Durch die
„innere Durchdringung von Dogmatik und Pastoral“ sei ein neues
Verhältnis von Leben und Lehre entstanden: Es könne keine Theologie mehr
unabhängig von der Lebenspraxis geben. Darin bestehe der „zentrale
Fortschritt des ganzen Konzils. Dies werde auch durch den Titel
„Pastoralkonstitution“ unterstrichen, sind doch Konstitutionen „im
Sprachgebrauch des modernen Staatsrechts verfassungsgebende Texte.“
Was
einst mit den Begriffen „Orthodoxie“ gegen „Orthopraxie“ ausgefochten
wurde, wird hier wieder aufgewärmt. Wenn sich die Pastoral ihre eigene
Lehre schafft, wird dies mit der völligen Preisgabe des definierten
Glaubens enden. Das Christentum würde zur reinen Lebenspraxis
herunternivelliert. Das Handeln kann aber niemals Quelle der Wahrheit
sein."
Michael Karger in einer kritischen Würdigung des Sonderhefts "Konzil im Konflikt" der Herder Korrespondenz (Spezial) 2/2012, Die Tagespost Nr. 137, 15. November 2012
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