aussagen über das kirchliche Handeln war für mich klar, dass das kirchliche Handeln immer Hilfe zum Leben ist und nicht den Tod bringt. Dieses kirchliche Handeln besteht in Mitgefühl und Takt, nicht in Herabsetzung. Dies entspricht auch dem „Katechismus der Katholischen Kirche“ (Nr. 2357-2359), den ich in der Anmerkung 10 in diesem Zusammenhang zitiere."

Der Wortlaut der Stellungnahme vom 12. August 2015 ist auf der Seite des Bistums Chur (hier) zu finden.

Bischof Huonder entschuldigt sich ausdrücklich bei all jenen, die sich "verletzt gefühlt haben, besonders bei homosexuell empfindenden Menschen" und räumt auch eigene Fehler in der Konzeption und mangelnde Klarheit bei der Formulierung des Textes ein.



Weitere Beiträge zu den "Anfeindungen gegen Bischof Huonder und die katholische Kirche":


 +      +      +

Mittwoch, 12. August 2015

Solidarität mit Bischof Huonder

Gegen die absurden und verleumderischen Unterstellungen gegen den Churer Bischof Dr. Vitus Huonder und die Teilnehmer am Fuldaer Kongress hilft nur, darauf hinzuweisen, was der Bischof tatsächlich gesagt hat: In einem knapp 50minütigen Vortrag referierte er anhand von Schriftstellen aus dem Alten und dem Neuen Testament, der Hl. Schrift (Bibel), über die Grundlagen der kirchlichen Lehre zu Ehe, Familie und Sexualität. Dabei sprach er auch über das der göttlichen Ordnung entsprechende Verbot von gleichgeschlechtlichen Handlungen und die Unmöglichkeit von ebensolchen "Ehe- und Familienmodellen".

Bischof Huonder hat auf dem Kongress "Freude am Glauben" in Fulda zu einem Publikum gesprochen, dem die Grundlagen des Christlichen - wenigstens in groben Zügen - bekannt gewesen sein dürften. Es ist daher klar, dass keiner der Zuhörer im Ernst an eine (Wieder-) "Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle" auch nur dachte, als Bischof Huonder die alttestamentliche Schriftstellen aus dem Buche Leviticus zitierte - selbstverständlich auch der Bischof selbst nicht. 


Die Originaltexte in Wort und Bild:

Der Text des Vortrags von Bischof Vitus Huonder beim Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken zum Thema "Homosexualität"

Video des Vortrags von Bischof Huonder: "Die Ehe Geschenk, Sakrament und Auftrag" am 31. Juli 2015
6. Lv 18,22; 20,13
Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel. 

Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.

Die beiden Texte legen mit weiteren anderen Stellen der Heiligen Schrift, insbesondere im Buch Levitikus, die göttliche Ordnung vor, welche für den Umgang mit der Sexualität gilt. In unserem Fall geht es um die gleichgeschlechtliche Praxis. Die beiden zitierten Stellen allein würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben. Die Aussage hat daher auch Bedeutung für die Definition der Ehe und der Familie. Da gibt es keine Vielfalt der Ehe- und Familienmodelle. Davon nur schon zu sprechen, ist ein Angriff auf den Schöpfer, aber auch auf den Erlöser und Heiligmacher, also auf den dreifaltigen Gott.

Die Seelsorge muss sich in der Frage nach der göttlichen Ordnung richten. Ihr Auftrag ist, im Bewusstsein des Seelenheils, also in pastoraler Liebe - im Unterschied zu einem reinen Humanismus - die Menschen in jeder Hinsicht aus dem Zustand der gefallenen Natur zu befreien zum Leben als Kinder des Lichtes (Eph 5,8) (9). Der Glaube ist für alle Menschen, auch für Menschen mit homophiler Neigung eine Hilfe und kann zu einer Umleitung der diesbezüglichen Orientierung führen, zu einer Beherrschung des Sexualtriebes und zu ihrer Einordnung ins eigene Leben entsprechend der göttlichen Weisung (10).

 (9)  Vgl. entsprechende Fußnote im Originaltext.
(10) Vgl. dazu: Katechismus der Katholischen Kirche 2357-2359.


9.   Röm 1,18-2815

Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen. Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, so dass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung. Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, so dass sie tun, was sich nicht gehört.

Paulus kennzeichnet die gleichgeschlechtliche Praxis als "entehrende Leidenschaft", als "Begierde", als "Unzucht", als eine "Verirrung" (vgl. die Verse 23-28). Sie ist ein Tun, das sich "nicht gehört". Sie ist eine Folge des Abfalls von Gott, von der wahren Gottesverehrung und auch ein Zeichen von Gottes Abwendung vom Menschen ("er lieferte sie aus"). Gott hat vom Menschen, da er sich nicht bessern will, etwas plakativ gesagt, sozusagen genug und überlässt ihn seinen entehrenden Leidenschaften und Begierden.

(15) Vgl. weiter Gen 19,1-29; 1 Kor 6,9-10; 1 Tim 1,10.


Stellungnahme des Bischofs von Chur: „Bedauern über Missverständnis" (03.08.2015)

Erste Erklärung S. E. Dr. Vitus Huonder, Bischof von Chur:

Ich bedaure, wenn mein 50minütiger Vortrag in Fulda vom 2. August 2015, der sich mit den biblischen Grundlagen zu Ehe und Familie beschäftigt, in den Medien vereinzelt als Herabsetzung homosexueller Menschen verstanden wurde. So war es nicht gemeint. Ich zitiere im Vortrag mehrere unbequeme Passagen aus dem Alten Testament, die generell die Ehe, die Sexualität oder die Familie betreffen.

Ich möchte klarstellen, dass ich mit dem Vortrag, dessen Hauptthema die Ehe aus christlicher Sicht ist, in keiner Weise homosexuelle Menschen herabsetzen wollte und dass ich, wenn es um Homosexualität geht, ganz beim Katechismus der katholischen Kirche stehe, den ich in den Anmerkungen zum Vortrag auch zitiere:

2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind“ (CDF, Erkl. „Persona humana“ 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.

2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.
Diese Worte aus dem Katechismus sind für mich die Grundlage für die pastorale Liebe auch gegenüber homosexuell empfindenden Menschen, die ich im Vortrag in Fulda betont habe und die für alle Hirten unserer Kirche, in der Einheit des Glaubens, gelten.

+ Bischof Vitus Huonder
Chur 3. August 2015


Am 08. August 2015 kündigt Bischof Huonder eine weitere, ausführliche Erklärung im Laufe der nächsten Woche an. (Update: Erklärung vom 18.08.2015)





 +      +      +

Montag, 10. August 2015

Verwundungen der Welt wegen der Idee, dass es keine unbestreitbaren Wahrheiten gibt

"[D]ie Beschädigung der Natur […hängt] eng mit der Kultur zusammen, die das menschliche Zusammenleben gestaltet" (1). Papst Benedikt XVI. legte uns nahe anzuerkennen, dass die natürliche Umwelt voller Wunden ist, die durch unser unverantwortliches Verhalten hervorgerufen sind. Auch die soziale Umwelt hat ihre Verwundungen.

Doch sie alle sind letztlich auf dasselbe Übel zurückzuführen, nämlich auf die Idee, dass es keine unbestreitbaren Wahrheiten gibt, die unser Leben lenken, und deshalb der menschlichen Freiheit keine Grenzen gesetzt sind. Man vergisst, dass "der Mensch […] nicht nur sich selbst machende Freiheit [ist]. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur". (2)


(1) Enzyklika Caritas in veritate (29. Juni 2009), 51: AAS 101 (2009), S. 687.
(2)  Ansprache an den Deutschen Bundestag in Berlin (22. September 2011): L’Osservatore Romano (dt.) Jg. 41, Nr. 39 (30. September 20011), S. 5; AAS 103 (2011), S. 664.


Papst Franziskus in der Enzyklika "Laudato si" im Mai 2015
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...