Mittwoch, 11. September 2013

Das II. Vatikanum lehrt, die Kirche solle wie eine Demokratie sein

Deswegen gibt es Pfarrgemeinderäte...

Sollte das Konzil so etwas gelehrt haben, dann ist es selbst den scharfsichtigsten Lesern nicht gelungen, diesen Abschnitt zu finden.

Die Kirche war nie eine Demokratie und wird nie eine sein. Ihre Struktur ist der Struktur des Himmels nachgebildet, welche eine absolute Monarchie ist mit Gott auf dem Thron. Er ist der Herrscher, und wir sind seine Untertanen. Er ernannte einen Premierminister, Petrus, um in seiner Abwesenheit zu regieren, und stattete ihn mit einem großen Anteil seiner eigenen Autorität als König und Hirte aus (Mt 16,18-19; Joh 21,15-19).

Er stellte dem Petrus in den übrigen Aposteln leitende Mitarbeiter zur Seite. Dieses Regierungsmuster setzt sich heute fort in der  apostolischen Nachfolge des Papstes und der mit ihm vereinten Bischöfe.

Warum haben wir also Pfarrgemeinderäte? Nicht weil die Kirche aus einer Monarchie in eine Demokratie verwandelt worden wäre. Man sollte übrigens Bezeichnungen solcher Art besser für politische Einrichtungen verwenden. Im Hinblick auf die Kirche sind sie nicht recht passend und sollten nur in einem angepassten Sinn gebrauicht werden.

Nein, Pfarrgemeinderäte haben verschiedene praktische Zwecke - Gemeindepfarrern einen Teil der Verwaltungsangelegenheiten abzunehmen, welche genausogut und oft besser von Pfarrmitgliedern erledigt werden können; dem Pastor eine "Rückmeldung von der Basis" zu geben und einen pastoralen Plan für die Pfarrei aufzustellen.

Bei all dem ist der Pfarrgemeinderat ein beratendes, kein gesetzgebendes Organ. Er unterbreitet dem Pastor Empfehlungen, bemächtigt sich aber nicht der Autorität des Pastors oder seiner Pflichten. Der Pfarrer kann seine Autorität, die vom Bischof kommt, nicht zugunsten eines Pfarrgemeinderates niederlegen, aber er kann soviel wie nötig davon übertragen. Selbstverständlich kann er seine rein sakramentalen Funktionen, für die die Priesterweihe vorausgesetzt wird, nicht übertragen.


aus: Karl Keating: Was Katholiken wirklich glauben; Miriam-Verlag Jestetten AD 2000, S. 15/16 (s. Quellen)

 
 
Kirche ist keine Demokratie. Das ist leider ein Missverständnis. Sondern wir sind ausgerichtet auf Christus. Jeder hat seine Aufgabe, seinen Dienst, und den darf er nicht durchführen aus Selbstherrlichkeit oder Machtbewusstsein, sondern im Dienst an Christus und den Gläubigen.“

Bischof Konrad Zdarsa von Augsburg im Interview mit dem „Donaukurier“ am 26.02.2012 (s. kath.net)
 
 
Weiteres zum Thema "Demokratische Strukturen in der Kirche?":

2 Kommentare:

  1. Oh, bitte Frischer Wind, mein armes Herz zieht sich bei solchen Überschriften immer so zusammen, ich dachte schon, das wäre ernst gemeint...

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  2. Sorry, lieber Konstantin, kommt so bald nicht wieder vor. ;-)

    LG

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