Mittwoch, 31. Dezember 2014

Neue Website: Missa Tridentina Kevelaer

 

Seit einigen Wochen gibt es eine eigene Homepage für die Gemeinde des alten Ritus in Kevelaer:

 
In dem niederrheinischen Marienwallfahrtsort gibt es bereits seit vielen Jahren eine kleine, aber recht aktive Gemeinde, in der die heilige Messe in der außerordentlichen Form des lateinischen Ritus zelebriert wird. 

Die sonntägliche Messfeier findet im Winterhalbjahr (1. November - 30. April) normalerweise um 9:00 Uhr in der Kerzenkapelle (s. Bild) am Kapellenplatz, unmittelbar neben der Gnadenkapelle, statt; im Sommerhalbjahr (1. Mai - 31. Oktober) bereits um 8:00 Uhr. Zelebrant ist in der Regel der in Kevelaer ansässige Pfarrer Rudolf Van den Hout.
Auch am Donnerstag den 1. Januar 2015 wird in der Kerzenkapelle um 9:00 Uhr die Feier des hl. Messopfers stattfinden.

Bild: Kerzenkapelle im Marienwallfahrtsort Kevelaer; Foto privat

Dienstag, 30. Dezember 2014

Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Gottesgebärerin!



Als Gott am Anfang der Zeiten die Welt erschaffen wollte, um seine Liebe auszugießen und zu bewirken, dass neben ihm selbst noch andere glücklich seien, hat er zuerst - wenn wir entsprechend unserer Art, sukzessiv zu sehen und zu handeln, dieses Wort gebrauchen dürfen -, hat Gott zuerst seinen Blick auf den gerichtet, der Haupt und König werden sollte. Er beschließt, dass, um das Menschengeschlecht von der Sklaverei der Sünde loszukaufen, das Wort, aus dem Vater geboren und dem Vater wesensgleich, Fleisch werden und unter uns wohnen sollte.

Das ist Gottes Meisterwerk, sein köstlichstes Werk. Zu welcher Zeit und unter welchen Umständen es auch in der Zeit sichtbar geworden ist, ganz gewiss ist es dasjenige, das er zuerst gewollt hat und auf Grund dessen er alle anderen gemacht hat.

Aber da er wollte, dass dieser einzigartige Gegenstand seines Wohlgefallens aus einer Frau geboren werden sollte, hat er auf dich, o Maria, seinen liebreichen Blick gerichtet und dich vorherbestimmt, seine Mutter zu werden. Von Ewigkeit ist ihm die Körperwelt als Palast Christi, unseres Hauptes, erschienen, die Engel und Menschen als seine Diener, Christus selbst als der Sohn und Kronprinz und du, o Jungfrau, als die heilige Mutter seines Sohnes, als Mutter Gottes, Heilige Maria, Mutter Gottes!

So, meine Brüder, sind Christus und seine Mutter in ihrer ganzen Geschichte unlösbar miteinander verbunden, und bis in ihre Vorherbestimmung hinein hat Gott sie niemals eins ohne das andere gedacht oder gewollt. Alle beide sind Früchte desselben göttlichen Planes."


aus der Ansprache des Kardinals Eugenio Pacelli, des späteren Pius XII., die er am 28 11.1937 zu Rom in Saint-Louis-les-Français hielt, zum römischen Jubiläum von Notre-Dame-De-la-Bonne-Mort, zitiert von P. Bouëssé 1937




Sonntag, 28. Dezember 2014

Das Grundrecht des Kindes: Familie! - Ein Bischofswort von Erzbischof Johannes Dyba

In Erinnerung an den Fuldaer Oberhirten Erzbischof Johannes Dyba (1983-2000) in der Bistumszeitung  "Bonifatiusbote"  Nr. 40 vom  04.10.1987 und anlässlich des Festes des Martyriums der Unschuldigen Kinder:

Das Wort des Bischofs

Zeit der Ernte - Zeit des Danksagens. In den letzten 40 Jahren (Anm.: i.e. 1987) sind wir vom Abgrund des Elends hinweg zu einem der reichsten Völker dieser Erde geworden. Äußert sich das in Dankbarkeit und Lebensfreude?

Wir wissen es: Deutschland steht bei der Zahl, in der sich eigentlich Hoffnung und Zuversicht verkörpern müssten, bei der Geburtenrate seines Volkes, am Ende der ganzen Welt. Eines der reichsten Völker dieser Erde sind wir geworden und doch das lebensfeindlichste und kinderfeindlichste, das Volk mit der niedrigsten Geburtenrate und Hunderttausenden von Abtreibungen im Jahr.

Wer Kinder tötet, tötet die Zukunft des eigenen Volkes. Kinder sollen nach dem Willen Gottes, ihres Schöpfers, aufwachsen in den Familien, denen sie geschenkt werden.

Familien - wir wissen, wie unsere neue Gesetzgebung die Zerreißung der Familien begünstigt, ihre Entfaltung aber beengt. Wir wissen, wie viele "Ehen ohne Trauschein" heute, ja man kann garnicht sagen: "geschlossen" werden, denn sie werden ja gar nicht geschlossen.

Ehe ohne Trauschein - was heißt das eigentlich? Ohne Trauschein, das heißt, da sind Menschen, die sich nicht trauen und sich deshalb auch nicht trauen lassen. Wo aber kein Trauen ist, da ist auch keine Treue. Da können die Nestwärme und die Sicherheit, die Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen, nie entstehen.

Solange es nur um die beiden Partner geht, ist das ihr kalkuliertes Risiko. Aber wenn wir nach dem Nachwuchs aus solchen Probeverhältnissen fragen: Entweder darf der Nachwuchs gar nicht zur Welt kommen, oder wo die Kinder doch zur Welt kommen dürfen - kommen sie da nicht schon als Waisen auf Widerruf zur Welt? Denn wo der Vater jederzeit den Hut vom Nagel nehmen und sagen kann, das war's, und wo die Mutter sich mit einem neuen Freund davonmachen kann, wo bleibt denn da das Recht des Kindes auf eine sichere und glückliche Jugendzeit?

Wir müssen heute die Grundrechte der Familie wieder einfordern. Hat die Frau nicht ein Recht auf die Treue des Vaters ihrer Kinder? Hat der Vater nicht ein Anrecht auf die Treue der Mutter seiner Kinder? Haben die Kinder nicht ein Grundrecht auf die Treue ihrer Eltern? Wie steht es denn in den furchtbaren Fällen, in denen Kinder heute gefragt werden: Mit wem willst du jetzt gehen, mit deinem Vater oder mit deiner Mutter? Und die Kinder zerbrechen daran. Sie lieben ja beide, und sie brauchen beide.

Einem Kinde eine solche Zerreißprobe aufzuerlegen, das ist Folter. Und wie viele Kinder in unserem Lande werden heute seelisch gefoltert dadurch, dass sie kein Zuhause, kein Nest und keine Wärme mehr haben und damit keine Zukunft. Haben unsere Kinder nicht ein Recht darauf, in einer gesunden und sicheren Atmosphäre aufzuwachsen?

So meine ich, wenn wir von Grundrechten sprechen, ja wenn unsere Politiker Menschenrechte an allen Enden der der Welt einfordern, sollten wir die Grundrechte unserer Familien, unserer eigenen Kinder nicht vergessen, und hier sollten wir in einer großen und heiligen Allianz mit und in der Kirche zusammenstehen und für diese Grundrechte mutig, ja viel mutiger und deutlicher als bisher, einstehen.


Ihr Bischof
+ Johannes (Dyba)
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Samstag, 27. Dezember 2014

Grund zur Freude: Das Wort ist Fleisch geworden

 

 
Lasst uns frohlocken im Herrn, unserm Gott, der für uns ein Kind geworden, damit wir arme Sünder Kinder des Lichtes und des ewigen Lebens würden.

Das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt!

Jesus Christus, der Gottmensch, das neugeborene Kind, ward in die armselige Krippe gelegt. Der Lenker des Himmels und der Erde hielt es nicht unter seiner Würde, sich in einen so engen Raum einschließen zu lassen, um uns die Pforten des ewigen Lebens weit aufzuschließen.

Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater,
voll der Gnade und Wahrheit!

Sei gepriesen, du wunderbare Liebe Jesu! Du, der ewige Schöpfer aller Dinge, wurdest ein Geschöpf für uns; du, der Unermessliche, ließest dich in Menschengestalt in die enge Krippe legen; du, der alle Reichtümer austeilt, wurdest dürftig und notleidend für uns: du, der vollkommenste Geist, kleidetest dich in unser Fleisch!

O mein Jesus, lass uns dich lieben unser Leben lang!


Andacht für die Weihnachtszeit (2); Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 210


Bild: Krippendarstellung in der Herz-Jesu und Mariä-Sühnekirche zu Wigratzbad; privat

St. Stephanus im Schnee


2. Weihnachtstag 2014, Fest des Erzmartyrers Stephanus;
 Hochamt in der Gnadenkapelle der Gebetsstätte Wigratzbad,
Zelebrant: Pater Eugen Mark FSSP






Haus St. Michael, 
für den deutschsprachigen Raum (D,A,CH);
im Hintergrund der Glockenturm der Gnadenkapelle



Blick auf das
Internationale Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad



Weiße Weihnacht





Bilder: privat (c)

Freitag, 26. Dezember 2014

Sei gelobt und angebetet, eingeborener Sohn Gottes, Jesus Christus!



Sei gelobt und angebetet, eingeborener Sohn Gottes, Jesus Christus! Du bist in unendlicher Liebe zu uns auf die Erde herabgestiegen, um uns zu retten und selig zu machen, was verloren war.

Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn,
Gott, unser Herr, der uns erschienen ist!

Wir loben und preisen dich mit den Engeln des Himmels; wir beten dich in Ehrfurcht an, wie Maria und Josef, die Hirten und die Weisen aus dem Morgenlande dich angebetet haben; wir sagen dir freudigen Dank für die große Wohltat deiner Menschwerdung und Geburt, durch die du uns das Heil und Segen, Trost und Frieden gebracht hast.

Ehre sei Gott in der Höhe
und Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind!

Wir erkennen und beten an 
die göttliche Weisheit in deiner Kindheit
die unerschöpfliche Allmacht in deiner Schwachheit,
die unendliche Majestät in deiner Niedrigkeit.

Ehre, Lob und Ruhm sei dir, Christus, König, Erlöser!


Andacht für die Weihnachtszeit (1); Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 209


Bild: Hauskrippe (privat)

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Christ der Retter ist da!

Ehre sei Gott in der Höhe 
und Friede den Menschen guten Willens!




Allen Lesern, Freunden und Bloggerkollegen
ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest!

Gern werde ich Euch alle in meine Gebete einschließen
und bitte darum, dass auch Ihr für mich betet!


Bild: Holzkrippe in der Abteikirche der Zisterzienserabtei Mehrerau (Österreich)

Nun kommt er bald, der Ersehnte!

Nun kommt er bald, der Ersehnte! Die Adventszeit geht zuende, der Heilige Abend und die Heilige Nacht kündigen sich an. Fast vier Wochen lang haben wir uns eingestimmt auf Sein Kommen, seine Ankunft unter uns Menschen, in dieser Welt.

Wir können es nicht begreifen, aber es ist von Gott geoffenbart und uns versichert worden: Jesus, Sohn der Jungfrau Maria und Pflegesohn des heiligen Joseph, ist der Christus, der Gesalbte, der Messias, der menschgewordene Gott, Gottes Sohn. 

Er kommt nicht, um mit uns Mensch zu sein, nicht deshalb, um alles zu erfahren, was dem Menschen widerfahren kann, nicht nur, um sich mit uns Menschen, mit mir ganz persönlich "solidarisch" zu zeigen. Nein, das ist viel zu wenig und trifft auch den Kern der Sache nicht: Jesus Christus wird Mensch, um uns das ewige Leben zu schenken. Immanuel: Gott ist mit uns. Denn bevor Christus kam und das Erlösungswerk vollbrachte, waren wir tot durch Sünde und Schuld, getrennt von Gott und einzig mit der Hoffnung auf den Einen, der uns Menschen den Zugang zum Reiche Gottes wieder möglich machen würde, den Erlöser, den Heiland, den Retter.

"Für uns Menschen und um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen, er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, und ist Mensch geworden", so beten wir im Glaubensbekenntnis. "Um unseres Heiles willen": das ist der Grund unserer Freude! Und Grund zum Danken. Welch ein Geschenk!

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Dienstag, 23. Dezember 2014

Andacht im Advent (7)

"Siehe, er kommt, auf den die Völker hoffen, und das Haus des Herrn wird mit Herlichkeit erfüllt. "Gott mit uns" wird sein Name sein!"

Der Herr wird kommen mit großer Macht!
Er wird sich seines Volkes erbarmen!
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!
 
O Emanuel, König und Gesetzgeber, den die Völker als ihren Retter erwarteten, du hast die menschliche Natur mit deiner Gottheit vereinigt, um unsere sündige Menschheit zur Gemeinschaft mit der göttlichen Natur zu erheben. Bereite dir mit deiner Gnade in unsern Herzen eine würdige Wohnung und vereinige uns in heiliger Liebe so innig und fest mit dir, dass wir nie durch die Sünde von dir getrennt werden, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
 
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
 

Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 208


Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:

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Montag, 22. Dezember 2014

Andacht im Advent (6)

"Sehet, wie groß er ist, der da kommt, die Völker zu erretten! Er ist der König der Gerechtigkeit, dessen Ursprung von Ewigkeit ist, und er wird herrschen vom  Meere bis zum Meere!"

Kommen wird der Herr und sitzen unter den Fürsten.
Und er wird einnehmen den Thron der Herrlichkeit!
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!
 
O König der Völker, nach dem die Menschen verlangten, komm und sei unser Herrscher! Nimm alle auf in dein Reich, in dem du vereinigst, was die Sünde getrennt hat. Mit Freuden versprechen wir dir von neuem Treue gegen deine heilige Kirche, in die wir am Tage unserer Taufe aufgenommen sind. Als lebendige Glieder dieses Gottesreiches wollen wir leben und sterben, damit wir uns der Gemeinschaft der Heiligen immerdar erfreuen mögen, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 
 
 
Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 205f

 

Sonntag, 21. Dezember 2014

Andacht im Advent (5)

"Über dir, Jerusalem, wird aufstrahlen der Herr, und in dir wird man schauen seine Herrlichkeit. Die Völker werden wandeln in deinem Lichte und die Könige im Glanze deines Aufganges."

Von Sion wird das Gesetz ausgehen,
und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!

O Aufgang des ewigen Lichtes, Sonne der Gerechtigkeit, erfülle unsere Herzen mit deiner Klarheit und erwärme sie mit dem Feuer deiner Liebe! Lass uns ablegen die Werke der Finsternis und ergreifen die Waffen des Lichtes. Erfülle uns mit festem Glauben, mit starkem Vertrauen und mit heiliger Liebe zu dir. Gib uns die Gnade, dass wir allezeit das Licht eines tugendhaften Wandels verbreiten und einstens dich in deinem Lichte auf ewig schauen. Amen.


Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 206f


Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:

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Samstag, 20. Dezember 2014

Andacht im Advent (4)

"Sing' Freudenpsalmen, Tochter Sion; Jubellieder, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir!"

Sieh', es naht der König, der Beherrscher der Erde!
Er wird das Joch der Knechtschaft von uns nehmen!
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!
 
O Schlüssel Davids, Tod und Ewigkeit sind in deiner Gewalt; schließe auf den Kerker der Sünde und führe mit mächtiger Hand die Gefangenen heraus, dass sie in der Freiheit der Kinder Gottes leben. Öffne alle Herzen, die deiner Gnade noch verschlossen sind, damit sie dich als ihren Heiland mit Freuden aufnehmen. Mit dir vereint wollen wir beharrlich den Weg der Tugend gehen, um dich zu verherrlichen in dem Reiche, zu dem du uns durch deine Gnade berufen hast, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen


Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 205f


Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:

Bischofsportal "katholisch.de": Gott will neben Ehe auch Vielfachbeziehungen

Achtung, liebe Katholiken, Gott will nicht nur Ehe, sondern sexuelle Vielfalt! Nur "Konservative innerhalb wie außerhalb der Kirche" sehen heute die Konstellation Vater, Mutter, Kind als die "einzig mögliche Kernzelle jeder Gesellschaft" an. Das behauptet jedenfalls auf katholisch.de Uwe Bork, seines Zeichens Leiter der Fernsehredaktion "Religion, Kirche und Gesellschaft" des Südwestrundfunks (SWR).

Katholisch.de, das "Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland", torpediert die kirchliche Lehre über die Ehe. Der Gott Jahwe, so will Bork den Lesern in dem Gastbeitrag weismachen, konnte "sich nämlich durchaus unterschiedliche Beziehungsformen für seine Kinder vorstellen" - nach allem was die Bibel nahelege. Im Alten Testament finde "sich kein Beleg dafür, dass allein die eheliche Beziehung zwischen einem einzigen Mann und einer einzigen Frau dem Willen Gottes" entspreche. Offensichtlich ist Bork da doch einiges verborkgen geblieben...

Familie aus Mann und Frau und Kind(ern) sei nur konkrete historische Konstellation, entstanden im Laufe der Jahrhunderte, aus reinem Pragmatismus. Könnte es nicht sein, dass die Menschheit, zumindest das auserwählte Volk Gottes, sich - nach vielfachem Ungehorsam gegen Gott und daraus resultierendem Unheil - an den ursprünglichen Plan Gottes, der schon den Stammeltern Adam und Eva verkündet war, zurück erinnerten? Hat nicht zuletzt Jesus, der Christus, die Auserwählten darauf hingewiesen, dass Gott die Verbindung zwischen Mann und Frau (Ehe) gesegnet hat und "Vielfachbeziehungen" schon "im Anfang" nicht nach Gottes Willen waren (vgl. Mt 19,8)? Und wäre sonst nicht auch Gottes Gebot aus dem Dekalog "Du wirst die Ehe nicht brechen!" völlig sinnlos (vgl. Mose 5)?

Bork versteigt sich zu folgender völlig sinnfreier Behauptung ("fett" von mir):
"Die Bibel geht also erstaunlich pragmatisch mit der Frage menschlicher Beziehungen um. Wenn sie uns in der Weihnachtsgeschichte Vater, Mutter und Kind als zentrales Trio vorstellt, bildet sie damit nur eine konkrete historische Konstellation ab. Sie mag für die menschliche Gesellschaft die sinnvollste sein und ihr am meisten Stabilität verleihen, als einzige gottgewollt ist sie nicht. Das ließe sich allenfalls behaupten, wenn man auch Gott zubilligte, erst durch Schaden klug zu werden und nur schrittweise zu einem Optimum vorzudringen."

Na, und heute sind wir eben schon wieder über diese konkrete historische Erscheinungsform der Familie hinweg, der Pragmatismus lehrt uns heute anderes - wirklich, oder doch nicht? Würde nicht vielen, vielen Menschen, Männern, Frauen und Kindern viel Leid und Elend erspart bleiben, wenn sie nach den Geboten Gottes leben würden? Wenn sie, sollten sie vom rechten Weg abgekommen sein, umkehren und sich von Neuem auf Gottes Wege in der Nachfolge Christi machen?

Gott hat den Menschen als Mann und Frau erschaffen und beide aufeinander hingeordnet. Er hat ihre Verbindung gesegnet (bei Christgläubigen gar zum Sakrament erhoben) und sie dazu befähigt, an seinem Schöpfungswerk mitzuwirken und neues Leben zu schaffen. Und er hat die Menschen immer wieder (auch und vor allem im Alten Testament) davor gewarnt, die Ehe, in deren Schutz die Kinder heranwachsen und die ein Abbild darstellt der Liebe Gottes zu seinem Volk, zu brechen.

Ach ja! Natürlich darf für Bork auch ein bestätigendes Zitat des derzeitigen Papstes Franziskus nicht fehlen, der angeblich sagte, dass eine Familie eine Familie sei (tatsächlich sagte er: "Familie ist Familie!"). Man könne "nicht von einer konservativen oder einer progressiven Familie" reden - und "Worte voller Offenheit" habe hier der Papst gesagt und könnte möglicherweise "Ähnliches" wie er selbst damit gemeint haben, nämlich: Familie sei "Familie jeglicher Spielart". Genau das aber meinte Franziskus nicht, denn aus dem Zusammenhang geht klar hervor, dass der Papst jegliche zeitgeistige "Spielart" ausschließt und "Familie" ganz im Sinne des herkömmlichen Familienbegriffes definiert wissen will. Das Zitat im Zusammmenhang:
"Die Familie ist ein anthropologisches Faktum und folglich eine soziale, kulturelle etc. Gegebenheit. Wir können sie nicht mit ideologischen Begriffen beurteilen, die lediglich in einem Augenblick der Geschichte Geltung haben und dann hinfällig werden. Man kann heute nicht von einer konservativen oder progressiven Familie sprechen: Familie ist Familie! Lasst euch nicht danach oder nach anderen ideologischen Kriterien beurteilen. Die Familie besitzt in sich eine Kraft. "

Die Frage ist, was das Portal der deutschen Bischöfe mit solcherart von Beiträgen beabsichtigt. Man sieht natürlich das Fähnchen, welches in den Gender-Mainstream-Wind gehängt wird; Gender Mainstreaming (GM) ist die alles durchdringende Ideologie, die derzeit dabei ist, eine neue Gesinnungsdiktatur in Europa zu schaffen. Und auch innnerhalb der (deutschen) Kirche finden die Ideologen willige Gehilfen - sogar unter Priestern und Hauptamtlichen. Gerade aber die der Wahrheit verpflichtete katholische Kirche ist ein Bollwerk gegen zeitgeistige Irrtümer, wie sie die Irrlehre des GM ist. Dass die deutsche Kirche sich hier ausklinkt und ihren Auftrag der Verkündigung der Frohen Botschaft verrät, verwundert, ehrlich gesagt, nicht wirklich, ist aber dennoch bedauernswert.


Außerdem zum Artikel von Uwe Bork auf katholisch.de:

Weiteres zum Thema "Desinformation auf katholisch.de" und "GM": 

Die kirchliche Lehre über die Familie:

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Freitag, 19. Dezember 2014

Andacht im Advent (3)

 "Aus der Wurzel Jesse wird ein Reis hervorgehen, die ganze Erde wird erfüllt werden von der Herrlichkeit des Herrn, und alles Fleisch wird das Heil Gottes schauen."

Es werden ihn anbeten alle Könige der Erde.
Alle Völker werden ihm dienen.
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!
 
O Spross aus der Wurzel Jesse, Zeichen des Heiles für alle Völker, durch dich sollen alle Kinder Adams von dem ewigen Tode errettet werden. Reiße aus unseren Herzen die Wurzel der Sünden und lass uns mit dir vereinigt werden wie die Reben mit dem Weinstock. Mit deiner Hilfe wollen wir das göttliche Leben der Gnade in unseren Herzen bewahren und Früchte bringen für die Ewigkeit! Amen.


Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 205


Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Andacht im Advent (2)

"Herr, du thronest über den Cherubim. Zeige deine Macht und komme zu uns. Israel regierst du, und Josephs Stamm führst du wie Schäflein an der Hand, blicke auch auf uns herab."

Komm, o Herr, und zögere nicht länger!
Vergib deinem Volke seine Missetaten!
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!
O Adonai, Herr und Führer des Hauses Israel, du hast einst dein Volk aus der ägyptischen Knechtschaft ins gelobte Land geführt und ihm auf Sinai dein Gesetz gegeben. Befreie auch uns aus der Knechtschaft der Sünde und schreibe dein heiliges Gesetz in unsere Herzen, damit wir durch treue Erfüllung deines Willens dir wohlgefallen und in das Land deiner Verheißung gelangen, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 204


Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:
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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Heute 20 Uhr in München: Michael Ragg - „Advent – Zeit der großen Sehnsucht“

Über „Advent – Zeit der großen Sehnsucht“ spricht der Journalist und Unternehmer Michael Ragg am Mittwoch, 17. Dezember, im Pfarrsaal der katholischen Pfarrei St. Sebastian in München, Schwabing-West, Karl-Theodor-Str. 117. Der Abend in der Reihe „Haltestelle Glaube“ beginnt um 20 Uhr.
Zuvor ist um 19 Uhr Gelegenheit zum Besuch der Heiligen Messe in Sankt Sebastian. „Haltestelle Glaube“ wendet sich an Christen aller Konfessionen und versteht sich auch als Plattform für alle suchenden und fragenden Menschen.
Der Referent legt dar, worauf der „Zauber“ beruht, der nach wie vor Advent und Weihnachten umgibt.  Er setzt sich mit Versuchen auseinander, die Advents- und Weihnachtszeit von ihren christlichen Wurzeln abzuschneiden und gibt Anregungen, wie Christen der Advents- und Weihnachtszeit wieder mehr christliches Profil verleihen können.

Organisation und Leitung: Pfarrer Johannes Oberbauer, München


Weitere Infos: www.raggs-domspatz.de


Und auch:


Bild: Michael Ragg

Papst Franziskus wird heute 78!

Herzlich gratuliere ich Papst Franziskus zu seinem heutigen 78. Geburtstag. Möge Gott, der Herr, ihn segnen und der Heilige Geist ihn erleuchten, damit er im neuen Lebensjahr, das ihn, schon jetzt absehbar, vor viele wichtige Entscheidungen stellen wird, den Willen Gottes erkennen möge und ihm die Fähigkeit verliehen werde, stets gemäß dem Willen Gottes und zum Heil der Kirche und der Seelen zu wirken:
Gebet für den Papst

Jesus, höchstes und unsichtbares Oberhaupt der Kirche! Du hast den Heiligen Vater, den Papst, zu deinem sichtbaren Stellvertreter auf Erden erwählt. Auch ihm gelten deine Worte: "Du bist der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst wird auch im Himmel gelöst sein."

Unvergleichlich groß ist die Würde und Macht, die du in seine Hände gelegt hast; doch heftig und vielfältig sind auch die Nachstellungen, die der Feind alles Guten der Kirche und ihrem Oberhaupte bereitet.

Darum bitten wir dich, ewiger Hoherpriester, für unseren Heiligen Vater. Bewahre und beschirme ihn in allen Gefahren und lass ihn nicht in die Hände seiner Feinde fallen. Erleuchte ihn durch das Licht deines Heiligen Geistes und stärke ihn durch den Beistand deiner Gnade, damit er deine Kirche in Weisheit, Gerechtigkeit und Kraft regiere und die Herde, die du ihm anvertraut hast, zum ewigen Leben führe. Amen.


entnommen aus dem Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S.388



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Andacht im Advent (1)

Jesus, unser Gott und Heiland, auf den die Völker der Erde jahrtausendelang mit Sehnsucht gehofft haben, du bist in der Fülle der Zeiten voll Gnade und Erbarmen unter uns erschienen. Wir bitten dich, lass uns in dieser heiligen Zeit des großen Elendes gedenken, das die Sünde über das ganze Menschengeschlecht gebracht hat; lass uns unsere eigene Sündhaftigkeit und ihre traurigen Folgen recht zu Herzen nehmen.

Wie die frommen Väter des Alten Bundes sich nach Erlösung sehnten, so wollen auch wir mit Innigkeit nach dir, der einzigen Quelle unseres Heiles, verlangen. Herr, erleuchte uns und bewege unsere Herzen zu aufrichtiger Buße, damit wir auf deine gnadenreiche Ankunft uns würdig vorbereiten und den Reichtum deiner Gnade in unsere Seele aufnehmen.

Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet ihn herab!
Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor!

"Der Herr wird kommen und nicht zögern. Er wird den Abgrund der Finsternis erhellen und sich allen Völkern offenbaren."

Herr, lass uns deine Wege auf Erden erkennen
und unter allen Völkern dein Heil schauen!
Herr, erhöre mein Gebet,
und lass mein Rufen zu dir kommen!

O ewige Weisheit, lebendiges Wort aus dem Munde des Vaters, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben; ohne dich irren wir umher wie Schafe ohne Hirten: sende einen Strahl deines Lichtes in unsere Herzen, damit wir erkennen, wie eitel diese Welt, wie vergänglich ihre Güter, wie gefahrvoll ihre Freuden und wie trügerisch ihre Verheißungen sind, der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Andacht zum Advent; Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Münster; Verlag Aschendorf, Münster i. W.; AD 1939, S. 203f



Andachten in Anlehnung an die vorweihnachtlichen O-Antiphonen:

Sonntag, 14. Dezember 2014

O Heiland, reiß die Himmel auf!

 

Freuet euch allezeit im Herrn!
Noch einmal sage ich: Freuet euch!
Laßt alle Menschen eure Güte erfahren;
denn der Herr ist nahe!

Um nichts macht euch Sorgen, sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen vor Gott kund werden.
Herr, Du hast Dein Land gesegnet und Jakob heimgeführt aus der Gefangenschaft!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen.

(Introitus zum 3. Adventsonntag; Phil 4,4-6; Psalm 84,2)



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Samstag, 13. Dezember 2014

Zeit der Heiligung

Der Heilige Geist hat den vollkommenen Menschen Jesus im Schoß der Jungfrau geformt, und er ist es denn auch, der den wunderbaren Plan Gottes im Menschen zu Erfüllung bringt. Dazu verwandelt er zunächst das Herz und dann, von diesem Mittelpunkt ausgehend, alles übrige.

So kommt es, daß in jedem einzelnen das ganze Schöpfungs- und Erlösungswerk zusammengefaßt wird, das Gott, Vater und Sohn und Heiliger Geist, vom Anfang bis zum Ende des Kosmos und der Geschichte vollbringt.

Und wie in der Menschheitsgeschichte das erste Kommen Christi im Mittelpunkt und seine glorreiche Wiederkunft am Ende steht, so ist jede persönliche Existenz berufen, sich während der irdischen Pilgerreise auf geheimnisvolle und vielfältige Art an ihm zu messen, um in der Stunde seiner Rückkehr »in ihm« gefunden zu werden.

Die selige Gottesmutter und treue Jungfrau leite uns dazu an, aus dieser Adventszeit und aus dem gesamten neuen Kirchenjahr eine Zeit echter Heiligung zu machen zum Lob und Ruhme Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 
Papst Benedikt XVI. in der Predigt zum Advent am 25.11.2005


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Freitag, 12. Dezember 2014

Heute 19:30 Uhr: Chesterton im Institut Philipp Neri, Berlin

Unter dem Titel "Bier, Burgunder und Bekenntnis - Besser leben mit Chesterton" führt der bekannte Publizist und Literaturwissenschaftler Dr. Alexander Kissler durch Leben und Werk des Autors. Dazu liest Schauspieler und Rezitator Uwe Postl aus Chestertons biographischen, essayistischen und belletristischen Werken. Im Anschluss gemütliches Beisammensein bei Bier und Burgunder...

Der Eintritt ist grundsätzlich frei. (Spenden für die Vortragenden und zur Deckung der Unkosten sind willkommen.)


Veranstaltungsort:
Institut Philipp Neri (ISPN)
Graunstr. 31
13355 Berlin

Anfahrt siehe hier!

Nachtrag:


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Wunder über Wunder - Gedenktag der Allerseligsten Jungfrau Maria von Guadalupe

 


Im Jahre 1531 erschien dem mexikanischen Bauern Juan Diego eine wunderschöne "edle Dame" und hinterlässt zuletzt auf dem Umhang des Bauern das Bildnis einer Frau, unschwer zu erkennen als die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, als die sich auch die Erscheinung selbst zu erkennen gibt. Dieser Umhang, die sogenannte "Tilma", gibt der Menschheit zahlreiche Rätsel auf. Viele Details sind auf natürlichem Wege und verstandesgemäß nicht zu erklären: das Tuch ist ein einziges großes Wunder.

Die Erscheinungen der Jungfrau Maria, die Sich Juan Diego mit den Worten vorstellt: "Wisse, mein liebstes Söhnchen,  dass ich die makellose und immerwährende Jungfrau Maria bin, die Mutter des wahren Gottes, durch den alles lebt...", führen einen ganzen Kontinent zum Christentum - just in der Zeit, in der in Deutschland durch die Reformation des Martin Luther und seiner Mitstreiter viele Menschen der Kirche entfremdet werden und vom wahren Glauben abfallen.




Hier eine Liste mit einigen der Merkmale der Tilma, die nicht zu erklären sind (Quelle: kath-zdw: Die Tilma von Guadalupe):

  • Kein Malmaterial identifizierbar, weder pflanzlichen, noch tierischen noch mineralischen Ursprungs. Malmaterial bis heute unbekannt. 
  • Keine Pinselstriche vorhanden. 
  • Keine Vorzeichnungslinien, keine Vorzeichnungsskizze vorhanden. 
  • Keine Untermalung, keine Grundierung, keine Leimung: dies macht es eigentlich unmöglich, auf der Oberfläche des groben Stoffes zu malen. 
  • Keine schützende Lackierung vorhanden trotz unerklärlich guter Erhaltung von Bild und Stoff.
  • Kombination verschiedener Maltechniken: Öl, Tempera, Wasserfarbe und Fresko. Nicht kopierbar.
  • Unebenheiten auf dem Gewebe gezielt ausgenutzt, um dem Gesicht Tiefe zu geben. 
  • Rätselhafte Glättung der Oberfläche. Die Bildseite auf der Tilma ist merkwürdig geglättet, glänzend weiss und weich unter dem Bild. Forscher haben keine Erklärung für die zwei unterschiedlichen Materialseiten. 
  • Lichtbrechung: Bei der Untersuchung 1979 durch Smith und Callahan festgestellt: Die Farben verhalten sich wie Farben auf Vogelfedern, Schmetterlings- oder Käferflügeln: sie verändern sich beim Betrachten aus verschiedenen Blickwinkeln. 
  • Einseitige Durchsichtigkeit. Das Bild auf der Vorderseite kann deutlich durchscheinend von hinten gesehen werden – jedoch ein rätselhafter grüner Fleck auf der Rückseite des Gewebes kann von der Vorderseite aus nicht gesehen werden.  
  • Infrarotdurchlässigkeit: die rosa Farbe auf dem Bild ist – entgegen der allgemein vorkommenden Undurchlässigkeit der rosa Farbpigmente – infrarotdurchlässig. 
  • Umkehreffekt: Aus der Entfernung erscheint das Bild grösser, scheint beim Näherkommen zu „schrumpfen“. Gesicht und andere Details sind nicht aus der Nähe, sondern erst aus einigen Metern Entfernung deutlich zu erkennen. 
  • Die Augen: Die Augen des Gesichtes auf der Tilma bilden das grösste Rätsel dieses Artefaktes. In beiden Augen spiegelt sich die damalige Szene der Bildentstehung im Jahr 1531 vor dem Bischof mit Verzerrungen in Abhängigkeit von den Gesetzen der Krümmung der Hornhaut, und im zweiten Auge um genau den Faktor verschoben, wie es sich in einem lebendigen Auge zeigen würde. 
  • 1956 entdeckt: Lichtreflexe in den Augen der Figur auf der Tilma. (Lichtreflexe im menschlichen Auge sind uns erst bekannt seit Helmhotz’ Entdeckung in den 1880er Jahren! Woher also sollte der Hersteller dieses Bildes im Jahre 1531 davon Kenntnis gehabt haben?)
  • 1958 entdeckt: Parkinje-Sanson-Effekt in den Augen der Figur auf der Tilma: ein gesehenes Objekt wird in beiden Augen eines Menschen reflektiert, und zwar an drei verschiedenen Stellen verursacht durch die Krümmung der Hornhaut. Genau dies aber findet sich auch in den Augen der Figur auf dem Tilmabild
  • Die sich in den Augen widerspiegelnde Szene – nach modernster Computerbildanalyse: Ein sitzender Indio; die Gesichter von möglicherweise Bischof Zumárraga und Dolmetcher Gonzales; dann Juan Diego, seine Tilma öffnend; die Büste einer Frau und ein bärtiger Spanier. In der Mitte: eine Eingeborenengruppe mit Kind.


 
Heilige Maria,
makellose und immerwährende Jungfrau und Gottesmutter,
bitte für uns und die Missionen in aller Welt 



Weiteres zum Thema "Guadalupe":


Bilder: 
Mitte und unten: Standbild in den Vatikanischen Gärten, das den Moment zeigt, als Juan Diego dem Bischof die Rosen aus seinem Umhang schüttet und das Bild Mariens in dem Stoff sichtbar wird (eigene Fotos)

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Kardinal Brandmüller: Nicht das Heilige dem Menschen, sondern die Menschen dem Heiligen anpassen

Jüngstes Interview mit Papst Franziskus

Das neueste Interview des Papstes vom 07. Dezember 2014 in der argentinischen Publikation "La Nacion" (hier; eine Zusammenfassung von Radio Vatikan hier) führt offensichtlich zu zahlreichen Irritationen. Besonders wenn es um die Bischofssynode 2014/2015 geht und über die Umstände der Abberufung von Raymond Leo Kardinal Burke als Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur, stellt sich beim informierten Leser ein nicht geringes Unbehagen ein.

Zur Causa Burke hat sich hier der Blogger Theodor Gedanken gemacht. Zur Aussage von Papst Franziskus, es gebe einige Bischöfe, die stur auf ihrer Überzeugung beharren würden und für die man um den Heiligen Geist beten müsse, damit sie sich bekehren (1), haben (hier) clamormeus und Geistbraus (hier) einige grundsätzliche Überlegungen über die Mentalität des Papstes angestellt.

Zum Papst-Interview vom 07.12.2014 s. auch den Kommentar von Regina Einig in der "Tagespost" (Nr. 146 vom 8./9.12.2014; S. 2).

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Interview von Guido Horst mit dem Kirchenhistoriker Walter Kardinal Brandmüller

Sozusagen gleichzeitig, am Samstag, den 06. Dezember 2014, veröffentlichte die katholische Zeitung "Die Tagespost" ein Gespräch des Vatikankorrespondenten Guido Horst mit dem in Rom lebenden Kirchenhistoriker Walter Kardinal Brandmüller. Brandmüller spricht u. a. über die vergangene Außerordentliche Bischofssynode, über das Niveau der theologischen Ausbildung des letzten halben Jahrhunderts und über eine "schleichende Lagerbildung" innerhalb der Kirche über die Frage, ob und in welchem Maße sich die Kirche der "Welt", d.i. die von Ideologien geprägten Gesellschaft, anpassen solle oder eben Widerstand zu leisten habe indem sie diese moderne Welt mit der Botschaft des Evangeliums herausfordere.

Brandmüller bringt die Situation, in der wir heute stehen, auf den Punkt: Wir erleben das Wiederauflodern der von der Kirche verurteilten Irrlehre des Modernismus. Bisher war es in der Kirche - vor allem durch die beiden Weltkriege und deren Auswirkungen - nicht gelungen, die Geistesströmung des Modernismus umfassend aufzuarbeiten und zu bewältigen: die glaubenszerstörende Glut schwelte, immer wieder züngelnd, weiter.

Liest man die Enzyklika "Pascendi Dominici gregis" des heiligen Papstes Pius X. über die Lehren der Modernisten, so ist nicht zu übersehen, wie brandaktuell diese Themen gerade jetzt wieder sind. Es empfiehlt sich daher, die Dokumente des kirchlichen Lehramtes über den Modernismus zu studieren und zu rezipieren...


(1) OT im spanisch-sprachigen Original: "Usted me puede preguntar: "Pero, ¿hay algunos que son completamente tercos en sus posturas?". Y, sí, alguno habrá. Pero eso no me preocupa. Es cuestión de rezar para que los convierta el Espíritu, si es que hubo algunos de ésos."

und in der englisch-sprachigen Ausgabe von "La Nacion":"You could ask me "are there any that are completely stubborn and won´t move from their positions?". Yes, there surely are. But that is not my concern. It´s a question of praying for the Holy Spirit to convert them, if any."


Kardinal Brandmüller im Gespräch mit Guido Horst:

"Die Vorstellung, man könne pastorale Praxis von der Glaubenslehre trennen, ist genauso absurd wie die Idee, man könne die architektonisch- künstlerische Gestaltung einer Brücke ohne Berücksichtigung der statischen Berechnungen umsetzen."

"Dass in Lehre und Praxis der Kirche von heute wahr sein könnte, was gestern Irrtum war, ist undenkbar, wenn wir an das Wirken des Heiligen Geistes glauben, der die Kirche in alle Wahrheit einführt. Auf die Lebenswirklichkeit der heutigen Gesellschaft einzugehen und zu antworten, ist damit keinesfalls ausgeschlossen, sondern selbstverständlich und notwendig. Allerdings kann dieses niemals dazu führen, dass Lehre und Praxis der Kirche dem jeweiligen Mainstream angepasst werden."

Brandmüller erinnerte an den Satz, den Augustiner-General Egidius von Viterbo  in der Eröffnungsrede zum 5. Laterankonzil gesagt habe: "Es gelte nicht, das Heilige dem Menschen anzupassen, sondern die Menschen dem Heiligen." Ebenso verwies der Kirchenhistoriker auf die johanneischen Schriften des Neuen Testamentes, in denen ausdrücklich ein  "notwendige(r) Kontrast zwischen 'dieser' Welt' und dem Reich Gottes'" konstatiert werde. Diese neutestamentliche Sichtweise sei bei den Auseinandersetzungen um die Richtung der Kirche "dem Blick entschwunden" gewesen.

"Worum es also gehen muss ist dies: Den heute lebenden Menschen einsichtig zu machen, dass die in der leib-geistigen Natur des Menschen begründeten Normen des natürlichen Sittengesetzes den einzigen Weg zu einem geglückten Leben weisen – noch bevor von der Botschaft des Evangeliums die Rede ist."

"[...D]ieses Problem (Anm.: der Lagerbildung) hatte schon das Erste Vatikanum beschäftigt. Dabei bestand der Gegensatz zwischen jenen, die eine nicht risikolose Anpassung, und den anderen, die Konfrontation für geboten hielten. Diese Spannung wurde nicht gelöst, sie setzte sich in der Modernismuskrise um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert fort."

"Inwiefern die bekannten Forderungen bezüglich Homosexualität, Scheidung und Wiederheirat eigentlich modernistische Wurzeln haben, wäre im Einzelnen zu prüfen. Möglicherweise sind sie nur Äußerungen des Zeitgeistes. Jedenfalls aber ist die Auffassung, dass sich die Glaubens- und Sittenlehre der Kirche ändern könne, eindeutig modernistisch. Schon das Erste Vatikanische Konzil hat in seiner Konstitution „Dei Filius“ diese Ansicht eindeutig verurteilt."

"Grundlage für die Lehre der Kirche ist die von den Aposteln empfangene und von ihnen weitergegebene Offenbarung Jesu Christi. „Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe“, sagt der Apostel Paulus. An dieses Glaubensgut stellt nun jede Zeit ihre spezifischen Fragen und es waren namentlich die Konzilien, die unter der Leitung des Heiligen Geistes darauf ihre Antwort gaben. Dies gewiss in der Sprache und mit den Begriffen ihrer jeweiligen Zeit, doch in bruchloser Übereinstimmung mit der überlieferten Wahrheit."

Quelle: Die Tagespost, 06.12.2014, Nr. 145, S. 5

s. auch:

Lehramtliche Dokumente:


Backlink:


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Dienstag, 9. Dezember 2014

Die Unveränderlichkeit des Dogmas

Die Glaubenslehre, wie sie Gott geoffenbart hat, ist nicht dem menschlichen Geist als eine Erfindung der Philosophie übergeben, die der Mensch mit seinem Verstand weiter ausbilden soll, sondern als göttlicher Schatz der Braut Christi anvertraut, zur treuen Bewahrung und unfehlbaren Erklärung. Deshalb ist auch für die heiligen Dogmen immer der Sinn festzuhalten, den die heilige Mutter, die Kirche, einmal erklärt hat. Niemals darf man unter dem Schein oder dem Vorwand eines tieferen Verständnisses davon abweichen (Vatikanum, Dei Filius, cap. IV.). 

Die Entwicklung unserer Begriffe, auch in Glaubenssachen, wird dadurch keineswegs behindert, sondern unterstützt und gefördert. Das Vatikanische Konzil fährt deshalb fort: Es mögen also im Laufe der Zeiten und Jahrhunderte Verständnis, Wissenschaft und Weisheit wachsen und mächtig fortschreiten, sowohl bei den einzelnen, als auch bei der Gesamtheit, in jedem Menschen und in der ganzen Kirche, aber innerhalb des zuständigen Bereiches, im gleichen Dogma, im gleichen Sinn und in der gleichen Ansicht.
 
Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis« (über die Lehren der Modernisten) von 1907, Nr. 27

Montag, 8. Dezember 2014

Immakulata - Ohne Erbsünde empfangen

Heute, am 8. Dezember feiert die Kirche das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen allzeit reinen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Immakulata B.M.V.)! Welche Freude!

Ganz schön bist du, Maria;
der Erbschuld Makel hat dich nicht befleckt!

 (1. Antiphon der 1. Vesper des 8. Dezember)



Gruß dir, Stern der Meere,
Mutter Gottes hehre,
Jungfrau bis zum Sterben,
Tür den Himmelserben.
 
Ave nimm und Kunde
Aus dem Engelsmunde
Wende Evas Namen,
Sprich zum Frieden: "Amen".
 
Nimm, was Sünden binden,
Bringe Licht den Blinden,
Banne unser Wehe,
Gutes uns erflehe!
 
Mutterwürde zeige,
Deinem Wort sich neige,
Den du angenommen,
Der für uns gekommen.
 
Jungfrau du wie keine,
Gütig, milde, reine,
Lass uns, frei von Sünden,
Milde Reinheit finden!
 
Sicher mach die Reise,
Rein die lebensweise,
Dass wir Jesus schauen,
Selig mit Liebfrauen!

Himmelsvater, Dir
Sei des Ruhmes Zier,
Dir, dem Geist, dem Sohne,
Dreien eine Krone! Amen!

 
Hymnus "Ave Maris Stella"



Über das Dogma von der "Unbefleckten Empfängnis Mariens"




Bild: Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten; eigenes Foto

Sonntag, 7. Dezember 2014

Den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit

Aus der Matutin zum 2. Adventsonntag:

3. Lesung Mt 11,2-10 (gleichzeitig auch Tagesevangelium):

In jener Zeit, als Johannes von den Werken Christi hörte, sandte er zwei von seinen Jüngern zu ihm und ließ ihn fragen: "Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?"

Jesus antwortete ihnen: "Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt."

Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; dass er dir den Weg bereite" (Mal 3,1).

Auslegung des heiligen Papstes Gregor:
Wer so viel Zeichen und Wunder gesehen hat, kann nur staunen, aber nicht mehr Ärgernis nehmen. Dennoch nahmen die Ungläubigen schweres Ärgernis, als sie den Herrn nach so vielen Wundern sterben sahen. Daher sagt auch Paulus: Wir predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit.

Es erschien den Menschen töricht, dass der Urheber des Lebens zum Heil der Menschen sterben sollte; auch nahm der Mensch an ihm gerade daran Anstoß, um dessentwillen er Ihm heute besonders dankbar sein muss. Denn Gott muss umso würdiger von den Menschen geehrt werden, je unwürdiger das war, was Er für ihre Erlösung dulden wollte.
 6. Homilie über die Evanglien, Abschnitt 1 zur Lesung Mt 11,2-10 zum 2. Adventsonntag

Siehe, der Herr wird kommen und in Herrlichkeit herabsteigen
und Seine Macht mit Ihm;
Er wird Sein Volk in Freude heimsuche
 und ihm ewiges Leben verschaffen.
Siehe, unser Herr wird mit Kraft kommen. - Er wird Sein Volk!



aus: Das Breviergebet - Deutsche Ausgabe des Breviarum Romanum, Bd 1 Advent bis Dreifaltigkeitsonntag; Matutin zum 2. Adventsonntag; S. 15/16

Samstag, 6. Dezember 2014

Herzensfrieden



Willst du den Frieden deines Herzens behalten,
mein's gut, tu was du kannst, und lass Gott walten.


nach: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)



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Freitag, 5. Dezember 2014

O Tannenbaum, o Tannenbaum...


O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit,
o Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.



























Bilder: Commons via flickr
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