Freitag, 30. September 2011

Horch, horch - Wer da?




Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freuet euch!
Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.
Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!
Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.
Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!
Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut!

(NT, Brief des hl. Apostel Paulus an die Philipper 4,4-9)

Donnerstag, 29. September 2011

Staat, Kirche, Kirchensteuer

Die Lage in Deutschland

"Die Frage, wie das richtige Verhältnis zwischen Kirche und Staat beschaffen sein muß, muß natürlich immer neu gestellt werden. Solange es einen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, daß die Grundwerte des Christentums auch Vorgabe für die Gesetzgebung sind, kann eine relativ nahe Verflechtung von Staat, Gesellschaft und Kirche durchgehalten werden, gibt Sinn und steht der Freiheit der Religion nicht entgegen.

Aber wenn da keine Überzeugungen mehr dahinterstehen, kann natürlich eine zu starke institutionelle Verflechtung zur Gefahr werden. Deswegen bin ich nicht grundsätzlich dagegen, daß man in entsprechenden Situationen auch zu stärkeren Trennungsmodellen schreitet. Es hat insgesamt der Kirche eher gutgetan, daß sie sich nach dem Ersten Weltkrieg aus den staatskirchlichen Systemen lösen mußte.

Die zu starken Verbindungen sind ihr immer schlecht bekommen. Insofern, denke ich, müssen die Bischöfe in Deutschland ganz realistisch überlegen, welche Formen der Verbindung von Staat und Kirche wirklich von innen her durch Überzeugungen gedeckt und dadurch fruchtbar sind, und wo wir nur Positionen aufrechterhalten, auf die wir eigentlich kein Recht mehr haben. Eine solche Bestands-aufnahme ist sicher angebracht und nötig.
 (...) die Frage der Kirchensteuer, das sind alles Fragen, die man sorgsam und bedachtsam überlegen muß.

(Peter Seewald:) Eine brisante Frage; wie könnte die Antwort aussehen?

Das wage ich nicht zu beurteilen. Im großen ganzen wird,wie mir scheint, das deutsche Kirchensteuersystem heute noch von einem ziemlich breiten Konsens getragen, weil man die Sozialleistung der Kirchen anerkennt.

Vielleicht könnte in Zukunft einmal der Weg in die Richtung des italienischen Systems gehen, das zum einen einen viel niedrigeren Hebesatz hat, zum anderen aber – das scheint mir wichtig – die Freiwilligkeit festhält. In Italien muß zwar jeder einen bestimmten Satz seines Einkommens – 0,8%, glaube ich – einem kulturellen bzw. wohltätigen Zweck zuführen, worunter die katholische Kirche figuriert. Aber er kann den Adressaten frei wählen. Faktisch wählt die ganz große Mehrheit die katholische Kirche, aber die Wahl ist freiwillig."


aus:  Joseph Kardinal Ratzinger, Salz der Erde, Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende; Ein Gespräch mit Peter Seewald, Seite 126/127; AD 1996; s. Quellen

(Hervorhebungen durch Administrator)  

Weiteres zum Thema Kirchensteuer:



Foto: Times; Plenarsaal des Dt. Bundestages, Berlin

Ihr Erzengel, Gabriel, Michael und Raphael, bittet für uns!

Foto: Lawrence OP; Die Erzengel Gabriel, Michael und Raphael, London

Preiset den Herrn, ihr alle Seine Engel, ihr Gewaltigen, die ihr Seinen Willen vollzieht, sobald ihr vernehmt Sein gebietendes Wort. (Ps. 102,20)
Lobsinge dem Herrn, meine Seele; alles in mir singe das Lob seines heiligen Namens.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und allezeit! Amen.

Introitus zur Messe am 29.September; Einweihung der Kirche des hl. Erzengels Michael (Schott-Messbuch 1958)


Allen, die heute Namenstag feiern, herzliche Glück- und Segenswünsche!

Mittwoch, 28. September 2011

Höre, Kirche in Deutschland, Christus spricht durch den Papst zu dir!

Foto: Lawrence OP; Christus, St. Praxedis, Rom
Liebe Freunde!

Mit Paulus wage ich euch zuzurufen: Macht meine Freude dadurch vollkommen, daß ihr fest in Christus geeint seid! Die Kirche in Deutschland wird die großen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft bestehen und Sauerteig in der Gesellschaft bleiben, wenn Priester, Gottgeweihte und christgläubige Laien in Treue zur jeweils spezifischen Berufung in Einheit zusammenarbeiten; wenn Pfarreien, Gemeinschaften und Bewegungen sich gegenseitig stützen und bereichern; wenn die Getauften und Gefirmten die Fackel des unverfälschten Glaubens in Einheit mit dem Bischof hochhalten und ihr reiches Wissen und Können davon erleuchten lassen. 
Die Kirche in Deutschland wird für die weltweite katholische Gemeinschaft weiterhin ein Segen sein, wenn sie treu mit den Nachfolgern des heiligen Petrus und der Apostel verbunden bleibt, die Zusammenarbeit mit den Missionsländern in vielfältiger Weise pflegt und sich dabei auch von der Glaubensfreude der jungen Kirchen anstecken läßt.

Papst Benedikt XVI. am 25.09.2011 in der Predigt während der Hl. Messe in Freiburg 

(Hervorhebungen durch Administrator)

Dienstag, 27. September 2011

Montag, 26. September 2011

Was macht einen katholischen Verein aus?

Foto: Lawrence OP, St. Petrus, Rom
Was ist ein "katholischer Verein"? Ist ein Verein allein deswegen schon katholisch, weil ein Bischof, die Kirche, den Vereinsmitgliedern erlaubt, ihren Verein "katholisch" zu nennen? Natürlich ist das ein nicht unwichtiges Kriterium. Nur, was nachweislich dem Ansinnen und der Lehre der Kirche entspricht, darf sich "katholisch" nennen. Das Urteil darüber liegt bei den kirchlichen Oberen. So war es früher, so ist heute noch.

Das Prädikat "katholisch" ist für einen Verein ein Gütezeichen, das allen in der Gesellschaft deutlich macht, dass hier katholische Überzeugungen und katholische Anliegen vertreten werden. Oder? Das war früher so - aber heute?

Heute ist das scheinbar anders. Was macht heute einen katholischen Verein aus? Ist es die Kritik an kirchlichen Positionen? Der Schutz der Menschen vor der Institution Kirche? Verteidigung der Menschenrechte gegen eine "verknöcherte Kirche", die angeblich Frauen und andere diskriminiert? Zeichnen Angriffe gegen Papst und Bischöfe, oder gegen andere Personen, die den Glauben in der heutigen Gesellschaft bekennen, einen katholischen Verein aus? Manchmal möchte man das meinen, wenn man die kirchlichen Nachrichten aufmerksam verfolgt...

Als das Vorbereitungskomitee der XIX. Generalversammlung der katholischen Vereine am 1. Juli 1868 dem Hl. Vater Pius IX. eine Adresse zusandte, gibt es Aufschluss darüber, in welchem Geist  diese Vereine gegründet waren und lebten. Es sei noch erwähnt, dass diese Generalversammlung die Geburtsstunde des Zentralkomitees der deutschen Katholiken werden sollte:



"Heiliger Vater!

(...) nunmehr (werden) (...) gläubige Männer von allen Seiten sich versammeln, um sich im Glauben, den sie bekennen, wechselseitig zu stärken, ihre Vereinigung mit der heiligen Mutter der Kirche, und ihren freudigen Gehorsam gegen den römischen Bischof, den Nachfolger des heiligen Apostels Petrus und Stellvertreters Jesu Christi unseres Herrn auf Erden, der ganzen Menschheit mit lauter Stimme zu bekennen, die kindliche Liebe gegen die heilige Kirche zu nähren, über die Mittel, welche zur Hebung der Religion in den Stürmen dieser Zeit zu ergreifen sind, sich zu beraten, mit gegenseitiger Liebe sich zu entflammen.

Zu wem anders sollen die Unternehmer eines solchen Werkes mit Vertrauen hinblicken als auf unseren Heiligen Vater, welcher als das auf den Leuchter gestellte Licht die Kirche mit seiner himmlischen Lehre erleuchtet, als der feste, durch Christus gesetzte Fels die Brüder stärkt, als der gute Hirt seine Herde zu den Quellen des Heiles führt?

Deine Lehre, Heiliger Vater, wird für unsere Versammlung die Regel des Glaubens, Deine Gebote werden die Richtschnur bei den Anträgen, die verhandelt, bei den Beschlüssen, die gefasst werden, sein.

Deine Geistesstärke wird uns kräftigen, Dein Wohlwollen uns begeistern. Möchte alles, was wir verhandeln werden, dem allmächtigen Gott zur Ehre, der Kirche Gottes zum Wohle und dem durch so viele Sorgen und Schmerzen bedrückten Heiligen Vater zum Troste gereichen..."

aus: Bertram Otto; 100 Jahre Nacht und Tag, AD 1968 (s. Quellen)


Gebe Gott, dass die Vertreter der heutigen katholischen Vereine ebenso offen sind für die Stimme des Hl. Vaters Papst Benedikt XVI.! Nur dann wird es möglich sein, das Vertrauen der Gläubigen wieder zurückzugewinnen.

Aber vielleicht ist es ja wirklich so, wie Walter Kardinal Brandmüller im Vorfeld des Papstbesuches in Deutschland meinte: "Verbände und Gremien organisierter Katholiken (...) könnten kaum als repräsentativ für die deutschen Katholiken angesehen werden – von ihrer fehlenden ‚demokratischen’ Legitimation durch die normalen Gläubigen einmal ganz abgesehen”. Es sei zu beachten, dass der Geist nicht selten ausserhalb der Strukturen weht.

Auf jeden Fall aber gilt:  "Am Ende werde es darauf ankommen, “wie tief die Aussaat des Papstes in den deutschen oft harten und trockenen Boden einzudringen vermag”. Wie das Evangelium lehre, brauche es dann seine Zeit, ehe aus der Aussaat eine Ernte wird." (s. kath.net am 20.09.2011)

Den authentischen Glauben im Heute leben

"Es geht hier nicht darum, eine neue Taktik zu finden, um der Kirche wieder Geltung zu verschaffen. Vielmehr gilt es, jede bloße Taktik abzulegen und nach der totalen Redlichkeit zu suchen, die nichts von der Wahrheit unseres Heute ausklammert oder verdrängt, sondern ganz im Heute den Glauben vollzieht, eben dadurch daß sie ihn ganz in der Nüchternheit des Heute lebt, ihn ganz zu sich selbst bringt, indem sie das von ihm abstreift, was nur scheinbar Glaube, in Wahrheit aber Konvention und Gewohnheit ist."


Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache am 25.09.2011 vor engagierten Katholiken aus Kirche und Gesellschaft in Freiburger Konzerthaus  (Video)

(Hervorhebungen durch Administrator)

Alle Ansprachen Benedikt XVI. in Text und Video

Apostolische Reise nach Deutschland (22.-25. September 2011): 

Hier finden Sie alle Ansprachen und Predigten des Hl. Vaters in Text und auf Video!

Sonntag, 25. September 2011

Brief an Jacqueline

Am 22.09.2011 erschien in "jetzt.de-Süddeutsche Zeitung" ein Interview von Fabian Mader mit der Freiburger Theologie-Studentin Jacqueline Straub. Die junge Frau war der Einladung des Herder-Verlags gefolgt und hatte einen Brief an Papst Benedikt XVI. geschrieben. Dieser und andere Briefe von Freiburger Bürgern an den Papst wurden laut "jetzt.de" am Freitag in Buchform („Freiburg begrüßt Benedikt XVI.")  in Freiburg dem Papst übergeben.

Herausgegeben wurde die Schrift von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Oberbürgermeister Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen).

Die Studentin schrieb dem Papst, dass sie gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden wolle. Das würde ihren Glauben vollkommen machen, begründet sie ihren Traum. Sie bewundere jeden Pfarrer, der vorne stehe und predige und die Eucharistie feiern dürfe. Sie würde gerne Kinder taufen und Ehen schließen.


Ein Antwort-Brief an Jacqueline:


Liebe Jacqueline,

es ist schön, dass Du Dich auf das Kommen von Papst Benedikt XVI. freust. Ich hoffe, dass Du wirklich Gelegenheit haben wirst, ihn aus nächster Nähe sehen zu können.

In Deinem Brief an den Hl. Vater schreibst Du, dass Du so gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden würdest.

Du bist Theologiestudentin im dritten Semester an der Albert- Ludwigs-Universität in Freiburg. Dort, so schreibst Du, wird über Themen wie „Zölibat“ oder auch über „Frauenordination“ - durchaus auch kontrovers – diskutiert. Das ist für angehende römisch-katholische Theologen verständlich. Denn es ist wichtig, Argumente und Beweggründe für die Entscheidungen des Lehramtes der Kirche zu kennen, gerade heute, wo von vielen – Berufenen und Unberufenen - vieles auch dann noch in Frage gestellt wird, wenn das Fragliche schon längst von klugen und für die Wahrheit und Authentizität des Glaubens verantwortlichen Menschen geklärt und ein für allemal beantwortet wurde.

Auch Du bist quasi durch Deinen Brief ein Opfer jener geworden, die gegen alle Vernunft solche Diskussionen weiterführen wollen und andere, die vielleicht nicht so informiert in Glaubensdingen sind, immer wieder verunsichern und durch überflüssige Diskussionen vom eigentlichen Leben des Glaubens fernhalten.

Im Falle der Frage nach der „Frauenordination“ also ist die Sache ja, wie Du selber sicher weißt, endgültig entschieden. Dies hat zuletzt* Kardinal Piacenza, Präfekt der Kleruskongregation, festgestellt, indem er wiederum auf das Apostolische Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" vom 22. Mai 1994 von Johannes Paul II. verwies.

Papst Johannes Paul II. hatte darin festgestellt, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". Früher sagte man in solchen Fällen: Roma locuta – causa finita. Als Lateinerin weißt Du, was das bedeutet.

In der römisch-katholischen Kirche wird es also keine Priesterinnen geben. Aber Du hast es selbst richtig erkannt: „Doch ich weiß, dass dies alles in den Händen Gottes liegt und ich jede Entscheidung seines Vertreters auf Erden für die richtige ansehen werde.“ Und ich weiß, dass Du das im Innnern Deines Herzens auch tust.

Du respektierst „die Meinung des Papstes – er hat die Weltkirche im Blick“, sagst Du im Interview mit jetzt.de. Das allein ist es aber noch nicht. Die Meinung des Papstes ist hier so bedeutsam oder so unbedeutend wie Deine eigene Meinung dazu. Es geht einzig um das, was Christus seiner Kirche aufgegeben hat zu tun, allein das, was ER will.

Wie Benedikt XVI. am 23.09.2011 in Erfurt sagte: „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln. Er ist die Grundlage, auf der wir leben.“ Er ist die Wahrheit. Er ist das Wort Gottes.

Deswegen ist es auch nicht der „Blick auf die Weltkirche“, die den Papst daran hindert, die Erlaubnis zu geben, Frauen zu Priestern zu weihen. Wie schon gesagt: Der Papst ist einzig der Intention Christi verpflichtet. Da kann er weder Kompromisse noch Sonderwege zulassen.

„Zwar mag Deutschland für Frauen als Priesterinnen (…) bereit sein, doch wie sieht es mit anderen Ländern aus? Ist es kirchenrechtlich überhaupt möglich, eine „Sonderregelung" oder gar eine „Vorreiterrolle" für den deutschsprachigen Raum einzuführen?“ schreibst Du in Deinem Brief an Benedikt XVI.. Wenn also der deutschsprachige Raum, besser wohl: bestimmte Kreise des deutschsprachigen Katholizismus, nicht verstehen (wollen), dass die Kirche festgestellt hat, dass sie keine Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, so stimmt in diesen Kreisen etwas nicht bezüglich Ihrer Vorstellung des Glaubens oder des katholischen Kirchenbildes.

Genauso wäre die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe daher auch kein Zeichen der „Erneuerung der Kirche“, sondern ein Zeichen der Untreue gegenüber dem Willen ihres Gründers Jesus Christus und damit ein Irrweg der Kirche im deutschsprachigen Raum.

Wenn Du im jetzt.de-Interview äußerst: „Ich bin Katholikin und ich möchte in meiner Kirche etwas ändern“, dann ist das Frauenpriestertum hier sicher nicht das richtige Anliegen. Du sagst, dass Du die Kirche liebst. Vielleicht hast Du tatsächlich eine Berufung zum geistlichen Stand. Ich meine eine Ordensberufung. Davon wird heutzutage wenig gesprochen. Gerade wenn es um die Frauen in der Kirche geht, ist dieser Weg, der Kirche zu dienen und Christus in größerer Nähe nachzufolgen, nie ein Thema. Warum eigentlich nicht?

Es gibt so viele verschiedene Orden und Gemeinschaften, so viele Charismen. Könnte nicht auch für Dich etwas dabeisein? Vielleicht machst Du Dich einmal auf die Suche (z.B. über das Internet). Die Welt ist so klein geworden und überall wirken „alte“ Gemeinschaften und wachsen neue.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Berufung findest, sei es im Ordens- oder als glückliche Frau und Mutter im Ehestand.


Gottes Segen wünscht Dir von Herzen

F.W.


* Update:
Papst Franziskus am 28. Juli 2013 im Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro:
"E, con riferimento all’ordinazione delle donne, la Chiesa ha parlato e dice: “No”. "

*Update:
Papst Franziskus am 27. September 2015 bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Amerika nach Rom:
(...L)e donne sacerdote: questo non può farlo. Il Papa san Giovanni Paolo II, in tempi di discussione, dopo lunga, lunga riflessione, lo ha detto chiaramente. Non perché le donne non hanno la capacità, ma guarda: nella Chiesa sono più importanti le donne che gli uomini, perché la chiesa è donna; è la Chiesa, non il Chiesa; la Chiesa è la sposa di Cristo, e la Madonna è più importante dei Papi, dei vescovi e dei preti.


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Links zur Frage des (Weihe-)Diakonats für Frauen in der katholischen Kirche


Weiteres zum Thema "Frauen-Priester":


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    Freitag, 23. September 2011

    Wozu der Papst Politiker - und alle Menschen guten Willens - einladen will

    Ein positivistischer Naturbegriff, der die Natur rein funktional versteht, so wie die Naturwissenschaft sie erkennt, kann keine Brücke zu Ethos und Recht herstellen, sondern wiederum nur funktionale Antworten hervorrufen.

    Das gleiche gilt aber auch für die Vernunft in einem positivistischen, weithin als allein wissenschaftlich angesehenen Verständnis. Was nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den Bereich der Vernunft im strengen Sinn.

    Deshalb müssen Ethos und Religion dem Raum des Subjektiven zugewiesen werden und fallen aus dem Bereich der Vernunft im strengen Sinn des Wortes heraus. Wo die alleinige Herrschaft der positivistischen Vernunft gilt – und das ist in unserem öffentlichen Bewußtsein weithin der Fall –, da sind die klassischen Erkenntnisquellen für Ethos und Recht außer Kraft gesetzt.  

    Dies ist eine dramatische Situation, die alle angeht und über die eine öffentliche Diskussion notwendig ist, zu der dringend einzuladen eine wesentliche Absicht dieser Rede  ist (Anm.: wörtlich: bildet).



    aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. im  Deutschen Bundestag in Berlin am 22. September 2011 anlässlich seines Staatsbesuchs in Deutschland

    Ein ausführliches VIDEO über die Rede des Papstes im Berliner Reichstagsgebäude vor dem Deutschen Bundestag: HIER KLICKEN

    (Hervorhebungen durch Administrator)

    Donnerstag, 22. September 2011

    Das Prinzip Petrus

    "Wenn Petrus der Fels ist, dann hilft es gar nichts, auf wechselnde Standfestigkeiten des Papstes zu hoffen und darauf, dass sich zum Beispiel der nächste Papst das mit der Ehescheidung noch einmal überlegen könnte und der übernächste vielleicht das Frauenpriestertum einführt.

    Das Bild des Felsens besagt: Ihr dürft nicht darauf hoffen, dass der Papst von Gottes Gebot abweicht. Ihr müsst euch damit abfinden, dass die Position der Papstkirche hier fest ist. Und sollte euch einfallen, Erlaubnis von Ehescheidung vom Papst zu fordern und dafür auf seine bislang fehlende Barmherzigkeit verweisen, dann dürft ihr auf den von Jesus erbetenen Beistand für Petrus hoffen.

    Ihr dürft auch wissen, dass ein fester Standpunkt gegenüber einer fluktuierenden Masse von Meinungen eine wirkliche Tat der Barmherzigkeit ist. Das Petrusamt hilft uns durch die Verlässlichkeit des Standpunkts.

    Warum ist der Papst so wichtig? Zwei Stichworte fallen mir ein: wegen des Teufels und wegen der Jugend. Petrus und Teufel kommen schon im Neuen Testament regelmäßig zusammen vor. Wo Petrus ist, lässt stets auch der Teufel nicht lange auf sich warten. Das gilt schon beim Petrusbekenntnis nach Mk 8; Petrus hat da das Richtige getroffen.

    Aber wenn Petrus das Leiden Jesu ablehnt und selbst nicht für sein Bekenntnis leiden will, dann ist da schlicht der Teufel am Werk. Und so hat der Teufel nach Lk 22 auch darum gebeten, die Jünger sieben zu dürfen. Und gewiss tut er das auch.

    Aus der Sicht Jesu ist Petrus der einzige, dessen Glauben dieser Fülle an Versuchungen widerstehen  wird. „Du aber stärke den Glauben deiner Brüder.“ Dieses direkt zugesagte persönliche Gebet Jesu ist eine einmalige Verheißung und für mich ein wesentlicher Grund, auf den  Papst zu hören.

    Und alle großen Tyrannen des 20. Jahrhunderts wollten den Papst einsperren oder umbringen lassen, bis hin zum Papstattentat gegen Johannes Paul II. Wenn man aber sieht, mit welch besinnungslosem, ohnmächtigem und grenzenlosem Hass die sogenannten Atheisten und die sogenannten Freidenker sich gegen den Papst erheben möchten, dann wundert man sich über nichts mehr. Für mich ist diese fast mythische, archaische Wut geradezu ein Grund zur Beruhigung."


    aus einem Beitrag von Klaus Berger in "Die Tagespost"  Nr.112, 20.September 2011

    (Hervorhebungen durch Administrator)

    Foto: Lawrence OP; Hl. Petrus

    Tu es Petrus! Herzlich Willkommen, Hl. Vater!

    Motette von Lorenzo Perosi (1872-1956)




    Tu es Petrus
    et super hanc petram ædificabo ecclesiam meam
    et portæ inferi non prævalebunt adversus eam.
    Et tibi dabo claves regni cælorum.



    Du bist Petrus,
    und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen
    und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
    Und Dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben.


    ( Mt 16,18.19)

    Mittwoch, 21. September 2011

    Applaus für den Papst!!!!

    "Die Liebe zum Hl. Vater muss eine herrliche Eigenschaft in uns sein, denn in ihm sehen wir Christus."
    (hl. Josemaria Escrivá de Balaguer)



    Stumme Hunde

    "Man redet heute viel von der prophetischen Aufgabe der Kirche. Das Wort wird manchmal mißbraucht. Aber wahr ist doch, daß die Kirche sich nie einfach mit dem Zeitgeist liieren darf.

    Sie muß die Laster und Gefährdungen einer Zeit ansprechen; sie muß den Mächtigen ins Gewissen reden, aber auch den Intellektuellen, denen auch, die banausisch und gemütlich an den Nöten einer Zeit vorbeileben wollen und so fort.

    Als Bischof fühlte ich mich verpflichtet, mich dieser Aufgabe zu stellen. Zudem waren die Defizite zu offenkundig: Ermüdung des Glaubens, Rückgang der Berufungen, Sinken des moralischen Standards gerade auch unter den Menschen der Kirche, zunehmende Tendenz zur Gewalt und vieles andere.

    Mir klingen immer die Worte der Bibel wie der Kirchenväter im Ohr, die die Hirten mit großer Schärfe verurteilen, die wie stumme Hunde sind und, um Konflikte zu vermeiden, das Gift sich ausbreiten lassen. Ruhe ist nicht die erste Bürgerpflicht, und ein Bischof, dem es nur darauf ankäme, keinen Ärger zu haben und möglichst alle Konflikte zu übertünchen, ist für mich eine abschreckende Vision."


    aus:  Joseph Kardinal Ratzinger, Salz der Erde, Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende; Ein Gespräch mit Peter Seewald, Seite 87/88; AD 1996 (s. Quellen)




    Foto: rethought, Mitra und Bischofsstab

    Dienstag, 20. September 2011

    Der Papst in Deutschland auf BibelTV

    Erwachsen im Glauben sein - Wahrheit tun in der Liebe

    Aus der Predigt von Joseph Kardinal Ratzinger, damaliger Dekan des Kardinalskollegiums, während der Papstmesse am 18.04.2005, anlässlich des Konklaves, aus dem er als Papst Benedikt XVI. hervorging:

    "Wir sollen nicht Kinder im Zustand der Unmündigkeit bleiben. Was heißt, unmündige Kinder im Glauben sein? Der hl. Paulus antwortet: Es bedeutet, »ein Spiel der Wellen zu sein, hin- und hergetrieben von jedem Widerstreit der Meinungen…« (Eph 4, 14). Eine sehr aktuelle Beschreibung! 

    Wie viele Glaubensmeinungen haben wir in diesen letzten Jahrzehnten kennengelernt, wie viele ideologische Strömungen, wie viele Denkweisen… Das kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wogen zum Schwanken gebracht, von einem Extrem ins andere geworfen worden: vom Marxismus zum Liberalismus bis hin zum Libertinismus; vom Kollektivismus zum radikalen Individualismus; vom Atheismus zu einem vagen religiösen Mystizismus; vom Agnostizismus zum Synkretismus, und so weiter. Jeden Tag entstehen neue Sekten, und dabei tritt ein, was der hl. Paulus über den Betrug unter den Menschen und über die irreführende Verschlagenheit gesagt hat (vgl. Eph 4,14).  

    Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich »vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen«, als die heutzutage einzige zeitgemäße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten läßt. 

    Wir haben jedoch ein anderes Maß: den Sohn Gottes, den wahren Menschen. Er ist das Maß des wahren Humanismus. »Erwachsen« ist nicht ein Glaube, der den Wellen der Mode und der letzten Neuheit folgt; erwachsen und reif ist ein Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt ist. Diese Freundschaft macht uns offen gegenüber allem, was gut ist und uns das Kriterium an die Hand gibt, um zwischen wahr und falsch, zwischen Trug und Wahrheit zu unterscheiden.

    Diesen erwachsenen Glauben müssen wir reifen lassen, zu diesem Glauben müssen wir die Herde Christi führen. Und dieser Glaube – der Glaube allein – schafft die Einheit und verwirklicht sich in der Liebe.

    Dazu bietet uns der hl. Paulus – im Gegensatz zu den ständigen Sinnesänderungen derer, die wie Kinder von den Wellen hin- und hergeworfen werden – ein schönes Wort: die Wahrheit tun in der Liebe, als grundlegende Formel der christlichen Existenz.

    In Christus decken sich Wahrheit und Liebe. In dem Maße, in dem wir uns Christus nähern, verschmelzen auch in unserem Leben Wahrheit und Liebe. Die Liebe ohne Wahrheit wäre blind; die Wahrheit ohne Liebe wäre wie »eine lärmende Pauke« (1 Kor 13,1)."


    Die vollständige Predigt ist HIER nachzulesen.
    (Hervorhebungen durch Administrator)


    Foto: Lawrence OP; Petrus-Statue in St.Peter, Rom

    Montag, 19. September 2011

    Tod oder Leben - Wir wählen das Leben

    Marsch für das Leben, Berlin 17.09.2011



    Auch wenn ich selbst nicht beim "Marsch für das Leben" in Berlin dabei sein konnte, so war mein Herz doch bei den Veranstaltern und den Teilnehmern.

    Angela Merkel: Klares Bekenntnis zu Gott und Gottes Schöpfung

    Ansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Papstbesuch in Deutschland:



    Den Wortlaut der Ansprache kann man HIER nachlesen:

    Sonntag, 18. September 2011

    Glaube ist Geschenk Gottes - Liebet die Kirche!

    Benedikt XVI. bei der Abschlussmesse des Weltjugendtages in Madrid am 21.08.2011:

    "Der Glaube ist ein Geschenk Gottes.
    Er ist Beziehung mit Christus.
    Und Jesus kann man nicht allein nachfolgen
    sondern nur auf dem gemeinsamen Weg der Kirche.
    ...
    Liebt die Kirche, die Euch zum Glauben geboren hat!
    Die Euch geholfen hat, Christus besser kennenzulernen,
    die Euch die Schönheit seiner Liebe entdecken ließ.

    Für das Wachsen Eurer Freundschaft mit Christus kommt es entscheidend darauf an,
    dass Ihr Euch freudig in die Pfarreien, Gemeinden und Bewegungen einbindet
    und an der Eucharistie an jedem Sonntag teilnehmt,
    häufig beichtet
    und regelmäßig das Wort Gottes meditiert."


    Benedikt XVI.: Das Wort zum Sonntag

    Am Samstagabend vor dem Besuch des Hl. Vaters in Deutschland wurde in der ARD "Das Wort zum Sonntag" von Benedikt XVI. selbst gesprochen:

    "All dies ist nicht religiöser Tourismus, und noch weniger eine Show", so Benedikt unter anderem. "Worum es geht, sagt das Leitwort dieser Tage: 'Wo Gott ist, da ist Zukunft.' Es soll darum gehen, dass Gott wieder in unser Blickfeld tritt, der so oft ganz abwesende Gott, dessen wir doch so sehr bedürfen."


    Samstag, 17. September 2011

    Hymnarium: Dichtungen aus Brevier, Missale und Frühchristentum

    Den Tipp auf eine relativ neue Datenbank für alte Hymnen und Dichtungen u.a. aus Brevier und Missale will ich anderen Lesern und Bloggern nicht vorenthalten. HYMNARIUM nennt sich das Projekt, das, ansprechend gestaltet, seit Beginn diesen Kirchenjahres im Internet präsent ist.

    "Die Dichtungen aus der Zeit des frühen Christentums bis zum ausgehenden Mittelalter, die auf diesen Seiten zugänglich werden, gehören zum unvergänglichen Schatz abendländischer Kultur und Dichtung. Die Aufgabe der Erben, auf die er gekommen ist, muss es sein, ihn zu pflegen, ihn lebendig zu erhalten, im Bewusstsein zu bewahren, weiter zu überliefern und immer wieder von neuem zu erschließen und zu verbreiten." (aus der Einleitung zum Hymnarium)

    Dank für den Tipp an Clemens Schlip (Die Tagespost)


    Zum Schutzengel-Monat eine Kostprobe aus den Schätzen des Hymnariums:
    (den lateinischen Originaltext kann man HIER nachlesen)

    Aeterne Rector siderum
     

    Hl. Roberto Bellarmino (1542 – 1621)

    Ewiger Lenker der Gestirne,
    der du alles, was existiert, mit großer
    Macht erschaffen hast und mit ebenso
    großer Fürsorge regierst.


    Stehe bei der Schar der Schuldbeladenen,
    die zu dir flehen,
    und bei des Lichtes Morgendämmerung
    verleihe neues Licht unsern Herzen.



    Engel von Fra Angelico
    Und dein Engel, der auserwählt ist
    zu unserm Schutze,
    möge hier zugegen sein, um uns zu
    bewahren von der Ansteckung der Sünden.


    Des neidischen Drachen Schlauheit möge
    er uns gegenüber unschädlich machen,
    damit das Netz des Betruges
    unvorsichtige Herzen nicht umschlinge.


    Die Furcht vor Feinden verscheuche er
    weithin von unserm Gebiete,
    er sorge für den Frieden der Einwohner
    und verhindere jede Krankheit.


    Ehre sei Gott dem Vater, der durch
    seine Engel alle beschützen möge,
    die der Sohn erlöst und
    der heilige Geist gesalbt hat. Amen


    Deutsch von Adalbert Schulte

    Jetzt wird's langsam ernst!!!

    Benedikt XVI. kommt nach Deutschland! 22.-25.09.2011

    Mit-dem-Papst-in-Berlin.de


    Jetzt aber: Willkommen Hl. Vater!

    Freitag, 16. September 2011

    Gewissen und Wahrheit - Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?

    (Nur irgendwie anders...)
    Peter Seewald im Gespräch mit Kardinal Ratzinger:
      
    "Sind Sie ein Mann des Gewissens?

    Thomas Morus (1801-1890)
    Ich versuche es zu sein. Ich wage nicht zu behaupten, daß ich es bin. Aber das scheint mir schon ganz wichtig, daß man nicht die Billigung oder auch das nette Gruppenklima über die Wahrheit stellt. Das ist immer eine große Versuchung. Natürlich kann der Gewissensappell in Rechthaberei umschlagen, daß man glaubt, in allem dagegen sein zu müssen. Aber im richtigen Sinn verstanden ist ein Mensch, der auf das Gewissen hört und für den dann das Erkannte, Gute über der Billigung und der Akzeptanz steht, für mich wirklich ein Ideal und eine Aufgabe. Und Gestalten wie Thomas Morus, Kardinal Newman und andere große Zeugen – wir haben die großen Verfolgten des Naziregimes, zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer – sind für mich große Vorbilder.

    Allerdings, so haben Sie einmal festgehalten, müsse ein solcher Mann »den Vorrang der Wahrheit vor der Güte« betonen. Keine ungefährliche Einstellung, denke ich. Würde dies nicht dem Bild des Großinquisitors entsprechen, wie Dostojewski es gezeichnet hat?

    John Fisher (1469-1525)
    Da muß man natürlich schon den ganzen Kontext lesen. Güte ist da im Sinn einer falschen Gutmütigkeit verstanden, »ich will keinen Ärger haben«. Das ist eine Einstellung, die es sehr häufig gibt, die gerade auch im politischen Bereich zu beobachten ist, daß man »es sich nicht verderben« will. Bevor man Ärger schafft und Ärger hat, ist man lieber bereit, auch Falsches, Unlauteres, Unwahres, Ungutes in Kauf zu nehmen. Man ist bereit, sich Wohlbefinden, Erfolg, öffentliches Ansehen und Billigung von seiten der herrschenden Meinung durch den Verzicht auf Wahrheit zu erkaufen. Ich wollte mich nicht gegen Güte im allgemeinen wenden. Wahrheit kann nur mit Güte überhaupt erfolgreich sein und siegen. Was ich meinte, war eine Karikatur der Güte, die aber doch ziemlich verbreitet ist. Daß man unter dem Vorwand der Güte das Gewissen vernachlässigt; daß man die Akzeptanz und Vermeidung von Ärger, das bequeme Weitergehen, das Gutangesehensein und das Gutmütigsein der Wahrheit überordnet.


    aus:  Joseph Kardinal Ratzinger, Salz der Erde, Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende; Ein Gespräch mit Peter Seewald; s. Quellen
    (Hervorhebungen durch Administrator) , Fotos: Lawrence OP 

     
    Dazu empfehle ich ein hervorragendes, kurzes aber kerniges Posting des Philosophen Josef Bordat (JoBo72), das man, wie ich finde, unbedingt gelesen haben sollte (vor allem unsere lieben Politiker sollten es zur Kenntnis nehmen): 

    Der kleine Unterschied - zum Thema Kirche und Politik
    darin heißt es z.B.:

    "Sie (Anm.: die Kirche) hat ein Menschenbild und zieht daraus ethische Konsequenzen, die zu einer Morallehre werden, die für jeden, der Kirchenmitglied ist, verbindlich ist."

    "Die Kirche aber hat eine Morallehre, die nicht in die polis durchgreift (und das auch gar nicht beabsichtigt), sondern nur für diejenigen gültig ist, die Mitglied der Kirche sind."

    "Dass die Kirche ihre Lehre für wahr hält, dürfte dagegen nicht verwundern, denn wenn man etwas glaubt, sollte man es zumindest für wahr halten und nicht für falsch..."

    "Dass die Kirche ihre Wahrheit nach außen auch entsprechend als Wahrheit vertritt, sollte daher auch nicht verwundern. Aber die Kirche zwingt Niemanden, sich an ihre Lehre zu halten, noch nicht einmal die eigenen Mitglieder." 


    (Hervorhebungen durch Administrator)

    Donnerstag, 15. September 2011

    Wahrheit - oder Diktatur der Beliebigkeit

    Cooperatores veritatis - Mitarbeiter der Wahrheit  
    lautete der Wappenspruch von Joseph Kardinal Ratzinger, dem jetzigen Papst Benedikt XVI.


    Im Gespräch mit Peter Seewald erklärt der damalige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, warum der Mensch die Wahrheit erkennen und ihr folgen muss:


    Bild: wikipedia
    "Ich habe im Laufe meines geistigen Weges sehr stark das Problem empfunden, ob es nicht eigentlich eine Anmaßung ist zu sagen, wir könnten Wahrheit erkennen – angesichts all unserer Begrenzungen. Ich fragte mich auch, wie weit man diese Kategorie nicht besser vielleicht zurückdrängen müßte. Im Verfolgen dieser Frage konnte ich dann allerdings beobachten und auch begreifen, daß der Verzicht auf Wahrheit nichts löst, sondern im Gegenteil zur Diktatur der Beliebigkeit führt. Alles, was dann bleiben kann, ist eigentlich nur von uns entschieden und austauschbar. Der Mensch entwürdigt sich selbst, wenn er nicht Wahrheit erkennen kann; wenn alles eigentlich nur Produkt einer einzelnen oder kollektiven Entscheidung ist.

    Auf diesem Weg ist mir klargeworden, wie wichtig es ist, daß der Begriff Wahrheit ungeachtet der Bedrohungen, der Gefährdungen, die er zweifellos einschließt, uns nicht verlorengeht, sondern als zentrale Kategorie stehenbleibt. Als eine Forderung an uns, die uns nicht Rechte gibt, sondern die im Gegenteil unsere Demut und unseren Gehorsam verlangt und die uns auch auf denWeg des Gemeinsamen bringen kann. Aus einem längeren Ringen mit der geistigen Situation, in der wir stehen, ist für mich langsam dieser Primat der Wahrheit sichtbar geworden, der, wie gesagt, nicht einfach abstrakt gefaßt werden kann, sondern natürlich Einbindung in Weisheit verlangt."

    aus:  Joseph Kardinal Ratzinger, Salz der Erde, Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende; Ein Gespräch mit Peter Seewald; s. Quellen

    (Hervorhebungen durch Administrator) 

    Mittwoch, 14. September 2011

    Frei nach Lüdicke und Schockenhoff

    Hier (mit Einverständnis des Autors) ein Leserbrief aus der "Tagespost" von gestern, den 13.09.2011:

     "Die Unauflöslichkeit der Ehe als Sakrament ist nicht nur vom Verhalten der Gesellschaft, sondern in hohem Maße durch das Verhalten von Priestern und Bischöfen bedroht. Seit Jahren wird in meiner Pfarrei, aber sicher auch in vielen anderen Pfarreien, nach der standesamtlichen Eheschließung für wiederverheiratete Geschiedene ein Segnungsgottesdienst durchgeführt, der wie andere Trauungen im Pfarrbrief bekannt gegeben wird. Dieser Segnungsgottesdienst ist für die Betroffenen, ihre Angehörigen, aber auch für die Gemeindemitglieder in der kirchlichen, aber auch politischen Gemeinde nichts anderes als eine kirchliche Trauung mit anderer Bezeichnung. Wenn der zuständige Ortsbischof dies auch noch stillschweigend duldet, dann wird das Sakrament der Ehe und seine Unauflöslichkeit vom Hirten und von seinem Priester als Verwalter der Sakramente selbst in Frage gestellt. Bischof und Priester setzen hier die falschen Signale."

    Ernst Jürgen Kohlhund, 66539 Neunkirchen/Saar

    (Anm.: Es handelt sich hierbei um eine Pfarrei des Bistums Trier, dessen Bischof Dr. Stephan Ackermann ist.)

    Ist es das, was Lüdicke, Schockenhoff, Zollitsch usw. wollen?
    Über katholon (Peter Winnemöller) habe ich einen Link zu katholisch.de gefunden, wo es ebenfalls um mögliche Lösungen für zivil wiederverheiratete Geschiedene geht.

    Peter Winnemöller befragt Pastor Rainer Vorsmann zur "Scheidungs-Debatte und zu möglichen Ansatzpunkten". Der Priester betont, dass er großen Bedarf bei der Katechese für Brautleute sehe, um so bereits vorbeugend im Vorfeld einer Eheschließung späteren Zweifeln entgegenzuwirken. (Meines Erachtens ist genau DAS das Mittel der Wahl.) Er spricht auch davon, dass  er eine "sehr hohe Verantwortung habe, den Brautleuten im Traugespräch die kirchliche Lehre von der Ehe als Sakrament zu erläutern".

    Dann aber wünscht er sich doch von der Kirche einen "Gottesdienst ohne Eucharistiefeier (...) in der die neue Partnerschaft gesegnet wird". Vorsmann meint, "dass die Gläubigen in der Kirche den Unterschied zwischen der sakramental geschlossenen Ehe und der Segnung eines Paares durchaus verstehen könnten." Dass das ganz sicher eine Illusion ist, zeigt obiges Beispiel aus dem Saarland.

    Fazit: Also wieder ein fauler Kompromiss...
    Eine "theologisch verantwortungsvolle und pastoral angemessene" Lösung sieht anders aus.


    Ergänzend zum Thema:

    Dienstag, 13. September 2011

    Erzbischof Zollitsch und Prof. Lüdicke zum ersten...

    Da ein lieber Mitblogger (Vincentius Lerinensis) darum bittet, EB Zollitsch guten Willen und professorales Ausdruckkauderwelsch zu Gute zu halten, wozu ich durchaus gewillt bin, muss ich aber nun doch weiter ausholen. Da mir die Kommentarfunktion zu wenige Möglichkeiten gibt (Textgestaltung etc.pp) werde ich dies nun - notgedrungen - als (zwei oder mehrere) Post(s) veröffentlichen. Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch die Gedanken von Catocon.

    Wir wollen Erzbischof Zollitsch diesen guten Willen nicht absprechen, er beteuert ja immer wieder, dass er die Unauflöslichkeit der Ehe nicht in Frage stellen will. Die Zukunft wird zeigen, was er wirklich will. Im „Mannheimer Morgen“ (Ausgabe von gestern, 12.09.2011) wird er so zitiert:

    "Das schmälert auch nicht das klare Bewusstsein, dass die Ehe unauflöslich ist". In der Seelsorge stelle sich aber die Frage nach einem "theologisch verantwortungsvollen und pastoral angemessenen Umgang. Darüber gilt es offen und unaufgeregt zu beraten."

    Allerdings kann man in dieser Sache (Seelenheil der Betroffenen, Verlust der heiligmachenden Gnade, unwürdiger Sakramentenempfang) auch keine faulen Kompromisse schließen.

    Und wenn darüber „beraten“ werden soll, wie mit dem Personenkreis der „wiederverheirateten Geschiedenen" "theologisch verantwortungsvoll und pastoral angemessenen" umgegangen werden soll (war das bisher nicht der Fall?), dann zeigt sich schnell, dass darüber nicht zu beraten ist, ohne in der einen oder anderen Weise die Unauflöslichkeit der (zuerst eingegangenen) Ehe in Frage zu stellen. Es kann ja wohl nicht ernsthaft jemand behaupten, eine „Zweitehe“ sei akzeptabel, obwohl die erste weiter besteht. Das wäre dann nämlich (sozusagen serielle) Polygamie.


    Prof. Klaus Lüdicke (Jg. 1943), emeritierter Professor für Kirchenrecht, Münster

    Wenn der emeritierte Münsteraner Kirchenrechtler Klaus Lüdicke behauptet*, schon heute sei es in der Realität der Normalfall, Gläubigen, die in einer neuen Ehe lebten, die Kommunion nicht zu verweigern und im gleichen Atemzug an die Bereitschaft der Kirche appelliert, diese Praxis auch amtlich zu akzeptierendann wäre genau das solch ein fauler Kompromiss.

    Denn allein durch die Tatsache, dass in der „pastoralen“ Praxis manche Geistliche – im Ungehorsam gegen bestehendes Recht und gegen die katholische Auffassung des Ehesakramentes – quasi eine „Zweitehe“ akzeptieren, ist dieses „Problem“ nicht (auch pastoral nicht) gelöst.

    "Die Verbundenheit des Menschen mit Gott (ist) in der Eucharistie ein weit höherer Wert (...) als die Frage, ob sein Leben in Punkto Sexualmoral hundertprozentig in Ordnung ist", behauptet Lüdicke und versucht damit ein Sakrament gegen das andere auszuspielen

    Es geht eben nicht nur darum, dass "in Punkto Sexualmoral das Leben der Betroffenen nicht hundertprozentig in Ordnung ist", es geht darum, dass hier das sakramentale, unauflösliche Band der Ehe in Frage gestellt und missachtet wird. Das ist eine völlig andere Dimension.
      
    Lüdicke hält es für höchst fraglich, ob die neu eingegangene Lebensbeziehung "auch theologisch begründet als schwere Sünde, als bewusste Absage an Gott und als Selbstausschluss von den Sakramenten" bezeichnet werden könne. 

    Das aber ist moraltheologisch so klar wie eindeutig:
    Willigt der Betroffene wider besseres Wissen (was aufgrund der von ihm gewünschten kirchlichen Bindung - und nicht zuletzt auch durch die in den letzten Jahrzehnten immer wieder in der Öffentlichkeit geführten Diskussionen) vorausgesetzt werden kann, so ist objektiv der Tatbestand der schweren Sünde erfüllt. Fraglich ist also höchstens, wie Lüdicke dazu kommt, dies de facto in Frage zu stellen bzw. anzuzweifeln.

    Wie stellt Lüdicke sich eine Lösung vor?
    "Die Kirche kann die neue Beziehung positiv begleiten, zumal in ihr die christlichen Ehewerte oft ernsthafter gelebt werden: der Wille zur Dauer, die Treue zueinander, die Offenheit für die Familie und das beiderseitige Wohl."

    Ja, geht's noch?, möchte man fragen. Es ist geradezu ein Hohn zu behaupten, das christliche Ehewerte im Konkubinat "oft ernsthafter gelebt werden" und dass das ein Grund für die Kirche sei, diese Beziehung "positiv" zu begleiten. Der "Wille zur Dauer, die Treue zueinander, die Offenheit für die Familie und das beiderseitige Wohl", welchen Wert hätten sie, wenn sie bewusst im Unwillen zur Dauerhaftigkeit der Ehe, auf Untreue, Ablehnung - zumindest des Ehepartners - und auf hartnäckigem Widerstand gegen die kirchliche Ehelehre gründen? Wie könnte die Kirche ihre Zustimmung geben, zu einer Verbindung, die völlig ihrem Bild (auch in Bezug auf Christus und die Kirche, vgl. Eph 5,25ff) und ihrer Vision einer christlichen Ehe widerspricht?

    Fazit: Es wäre eine Lösung, die auf Unwahrheit, Untreue und fortgesetzter Unordnung beruht. Eine "theologisch verantwortungsvolle und pastoral angemessene" Lösung sieht anders aus.


    * Anm.: Zitate Lüdickes stammen aus dem Interview der KNA (Ludwig Ring-Eifel) mit Klaus Lüdicke, publiziert online auf "katholisch.de" ca. 02.09.2011, heute nurmehr verfügbar bei gloria.tv.



    Ergänzend zum Thema:

    Weiteres zum Thema:



    Magnificat

    Zum Ausklang des Festes Mariä Namen -
    und zur Einstimmung auf den Fatima-Tag, an dem die Kirche jeweils am 13. des Monats der Marien-Erscheinungen in Fatima (Portugal) gedenkt




    Magnificat (Lk 1,46ff)

    Hoch preiset meine Seele den Herrn
    Und mein Geist frohlockt in Gott meinem Heiland.
    Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

    Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
    Denn Großes hat an mir getan der Mächtige,
    Und heilig ist sein Name.

    Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
    Über alle, die ihn fürchten.

    Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
    Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.

    Er stürzt die Mächtigen vom Thron
    Und erhöht die Niedrigen.

    Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
    Und lässt die Reichen leer ausgehen.

    Montag, 12. September 2011

    Fest Mariä Namen: Gegrüßet seist Du, Maria

    "Ihr wisst, dass Maria sich von Christus fernhielt, als Er Sein Predigtwerk begann; sie mischte sich nicht ein in Sein Werk. Auch nach Seiner Himmelfahrt ist sie als Frau nicht ausgezogen zu Predigt und Lehre, sie nahm nicht Platz auf eines Apostels Stuhl; sie beanspruchte keine Teilhabe am priesterlichen Amt; sie suchte nur ihren Sohn in Demut im täglichen Messopfer jener auf, die, obwohl im Himmel ihre Diener, in der Kirche auf Erden ihre Vorgesetzten waren.

    Und nachdem sie und jene diese Schaubühne hienieden verlassen hatten und sie zur Königin zur Rechten ihres Sohnes aufgestiegen war, nicht einmal damals bat sie ihn, ihren Namen bis an das Ende der Welt bekannt zu machen und sie den staunenden Blicken der Welt auszusetzen, vielmehr wartete sie jene Zeit ab, da ihre eigene Verherrlichung notwendig würde um der Seinigen willen.

    Er Selber stand ja von Anfang an im Mittelpunkt der Verkündigung der Kirche und war in Seinem Tempel auf den Thron erhoben, denn Er war Gott; es wäre dem lebendigen Orakel der Wahrheit (Anm.: der Kirche) übel angestanden, hätte es den Gläubigen das eigentliche Objekt ihrer Anbetung vorenthalten - anders stand es mit Maria.

    Ihr geziemte es, als Geschöpf, als Mutter, als Frau beiseite zu treten und den Platz für den Schöpfer frei zu machen, Dienerin ihres Sohnes zu sein, und den Weg für ihre Verehrung in der Welt eher durch sanfte Überredung zu finden. Erst als Sein Name verunehrt wurde, war es ihre Aufgabe, Ihm ihre Dienste anzubieten; als der Emmanuel verleugnet wurde, trat die Gottesmutter (sozusagen) in den Vordergrund; als Irrlehrer behaupteten, Gott sei nicht Mensch geworden, kam auch die Zeit für ihre eigene Ehrung."



    (Hervorhebungen durch Administrator) 
     


    Foto: Lawrence OP, Mutter Gottes, London 

    Sonntag, 11. September 2011

    Maria und Heilige: Seiten-Instanzen neben Gott?

    Maria, Hilfe der Christen

    "Was den Glaubenden zu Maria führt ist nicht mit wenigen Worten zu sagen. Besonders deutlich zeigt sich das Suchen nach ihrer Hilfe. Maria ist die "Trösterin der Betrübten", die "Helferin der Christen", die "Mutter vom guten Rat".

    In ihr, welche die Mutter des Erlösers ist, fühlt der Glaubende eine aller Not und allem Leid zugewandte unerschöpfliche Liebe. Sie ist die Auserwählte, nah zu Gott Hinangehobene; aber nicht nach der Weise einer Göttin, welche in der Seligkeit ihrer hohen Natur dahin lebte, sondern was sie ist, ist sie in der Ordnung der Erlösung, aus Christi Gnade. Daher weiß der Christ, dass er ihrer Liebe sicher sein darf.

    Was das aber bedeutet, wenn der Mensch alle Not, auch die verborgenste und stummste, in den Raum einer solchen Liebe tragen kann, ist nicht abzuschätzen. Immer wieder geht darum die Bitte der Bedrängten zu ihr, dass sie helfe. Nicht durch eigene Macht. Weder Maria noch die Heiligen sind Seiten-Instanzen neben Gott, die aus eigenem Wollen und Vermögen wirken. Im Reiche Gottes ist sein Wille alles in allem.

    Wohl werden die Heimgegangenen vollendet und also ihres eigensten Wesens mächtig, aber in Gott, und ihr persönliches Wollen will nichts, als dass sein Wille geschehe. Wenn sie also menschlicher Not helfen, so geschieht das aus Gottes Willen heraus.

    Die Kirche drückt das dadurch aus, dass sie sagt, die Heiligen bitten für uns. Um diese Fürbitte ruft das Gebet der Bedrängten Maria an und weiß, dass es auf sie vertrauen darf."





    aus: Romano Guardini (1885-1968): Vorschule des Betens

    (Hervorhebungen durch Administrator) 




    Bild: Kevelaerer Gnadenbild; Trösterin der Betrübten

    Samstag, 10. September 2011

    Maria, Jungfrau und Mutter

    Maria, Jungfrau und Mutter


    Sehr früh schon hat das Vertrauen der Christen ihr den Namen "Mutter" gegeben. Sie war ja die Mutter Jesu; dieser aber ist "der Erstgeborene unter vielen Brüdern" (Röm 8.29). So hat das christliche Herz bald erkannt, dass die Liebe, mit welcher Maria ihren Sohn umfing, auch für dessen Geschwister offen sein müsse.


    Es hat auch gewusst, dass diese Mutterschaft vom Schimmer der Unberührtheit umgeben war. Was die Schrift von der Botschaft des Engels und der Sorge Josephs, ihres Verlobten, berichtet, sagt, dass sie keinem Manne angehört hat (Lk 1,26-38; Mt 1,18-25)


    So hat die Kirche in ihr die Einheit jungfräulichen und mütterlichen Frauentums verwirklicht und uralte Ahnungen des Menschengeschlechtes erfüllt gesehen. In der Verehrung Mariens verbindet sich das Vertrauen zur Unerschöpflichkeit mütterlicher Liebe mit der ehrfürchtigen Scheu vor der jungfräulichen Hoheit. Sie ist nahe und fern zugleich; uns verbunden und entrückt.


     
    aus: Romano Guardini (1885-1968): Vorschule des Betens 
    (Hervorhebungen durch Administrator)

     


    Freitag, 9. September 2011

    Maria, Mutter des Herrn

    "Als Maria nach dem Heimgang ihres Sohnes bei Johannes weilte, haben die Gläubigen sie sicherlich aufgesucht und nach Jesus gefragt, war sie doch die einzige, die von dreißig Jahren seines Lebens Zeugnis geben konnte.

    Foto: Lawrence OP; Herabkommen des Hl. Geistes
    Auch zu ihr war der Heilige Geist gekommen und hatte sie das Geheimnis dieses Lebens verstehen gelehrt; den eigentlichen Sinn dessen, was sie, die göttliche Größe oft "nicht begreifend", durch all die Jahre  "in ihrem Herzen bewahrt" hatte (Apg 1,14; Lk 2,50f). Da war sie , wie kein anderer Mensch sonst, um Jesus wissend geworden.

    Wenn jemand hören wollte, wer er sei, so gab es darauf die Antwort der Autorität, nämlich die der Apostel. Es gab aber auch die Antwort eines Wissens, das aus einer Nähe der Lebensgemeinschaft, einer Reinheit des Herzens und einer Tiefe der Liebe kam, die größer und inniger nicht gedacht werden kann, nämlich einer Mutter.

    So kann es gar nicht anders sein, als dass die Menschen zu ihr gekommen sind und gebeten haben: "Erzähle uns von deinem Sohn!" Auch wird man nie abschätzen, was aus ihren Worten in die Berichte der Evangelien übergegangen ist. Einmal haben von ihr die Jünger Dinge erfahren, die nur sie wissen konnte; darüber hinaus aber wird das Licht ihres Herzens auch auf die bereits bekannten Geschehnisse gefallen sein und sie in einer neuen Weise erhellt haben."

    aus: Romano Guardini (1885-1968): Vorschule des Betens

    (Hervorhebungen durch Administrator)

    Donnerstag, 8. September 2011

    Einen herzlichen Gruß zum Geburtstag!

    Foto: Lawrence OP; Geburt Mariens, Lourdes
    Heute ist das Geburtsfest der heiligen Jungfrau Maria. 
    Ihr ruhmvolles Leben ist der Glanz der ganzen Kirche.

    O aller Jungfrauen strahlendste,
    Erhabene unter den Sternen,
    Den, der dich schuf, nährst du als Kindlein
    Mit süßer Milch aus deiner Brust.

    Was Eva uns schmerzlich genommen,
    Erstattest du wieder im göttlichen Spross;
    Dass unter die Sterne die Weinenden treten,
    Erschließt du die Angeln des Himmels.

    Du bist des hohen Königs Tor
    Und schimmernde Halle des Lichts.
    Hochpreiset, Erlöste, das  Leben,
    das durch die Jungfrau uns wiederkam.

    Ehre sei Dir Christus,
    Den uns die Jungfrau gebar,
    Wie auch dem Vater und dem Geist
    Für alle Zeit und Ewigkeit.
    Amen.

    Heute ist das Geburtsfest der heiligen Jungfrau Maria. 
    Ihr ruhmvolles Leben ist der Glanz der ganzen Kirche.

    Hymnus der Laudes zum Fest Mariä Geburt aus dem Römischen Brevier
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